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TV-Kritik: „UDO JÜRGENS forever!“
Von 1994 bis zu seinem Tod im Jahr 2014 wurde Udo Jürgens zu jedem besonderen Geburtstag mit einer großen Eurovisionsshow geehrt. Sie waren ihm, wie er selbst, seine Kinder und sein Manager Freddy Burger sagten, ein Graus. Sein Alter oder gar sich selbst wollte er nie zelebrieren, dazu wird er als viel zu bescheiden beschrieben. Doch da auch Jürgens wusste, dass es kaum eine bessere Publicity gibt als eine mehrstündige Personalityshow zur besten Sendezeit, wirkte er an den Sendungen mit und machte zur Bedingung, dass die auftretenden Künstler live zu singen haben. Die meisten hielten sich daran, wenn man von der Show zum 80. Geburtstag absieht.
Hoffnungen auf respektvolle Hommage schnell zunichte gemacht
Anlässlich seines 90. Geburts- und zehnten Todestages strahlen Das Erste, ORF und SRF am Tag vor Heiligabend nun also wiederum eine große Eurovisionsshow aus, in der Leben und Werk Udo Jürgens‘ gefeiert werden sollen. Doch bei der Aufzeichnung am 20. November im ausverkauften, mit Bildern aus Jürgens‘ Leben dekorierten Circus Krone in München werden schnell alle Hoffnungen auf eine respektvolle Hommage zunichte gemacht.
Nachdem das Orchester Pepe Lienhard auf der Bühne Platz genommen hat, sind die Moderatoren Michelle Hunziker und Sasha in der Garderobe zu sehen. „Natürlich“ tragen sie Bademäntel, wie Udo Jürgens es gegen Ende seiner Konzerte tat.
Als das Orchester Vollplayback „Ein ehrenwertes Haus“ anstimmt, singen Hunziker und Sasha mit. Nach und nach steigen Conchita Wurst, Thomas Anders, Annett Louisan und Götz Alsmann ein — und alle singen live (immerhin).
Sasha bezeichnet Udo Jürgens als „Eurovisionskünstler“, schließlich sei er in Österreich geboren, habe in der Schweiz gelebt und seine Eltern seien Deutsche gewesen. Hunziker betont: „Udo wird den ganzen Abend bei uns sein.“ Im Nachhinein kann man nur sagen: Gut, dass ihm das erspart geblieben ist.
Immer wieder Vollplayback
Conchita Wurst präsentiert großartig live singend „Ich weiß, was ich will“ aus dem Jahr 1979. Dazu wird Jürgens‘ Stimme aus der Studioaufnahme gemischt. Aus „Wie ein Zigeuner durch die Welt mit Dir zieh’n“ macht sie einen „Streuner“. Voller Respekt spricht sie über Jürgens‘ „ganz eigenes Timing“ und erzählt, dass er ihr nach ihrem ESC-Sieg gratuliert habe. Es sei sogar ein gemeinsamer Auftritt beim „Eurovision Song Contest 2015“ in Wien geplant gewesen.
Anekdoten von Kindern und Enkeln
Sehr affektiert dankt Jenny Jürgens dem langjährigen Orchesterchef und ruft: „Pepe, wir lieben Dich!“ Vor allem als Jugendliche habe „der Papa“ große Schatten geworfen, was es ihr erschwert habe, eine eigene Identität zu finden. Allerdings hat sie bereitwillig seinen Künstlernamen angenommen und ihre Schauspielerkarriere zu einem Großteil dem Namen ihres Vaters zu verdanken, wie sie in anderen Interviews zugab. Letztlich sei sie dankbar, Udo Jürgens zum Vater zu haben.
Enkelin Jasmin erinnert sich sympathisch an gemeinsame Erlebnisse mit ihrem Großvater im Rahmen von Konzerten oder im Urlaub in Portugal. Ihr Bruder Dennis berichtet von der Fußballbegeisterung seines Opas: Bei einem gemeinsamen Abendessen habe er ihm kurzerhand Günter Netzer vorgestellt, der ihm dann regelmäßig signierte Trikots der Deutschen Nationalmannschaft besorgt habe.
Eines hat Udo aus Gewohnheit sogar ebenfalls signiert, als es auf seinem Schreibtisch landete, wie Dennis dem Publikum zeigt. Sein erster Gedanke war: „Jetzt hat der Opa mein Trikot ruiniert!“ In Kitzbühel habe ihr Großvater ihr die Akkorde von „Tausend Jahre sind ein Tag“ am Klavier beigebracht, erzählt Jasmin. Später wurde sie von einer Klavierlehrerin unterrichtet.
