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TONY MARSHALL: Dank ihm in diesem Jahr Jubiläum 50 Jahre “Mainz bleibt Mainz wie es singt und lacht” – und keiner merkt es..

TONY MARSHALL: Legendärer Auftritt bei “Mainz wie es singt und lacht”

Im Jahr 1972 befand sich der Mainzer Karneval in einer kleinen Krise. Die langjährigen Erfolge der ARD- und ZDF-Formate kamen ins Stottern. In der Saison 1972 war es so, dass am 4. Februar das  ZDF zum achten Mal die Show “Mainz bleibt Mainz” ausstrahlen wollte und die ARD zum 18. Mal “Mainz wie es singt und lacht” – das waren bis dato ZWEI Formate. Während das ZDF noch recht gut in der Spur war (die Sehbeteiligung stieg von 58 (1965) auf 72 (1971) Prozent, die damals gültige Qualitätsbewertung Indexziffer fiel allerdings von »plus sieben« (1965) auf »plus fünf« (1971)), sah das in der ARD anders aus.

Die Traditionssendung “Mainz wie es singt und lacht” holte 1959 mit einer Wahnsinns-Sehbeteiligung von 92 % (okay, damals gab es auch nur einen TV-Sender) und begab sich 1971 auf 76 %. Der Bewertungs-Index viel von “plus acht” auf “plus zwei”. Okay, heute erreichen solche Zahlen nicht einmal Endspiele um die Fußball-WM – aber damals war es ein Negativ-Trend. Um dem entgegen zu wirken, holte der SWF den damals sehr populären Moderator OTTO HÖPFNER, um 1972 einen “Turnaround” hinzubekommen. HÖPFNER wiederum hatte die Idee, die Sendung zu moderieren und holte Stars wie TONY MARSHALL auf die Karnevalsbühne. Die Fans waren begeistert, aber Karenevalsfreunde sind natürlich not amused, wenn die “Schöne Maid” plötzlich das “Humba Tätärä” torpediert.

Die Folge war, dass die beiden Formate fusionierten. Nach unserer festen Überzeugung war ein wesentlicher Grund für die Zusammenlegung der Auftritt von TONY MARSHALL, der damit ungewollt quasi Geburtshelfer des bis heute erfolgreichen Formats “Mainz bleibt Mainz wie es singt und lacht” wurde, das seit 1973 über die Bildschirme flimmert und in diesem Jahr 50. Geburtstag gefeiert hat. Warum das Jubiläum nicht gefeiert wurde und TONY nicht in der ZDF-Live-Show erwähnt wurde? Man weiß es nicht.

Quote zwar gut, aber erstmals unter 5 Mio.

Am Freitag holte “Mainz bleibt Mainz” erneut eine sehr gute Einschaltquote. Wenn eine Live-Show 19 % holt und 4,58 Mio. Zuschauer einschalten, dann ist das erst mal ein Erfolg – erst recht, wenn es auch beim Publikum 14-49 Jahre läuft (0,56 Mio. Zuschauer / 10 % Marktanteil). Dennoch sind 50 Jahre nach der Premiere-Ausgabe von “Mainz bleibt Mainz wie es singt und lacht” Abnutzungserscheinungen nicht zu leugnen. Unter 5 Mio. Zuschauer – das gab es noch nie.

Wir finden das sehr schade, weil gerade die Sendung am Freitag uns sehr sehr gut gefallen hat. Das war eine sehr schöne Mischung aus spitzzüngigen Büttenreden, schönen Karnevalsschlagern (incl. Frau SPOHNHEIMER, wobei sehr schade war, dass sie nicht selber zwischendurch mal mitsingen durfte,) “Kokolores”, sexy Tänzerinnen – das passte einfach. 

Als “Traditionalist” hat man natürlich den legendären ROLF BRAUN als Sitzungspräsident im Kopf – inzwischen hat sich ANDREAS SCHMITT bewährt, seinen eigenen Stil gefunden und seine Sache – wie wir finden – sehr gut gemacht und humorig, spitzzüngig und doch auch verbindlich-freundlich durch die Sendung geführt und einen guten Ton getroffen. Auch wenn wir finden, dass TONY MARSHALL und das 50-jährige Jubiläum Erwähnung verdient hätten…

 

 

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Eine Antwort

  1. Auch diese Einschaltquote hängt mit der Digitalisierung im Allgemeinen und des Fernsehens zusammen. Alles wird in der Gesellschaft Auseinandergerupft. Schaue die Show auch immer, eine gute Abwechslung zu dem Einerlei von heute. Schaue mir gerade viele alte Serien der 80er/90er Jahre in den Mediatheken an. Wundervoll, beste Unterhaltung ohne Computer, Smartphones und Internet. Man muss sich das mal vorstellen, da lesen die Menschen noch Bücher und Zeitungen. Meine Güte wie Rüchständig. Es ist pure Erholung. Außerdem konnte man damals noch gut Unterhalten. Heute gibt es nur noch Probleme und Dramen in den Serien (siehe die aktuelle Staffel vom Bergdoktor). Die Serie war mal gut, incl. Staffel 5. Danach hätte man die Serie beenden sollen. Unter aller Kanone sind heute auch die Dialoge, wie vom fünften Hinterhof. Vor wenigen Jahren gab es eine Folge von Der Alte. Da sagte einer der Schauspieler in seiner Rolle: “Ich habe deine Familie gefickt!” Hier zeigt sich eins, die Gesellschaft befindet sich in einem Kukturverfall besonderer Art.

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