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STEFAN MROSS: Quo vadis, “Immer wieder sonntags”? Neues Konzept?

STEFAN MROSS: Offensichtlich wird mächtig am “IWS”-Konzept geschraubt

Das, was hinter den Kulissen schon länger “gemunkelt” wurde, hat die BILD-Zeitung am Ostermontag HIER öffentlich gemacht. Der BILD zufolge sind folgende Veränderungen geplant:

  • Bühne “Ganz in Grau” (gelbe und orange Farben verschwinden)
  • Weniger Schlager und Volksmusik, mehr Deutsch-Pop

SWR beschwichtigt halbherzig

Immerhin bekam die BILD eine Stellungnahme vom SWR, der angibt, weiterhin auf einen “Mix aus Volksmusik und Schlager” zu setzen. Der entscheidende Satz dürfte dann aber DER sein:

Gleichzeitig wollen wir aber die Musikvielfalt in der Sendung erhöhen und auch anderen Musikgenres eine Auftrittsfläche bieten.

Soll das Format bewusst vor die Wand gefahren werden?

Eine ähnliche Vorgehensweise wie sie aktuell geplant ist, hat man bei einer anderen Show schon einmal versucht. Den Musikantenstadl hat man mit diesem Konzept innerhalb kürzester Zeit erfolgreich komplett vor die Wand gefahren. Was dabei herauskommt, ist ja sonnenklar, da muss man kein Prophet sein: Die Stammzuschauer springen ab und das Klientel, dem man sich anbiedert, ist zu schlau, um diese Anbiederei nicht zu erkennen und geht nicht darauf ein. Paradebeispiel wie gesagt “Musikantenstadl”.

Nun ist natürlich die Frage: Wenn doch eigentlich klar ist, dass das neue Konzept vermutlich scheitern wird, warum macht man das? Die Antwort liegt auf der Hand: Nach unserer Einschätzung könnte es sein, dass manchen jungen und dynamischen Redakteueren der Erfolg von STEFAN MROSS nicht passt. Die Anpassung führt nach unserer Meinung zu einem Quotenschwund. Und dann kann man bedauernd sagen: Die Show muss wegen schlechter Quoten abgesägt werden. – So hat man sich ja auch des Musikantenstadls entledigt…

Eigenes Profil würde aufgegeben

Wenn sich die Planungen, wovon wir ausgehen, als richtig herausstellen, würde das bedeuten, dass ein erfolgreicher(!!!) Markenkern ohne Not aufgegeben wird. Davon lebte doch gerade die Show, dass sie eben NICHT der Fernsehgarten ist und NICHT nur die ewig die gleichen Gäste einlädt wie man das “woanders” beobachten kann. Alle (!) IWS-Formate 2021 hatten zweistellige Marktanteile, 15 % waren keine Seltenheit. Ein sehr guter Wert, von dem FLORIAN  SILBEREISEN mit DSDS nicht mal im Ansatz träumen kann – warum wird das Erfolgskonzept derart torpediert?

ANDY BORG womöglich Nutznießer?

Dass der “Abschuss” des legendären “Musikantenstadls” bei den Fans bis heute unvergessen und nicht vergeben ist, können nicht nur wir sehen – unsere mehrfachen Artikel bezüglich der Forderungen, den Stadl wieder ins Programm zu nehmen, wurden auch von anderen Portalen aufgegriffen – im Juli 2020 haben wir HIER Aspekte zu einem eventuellen Comeback des “Stadls” vermerkt, und nun ist das Thema (1 1/2 Jahre später) sogar als Titelstory bei einer Zeitschrift angekommen – eigentlich ist also genau das “IWS”-Konzept eines, das viele Fans hat. 

Wenn “IWS” nun das “drölfundfünfzigste” Konzept ist, bei dem sich MAITE KELLY, DJ ÖTZI, ROSS ANTONY und die KELLY FAMILY die Klinke in die Hand geben, ist möglich, dass ANDY BORG der “lachende Dritte” ist, weil der “Schlager-Spaß” damit ein Monopol auf volkstümliche Schlagerunterhaltung inne hat. Kurioserweise werden beide Formate, also “IWS” und der “Schlager-Spaß”, von KIMMIG produziert.

