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PETER MAFFAY: Gute Quote, aber einige Fragen bleiben offen
Parallel zum Dschungelcamp – ein schwieriger Sendeplatz, aber auch da konnte sich MAFFAY mal wieder durchsetzen. Das Erste brachte eine sehr interessante Doku, die den Menschen PETER MAFFAY in den Fokus gerückt hatte und die Karriere etwas zurückgestellt hatte. Bei Publikum kam das sehr ordentlich an: Immerhin 1,86 Mio. Menschen haben sich die Sendung angesehen, was einem Marktanteil von 11,8 Prozent entspricht – mehr Zuschauer als RTL mit dem Dschungelcamp holen konnte, so gesehen wirklich ein schöner Wert.
Spannendes Statement von MICHAEL KUNZE
Für uns einer der interessantesten Passagen der Doku war die Befragung der Textdichterlegende Dr. MICHAEL KUNZE. – Die schöne Geschichte, dass der Sprechpart von “Du” von MICHAEL KUNZE eingesprochen wurde, haben wir schon vor Jahren kommuniziert, aber dennoch gab es einen Teil in der Doku, der zumindest uns aufhorchen ließ: Ganz klar war KUNZE (genau genommen vielleicht seine Frau ROSWITHA) es, der MAFFAY entdeckt hatte. Dass MAFFAY sich dennoch nach einigen Jahren von ihm trennte, tat ihm offensichtlich weh.
Da kam der PETER eines Tages und hat zu mir gesagt: Ich möchte es mit dir nicht mehr zusammen machen. Das war für mich ein Schock. Er ging an dem Tag aus unserer Wohnung Die Tür fiel zu und es war aus. Das war schon brutal. Das Menschliche hat da keine Rolle gespielt. Das war ihm dann auch egal.
In der Doku sagt PETER seinerseits, er glaube, KUNZE habe das verstanden. Der kleine Passus, der gezeigt wurde, auch mit den feuchten Augen der absoluten Textdichterlegende KUNZE zeigt uns, dass er an dieser Illoyalität noch heute zu knacken hat. Hier wäre äußerst interessant gewesen, ob KUNZE wie von MAFFAY vermutet im Nachhinein seinen Schritt “verziehen” hat und ihn vielleicht nun sogar nachvollziehen kann, oder ob er noch immer damit hadert, weil eins ja sonnenklar ist: Ohne MICHAEL KUNZE hätte MAFFAY niemals so eine Karriere machen können. Das blieb aus unserer Sicht schon etwas auf der Strecke.
JOACHIM HEIDER nicht erwähnt
Während man noch bei MICHAEL KUNZE war, lief in Ausschnitten bereits der Song “Josie”. Der Wurde aber nicht mehr von KUNZE, sondern von JOACHIM HEIDER produziert, der als “Übergangsproduzent” vor Steppenwolf nach unserer Meinung ebenfalls eine wichtige Rolle in MAFFAYs Karriere gespielt hat. Der wurde (wenn wir es nicht “verpasst” haben) aber nicht einmal namentlich erwähnt. Das ist insofern interessant, als man SEHR ausführlich das legendäre Gitarrensolo von “Und es war Sommer” beschreibt, aber den Produzenten JOACHIM HEIDER mit keinem Wort erwähnt – für uns ebenfalls etwas enttäuschend.
Sehr interessante Doku mit zu wenig Kritik
Insgesamt war die Doku auch und gerade für MAFFAY-Fans, die nicht extrem tief im Thema sind, sehr interessant anzuschauen. Aber die o. g. Punkte – es gibt da noch einige andere – deuten darauf hin, dass es schon wichtig war, den Rocker von seiner Schokoladenseite zu zeigen. Es ist nichts Schlimmes, wenn man im Leben mehrfach verheiratete war – aber von den vier ehemaligen Ehefrauen von ihm haben zumindest wir kein Wort vernommen, damit auch kein Wort über die Mutter von MAFFAYs Sohn YARIS. Wir glauben, dass PETER im Alter erkannt hat, Prioritäten neu setzen zu müssen, das ist sicher sehr löblich.
Einmal selbstkritisch über einige Dinge zurückzublicken, die man im Nachhinein hätte anders lösen können, das kam zumindest uns etwas zu kurz, und das hat MAFFAY eigentlich auch gar nicht nötig. Allerdings würde man sich von einem öffentlich-rechtlichen Sender vielleicht auch wünschen, hier etwas mehr kritische Distanz zu pflegen und nicht nur aus Dankbarkeit dafür, so nahe wie nie rangelassen worden zu sein, kritische Aspekte mehr oder weniger außen vor zu lassen. Dennoch ist die Doku absolut empfehlenswert und ja auch in der ARD-Mediathek HIER abrufbar.
Foto: © NDR/Benjamin Hüllenkremer
3 Responses
Peter Maffay ist unbestritten ein guter Musiker, aber seine menschlichen Eigenschaften sind m.E. mit der neuen Frau auf der Strecke geblieben! Es hat immer bei ihm den Anschein, als ob Er keine Kritik an seiner Person duldet, auch die Doku durfte nicht an seinem Image kratzen! Er hat sich nicht zu seinem Vorteil verändert und hat für mich sehr viel an Glaubwürdigkeit verloren! Schade
Wir können es nur “von außen” betrachten – bezogen auf die Doku hat Hendrikje auf uns einen sehr sympathischen, freundlichen, kompetenten und positiven Eindruck gemacht – aber in der Tat ist das natürlich nur der Eindruck, der in der Doku so transportiert worden ist.
..wenn du nur wüsstest wie richtig du damit liegst!