STEFANIE HERTEL: „Wenn die Musi spielt“ – TV-Kritik von THOMAS KAISER Kommentare deaktiviert für STEFANIE HERTEL: „Wenn die Musi spielt“ – TV-Kritik von THOMAS KAISER

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Musi in der Schlagerprofis-Kritik – Quoten leider nicht überzeugend

Unser Kolumnist THOMAS KAISER hat sich gestern die „Musi“-Sendung angesehen und zieht ein klar positives Fazit. Vorab sei der Fairness halber aber erwähnt, dass die „Musi“ leider – ebenso wie DSDS – unter einem Quotenschwund gelitten hat.In Österreich sahen 433.000 Menschen zu – der Marktanteil von 16 % ist zufriedenstellend, aber nicht berauschend. Im Sendegebiet des MDR waren gerade einmal 235.000 Zuschauerinnen und Zuschauer dabei – 6,6 % Marktanteil sind sicher eine herbe Enttäuschung – allerdings wurde auch wenig Werbung gemacht – vielleicht wird es im Sommer ja wieder besser. – Nun aber zur Kritik von THOMAS KAISER:

Live-Show in Pandemie Zeiten? Ja, es geht!

Beim Winter Open Air 2022 „Wenn die Musi spielt“ zeigte der ORF, dass es auch in Zeiten von Corona möglich ist, eine Show mit echter Abwechslung Live auf die Bühne zu zaubern. ARNULF PRASCH und STEFANIE HERTEL begrüßten die Fans und Zuschauer in Bad Kleinkirchheim, genauer gesagt im Feriendorf Kirchleiten.

Diskutable Version von „Du hast den Farbfilm vergessen“

Das Potpourri der Künstler reichte von Pop-Schlager einer SASKIA LEPPIN mit „Es hört niemals auf“ über volkstümlichen Schlager der FETZIG´N aus dem Zillertal bis zum Partyschlager der JUZIS. Die JUZIS starteten ihren Auftritt mit einem Cover des Lieds „Du hast den Farbfilm vergessen“. Die wahrscheinlich überzeugendste Version stammt von NINA HAGEN aus dem Jahre 1981. Ob es sinnvoll ist, in heutiger Zeit diesen DDR-Kultschlager im JUZI-Sound erklingen zu lassen, soll jeder für sich selbst entscheiden.

Kreative Gästeauswahl

Auch Gruppen, die nur sehr selten zusehen sind wie die aus Kärnten stammende, dem Pop zugewandte Gruppe MATAKUSTIX, die OBERKRAINER POWER aus der Steiermark oder die MOUNTAIN CREW (Oberösterreich) durften sich ein Stelldichein geben.

DANIEL SOMMER mit Corona-Erkrankung ausgefallen

Der auf der Gästeliste angekündigte DANIEL SOMMER musste aufgrund einer Corona-Infektion seinen Auftritt leider absagen. Das ist sehr schade, da die Zuschauer somit nicht in den Genuss des gemeinsamen Duetts mit SASKIA LEPPIN „Das war so nicht geplant“ kamen. Warum der äußerst sympathische und smarte DANIEL SOMMER bis jetzt in anderen Shows (außer beim SWR) so gut wie gemieden wird, bleibt unergründlich. Die aktuelle Single von DANIEL SOMMER  heißt übrigens „Warum suchst Du woanders“.

ALLESSA und MISHA KOVAR – tolle Sängerinnen

Eigenständig war auch die Präsentation von ALLESSA und „Das kann’s doch nicht gewesen sein“. – Mit ALLESSA verhält es sich wie mit DANIEL SOMMER. Bis heute so gut wie keine Auftritte in großen Schlager- und Musikshows und das bei dieser überzeugenden Performance und Stimme.

Ein weiterer seltener Gast aus Österreich war MISHA KOVAR  mit „Winterwunderwelt“, welche neben SASKIA LEPPIN Musical-Erfahrung besitzt.

