Beatrice Egli 07 © Michael de Boer

BEATRICE EGLI: Warum wird ihr im schriftlichen Interview Gendern “untergejubelt”?

BEATRICE EGLI: Generic Interview wirft Fragen auf

Bei den Albumveröffentlichungen großer Stars kommt es öfter vor, dass den Medienpartnern “Generic Interviews” zur Veröffentlichung zur Verfügung gestellt werden. In aller Regel übernehmen wir diese Interviews NICHT 1:1, weil es sich – der Natur der Sache entsprechend – um reine Pro-Star-Interviews handelt mit Fragen, die das Label bzw. das Management ausgesucht haben, um den Star in einem guten Licht dastehen zu lassen. Unangenehme Fragen wie die, was denn mit dem aktuellen musikalischen Leiter JOACHIM WOLF ist und dergleichen finden da natürlich keinen Raum – keine Kritik, das liegt in der Natur der Sache – nur zur Erklärung. Benefit für Medienpartner ist es, den Anschein erwecken zu können, man hätte ein “Exklusiv”-Interview führen können, obwohl es sich eigentlich um eine Art Werbetext handelt.

Schon die “Indianer” waren wohl nicht BEATRICE’ Idee

Eigentlich ist das “Generic Interview” von BEATRICE EGLI harmlos – es tut keinem weh, sie erzählt von ihren aktuellen Aktivitäten und ihrem Album – wie man heute so schön sagt: “Alles gut!” – Jetzt kommt das “ABER”: Schon wieder wird BEATRICE von ihrem Umfeld in eine unangenehme politische Situation gebracht, für die sie selber nichts kann. Wir erinnern uns: Beim Duett “1000 und 1 Nacht” wurde das “böse” “Indianer”-Wort gestrichen – eigenmächtig wurde das Lied umgetextet. Duettpartnerin von FLORIAN war BEATRICE EGLI. Nachdem Schlagerprofis.de Monate nach dem ersten Auftritt das Thema als erstes Portal HIER aufgegriffen hatte, gab es im Anschluss eine große Diskussion, ob es erlaubt ist, historische Texte im vorauseilenden Gehorsam eigenmächtig zu ändern.

Der Original-Textdichter war jedenfalls “not amused” – diese Diskussion hätte man sich schenken können.

Mündlich wird NICHT gegendert – warum legt man es BEATRICE schriftlich in den Mund?

Erneut darf man sich über BEATRICE’ Berater wundern. Die Künstlerin erzählt über ihre Freude, als Schweizerin in Deutschland auch als Moderatorin erfolgreich zu sein und somit in die Fußstapfen der legendären PAOLA treten zu können. (Dass auch FRANCINE JORDI als Moderatorin recht erfolgreich tätig ist, hat sie dabei wohl übersehen – aber sei’s drum). Im schriftlichen Generic Interview ist zu lesen:

Ich fühle mich sehr geehrt, dass ich all diese tollen Menschen und Künstler:innen empfangen und ihnen in meiner Sendung den schönsten Teppich ausrollen darf.

Dass eine Mehrheit in Deutschland Gendern ablehnt und insbesondere große Sprachkünstler wie HEINZ-RUDOLF KUNZE bei dieser Kunstsprache “körperliche Schmerzen” bekommen, ist vielen in der Branche egal. ABER: BEATRICE redet so nicht, das hat sie nicht nötig. In Wirklichkeit – so im Video zu sehen – sagte sie nämlich WÖRTLICH:

Ich fühle mich einfach sehr geehrt, dass ich all diese Menschen empfangen darf in meiner Show und ihnen den schönsten Teppich ausrollen darf.

Wir fragen uns: Ist BEATRICE EGLI damit einverstanden, dass man sie gendernd zitiert? Im Text gibt es ein zweites Beispiel, in dem BEATRICE im Original NICHT das Kunstwort “Hörer:innen” ausspricht – es ihr aber schriftlich “in den Mund gelegt” worden ist…

Foto: Sony Music, Michael de Boer

 

 

 

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2 Antworten

  1. Dasa Interessante dabei ist, dass hier sogar streng genommen sogar §51 URhG verletzt wird » Das Zitaterecht.

    Die nachträgliche (und möglicherweise sogar nicht genehmigte) Veränderung einer originalen Widergabe verändert das Zitat auf rechtswidrige Weise. Schwerwiegend wird es insbesondere dann, wenn der Zitierte dadurch in einem falschen (politischen) Licht dargestellt wird. Das könnte sogar durchaus zu einem Schadensersatz („Imageschaden“) reichen.

    Erstaunlich, dass hier alle Beteiligten des Teams offensichtlich auf dem juristischen Auge eine chronischen Katarakt haben … Was in Deutschland in der Medienlandschaft mittlerweile an Rechteverletzungen stattfindet, geht auf keine Kuhhaut mehr!

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