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KASTELRUTHER SPATZEN: Das große Exklusiv-Interview mit NORBERT RIER

KASTELRUTHER SPATZEN: NORBERT RIER völlig ohne “Starallüren”

In loser Folge veröffentlichen wir immer mal gerne Interviews. Es ist schon spannend – manche Künstler bzw. ihre Promoter haben Angst vor Interviews mit uns, manche lehnen es gar ab – aber wie so oft im Leben: Je größer der Star, desto einfacher ist es. NORBERT RIER, Sänger und “Chef” der Gruppe, gab zu allen Fragen bereitwillig Auskunft, das Interview wurde “einfach so” ohne jeglichen Änderungswunsch freigegeben. Erfolg über Jahrzehnte drückt sich eben auch darin aus, eben nicht “Sohn von…” zu sein oder auf schwache Promoter zu setzen, sondern authentisch den eigenen Weg zu gehen.

Selbst die “SILBEREISEN-Frage” wurde beantwortet

Anlass des Interviews war die heute erschienene neue CD der KASTELRUTHER SPATZEN: “HeimatLiebe”. NORBERT RIER beantwortete aber auch andere Fragen, die sich nicht nur um das Album drehten. – Besonders mutig fanden wir von NORBERT RIER, dass er offen über die “Nicht-Berücksichtigung” in großen TV-Shows trotz großer Beliebtheit sprach. Das Statement fanden wir schon bemerkenswert – im Wortlaut sagte NORBERT RIER zum Thema der “Nicht-Einladung” der KASTELRUTHER SPATZEN:

Wir wissen auch nicht, woran das liegt. Man hat den Eindruck, dass auffällig oft nur bestimmte Künstler dabei sind. Vielleicht müssen wir da einfach Geduld haben. Da sind eben bestimmte Redakteure, die die Prioritäten anders setzen. Vielleicht passt es ja irgendwann wieder, wir hoffen zumindest darauf.

Schlagerprofis-Interview mit NORBERT RIER

Sie haben in einem Interview einmal angegeben, es sei eine Ihrer Schwächen, nicht „Nein“ sagen zu können. Wir hoffen, dass das am Ende des Gesprächs nicht für Ihre Zusage zum Interview mit den Schlagerprofis gilt… 🙂

Das stimmt. Speziell meine Frau ermahnt mich immer mal wieder dazu, dass ich lernen muss, auch mal „Nein“ zu sagen. Mein Problem ist, dass ich es möglichst immer gerne allen recht machen möchte – aber das ist oftmals natürlich auch schwierig.

Seit vielen Jahren ist es eine Tradition, dass die KASTELRUTHER SPATZEN Jahr für Jahr ein neues Album produzieren. So fleißig ist kaum jemand in der Szene. Gibt es dafür einen Grund – oder gab es auch mal Überlegungen, eine Pause zu machen?

Wir haben damals mit der Plattenfirma so vereinbart, dass in jedem Jahr zumindest eine Produktion veröffentlicht werden sollte. Da gibt es zwar kein „Muss“, aber wir haben nach wie vor das Glück, immer viele Kompositionen von guten Leuten zugeschickt zu bekommen. Wir suchen da immer die besten Lieder aus. Mittlerweile haben die Fans sich daran auch gewöhnt, sie erwarten das auch von uns.

In diesem Jahr ist es natürlich etwas anders. Diesmal erscheint unser neues Album nicht kurz vor dem Spatzenfest. Durch die ganze Corona-Eingrenzung kommt 2021 schon im Juni unsere neue CD auf den Markt, damit die neue zumindest mal neue Musik von uns bekommen können.

Dazu kommt, dass in diesem Jahr erstmals seit ca. zehn Jahren im Herbst kurz vor dem Fest wieder eine neue Weihnachts-CD erscheinen wird. Damit das nicht zu eng beieinander liegt, haben wir entschieden, unser neues Album „HeimatLiebe“ schon jetzt zu veröffentlichen.

Viele Jahre lang waren ja JEAN FRANKFURTER und IRMA HOLDER Ihre „Stammautoren“. Wer ist aktuell im Pool der Songautoren für die KASTELRUTHER SPATZEN?

In der Tat haben JEAN FRANKFURTER und IRMA HOLDER wunderschöne Lieder für uns geschrieben. IRMA ist ja leider kürzlich verstorben. Wir sind nicht auf ein bestimmtes Songautorenteam fixiert. Bei jeder Produktion sind einige Lieder unseres Keyboarders ALBIN GROSS mit dabei. Seine Texte sind sowieso toll, die Songs gehören immer mit zu den schönsten Liedern unserer Alben.