Wieso ALLESSA und MISHA KOVAR nach ihren Auftritten so mir nichts dir nichts hinter die Bühne verschwanden, ohne dass man mit den beiden ein Wort gewechselt wurde, bleibt leider unbekannt. Hier wäre die Möglichkeit gewesen, beide auch in Worten einem größeren Publikum vorzustellen. Fragen hätte es bestimmt genug gegeben. Hier wurde eine Chance verpasst.

ROSS ANTONY im Interview

Im Gegenzug wurde mit ROSS ANTONY nach seiner Präsentation von „Willkommen im Club“ ein Plausch mit STEFANIE HERTEL abgehalten. Von ROSS ANTONY dürfte mittlerweile fast alles bekannt sein. – In solchen Dingen sollte man von den Verantwortlichen und Veranstaltern in Zukunft für solche Shows mehr Balance und Ausgewogenheit erwarten.

DRAUFGÄNGER mit neuer Sängerin

Weitere Gäste waren die Partyschlagerband DIE DRAUFGÄNGER mit der neuen Sängerin CHIARA PROSSINGER, die gegenüber anderen Künstlern mehrere Songs zum Besten geben durften. Ob man diese Gruppe mag oder nicht, ist in diesem Fall echt Geschmackssache.

MARCO VENTRE und MITCH KELLER mit BERENICE

Der Radio Kärnten Moderator MARCO VENTRE gab den Song „Neuer Tag“ zum Besten. Für ein Winter Open Air ein vielleicht zu sperriger Song, hier wäre von der Machart her doch ein wenig mehr Geschmeidigkeit besser gewesen. Auch die Fans von MITCH KELLER kamen auf Ihre Kosten, er hatte einen Auftritt mit der Steirerin BERENICE, die sich als Sängerin bei ANDREAS GABALIER einen Namen gemacht hat, und dem Cover von „Baby When You’re Gone“: „Ich zeig Dir, wie es geht“.

Eine Premiere bei Wenn die Musi spielt durften die SÜDSTEIRER mit Tanzen geben. Mit Ihrer Bühnenperformance erinnerten Sie ein wenig an VOXXCLUB. Ihr Song „Tanzn“ ging gut ins Ohr. Premiere geglückt kann man da sagen.

ANNA-CARINA WOITSCHACK mit zwei Liedern

Einen Ausflug in die wunderbare verschneite Berglandschaft von Kärnten gab es mit ANNA CARINA WOITSCHAK und „Küss mich wach“. Später folgte von Ihr ein LIVE-Auftritt mit Ihrer Ballade „Märchenbuch“.

UDO WENDERS und VANESSA HERZOG: So macht Winter Spaß

UDO WENDERS zeigte sich mit „Lass mich bei Dir sein“ von der Gerlitzen Alpe und später mit einer eigenen Version von ROGER WHITTAKERS „Ein bisschen Aroma“. Die Tiroler Eisschnellläuferin VANESSA HERZOG verzauberte die Zuschauer mit einem Besuch an den ins Sonnenlicht winterlich verschneiten Weissensee. So macht der Winter Spaß.

MELISSA NASCHENWENG blieb fern

Auch die Gastgeberin STEFANIE HERTEL kam nicht zu kurz. Sie performte ein Medley mit alten Schlagerklassikern und Ihrer DIRNDLROCKBAND.

Im Vorfeld der Show wurde ein Kommen von MELISSA NASCHENWENG, der zurzeit erfolgreichsten Musikerin Österreichs, angekündigt.  Wie von MELISSA NASCHENWENG selbst verkündet, fand dieser Besuch leider nicht statt. Ein zünftiges krachendes „Bergbauernbuam“ oder der „Traktorführerschein“ im Dialekt gesungen wären genau richtig gewesen. Wir hoffen auf ein nächstes Mal.