Wir haben bei der Produktionsfirma nachgefragt, ob es eine Stellungnahme gibt – leider haben wir keine Antwort erhalten. Wenn man dem  Spruch “keine Antwort ist auch eine Antwort” Glauben schenken darf, kann man sich denken, was die Produktionsfirma von diesen wirklich gewagten Konzeptänderungen hält. Es wäre nur nachvollziehbar – wie gesagt – es gibt einen weiteren Spruch: “historia magistra vitae” – die Geschichte ist die Lehrmeisterin des Lebens. Und die Geschichte des “modernisierten” Musikantenstadls ist in der Tat gemeinhin bekannt… 

STEFAN MROSS: Hat er schon früh die Zeichen der Zeit erkannt?

Vor den von der BILD-Zeitung aufgedeckten Hintergründen ist natürlich auch die für 2023 angekündigte Tour von STEFAN MROSS und ANNA-CARINA WOITSCHACK unter einem neuen Blickwinkel zu sehen. Wir haben uns ohnehin gefragt – warum heißt es plötzlich “Immer wieder S-C-H-L-A-G-E-R” und nicht “Immer wieder sonntags”? Ist zu befürchten, dass ein Tour-Konzept 2023 mit dem “Sonntags”-Konzept unpassend sein könnte?

Foto: © SWR/Wolfgang Breiteneicher

 

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8 Antworten

  1. Es ist doch mitnichten so, dass junge und “dynamische” Redakteure das beabsichtigen und veranlassen können, was Sie hier unterstellen. Als junger Schlagerfan empört mich das, weil Sie die Medienbranche eigentlich kennen sollten und in dieser ganz bestimmt keine jungen Menschen Taktgeber sind – auch damals beim Musikantenstadl -, denn dazu haben diese gar nicht die Position.

    Außerdem finde ich es bemerkenswert, wie Sie Kimmig Entertainment hier regelrecht in Schutz nehmen, als wären sie vollkommen unbeteiligt.
    Sicherlich werden vom Sender Leitlinien vorgegeben und Wünsche geäußert, aber schlussendlich besteht zwischen SWR und Kimmig das gleiche Auftragsverhältnis wie zwischen MDR und Jürgens – und bei letztgenannten zielen Vorhaltungen und Kritik Ihrerseits ausnahmslos in eine Richtung, nämlich in die andere.
    Die Umsetzung obliegt immer noch der Produktionsfirma und so wird der SWR auch nicht diktiert haben, dass das Bühnenbild nun genau grau-rot sein muss.

    Es gibt übrigens auch eine Volksmusiksendung, die einen drastischen optischen und inhaltlichen Wandel mehr als gut überlebt hat: Die Feste!
    Mit dem Stadl wollte man dem nacheifern, geklappt hat es nicht.

    1. @Dominik,

      warum soll man an einem guten Konzept etwas ändern, wenn es jahrelang gut funktioniert? Wozu? Das versteht keiner! Und wie man ja sah und merkte, was passiert wenn etwas verändert wird, gehen die Einschaltquoten flöten: Musikantenstadl, Alles Gute (im MDR), allgemein die Sendungen mit Stefanie Hertel und seit neustem auch DSDS.

      Im übrigen: Deine Aussage zu den “Festen” stimmt ja wohl mal gar nicht! Wo finden da noch die Volksmusikkünstler statt? Nirgends! Wann ist dort z.B. das letzte Mal eine Claudia Jung, Nicole, G.G. Anderson, Nicki, Fernando Express, Patrick Lindner usw aufgetreten?
      Und genau das bemängeln die Zuschauer. Weil dort eben keine Vielfalt mehr statt findet. Immer die selben Künstler. Aber die Zuschauer würden sich auch mal über ein paar Auftritte der von mir oben genannten Künstler freuen.
      Und diese Künstler finden z.B. aber bei Andy Borg und “IWS” statt. Aber von diesen, sagen wir mal, 2 TV Auftritten im Jahr, kann kein Künstler leben.