Er hat beispielsweise den schönen Titel „Endlich wieder Kastelruth“ geschrieben, ein Lied, das auf das Ende der Pandemie abzielt und darauf, dass die Menschen sich so freuen, wenn es endlich wieder los gehen kann. Ein wichtiger Textdichter ist HANS GREINER. MARIO WOLF und CHRISTOPH PURTSCHELLER von MARIO und CHRISTOPH schreiben schöne Lieder.

Wir sind da sehr flexibel und schauen immer wieder darauf, dass die Themen zu uns passen und wir Lieder finden, hinter denen wir stehen und bei denen man sagen kann: das passt zu den SPATZEN.

Das aktuelle Album heißt „HeimatLiebe“. Nach unserem Empfinden ist das so etwas wie ein Konzeptalbum, weil das Thema Heimat in sehr vielen Liedern des Albums direkt angesprochen wird. Ist der Eindruck richtig?

Ja, das ist vollkommen richtig. Heimat ist etwas, das uns besonders am Herzen liegt. Wir betonen immer, dass wir sehr an unserem Zuhause und an unserer Heimat hängen. Das zeigen wir auch gerne in Bildern bei unseren Konzerten. Unsere Tracht ist ja auch ein Zeichen der Heimatverbundenheit. Gerade in der Covid-Zeit hat man ja auch gemerkt, wie wichtig es ist, ein Zuhause zu haben.

Da schätzen wir die Heimat noch mal umso mehr, weil uns bewusst wird, wie schön man es eigentlich zu Hause hat.

HEINO hat kürzlich Probleme mit der Bezeichnung eines „deutschen Liederabends“ gehabt, ihm wurde quasi vorgeworfen, „politisch nicht korrekt“ zu sein angesichts der deutschen Vergangenheit. Gibt es derartige (offensichtlich unsinnige) Vorwürfe auch in Ihre Richtung?

Natürlich kommt so etwas vor. Aber wir sind bemüht, in unseren Liedern von der großen Weltpolitik Abstand zu halten, das ist nicht unser Thema. Natürlich ist die Vergangenheit, der Zweite Weltkrieg, bis heute eine schwere Bürde. Jeder Krieg ist ein großer Fehler und schlimm. Dieses Schüren von Hass ist nach wie vor eine einzige Katastrophe.

Wenn wir andrerseits sehen, was unsere Vorfahren durchleben mussten, ist das schon schlimm. Dazu gibt es allerdings ein Lied auf dem Album über den Tiroler Freiheitskämpfer ANDREAS HOFER. Das Thema hat mich schon als kleiner Junge in der Schulzeit schwer beeindruckt, wie damals die Menschen um ihr Zuhause haben kämpfen müssen und teilweise sogar ihr Leben dafür geopfert haben.

Ich bin dankbar, dass unsere Generation da vergleichsweise sorgenlos hat leben können. In der heutigen Zeit wird uns da schon sehr bewusst, dass das nicht alles selbstverständlich ist. Die Zeit, die wir gerade durchmachen, ist ja fast wie ein Krieg – nur ohne Waffen und Panzer. Da weiß man das Heimatgefühl erst wieder zu schätzen, wenn man eben ein Zuhause hat.

Vermutlich geht das von Ihnen gerade angesprochene Lied „Endlich wieder Kastelruth“ genau in diese Richtung. Ist geplant, dieses Lied auch im Live-Einsatz zu bringen, um die Leute besonders für den wieder gewonnenen Alltag zu begeistern?

Ja, diese Sehnsucht nach Live-Erlebnissen wird uns von den Fans immer gespiegelt. Wir bekommen Videobotschaften mit dem Hinweis auf die große Sehnsucht nach unseren Konzerten. Die Leute können es kaum erwarten, dass es wieder losgeht. Sie wollen endlich wieder ein Konzert besuchen können. Wir hoffen mit unserer Produktion, die Leute auch für neue Lieder zu begeistern, wobei sie natürlich auch gerne unsere alten Lieder hören mögen.

Die Musik ist dafür wichtig, die Leute von ihrem Alltagsstress und den Sorgen etwas ablenken zu können, das ist eine schöne Funktion der Musik. So können unsere Fans auf andere Gedanken kommen und einfach mal abschalten.

Im Lied „Ach Himmel, es ist verspielt“ – geht es da auch um den Tod? Was ist mit dem Lied genau gemeint?