FÄASCHTBÄNKLER nicht dabei, obwohl angekündigt

Auch die aus der Schweiz stammenden FÄASCHTBÄNKLER waren  nicht zugegen, obwohl sie im Pressetext angekündigt wurden. In Bezug auf solche Dinge sollten die Sender in Zukunft endlich offener und ehrlicher kommunizieren. Einige Worte zum Fernbleiben von den Gastgebern ARNULF PRASCH und STEFANIE HERTEL wären richtig gewesen.

MELANIE PAYER hätte der Sendung gutgetan

Wo war bitte die ebenfalls aus Kärnten kommende, genauer gesagt in St. Veit an der Glan beheimatete MELANIE PAYER? Hier wurde die Gelegenheit vertan, diese Sängerin einem breiteren Publikum vorzustellen. MELANIE PAYER ist wie viele in der Branche seit Jahren aktiv und wird besonders in TV-Shows mehr als stiefmütterlich behandelt.

Sie hätte ihre neue Single, den ruhigen Song „Seit du nicht mehr da bist“ oder den aus dem Frühjahr 2021 veröffentlichten Schlager „Papillon“ präsentieren können. Bei diesem Schlager überzeugt MELANIE PAYER auch stimmlich auf ganzer Linie. Der Song stellt keine Beats oder irgendwelche Rhythmen in den Mittelpunkt, sondern eine den menschlichen Ohren starke schmeichelnde Melodie- und Gesangslinie.

NIK P. feiert Jubiläum

Als letzter Künstler betrat der sehr beliebte Nik P. die Bühne, der in diesem Jahr sein 25. Jubiläum feiert. Dazu sei herzlich gratuliert. Er sang „Die Sterne stehen gut“, „Wir sind da um zu Leben“ und ein Hitmedley u. a. mit „Gloria“ und „Geboren, um dich zu Lieben“. NIK P. dankte seinen Fans und Anhängern, dass es ihn nach 25 Jahren als Künstler noch gibt. Er hat bereits sein Kommen für das Sommer Open Air angekündigt.

Beschlossen wurde die Show in einem gemeinsamen Auftritt aller Künstler und dem Open Air-Lied.

Fazit: Große Bandbreite

Man muss es noch mal sagen. Die Bandbreite, die gestern geboten wurde, hat man fast nur noch in den Sendungen des SWR, nämlich bei ANDY BORGS Schlager-Spaß und bei Immer wieder sonntags von STEFAN MROSS.

Hoffen wir, dass das Sommer Open Air am Samstag, dem 18. Juni wieder am alten Ort auf dem Feld des Hoferriegel-Bauern in St. Oswald stattfinden kann.

Thomas Kaiser

Foto: © MDR/ORF/Peter Krivograd

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UDO LINDENBERG: Wahnsinn! Mit 76 Jahren gemeinsam mit APACHE 207 erstmals auf Platz 1 der Single-Charts 1

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UDO LINDENBERG: Mit APACHE 207 Spitzenreiter der Charts

Während der „andere“ Udo überzeugt war: „Mit 66 Jahren, da fängt das Leben an“, setzt UDO LINDENBERG noch mal einen drauf. Gemeinsam mit dem Rapper APACHE 207 ist ihm das gelungen, was er zuvor in seiner gesamten jahrzehntelangen Karriere nicht gelungen ist: Er hat es auf Platz 1 der deutschen Singlecharts geschafft. Weder „Sonderzug nach Pankow“ (übrigens vor fast genau 40 Jahren erschienen) noch „Horizont“ oder „Ich lieb dich überhaupt nicht mehr“, „Mein Ding“, „Cello“, „Alles klar auf der Andrea Doria“ – all diese Klassiker waren NICHT an der Spitze der deutschen Single-Charts.

Mit „Komet“ darf sich der Deutschrocker insofern tatsächlich über seine allererste Nummer 1 in den deutschen Singlecharts freuen – und das mit 76 Jahren – Wahnsinn! Wir gratulieren sehr herzlich zu diesem Triumph!

