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VINCENT GROSS: Anlässlich der VÖ seines Albums “Frei” im Schlagerprofis-Interview

VINCENT GROSS im Gespräch mit Schlagerprofis.de

Eine große Freude war es für uns, dass es doch noch Promoter gibt, die ihren Stars die Option eröffnen, ein Interview mit schlagerprofis.de zu geben – das ist nicht selbstverständlich und wissen wir zu schätzen. Erneut hat VINCENT GROSS in seiner gewohnt offenen und freundlichen Art uns Rede und Antwort gestanden – hier ist es, das Interview zu seinem neuen TELAMO-Album “Frei”: 

Lieber Vincent, dein Album trägt ja nicht ohne Grund den Titel „Frei“. Gerade in den letzten Wochen und Monaten (Stichworte Ukraine, Pandemie) haben wir erfahren, wie wichtig der „Freiheit“-Begriff ist. War das der Auslöser, das Album so zu benennen?

Auf jeden Fall. Ich bin 26 Jahre alt. „Freiheit“ in dem Sinn, dass ich tun und lassen kann, was ich will, war für mich immer selbstverständlich. Die letzten zwei Jahre und die aktuelle weltpolitische Lage haben mir gezeigt, dass es eben NICHT selbstverständlich ist. Freiheit ist das wertvollste Gut. Daher habe ich mir in den letzten Jahren die Freiheit genommen, um auf diesem Album in 16 Titeln alle Themen zu besingen und über alles zu schreiben, was mich persönlich „FREI“ fühlen lässt.

Das ist ja für jeden unterschiedlich. Für manche Menschen bedeutet Freiheit der Kaffee am Morgen, ein Spaziergang, Freunde zu treffen oder zu verreisen – alles, was mich frei fühlen lässt, findet man auf dem Album.

Das hört man auch raus. Wo wir bei Freiheit sind und die Ukraine angeschnitten haben – du hast ja mit EMILIJA WELLROCK ein Duett aufgenommen. Wie seid Ihr auf die Idee gekommen, einen Song von SEMINO ROSSI („Weißt du, wo die Liebe wohnt“) neu aufzunehmen?

Dieser Song stammt aus der Feder von einem sehr guten Freund von mir, von OLIVER LUKAS. Der hat mir den Titel 2016 oder 2017 mal vorgespielt. Den fand ich schon damals toll, habe aber nicht die richtige Duettpartnerin gefunden. Dann hat ihn SEMINO gemacht. Den Song habe ich aber im Kopf behalten, dass ich den Titel unbedingt mit EMILIJA machen wollte. Der Titel kam sehr gut an und hat bei YouTube über 1 Millionen Aufrufe bekommen und lief auch bei mehreren TV-Shows super.

Ja, du bist ja öfter bei „Immer wieder sonntags“ als Moderator zu sehen und hast auch ein Duett mit ANNA-CARINA WOITSCHACK aufgenommen. Wie kam es zu dieser Zusammenarbeit und dem Song?

Ich habe vor ein paar Monaten mal einen Bollywood-Film angeschaut, das habe ich nie zuvor getan. Ich war fasziniert von dieser Kultur – alle tanzen, alle singen, alles ist sehr farbenfroh. Das hat mich inspiriert – außerdem liebe ich indisches Essen. Ich habe diese Klänge Indiens in meine eigenen Sounds einfließen lassen und quasi einen Bollywood-Schlager geschrieben. Und als Teil der Immer wieder sonntags-Familie hatte ich viel mit STEFAN MROSS und ANNA-CARINA WOITSCHACK zu tun gehabt.

Da kam ich auf die Idee, dass es schön wäre, ein Duett mit ANNA-CARINA zu machen und habe sie direkt im Rahmen der Tätigkeit bei IWS gefragt, ob sie sich das vorstellen kann. Sie war sofort Feuer und Flamme und hatte direkt eigene Ideen für den Song.

Du hast ja auch anderweitig Moderationserfahrung sammeln können, beispielsweise beim smago!-Award, bei dem du die Stars anmoderiert hast und einigen den Preis übergeben hast. Könntest du dir vorstellen, die Moderatoren-Tätigkeiten auszuweiten? Wir hatten intern überlegt, ob du nicht ein Kandidat für die Silvestershow gewesen wärst?

Gegen ein Silvestershow-Engagement hätte ich bestimmt nichts einzuwenden (lacht). In der Tat macht es mir großen Spaß zu moderieren. Vor der ersten Live-Show bei Immer wieder sonntags war ich tierisch nervös. Ich könnte mir gut vorstellen, auch mal eine eigene Show zu moderieren – das ist durchaus ein Ziel, das ich mir gesetzt habe, das ist in der Tat noch ein Traum, den ich habe.