Das ist das Lied, das ich gerade erwähnt habe, das ANDREAS-HOFER-Lied, in dem es um den Freiheitskämpfer geht, der mich in der Jugendzeit beeindruckt hat, weil er um die Heimat gekämpft hat. Daraus entstanden auch die Feuer – und Rauchzeichen. Damals gab es ja noch kein Telefon. Die Heimat wurde verteidigt. Die Bauern sind losgezogen, um sich gegen Napoleon zu wehren. Bei diesen Leuten können wir uns heute noch bedanken, dass wir noch hier in der Heimat leben dürfen und ein Zuhause haben.

In einem Lied geht es um den Rückblick auf die Kindheit – „Das Buch des Lebens“. Ein wichtiges Thema für Sie? Sind autobiografische Elemente enthalten? Sie haben ja Kinder, die selber auch singen?

Ja natürlich ist ein Lied wie „Vater für dich“ wichtig. Da geht es ja darum, dass der Sohn in die Fußstapfen des Vaters tritt. In jungen Jahren macht man sich ja als Vater oft Sorgen um die Kinder. Das weiß jeder, der Kinder hat. Gerade in der Teenagerzeit ist man als Vater ja besorgt und kommt manchmal nicht so gut zurecht mit den Kindern.

Dann werden die Kinder reifer – und irgendwann kommen die Kinder doch zur Vernunft, nachdem sie flügge geworden sind und doch wieder wie Vögel zurück ins Nest finden.

Wichtig sind aber auch die Erinnerungen an die eigenen Eltern. Leider sind meine Eltern verstorben – die Mutter recht früh, der Vater auch vor einigen Jahren. Da lasse ich gerne die Erinnerungen aufleben und das kommt auch in den Liedern zum Ausdruck. Da gibt es auch gute Songautoren, die genau diese Themen aufgreifen und zu tollen Liedern verarbeiten. Die wissen, welche Themen uns zusagen.

Gemeinsam mit unserem Produzenten, mit RALF SCHEDLER, suchen wir da Lieder kritisch aus und versuchen, da schöne Lieder zusammenzustellen, damit die Themenvielfalt gegeben ist.

Wo wir gerade bei Ihren Eltern sind – von den Wurzeln her sind Sie eigentlich Landwirt?

Ja, ich bin nach wie vor Landwirt. Ich habe das große Glück, zwei Hobbys zum Beruf machen zu können. Ich bin Musiker und Landwirt. Ich bin auch als Landwirt voll im Einsatz.

Liegt Ihnen die Musik z. B. von den Eltern her, im Blut?

Ja, mein Vater hat auch immer mit der Steirischen Harmonika Musik gemacht. Ansonsten sind meine Geschwister nicht so tief in der Musik verwurzelt. Allerdings singt ein Bruder von mir im Männerchor. Ein Großvater leitete einen Chor, der andere war Kapellmeister. Insofern liegt mir schon etwas die Musik im Blut.

Sie sind nach wie vor die wohl erfolgreichste Band im Bereich der volkstümlichen Musik. In den großen Samstagabendshows sind Sie aber leider seit vielen Jahren nicht mehr zu sehen gewesen. Bei den „Feste“-Shows von FLORIAN SILBEREISEN waren Sie zuletzt 2013 zu Gast. Haben Sie dafür eine Erklärung?

Ja, das ist leider so. Wir wissen auch nicht, woran das liegt. Man hat den Eindruck, dass auffällig oft nur bestimmte Künstler dabei sind. Vielleicht müssen wir da einfach Geduld haben. Da sind eben bestimmte Redakteure, die die Prioritäten anders setzen. Vielleicht passt es ja irgendwann wieder, wir hoffen zumindest darauf.

Manche Fans sprechen uns oft darauf an, wann wir dort endlich mal wieder stattfinden. Immerhin sind wir wieder bei „Immer wieder sonntags“ dabei. Auch bei ANDY BORG dürfen wir demnächst auftreten. Ebenso lädt uns HANSI HINTERSEER gerne ein. Das sind auch genau die Sendungen, die von unseren Fans gerne angeschaut werden.

Natürlich waren wir früher bei CARMEN NEBEL und bei FLORIAN SILBEREISEN dabei. Selbstverständlich würden wir uns sehr freuen, wenn wir da mal wieder dabei sein dürften. Die Hoffnung stirbt zuletzt. An uns liegt es nicht.

Anders als viele Kolleginnen und Kollegen sind Sie konsequent den Weg der volkstümlichen Musik weitergegangen. Beispielsweise die NOCKIs oder ANITA & ALEXANDRA HOFMANN setzen ja eher auf modernen Schlager. Sie gehen bewusst den traditionellen volkstümlichen Weg trotz medialer Hindernisse weiter?