Phänomen Udo Jürgens wird beleuchtet
Eine MAZ geht mit teils unveröffentlichten Konzertausschnitten dem Phänomen Udo Jürgens auf den Grund. „Seine Lieder sind tief verwurzelt in unserer Seele. Sie sind voll von Poesie und spiegeln unseren Alltag“, heißt es da. Dazu wird eine Interviewsequenz eingeblendet, in der Jürgens sagt: „Alles, was uns beklemmt im Leben, löst sich auf im Augenblick, wo wir Musik erleben.“
Sein Stil wird als spielerischer Mix aus „Schlager, Klassik, Chanson und Swing“ beschrieben. Auf seinen weltweiten Erfolg abhebend, werden Szenen aus seinem Konzert 1987 in Peking gezeigt. Der Off-Kommentar lässt es so wirken, als sei dies ein einmaliger Ausflug gewesen. Dass „Was ich Dir sagen will“ damals schon längst ein Megahit in Japan war und dort bereits in den 1970er-Jahren ein Livealbum produziert wurde, wird außer Acht gelassen.
Sasha singt live „Aber bitte mit Sahne“. Aus dem „Mohrenkopf“ wird der „Schokokuss“.
Pepe Lienhard erzählt von letzter Begegnung mit Udo Jürgens
Auch Pepe Lienhard erinnert an seinen Freund Udo Jürgens. Sasha erzählt, Lienhard sei 37 Jahre mit ihm auf Tournee gewesen. Auch wenn sie erstmals 1977 bei einer Auslandstournee zusammenarbeiteten, wurde Lienhards Orchester erst 1982 für Jürgens zum ständigen Begleiter. Natürlich wirbt der Bandleader für die Tournee „da capo, Udo Jürgens“. Sie ist wohl der Hauptgrund, warum er sich dieses unwürdige Spektakel antut. Bewegend sind die Erinnerungen an seine letzte Begegnung mit Jürgens am Abend vor dessen Tod. Danach gibt es Einblicke an die im Anschluss ausgestrahlte Dokumentation „UDO!“.
Wencke Myhre erinnert an den Film „Wencke, Udo und der blaue Diamant“ aus dem Jahr 1979, aus dem ein paar Ausschnitte gezeigt werden. Auf Norwegisch und Deutsch interpretiert sie Playback „Mit 66 Jahren“, was sie in ihrer Heimat zum Hit machte. Auf der Leinwand singt Udo Jürgens mit, gezeigt werden Aufnahmen aus seinem letzten Konzert.
John und Jenny Jürgens beschreiben ihren Vater als jemanden, der keine Disharmonie ertragen konnte, dem körperliche Nähe sehr wichtig war und mit dem man auch mal schweigen konnte. Ein Foto vom November 2014, also scheinbar mitten in der letzten Tournee, zeigt Jenny mit ihrem Vater beim Weihnachtsmarkt am Bodensee. Es ist ihr letztes gemeinsames Foto.
Am Ende seines Lebens sei er rührseliger geworden und habe eine größere Tiefe und Schwere bekommen. Die Tatsache des Älterwerdens habe ihn angegriffen, insbesondere der 80. Geburtstag. Jenny weist darauf hin, dass Eltern, die wenig zu Hause seien, kein schlechtes Gewissen zu haben bräuchten: „Kinder brauchen einfach Liebe.“
Tiefpunkt: „Liebe ohne Leiden“
Passend dazu singen Michelle Hunziker und ihre Tochter Aurora (zum Glück) Playback „Liebe ohne Leiden“. Sie interpretieren das Lied in G-Moll, also eine kleine Terz tiefer als im Original. Ein peinlicher Moment, der durch Michelle Hunzikers nachfolgenden Einlassungen nicht gerade aufgewertet wird. Daran ändert auch der von ihrer Tochter auswendig gelernte Satz auf Deutsch nichts.
Michael Mittermeier erinnert sich im Publikum sitzend an ein Zusammentreffen mit Udo Jürgens, der ihm auf Augenhöhe begegnet sei. Seine Lieder seien zeitlos, bei seinen Auftritten habe er sein Herz geöffnet. Auch dies eher entbehrliche Allgemeinplätze.
Michelle Hunziker verortet „Griechischer Wein“ im Jahr 1972, obwohl der Song erst zwei Jahre später veröffentlicht wurde. Thomas Anders trägt den Song Vollplayback in der üblichen Schunkelversion vor, Udo Jürgens‘ Stimme aus der Studioaufnahme wird dazugemischt. Arabella Kiesbauer erinnert im Publikum daran, wie Udo Jürgens bei einem Konzert zum Frankfurter Opernball ab dem zweiten Song das Publikum im Griff hatte. Auch dies eher entbehrlich.
