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FLORIAN SILBEREISEN: Quote der Schlagerchallenge mit Wrestling-Anleihen durchwachsen

FLORIAN SILBEREISEN: Fast wie immer….

Die Schlagerchallenge gestern war eigentlich “wie immer”. Die ewig gleichen Gäste sangen wie immer Vollplayback, wenig spontane Aktionen, dafür viel Feuerwerk und die GOLDEN VOICES OF GOSPEL. Das kannten wir. Neu war, dass zwei “Nachwuchstalente”, beide beim Label des Produzenten unter Vertrag, sich die Ehre gaben. Gesangliche Qualitäten waren nicht erforderlich – alles Vollplayback. Die Qualitäten des Siegers waren, dass er genau so schön Playback Trompete spielt wie STEFAN MROSS in seinen besten Zeiten und sehr schön weinen kann. 

Schon wieder unter 4 Mio. Zuschauer für FLORIAN SILBEREISEN

Okay, der Marktanteil von 17 Prozent ist durchaus ordentlich – aber in Summe 3,62 Mio. Zuschauer – das ist eine Einschaltquote für FLORIAN SILBEREISEN, die vor kurzer Zeit eher typisch für “Willkommen bei CARMEN NEBEL” war. Marktanteil und Zuschauerzahl sind zum durchwachsenen Niveau der Vorgängershow “Schlagerstrandparty noch einmal zurückgegangen: 

FLORIAN SILBEREISEN-Quoten 2021 in der Übersicht: 

  • Schlagerchampions: .4,91 Mio. Zuschauer (16,7 Prozent Marktanteil)
  • Schlagerstrandparty: 3,82 Mio. Zuschauer (17,7 Prozent Marktanteil)
  • Schlagerchallenge: 3,62 Mio. Zuschauer (17,2 Prozent Marktanteil)

Gegen den ZDF-Krimi hatte FLORIAN SILBEREISEN diesmal nicht den Hauch einer Chance – “Helen Dorn lässt die Schlagerchallenge abblitzen” – so titelt das Portal Quotenmeter.de

Anleihen an Wrestling-Formate

Ein Produzent von Wrestling-Formaten hat dem Brancheninsider GEORG FISCHER erzählt, wie bestimmte Wrestling-Shows entstehen. Das hat der auf seiner Facebookseite veröffentlicht und uns eine Abdruckgenehmigung erteilt – vielen Dank. Wir finden das sehr spannend, weil gewisse Parallelen nicht zu übersehen sind: 