      Ich brauche keine Kerstin Ott, DJ Ötzi, Ben Zucker, Maite Kelly, Roland Kaiser etc in jeder Silbereisen-Sendung. Die haben genug Auftritte. Die nagen schon nicht am Hungertuch! Irgendwann haben sich die Zuschauer an diesen Künstlern satt gesehen.

      1. Hallo Rick,

        natürlich sind die ursprünglichen Konzepte meistens stimmig und damit auch erfolgreich.
        Warum dann etwas verändert wird?
        Das ist aus der Perspektive des Zuschauers ohne Frage nicht nachvollziehbar (ich selbst habe mich auch schon oft genug über solche Fälle aufgeregt), aus Sicht der Medienmacher aber anders.
        Sender sind darauf aus, auf Veränderungen der Zeit und Trends zu reagieren, um ein möglichst breites und großes Publikum zu erreichen.
        Ein Beispiel dafür ist der Radiosender SWR4, der immer als der Sender gelobt wird, der die Fahne des Schlagers hochhält.
        Das ist im Vergleich auch richtig, aber zur Wahrheit gehört, dass auch SWR4 seinen Schlageranteil seit einigen Jahren reduziert und Schritt für Schritt mehr englische Titel in die Stundenplanung aufgenommen werden.
        Der Grund dafür ist, dass die Senioren von morgen natürlich nicht zwingend zum Schlager konvertieren, wenn sie mit Rock und Pop aufgewachsen sind.
        Man bewegt sich mit den Hörern, die zu erwarten sind – zum Missfallen meiner Oma und mir.
        Genauso werden in diversen Samstagabend-Shows seit längerem immer die noch folgenden Programmpunkte eingeblendet oder x-mal angekündigt.
        Dieser (in den Augen mancher Zuschauer) Störfaktor ist eine Reaktion auf das mediale Überangebot von heute und ein Versuch, die Zuschauer in ihrem Programm zu halten.

        Die “Feste”-Shows haben schon vor 2013 auch andere Genres präsentiert, vordergründig allerdings wie im Namen versprochen Volksmusik.
        Ich glaube, man kann sagen, dass die danach festzustellenden Veränderungen ohne Not erfolgt sind, denn die Silbereisen-Sendungen waren ja auch mit Volksmusik schon erfolgreich.
        Ab 2013 wurden die volksmusikalischen Beiträge reduziert und das Erscheinungsbild modernisiert (inkl. Florian Silbereisen).
        Das hat man in den kommenden Jahren weiter fortgesetzt, sodass 2016 von Volksmusik keine Spur mehr war.
        Auf diesen Prozess habe ich angespielt – mittlerweile sind wieder sechs Jahre vergangen und es gab weitere Änderungen.
        Schlussendlich muss man erkennen, dass diese Sendung eine 360 Grad-Wende hingelegt hat und der Erfolg geblieben ist.
        Wie es zukünftig weiter geht (auch mit Blick auf die Besetzung), lässt sich nicht abschätzen – auch ich möchte nicht pausenlos die gleichen Lieder von den selben Interpreten vorgekaut bekommen.
        In der jungen Zielgruppe, die vorher vergleichsweise eigentlich nicht existent war, haben die Feste deutlich dazugewonnen und Florian Silbereisen in dieser an Popularität. Verloren hat er bisher (!) nicht viel.

        Solche Aspekte sind es, die Antrieb für Umbrüche sind, so wenig sie im Ganzen auch zu verstehen sind.
        Und diesbezüglich kommt auch nicht alles ausschließlich vom Sender, denn die wollen natürlich nichts an Quote einbüßen (Berater).
        Allerdings ist es ihnen auch nicht fern, die Kuh so ausgiebig wie möglich zu melken und dafür auch mal ins Risiko zu gehen.

  2. Da sieht man wie der, von manchen Kommentatoren hier hochgelobte, “Schlagersender” SWR mit den Wünschen der Zuschauer umgeht. Die guten Einschaltquoten sind egal, man muss das Format jetzt umstrukturieren. Kaum einer würde meckern wenn in zwölf Folgen auch mal ein Deutsch-Pop Künstler auftreten würde. Die Pläne hören sich für mich aber nicht nach einer behutsamen Änderung an, sondern nach einem deutlichen Umbruch.

    Martin W.