Pressetext

Udo Lindenberg & Apache 207 „KOMET“

Musik-Ikone UDO LINDENBERG und Deutschrap-Star APACHE 207 mit gemeinsamem Song.

Die ARD-Tageschau vermeldete jüngst, dass sich ein Komet – „der grüne Komet“ – in dieser Woche der Erde nähert und dass dieser zuletzt vor 50.000 Jahren hier schon einmal vorbeischaute. Ein Zeichen des Himmels? Denn in der Nacht vom kommenden Donnerstag, 19. Januar, wird um 22 Uhr einer der aufsehenerregendsten Songs in diesem noch jungen Jahr veröffentlicht. Sein Titel: „Komet“.

München, am 19. Januar. Vielleicht könnte der Gegensatz größer nicht sein: Da ist auf der einen Seite die deutsche Musikikone, das Multimedia-Genie UDO LINDENBERG, der seit über 50 Jahren auf eine unvergleichliche Karriere blicken kann aber nicht müde ist – und nicht müde wird –
stets für Neues, Unerhörtes, Abenteuerliches offen zu bleiben – und in seinen Kunstformen permanent Türen in die Zukunft aufstößt. Auf der anderen Seite steht ein imposanter, großgewachsener junger Mann von 25 Jahren, APACHE 207, der mit seinen Songs in kurzer Zeit Musikgeschichte geschrieben hat.

Sein Hit „Roller“ stand zwei Jahre lang in den deutschen Charts, sein Debütalbum „Treppenhaus“ wurde Gold ausgezeichnet und ist direkt auf #1 der offiziellen Charts eingestiegen. Die Ankündigung einer neuen Tournee genügt inzwischen, um die größten Arenen innerhalb von Minuten auszuverkaufen.

„Es ist“, sagt UDO LINDENBERG über seine musikalische Arbeit mit APACHE 207, „die gegenseitige Hochachtung vor der Kunstform des jeweils anderen, die uns zusammengeführt hat.“ Nach einem Konzertbesuch bei APACHE 207 konstatiert Udo: „Apache fiel mir gleich auf, weil er sich doch sehr vom Normalo-Gangsta-Rap unterscheidet. Cooler schlauer Junge, sehr geflashte Texte, Trademark-Stimme – und singt auch noch meeega-geschmeidig. Ein Komet, der zweimal einschlägt, Yeahh!“

Für APACHE 207 ein Ritterschlag: „Udo Lindenberg ist zweifelsohne eine Legende der deutschen Musik und ein großes Vorbild für mich, vor allem, was seine unfassbare Karriere betrifft. Ich durfte ihn auf seiner großen Tour im letzten Jahr in Mannheim besuchen und er mich auf meiner. Danach haben wir die Köpfe zusammengesteckt und ‚Komet‘ ist entstanden.“

Die Kollaboration zwischen UDO LINDENBERG und seinem kongenialen Partner APACHE 207 erscheint nun am 19. Januar 2023 um 22.00 Uhr – „Komet“. Damit setzen UDO LINDENBERG und APACHE 207 auch ein Statement der Verbindungen zweier Generationen und zweier Musikrichtungen. UDO LINDENBERG:

„Unser Komet ist ein Song über die Unvergänglichkeit, über den Fußabdruck, den wir hinterlassen.“ Ein Einstieg in Moll, einfühlsam, im typischen Udo-Song-Stil: Ich hör die Möwen singen am Hafen. Das letzte Lied zum Rausschmiss. Dann das Intro von APACHE 207, der Beat hält den Atem an:
Und wenn ich geh, dann so wie ich gekommen bin – wie ein Komet, der zweimal einschlägt. Vielleicht tut es weh.“

UDO LINDENBERG: „Wir haben schnell festgestellt – die Stimmen passen tausend pro. Und dann kam uns der Song nur so zugeflogen.“ Einprägsamer Gitarrensound, der hin und wieder ein Solo erahnen lässt, bildet den Mantel um das Dance Feeling, das das gesamte Duett trägt. Bis zum Finale, welches lautet: „Lass uns nochmal aufdrehen, lass uns nochmal aufdrehen.“

