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CLAUDIA JUNG im Interview mit Schlagerprofis.de: “So etwas hat es unter DIETER THOMAS HECK nicht gegeben”

CLAUDIA JUNG mit sehr offenem Statement zur aktuellen Sitaution der TV-Musikshows

Wir haben uns sehr darüber gefreut, dass CLAUDIA JUNG uns ein Interview gegeben hat. Das eigentliche Interview, in dem es natürlich auch um ihr neues Album “einfach JUNG” geht, das wir für sehr empfehlenswert halten. Eine Frage lag uns natürlich besonders auf dem Herzen. Verständlicherweise gibt es manche Gesprächspartner, die sich entweder gar nicht äußern oder die hohe Kunst der Diplomatie walten lassen. Umso bemerkenswerter finden wir den Mut von CLAUDIA, sich doch sehr deutlich zur aktuellen Situation der deutschen Schlagershows zu äußern.

Da wir das schon sehr besonders finden – das trauen sich nur selten Künstlerinnen und Künstler – verpacken wir diese eine Frage in einen eigenen Artikel und ziehen den Hut vor CLAUDIA JUNG und ihrer offenen Art, diese Äußerungen nicht nur im Gespräch zu tätigen, sondern uns auch noch freizugeben – Chapeau, Frau JUNG!

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Ein wichtiges Thema in unseren Augen ist die Präsenz von TV-Shows. Früher gab es viele Musikshows mit DIETER THOMAS HECK und anderen. Du bist als „Grande Dame des deutschen Schlagers“ bekannt und beliebt. Sehr oft findet man in sozialen Medien die Frage, warum du dort nicht mehr zu sehen bist. Magst du dich dazu äußern?

So lange die Plattenfirma das Spiel mitspielen, ist das in der Tat ein Problem. Bezüglich der Samstagabend-Shows gab es ja, bevor GIOVANNI ZARRELLA zum Glück die Bühne betreten hat, eine Art Monopol, dass eine Produktionsfirma plötzlich alle Sendungen gemacht hat, die mit Schlagern zu tun hatte. – Es hilft ja nichts, dass viele Leute schreiben, dass es immer die gleichen Leute sind, die in den Shows stattfinden, wenn dem nicht Rechnung getragen werden. Wenn die Leute dann einschalten, die sich beschweren, beißt sich die Katze in den Schwanz.

So lange du als Künstler bereit bist, dich dem Format anzupassen, passt du in die Show. Es gibt eine österreichische Künstlerin, die sich dem widersetzt hat, aber das war ein Einzelfall. Wer sich anpasst, findet statt. Aber viele von denen, die länger im Business sind als die Macher dieser Sendungen und selbstbewusst sind – dazu zähle ich mich, ich bin Widder, da ist es für die Macher schwierig.

Schon zu Zeiten einer großen Dame der Showbranche bin ich mit den Machern aneinander geraten, so dass da fünf Jahre Funkstille war. Die haben sich erst dann wieder gemeldet, als sie mich gebraucht haben. Man rafft sich dann zusammen. Mit meinen über 50 Jahren und 35 Jahren im Business möchte ich nur noch Sendungen machen und Freude daran haben.

Ich möchte nicht in eine Sendung gehen, bei der ich Bauchschmerzen habe, ob die Verträge eingehalten werden – oder ob ich kurz vor der Sendung gesagt bekomme, dass ich doch nur drei Minuten bekomme und dann, wenn ich das nicht möchte, nach Hause gehen möchte.

Diese Unzuverlässigkeit, die es heute gibt, hat es früher nicht gegeben. Eigentlich wollte ich es nicht sagen aber – sorry, so etwas hat es unter DIETER THOMAS HECK nicht gegeben. Der mag auch schwierig gewesen sein. Aber er war einer mit Format. Er hat seine Sendungen mit besetzt. Er hatte ein Mitspracherecht, wie es die meisten Moderatoren heute nicht mehr haben.

In dem Fall ist es klar – es liegt nicht am Moderator, aber es liegt am Trupp dahinter. Wenn DIETER damals gesagt hat: Das ist so – dann war das so. Dann brauchte man keinen Vertrag. Das gesprochene Wort genügte, darauf konnte man sich verlassen. Umgekehrt war es genauso. DIETER wusste: Wenn er bei uns einen gut hatte, brauchte er nur mit dem Finger zu schnipsen, dann waren wir für ihn da. Man hat sich gegenseitig geholfen. Das mag nach Klügelei klingen, aber ich finde – das war einfach fair und ein verlässliches Geben und Nehmen.

Dieses Begegnen auf Augenhöhe gibt es leider nicht mehr, seitdem eine Produktionsfirma so groß geworden ist, dass sie fast die ganze Branche bestimmt.

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Am kommenden Freitag veröffentlichen wir das (wie wir finden) spannende vollständige Interview mit CLAUDIA JUNG, das uns wegen der Offenheit der Künstlerin ganz besonders großen Spaß gemacht hat. Wie gesagt, wird dann natürlich auch ihr neues Album “einfach JUNG” ausführlich Thema sein. 

Quelle: Schlagerprofis.de

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5 Antworten

    1. Das ist ein sehr guter Punkt, diesen Eindruck habe ich auch.
      Abgesehen von den Jahren 2020/2021 gab es immer ein regelmäßig ausgestrahltes Konkurrenz-Format im ZDF.
      Mit der Aussage, es habe, “bevor Giovanni Zarrella zum Glück die Bühne betreten hat”, eine Art Monopol gegeben, wird das außer acht gelassen.
      Sicherlich gab ein starkes Ungleichgewicht in Sachen Erfolg (und damit auch Macht), aber ein tatsächliches Monopol ist das nicht.

      “Die Giovanni Zarrella Show” hat ein gutes Konzept und ist ohne Frage sehenswert, dem Schlager aber meines Erachtens überhaupt nicht förderlich. Bei einer geringeren Gästezahl als der von Silbereisen ist der Anteil von definitiven Nicht-Schlager-Künstlern wesentlich höher. Dass Claudia Jung dorthin einmal eingeladen wird, ist mehr als nur unwahrscheinlich.
      Zudem schafft es Giovanni Zarrella, noch weniger Nachwuchsförderung zu betreiben als Florian Silbereisen. Von den Elementen “Schlager Academy” und “Backstage Brunch” ist schon nach einem Jahr nichts mehr zu hören.

      Meine nächste Frage an Frau Jung im Interview wäre gewesen, warum sie bis 2010 ungefähr achtmal bei “Willkommen bei Carmen Nebel” zu Gast war, in den darauf folgenden 11 Jahren nur noch zweimal – am Spendentelefon.
      Die Sendung gab es all die Jahre und wurde auch von Carmen Nebels Firma produziert, sie dürfte also Mitspracherecht gehabt haben.

    1. Nein wenn sie sich nur halbwegs in der heutigen Branche auskennen bzw.mal anderw Artikel genauer lesen würden, wüssten sie es….

      Es ist wohl Mellisa Naschenwenn.

      Aber immer und überall ihren Senf und der ständig wiederholt wird kundtun.

      ne ne ne

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