Schlager Challenge 2021

In den neunziger Jahren war das Wrestling (oder auch Catchen) in Deutschland in aller Munde. Männer wie Hulk Hogan und der Undertaker waren ebenso große Stars wie Matthias Reim und Wolfgang Petry. Man sollte meinen, dass es eigentlich keine Parallelen zwischen dem Wrestling und dem Schlager-Geschäft gäbe. Doch dann kam sie, die Schlager-Variante der in den 90ern im TV gesendeten Show „Wrestling Challenge“. (gab es wirklich!)
In der Rolle des findigen, vielleicht nicht immer hochseriösen Wrestling-Promoters befindet sich hier der Produzent der Show, gleichzeitig auch Musik-Manager und Manager des Moderators. Was also tun, um das Geschäft anzukurbeln: Genau, man braucht neue Stars. Um neue Stars zu generieren hat der Wrestling-Promoter das perfekte Rezept.
Man suche sich zwei einigermaßen unverbrauchte Talente. Bisschen Erfahrung wäre gut, aber noch nichts auf der ganz großen Bühne. Ein neuer Name schadet manchmal auch nicht, merkt eh keiner. Dann fällt auch das googlen über die Vergangenheit schwerer. Vielleicht ein Name, der beim Zuschauer Emotionen oder Erinnerungen weckt.
Diese beiden Talente stellen sich einem großen Wettbewerb. Wer ist der Bessere, wer wird der nächste große Star. Sollen sie doch mal zeigen, was sie können!
Bevor es richtig losgeht bekommen beide Talente einen langfristigen Exklusiv-Vertrag. Beim garantierten Honorar kann man vielleicht etwas knauseriger sein, schließlich muss man als Promoter ja sehr viel Zeit und Arbeit in den Aufbau der Talente stecken. Das verstehen die schon. Und wenn’s läuft, haben ja alle was davon.
Um möglichst viel Aufmerksamkeit für diesen Wettbewerb zu schaffen, braucht man natürlich eine Plattform und möglichst viel Reichweite zu geringen Kosten. Hier drängt sich ja die selbst produzierte und von Gebührengeldern großzügig finanzierte große TV-Show förmlich auf. Es wäre ja töricht, diese Plattform nicht zu nutzen. Also pitche ich diesen großen Talentwettbewerb beim Sender und lass mir das ganze legitimieren. Ist ja ein öffentlich-rechtlicher Sender! Besser gehts nicht!
Dann ist es soweit. Die Challenge beginnt. Kurze Vorstellung, die Backstory muss passen! Ein paar Tränen, damit der Zuschauer eine emotionale Bindung zu den Kandidaten aufbauen kann. Dann geht‘s ans Eingemachte. Die Challenge beginnt:
Erst jeder für sich, dann gegeneinander und auch mal zusammen. Schon ganz nett. Aber es fehlt die Legitimation. Es fehlt die Starpower. Der Wrestling-Promoter hat die Lösung: Ein Three-Way-Match mit dem größten Star, den ich unter Vertrag habe. Dann bekommen beide etwas vom Glanz des Weltstars ab und der Zuschauer sieht: Oha, die beiden können mit den ganz großen mithalten.
Für Spannung sorgt die Fachjury, die zwischendurch Punkte vergibt. Star 1 geht in Führung, doch Star 2 holt noch einmal auf! Es ist spannend, es steht auf des Messers Schneide! Diese Entscheidung wird den Fans überlassen. Denn die Fans sind doch das Allerwichtigste! Die Fans des Siegers freuen sich am Ende, die des Verlierers spenden Trost! Da sind sie wieder: Die Emotionen! Der Schlüssel zum Erfolg.
Spannung, Trommelwirbel: Das Ergebnis steht fest.
Der Sieger: Der Promoter. Aber der zeigt sich gönnerhaft. Auch die Produkte des Verlierers können ab sofort käuflich erworben werden.
Letzten Endes gibt es also nur Sieger. Wobei, der Gebührenzahler hat jetzt vielleicht eher nicht so viel dabei gewonnen.

Foto: © ARD/JürgensTV/Dominik Beckmann

 

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3 Antworten

  1. Wieder keine gute Zuschauerzahl. Das Kuriose daran ist, das es von den beteiligten Sendern, den Produzenten und von Silbereisen selbst dazu keine Statements gibt. Alle Verantwortlichen müssen doch merken das es nicht mehr so gut läuft wie noch vor einigen Jahren. Man hat aber den Eindruck es interessiert keinen. Es gibt von vielen Seiten Vorschläge zur Verbesserung u.a. auch von den Schlagerprofis. Auch von Seite der Zuschauer und Fans gibt es diese. Aber auf die hört man nicht. Das einzige was man tun kann ist regelmäßig seine TV-Gebühren zu entrichten. Der Grund von sinkenden Einschaltquoten könnte auch darin begründet sein, daß man Florian Silbereisen gerade in letzter Zeit zu häufig im TV an vielen Ecken und Enden sieht. Eine Reduktion auf vier große Shows wäre sinnvoller. Schlagerchampions, Schlager des Sommers, Schlagerboom, Adventsfest der 100000 Lichter. Damit könnte sich Florian Silbereisen auch selbst besser auf die Shows konzentrieren. Seit einiger Zeit werden die Shows nämlich wie am Fließband produziert.
    Davon sollte man sehr schnell wegkommen. Weniger kann manchmal mehr sein. Oder auch gesagt, wenn man zu sehr in dem Schlagerrad drinsteckt welches sich ohne Pause dreht, dann sieht man den Wald vor lauter Bäumen nicht. Wobei der entscheidende Punkt wahrscheinlich der Schlagerpapst Michael Jürgens zu sein scheint.

    Martin

  2. Hallo wir leben und lieben Schlager und befassen uns ehr viel damit,es müßte nicht sein das immer die selben Künstler kommen es gibt soviel gute
    Sänger die gerne mal eine Chance bekämen nur Nachfragen wir hätten sogar teils Tel.Nr. und Adressen-und jeder der Sänger/Interpreten kann ohne Vollplayback auftreten das wäre viel Natürlicher -Fehler kann man auch mal verzeihen .Ich glaube mit neuem Pepp könnte man sehr viel schöneres erreichen ich hätte gute Tips und Ideen wie man so eine Sendung aufleben läßt.
    Wir drücken die Daumen das auch wir mal zum Zug kommen und einen Absturz verhindern können

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