Übrigens – während der musikalische „Komet“ am 19. Januar das Licht der Welt erblickt, wandert der himmlische Komet mit dem astronomischen Namen C/2022 E3 (ZTF) gerade in einer Entfernung von 42 Millionen Kilometern von der Erde um das Sternbild des Kleinen Wagen. Ende Januar soll er sogar mit bloßem Auge erkennbar sein.

Zum Song haben UDO LINDENBERG und APACHE 207 ein Video produziert, das ebenfalls im Januar veröffentlicht wird.

Pressetext in Stichworten

Udo Lindenberg meldet sich nach fast eineinhalb Jahren mit neuer Single „Komet“, einer Kollaboration mit Apache 207, zurück.

• Die Single vereint die zwei größten Künstler unterschiedlicher Generationen und ist ein perfekter Mix aus Pop, Rock und Hiphop.

• Apache 207 ist ein deutscher Rapper und Sänger mit türkischen Wurzeln.

• Mit zahlreichen #1-Hits („Roller“ (2019, Diamantstatus), „Angst“ (2020) oder „Kapitel II Vodka“ (2021) u.v.m.) zählt er zu den erfolgreichsten deutschen Rappern der vergangenen Jahre.

• Mit seinem Debütalbum „Treppenhaus“ erreichte er die Spitze der Charts in DE, AT und CH.

• Zuletzt wurde von Udo Lindenberg 2021 „Udopium“ veröffentlicht, eine umfangreiche Werkschau zur Feier seines 75. Geburtstags inkl. vier neuer Songs. Das Album erreichte #2 der deutschen Charts.

Quelle Pressetext: Warner Music International

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REINHARD MEY: Nun ist’s offiziell: „Live in Wien“ erscheint am 5. Mai – auch als Vinyl 0

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REINHARD MEY: Live-Album erscheint wie erwartet im Mai

Wir haben schon vor knapp zwei Wochen HIER darüber berichtet – und nun kommt es genau so wie erwartet: Am 5. Mai erscheint das neue Live-Album von REINHARD MEY. Inzwischen ist der Pressetext da, der das Konzept von REINHARD, das so völlig anders ist als das von vielen anderen Musikstars und auch heute noch nur auf die Musik setzt und nicht auf wilde Show- und Playbackeinlagen. Nun steht auch die Tracklist fest – Vorfreude ist die schönste Freude und so freuen wir uns auf „REINHARD MEY in Wien – the Songmaker“.

Ganz besonders werden sich die Vinyl-Fans freuen: Das Album wird auch als 3-LP-Set erscheinen.

Informationstext der Plattenfirma

Eine leere Bühne vor einem schwarzen Vorhang, keine Videowände, kein Teleprompter, nur ein Mikrofon, eine Konzertgitarre im Lichtkegel. Verhaltenes Stimmengewirr in der Arena, das bei dem Ritual verstummt, das vielen vertraut ist, „um die Intimität des Konzerts zu bewahren“, bittet die Stimme seiner Tochter Victoria vom Band, „… nicht zu filmen und zu fotografieren“. Applaus, die Menschen werden die Bitte respektieren, alle wissen, dass sie zu ihrem Foto kommen, wenn es eine Zugabe gibt. Das Saallicht erlischt, die Scheinwerfer gehen an, der Sänger ganz in schwarz betritt die Bühne, verneigt sich, nimmt die Gitarre und singt „Ich wollte wie Orpheus singen“, sein erstes Lied, sechzig Jahre ist es alt und klingt, als wäre es gestern entstanden.