In deinem aktuellen Pressetext ist zu lesen, dass sich der VICENT GROSS durchaus verändert hat. Wie drückt sich diese Veränderung aus? Musikalisch – oder auch in der künstlerischen Entwicklung?

In der Tat hat sich meine Musik in den letzten Jahren verändert, und auch die Stimme hat sich hörbar verändert, denke ich. Am stärksten drückt sich aber die Veränderung in meinen gesammelten Erfahrungen aus. Ich bin immer mehr in der Lage, klar definieren zu können, was ich will und was ich nicht will. Das ist durchaus auch der Sound meiner Musik, aber auch thematische Inhalte meiner Texte.

Beim ersten Album war noch alles neu für mich – da war ich in einer Welt, die ich zuvor nicht kannte. Da hört man vor allem auf die Berater, was damals auch richtig war, weil ich ja gar keine Erfahrungen hatte. Im Laufe der Zeit, mit jedem Auftritt, mit jedem Interview – mit allem, was es so gibt, merkst du mehr, was du willst und was dir liegt und was eben nicht.

Was ich auch im Gespräch mit anderen Künstlern mitgenommen und gelernt habe, ist, dass es wichtig ist, immer 1:1 zu dem zu stehen, was man tut. Dann wirst du auch glücklich. Ich habe mit jedem Album mehr von mir selbst in das Album an Input gegeben. Umgekehrt – wenn mir etwas nicht gefällt, wird das auch nicht gemacht. Das ist ein wichtiger Schritt, der manchmal auch anderen weh tut, aber erforderlich ist, weil ich auch authentisch bleiben will.

Das ist glaube ich ein langfristiges Erfolgsrezept. Ich habe neue Sachen ausprobiert wie z. B. mit der Produktion in Stockholm. Ich bin mit dem schwedischen Produzenten PONTUS SÖDERQVIST zusammen gekommen. Die haben einen ganz neuen Sound mit mir kreiert und mich inspiriert. Da macht es wirklich Spaß, meine Linie zu finden.

Dein Song „Weißt, was ich mein“ wurde bei TV-Total von SEBASTIAN PUFFPAFF dahingehend durch den Kakao gezogen, dass dieser Spruch angeblich in der Umgangssprache gar nicht vorkomme. Ist das vielleicht auch ein Generationenproblem, dass Herr PUFFPAFF diesen eher jugendlichen Sprachgebrauch nicht kennt?

Das weiß ich nicht. Ich nehme das aber mit Humor. Ich fand es toll, dass er mich da zum Thema gemacht hat – immerhin wird Notiz von dem Song genommen.

Von Anfang an bist du mit deiner Managerin ASTRID zusammen. Seid ihr quasi unzertrennlich und geht einen gemeinsamen Weg – ist der Eindruck richtig?

Ja, das ist unser gemeinsames Projekt. Seit Ende 2014 arbeite ich mit ASTRID zusammen, als mich noch niemand kannte. Ich bin dankbar, dass sie bereit ist, mit mir den langfristigen Weg zu gehen und diesbezüglich wie eine Löwin für mich kämpft. Das ist alles andere als selbstverständlich. Wir ticken ähnlich, weil wir beide auch Sportler sind – sie ist Leichtathletin und ich mache Tae-Kwan-Do. Sie hat mir beigebracht, dass so eine Karriere kein kurzer Sprint und anschließendes Ausruhen, sondern ein Marathon ist.

Mein Management-Team besteht nur aus Frauen. Sogar meine Hündin ist weiblich.

Manche deiner Fans sprechen uns bisweilen an, wenn du auf der Bühne mit MICHELLE „Idiot“ gesungen hast. Wie kommen diese Duette zustande?

Das ist lustig. Ich hatte schon viele gemeinsame Auftritte mit MICHELLE. In diesem Sommer gab es ein Festival, wo ich sie auch näher kennenlernen durfte. Wir sind eine Familie geworden. Bei der Schlagerinsel fragte mich MICHELLE, ob ich mit ihr „Idiot“ singen wolle. Dann habe ich beim ersten Mal den Text auf die Bühne gelegt und für das nächste Mal den Text auswendig gelernt.

Käme auch ein Duett mit MICHELLE in Frage?

Mit MICHELLE würde ich definitiv ein Duett singen. Sie ist eine tolle Frau, die alle Höhen und Tiefen einer Karriere erlebt hat. Sie hat mir viele Ratschläge gegeben. Sie ist eine fantastische Kollegin.

Vielen Dank, lieber VINCENT, für das offene Gespräch!

 

 

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Schlagerprofis – Der Podcast Folge 031

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Eine Antwort

  1. Interessant wäre noch die Frage gewesen, wie Vincent Schlager definiert und ob er den Schlager weiterhin treu bleibt? Schlager wird gerade heute nämlich immer mehr zu einer Frage der Definition.

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