Ja, das ist schon unsere Philosophie, wobei wir schon durchaus einige Lieder in Richtung des Schlagers konzipiert haben. Unser Stil ist der volkstümliche Schlager. Wir haben unseren eigenen Stil aufgebaut. Wichtig ist, dass man voll hinter dem steht, was man macht, damit es glaubwürdig bleibt.

Vor Jahren sind wir bei DIETER THOMAS HECK aufgetreten. Der hat damals gesagt, dass die KASTELRUTHER SPATZEN deutschen Schlager spielen, aber in Tracht auftreten. Durch unsere Tracht werden wir als volkstümlich wahrgenommen. Wir sind damit bekannt geworden und stehen dazu. Die Tracht ist etwas Traditionelles und Heimatverbundenes, wozu wir stehen.

Wichtig ist, dass es den Leuten bei den Konzerten gefällt. Und nach unserem Eindruck mögen die Leute unsere Musik und können sich damit voll identifizieren.

Sie haben gerade die Fans erwähnt – aber Sie als Künstler trifft die Pandemie ja auch. Wenn man es gewohnt ist, sehr viele Konzerte im Jahr zu spielen und das plötzlich aufhört – nagt das nicht auch an Ihnen?

Ja, das ist natürlich schwer. Anfangs haben wir es zugegebenermaßen schon genossen – diese Ruhe und das „normale Leben“ tat anfangs schon auch gut. Wir konnten nach all den Jahren tatsächlich drüber nachdenken, mal ein Jahr Pause zu machen. Aber mittlerweile ist es eine Zwangspause geworden. Nun freuen wir uns auf die zukünftigen Termine. Wir hoffen, dass es bald alles wieder normal läuft.

Es gibt das Fest der KASTELRUTHER SPATZEN und ein Open Air – das sind unterschiedliche Events?

Ja, momentan wäre Mitte Juni das Open Air gewesen. Das wurde auf den 3. und 4. September verschoben. Das SPATZEN-Fest steht auch noch an. Das ist immer am zweiten  Wochenende im Oktober. Wir müssen schauen, wie sich alles entwickelt, ob das so stattfinden kann. Da kann man noch nichts Konkretes sagen. Ansonsten haben wir vor zwei Jahren das 35. SPATZEN-Fest gefeiert, das ist eine tolle Tradition geworden. Keiner von uns hätte gedacht, dass durch die Pandemie diese Tradition gestört werden kann. Wir hoffen aber sehr, dass es irgendwie bald wieder „passt“.

Haben sich in all den Jahren in der Branche auch Freundschaften ergeben?

Ja natürlich, man lernt viele tolle Leute kennen und viele Künstler, die tolle Musik machen. Privat trifft man sich eher selten. Aber bei verschiedenen TV-Sendungen trifft man sich sehr gerne. Gut befreundet sind wir mit den AMIGOS, mit VINCENT & FERNANDO, mit den NOCKIS, mit denen wir seit Jahren gut bekannt sind. Da gibt es viele. Jeder versucht, das beste auf seine Art zu machen. Das Publikum entscheidet. Ich habe vor jedem Respekt, das ist wichtig.

Sie waren Mitglied der „Großen 3 der Volksmusik“. Ist das Projekt beendet, oder gibt es Ambitionen, das Projekt wieder aufleben zu lassen?

Es gab da immer wieder Anfragen diesbezüglich. Das war auch eine tolle Idee. Aus zeitlichen Gründen hat es leider in letzter Zeit nicht mehr gepasst. Das sieht man ja auch bei Projekten wie KLUBBB3, wie schwierig es ist, so etwas terminlich zusammen zu bringen. Die Lieder gibt es zwar, aber aktuell ist da nichts geplant. – Eher gibt es gemeinsame Projekte mit meinem Sohn ALEXANDER.

A propos: Ist ALEXANDER Ihr musikalischstes Kind? Sie sind ja auch mit Ihren anderen Kindern aufgetreten?

Ja, das mag sein. Er ist ja als Schlagersänger inzwischen auch recht erfolgreich. Wir haben auch gemeinsam einiges gemacht. Mit meinen Kindern haben wir in der Tat öfter mal was gemacht. Auch die MARION spielt Klavier, sie ist nun Lehrerin. Die ANNA arbeitet in der Kita. Der ANDREAS ist im Gastgewerbe. Die sind also alle recht beschäftigt.

Mal zurückgedacht: Viele der Gründungsmitglieder der KASTELRUTHER SPATZEN sind ja recht schnell wieder in ihren Beruf zurückgekehrt. Zum Beispiel KARL SCHIEDER?