Die schwarzen Haare sind ergraut, doch die Stimme klingt wie einst, und das alte Feuer, die alte Spielfreude beseelen ihn noch immer. Das Glück und die Dankbarkeit, nach fünf Jahren endlich wieder auf der Bühne zu stehen und für leibhaftige Menschen zu singen, schwingen mit in jedem Lied, das folgen wird. Es sind Lieder aus seinem unerschöpflichen Repertoire, frühe Kostbarkeiten wie „Die erste Stunde“, „Dieter Malinek, Ulla und ich“ oder „Ich liebe Dich“, aneinandergereiht in einer wohl durchdachten Choreografie, die zusammen mit den neuen Liedern aus dem „Haus an der Ampel“ eine Lebensgeschichte erzählt. Eine Geschichte von Freude und Kummer, von Schmerz und Zuversicht, das hohe Lied von Freundschaft und Hoffnung und Liebe.

Bewegend die Stille im Saal während der Lieder, überwältigend die Emotionen, die sich im Applaus befreien. Für den Gast im obersten Rang der Arena ist der Sänger nur groß wie ein Stecknadelkopf, aber er vermisst nichts, keine Lightshow, keine Nebel auf der Bühne, keine spärlich bekleideten Tänzerinnen, keine Flammenwerfer. Da ist ein einsamer Mann, der zurücktritt, seine Lieder in den Vordergrund stellt, ein Puppenspieler hinter dem Vorhang, der die Marionetten die Geschichte erzählen lässt. Den Sänger braucht man nur zu hören, die makellose Tontechnik trägt jedes seiner Worte, jeden Klang an den fernsten Platz.

Reinhard Mey singt ohne trennendes In-Ear-Monitoring, er will jedes Lachen, jedes Seufzen, jedes Räuspern, jede kleinste Regung des Publikums spüren, sein Auftritt ist kein Abspulen eines Programms, es ist ein Zwiegespräch mit dem Publikum. Er singt seine Lieder, aber das Lebendige entsteht erst aus der Anteilnahme des Publikums. Einen Abend lang erfüllt dieser Dialog, dieser Einklang den Saal bis zum letzten Lied. Saallicht an, drei Zugaben, die die Menschen lange kennen, auf die sie gewartet haben, und in die sie wie selbstverständlich einstimmen, ein leiser Gesang geborgen in einer vertrauten Freundesrunde. Man kennt sich, ist so verschieden und doch gleich gestimmt, hat sich lange nicht gesehen und findet sich an diesem Abend in diesen Liedern wieder.

Alle 16 Konzerte der Arena-Tour sind aufgenommen, alle waren einzig und unvergesslich, nicht leicht, eines auszuwählen. Reinhard Mey hat sich für das letzte Konzert entschieden, den letzten Abend im Wiener Konzerthaus, in dem vor über 50 Jahren alles für ihn begann.

Das Live-Doppelalbum enthält alle 22 Lieder dieses Konzerts und als Bonus—Track „the song maker“, ein Lied das ihm sein Schwiegersohn, der kanadische Singer-Songwriter Matthew Pearn, zum Tourneeabschied geschenkt hat.

Tracklist

CD1

  1. Ich wollte wie Orpheus singen
  2. Spielmann
  3. Das Haus an der Ampel
  4. In Wien
  5. Alter Freund
  6. Glück ist, wenn Du Freunde hast
  7. Die erste Stunde
  8. Dann mach’s gut
  9. Wir haben jedem Kind ein Haus gegeben
  10. Häng Dein Herz nicht an einen Hund

CD 2

  1. Ich liebe es, unter Menschen zu sein
  2. Dieter Malinek, Ulla und ich
  3. Weißt Du noch, Etienne?
  4. Der Vater und das Kind
  5. Ich liebe dich
  6. Männer im Baumarkt
  7. Zimmer mit Aussicht
  8. Gerhard und Frank
  9. Was will ich mehr
  10. Über den Wolken
  11. Viertel vor sieben
  12. Gute Nacht, Freunde
  13. The song maker

Quelle Pressetext: Universal Music

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