  3. Dann hat sich diese Show für mich erledigt. Es bleibt nur noch Andy Borg übrig. Hier sieht man eine starke Ähnlichkeit zu Stefanie Hertel und dem MDR. Alle erfolgreichen und guten Sendungen wurden von Ihr abgesägt. Dem deutsche Schlager der vor rund 17 neuen Schwung bekam wird die Luft zum Atmen genommen. Es gibt nichts langweiligeres als Deutsch-Pop.
    Schlimm, das der SWR es jetz genauso macht wie der MDR. Hat bestimmt auch etwas mit der Kooperation SWR/MDR zu tun.
    Für solche Scheiß-Entscheidungen muss man auch noch über 200 Euro im Jahr hinlegen. Wenn es so kommen sollte bei IWS, dann wünsche ich dem SWR ein grandioses Scheitern. Der Schlager scheint am Ende zu sein. So eine Äußerung in diese Richtung hat auch Rene Deutscher gemacht in seiner hier zu lesenden Rezension zum Rausch Album von Helene Fischer.

    1. Ich wünsche dem SWR ein wunderbares Scheitern der neuen Ausrichtung. Graue Farben bei IWS. Das ist Verarschung pur.

      Martin

  4. Wenn jetzt die Zuschauerzahl der Feste an jüngerem Publikum zugewonnen haben, sind das doch auch die Senioren von morgen die nicht zwingend Rock und Pop hören sondern Schlager in dem Falle!

    Das Traumschiff war immer erfolgreich, auch ohne Florian Silbereisen. Der Erfolg dieser Sendung hat also nicht zwingend etwas mit Florian Silbereisen zu tun.

    Dsds war laut Quoten, wie wir bisher feststellen konnten, erfolgreicher ohne Silbereisen, Misserfolg dieser Sendung scheint doch etwas mit Florian Silbereisen zu tun zu haben, da er ja auch der Chef ist.

    Kann mich erinnern dass Florian Silbereisen am Anfang seiner Karriere bei den Festen sagte dass Volksmusik immer ein Platz in dieser Sendung haben werde. Er selbst kam ja auch aus der Volksmusik…. die dann aufeinmal trotz seiner Beteuerungen nicht mehr stattfand..

    1. Bis dieses Publikum zu den Senioren gehört, werden aber noch ein pasr Jahrzehnte vergehen. In den kommenden Jahren wird der Schlager leider wieder zwangsläufig an Popularität verlieren, weil der Großteil der Gesellschaft dann aus einer Zeit kommt, in der der Schlager von anderen Musikrichtungen überholt worden ist und die dementsprechend wenig Berührungspunkte damit haben (Mitte der 80er bis Anfang der 00er).

      Ich lese eine gewisse Antpathie Ihrerseits gegenüber Florian Silbereisen heraus, weil Sie ihn offenbar nicht als besonderen Publikumsmagneten erachten und sich stückweit auf meinen Kommentar beziehen, ohne dass ich die Bedeutung von Florian Silbereisen selbst thematisiert hätte.

      Das Traumschiff war immer erfolgreich, stimmt.
      Dennoch zeigt sich (kürzlich auch hier bei Schlagerprofis zu lesen) ein wachsender Marktanteil in der jungen Zielgruppe.
      Woran das genau liegt, lässt sich nicht sagen.
      Die Gastauftritte von Influencerinnen alleine werden es nicht sein, weswegen ich Silbereisen da einen gewissen Anteil zusprechen würde.

      Die schlechten Quoten von DSDS sind Tatsache, allerdings muss bedacht werden, dass die Jury zuvor immer mit vier national bekannten Interpeten besetzt war, auf die aktuelle Staffel kann das nicht übertragen werden.
      Florian Silbereisen ist für viele der einzig richtig prominente Name.
      Sicherlich hat man mehr Zugkraft erwartet, aber die Schuld sollte man unter den genannten Umständen nicht bei einer Person alleine abladen.

      Ich selbst nehme Florian Silbereisen nicht so wahr, als habe er seine Wurzeln vergessen – weder in den Shows noch anderswo.
      Als Realist akzeptiere ich, dass sich Zeiten ändern und wirkliche Versprechen in der Medienbranche nicht zu machen sind.

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