Ja, der hat mich in die Gruppe geholt. Der hat an mich geglaubt. Wir waren schon früher gute Kollegen und Freunde. Er ist auch Landwirt. Ich habe ihm viel zu verdanken. Wir sind nach wie vor gut befreundet und haben die gleichen Interessen.

Als der Erfolg richtig da war, war er dann nicht mehr dabei?

Er hat damals zu Hause einen Hof übernommen und musste sich entscheiden. Wir haben damals auf sehr vielen Festen gespielt. So ab ca. 1983 hat er dann bei den SPATZEN aufgehört. Dann kam der KARL HEUFLER dazu.

Und KARL grämt sich nicht, dass er den Erfolg nicht miterlebt hat?

Nein, überhaupt hat es bei uns ja auch nur selten Wechsel gegeben. Wenn jemand aufgehört hat – dann hält man kollegial zusammen. Wir haben immer gute neue Leute gefunden. Wichtig ist, dass man sich aufeinander verlassen kann und alles passt, deshalb funktioniert es in der Gruppe gut.

Ein wichtiger Name der Anfangszeit ist TONI KELLNER. Was ist seine Bedeutung für die Gruppe? Welche Rolle spielte er in den Anfangsjahren?

Der hat uns bei einem Wettbewerb in Linz gehört. Der damalige Moderator dieses Wettbewerbs hat den Kontakt mit TONI KELLNER hergestellt. Da gab es dann die Vereinbarung, eine LP aufzunehmen. Das hat gleich gepasst und war direkt recht erfolgreich. Der hat uns geglaubt, das war überraschend. TONI kam damals von Koch Records. Wir sind immer bei der gleichen Plattenfirma geblieben, Koch wurde ja später von Universal übernommen.

Wie wichtig war der Sieg beim Grand Prix der Volksmusik 1990?

Das war damals für uns sicherlich ein großes Sprungbrett. Das war ja die Zeit der Grenzöffnung. Da haben sich für uns viele Tore geöffnet. Wir konnten uns auf den Lorbeeren aber nicht ausruhen. Die Arbeit fing da ja erst richtig an. Wir haben damals damit angefangen, auch alleine auf Konzert-Tourneen zu gehen. Zuvor waren wir ja bei Gastspielen mit Kollegen unterwegs. Wir haben uns alles selber erarbeitet und das Glück gehabt, viele Fans gewinnen zu können, die uns bis heute die Treue halten. Das ist das allerwichtigste.

Ist es noch immer so, dass Sie lieber den persönlichen Kontakt pflegen statt auf Computertechnik in der Kommunikation zu setzen?

Ich bin einer von der alten Garde und kein Computermensch. Ich bin lieber in der freien Natur und liebe das normale Leben.

Letzte Frage: Haben Sie vom aktuellen Album ein Lieblingslied?

Mir gefallen alle Lieder des neuen Albums besonders gut. Das ist auch sehr wichtig. Wir müssen dahinter stehen. Auch auf der neuen CD haben wir eine Coverversion aufgenommen. Wir haben ja mal von DRAFI DEUTSCHER ein Lied auf unsere Art gesungen.

Im letzten Moment haben wir entschieden, zusammen mit dem VALENTIN das Lied „Drei Töne am Piano“ von den FLIPPERS auf unsere Art zu singen. Ich hoffe, das wird gut ankommen. Von denen haben wir ja schon mehrfach Lieder gecovert, z. B. „Der letzte Bolero“ oder „Liebe ist mehr als nur eine Nacht“. Das kam insbesondere bei Liveauftritten gut an.

Für mich sind DIE FLIPPERS ein großes Vorbild, die haben immer Aufnahmen in einer tollen Qualität abgeliefert. Die Musik finde ich bis heute aktuell. In den letzten Tagen waren wir im Studio und haben das aufgenommen.

Danke für das offene und ehrliche Gespräch und Ihre Zeit!

 

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Eine Antwort

  1. Ein Interview mit Norbert Rier ohne Änderungen. Einfach Super. Bei einem gewissen TV-Produzenten hat man ja das Gefühl das die Kastelruther Spatzen überhaupt nicht existieren. Es gibt einen Auftritt beim Schlagerspass wo die Truppe alpenländische Schlagervolksmusiktitel spielt. Mit Tempo, Schwung und Elan. Großartig. Zu finden bei Youtube. Vielleicht sollte sich Herr Jürgens daran ein Beispiel nehmen als in den Shows im MDR und in der ARD immer mehr Popmusikkünstler auftreten zu lassen, die dann einfach der Musikgattung “Schlager” zugerechnet werden. Dieser neuartige Vorgang ist an Dämlichkeit nicht mehr zu überbieten.

    Martin

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