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PETER MAFFAY: Warum darf er in Lanxessarena mit voller Auslastung spielen und 1. FC Köln nicht?

PETER MAFFAY: Darf er vor ausverkauftem Haus spielen?

Nach der neuen Coronaschutzverordnung sind in NRW ab sofort wieder Konzerte mit 100 Prozent Auslastung möglich – mit der Einschränkung, dass die „3G“-Regel eingehalten wird (geimpft, genesen oder getestet) und wenn ein genehmigtes Hygienekonzept vorliegt. Nach aktueller Regel, die allerdings nur bis zum 17. September gültig ist, dürfte demzufolge PETER MAFFAY in der Lanxessarena (Innenraum) ein ausverkauftes Konzert spielen, der 1. FC Köln im Stadion (Freiluft) nur maximal die Hälfte der Stadionkapazität freigeben.

Das (durchaus stimmige) Hygienekonzept der Lanxessarena kann HIER angesehen werden. Hinweis: Das angesprochene Konzert von PETER MAFFAY am 25. September ist nach unserer Kenntnis bestuhlt. Im Raum stehende 19.500 Zuschauerinnen und Zuschauer sind demzufolge Blödsinn, das aber nur am Rande.

Diesmal Kultur bevorzugt?

Es klingt komisch, scheint aber tatsächlich so zu sein, dass diesmal kulturelle Veranstaltungen gegenüber sportlichen Veranstaltungen in NRW tatsächlich bevorzugt werden. Im von Ministerpräsident und Kanzlerkandidaten ARMIN LASCHET geführten Bundesland steht in der Coronaschutzverordnung nämlich drin:

Zu Sportgroßveranstaltungen dürfen höchstens 25 000 Zuschauende (einschließlich Geimpfte und Genesene) zugelassen werden, wobei oberhalb einer absoluten Zahl von 5 000 Zuschauenden die zulässige Auslastung bei höchstens 50 Prozent der regulären Höchstkapazität liegen darf.

1.FC Köln ist „not amused“

Als erster NRW-Verein hat sich nun laut Angaben der BILD-Zeitung (siehe HIER) der 1. FC Köln gemeldet. Laut Angaben der BILD äußert sich dessen Geschäftsführer ALEXANDER WEHRLE wie folgt zu Wort:

„Wenn es laut NRW-Landesverordnung nun möglich ist, mit 3G Konzerte vor ausverkauftem Haus durchzuführen, was wir ausdrücklich sehr begrüßen, muss es im Fußball unter freiem Himmel möglich sein, zumindest mit 2G (geimpft und genesen) ebenfalls wieder 50 000 Zuschauer im RheinEnergie Stadion begrüßen zu dürfen.“

Die BILD-Zeitung hat in ihrer unnachahmlichen Weise hier zurecht das Beispiel PETER MAFFAY genannt – es wurde exemplarisch für die zugegeben völlig unsinnige Regelung benannt. Man muss hier aber zwei Dinge bedenken: Die aktuelle NRW-Coronaschutzverordnung ist bis zum 17. September gültig. Das MAFFAY-Konzert ist am 25. September. UND: Es ist die Rede von 19.500 Plätzen – das kann nicht stimmen, weil das Konzert bestuhlt ist.

Gegeneinander ausspielen – zum Nachteil der Kultur?

Was nun passieren könnte, liegt auf der Hand: Bei der nächsten Coronaschutzverordnung wird dahingehend ausgebessert, dass auch bei Kulturveranstaltungen auf die Hälfte der Kapazität reduziert wird. Hier werden die Bereiche Kultur und Sport leider gegeneinander ausgespielt. Wenn es so kommt, darf man dem Veranstalter viel Freude dabei wünschen, das binnen einer Woche umzusetzen – hoffen wir, dass es nicht so kommen wird.

Betroffene Konzerte der Kölner Lanxessarena

Kurios ist, dass von der aktuellen Lockerung in der derzeitigen Corona-Schutzverordnung kaum Events profitieren können – wohl wegen der vorherrschenden Planungsunsicherheit. Was die Lanxess-Arena angeht, könnten – wenn es bei aktuellen Regelungen bleibt – folgende Events betroffen sein und hoffentlich unter Berücksichtigung der 3G (oder womöglich dann 2G?)-Regel stattfinden:

  • PETER MAFFAY (25.09.2021)
  • ROLAND KAISER (10.10.2021)
  • Karnevalsauftakt „Elfter im Elfte“ (13.11.2021)
  • DIE ÄRZTE (18.11.2021)

Gegenüber der Deutschen Presse-Agentur sagte STEFAN LÖCHER von der Lanxessarena:

Wir brauchen die 100 Prozent Kapazität, ansonsten ist das ganze Geschäft nicht wirtschaftlich

Laut aktueller Corona-Schutzverordnung ist genau dieser Punkt (mit der genannten 3G plus Hygienekonzept-Einschränkung) ohne Besucherhöchstgrenzen erfüllt. Man könnte also sagen: Alles gut – wenn da nicht die absolut nicht nachvollziehbare Einschränkung von Sportgroßveranstaltung wäre, die für gewaltige Unruhe sorgt.

Auch Dortmunder Westfalenhalle betroffen

Was den Namen PETER MAFFAY angeht, ist es bei der Dortmunder Westfalenhalle (traditionell seit Jahrzehnten(!) ein Mekka der MAFFAY-Fans) noch spannender, sein Konzert ist zwei Tage vor dem in der Lanxessarena, allerdings auch nach der Gültigkeitsdauer der aktuellen Corona-Schutzverordnung in NRW. 

In Dortmund sind aktuell folgende große Konzerte geplant: 

  • 23.09.2021 PETER MAFFAY
  • 11.11.2021 ROLAND KAISER
  • 25.11.2021 PIETRO LOMBARDI

HOWARD CARPENDALE: Schon jetzt abgesagt…

Richtig irre ist die Personalie HOWARD CARPENDALE. Nach aktueller derzeit gültiger Corona-Schutzverordnung in NRW könnte sein Konzert stattfinden. Er hat aber schon jetzt sein für den 09.11.2021 (letzter Termin) geplantes Konzert im Sinne der Planungssicherheit auf den 01.03.2022 gelegt.

Hier muss man wirklich mal eine Lanze für die Veranstalter brechen und die Politik scharf kritisieren – ja, das Konzert hätte eigentlich stattfinden können laut aktueller Regelung – nur, wenn man alle paar Tage Regelungen ändert und diese Regelungen von Bundesland zu Bundesland extrem voneinander abweichen, ist eine langfristige Planung ja fast unmöglich…

23. September soll dort Peter Maffay gastieren, im November kommen unter anderem Howard Carpendale, Roland Kaiser und Pietro Lombardi.

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3 Antworten

  1. Die Regelungen alle Nase lang zu ändern ist einfach Gaga Gaga. Aber dieses Gaga Gaga zeigt nur den gesamten Zustand Deutschlands an. Daumen nach unten 👎👎👎. Im Grunde genommen müssten die Hallenbetreiber und Konzertveranstalter für jedes verschobene und abgesagte Konzert von den jeweiligen Ländern bzw. vom Bund Schadensersatz verlangen.

    Martin

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