Bewegender Moment: Enkelin Jasmin am Flügel
Enkelin Jasmin spielt Playback am gläsernen Flügel ihres Großvaters „Was wichtig ist“, gesungen von Adel Tawil. Er war schon 2015 bei der beeindruckenden und berührenden Hommage im Rahmen der „Echo“-Verleihung dabei. Damals durfte er sogar live singen … Vor allem Jasmins Klavierspiel berührt das Publikum, sie erhält Standing Ovations. Endlich hat man zumindest für einen kurzen Moment das Gefühl, der Geist von Udo Jürgens schwebe über dem Abend. Pianistin will Jasmin trotzdem nicht werden, sie studiert Jura.
Tim Bendzko, bei der Gala zu Udo Jürgens‘ 80. Geburtstag eines der wenigen Highlights, verhunzt „Immer wieder geht die Sonne auf“ zur Trapversion mit ständiger Wiederholung des Refrains. Sein Auftritt wurde am Vortag aufgezeichnet, sein Gesang ist jedoch live.
„Als ich fortging“ darf nicht fehlen
In einer MAZ muss natürlich an das von Produzent Curt Cress zur James-Bond-Ballade verunstaltete Demo des erst kürzlich veröffentlichten Liedes „Als ich fortging“ erinnert werden. John Jürgens spricht respektvoll über die Bedeutung, die die Texter für die Lieder seines Vaters haben. Im Publikum begrüßt er Oliver Spiecker, Ulli Heuel und Wolfgang Hofer. Den ebenfalls anwesenden Rainer Thielmann erwähnt er nicht.
Seine Überzeugung, dass seinem Vater diese Bearbeitung „hundert Prozent gefallen“ würde, können wirkliche Kenner seines Werkes nicht teilen. Das Lied wird angespielt, illustriert von Bildern aus Udo Jürgens‘ Leben, auf der Bühne wird dazu getanzt.
Billy Kudjoe Todzo war nicht nur Percussionist im Orchester Pepe Lienhard, sondern auch Udo Jürgens‘ Chauffeur und langjähriger Vertrauter. In seinen Armen ist er am 21. Dezember 2014 gestorben. Es ist bewegend, ihn von seinem Freund erzählen zu hören. Er beschreibt ihn als sehr witzigen Menschen. Als er einmal entgegen seiner Gewohnheit unpünktlich war, habe Udo zu ihm gesagt: „Ich stecke unterm Bett Deiner Freundin fest. Ich bin im Tunnel.“
Götz Alsmann und Sasha singen live
Götz Alsmann coverte schon zu Udo Jürgens‘ Lebzeiten sehr respektvoll und eigenwillig dessen Lieder. Bis heute ist er mit Jürgens‘ Cousin Thomas Bockelmann befreundet. Bei dessen Geburtstag habe Jürgens „Das ist Dein Tag“ gespielt, anschließend habe man gemeinsam gefeiert und die Partygäste, inklusive Udo Jürgens, hätten ihn nachts zum Bahnhof gebracht, weil er zu Dreharbeiten von „Zimmer frei“ nach Köln gemusst habe.
Live am Klavier singt er gemeinsam mit Sasha „17 Jahr‘, blondes Haar“. Das Orchester spielt dazu Playback. Natürlich meint Hunziker, darauf hinweisen zu müssen, dass man diesen fast 60 Jahre alten Song heute nicht mehr so texten würde.
Überraschend ehrlich gibt Howard Carpendale im Publikum sitzend zu, dass Udo Jürgens und er Konkurrenten waren und das Verhältnis der beiden zeitlebens angespannt gewesen sei. Kurz vor seinem Tod sei es jedoch bei einer Branchenveranstaltung zu einer Art Versöhnung gekommen, die ihm sehr nahe gegangen sei. Carpendale hebt hervor, dank dieser Show endlich wieder Texte zu hören, „die erwachsen sind und Menschen bewegen“.
Überraschendes Highlight: Vanessa Mai
Zu Tränen rührt eine Künstlerin, die man nicht mit Udo Jürgens in Verbindung gebracht hätte: Vanessa Mai singt im Duett mit ihm „Zehn nach elf“, dazu zeigt die Leinwand den Star bei seinem letzten Konzert, genau zwei Wochen vor seinem Tod. Sie singt das Lied in der Originaltonart A-Dur, während Jürgens es live einen Halbton höher spielte. Bei seinem Gesangspart mischen sich Studio- und Liveaufnahme.
Eine MAZ zeichnet seine Kindheit und Anfänge als Musiker nach. Dabei wird sein erster Manager Hans R. Beierlein erwähnt, der Jürgens als Künstler geformt habe. Freddy Burger, der das Management 1977 übernahm und bis zu seinem Tod sein Manager blieb, wird den ganzen Abend über mit keinem Wort erwähnt. Immerhin wird kurz an „Gehet hin und vermehret Euch“ und Jürgens‘ Leitsprung „Unterhaltung mit Haltung“ erinnert. Alice Schwarzer erzählt ausufernd und entbehrlich von einem Erlebnis mit Udo Jürgens bei einer Südafrika-Reise im Jahr 1969.
Vielgerühmte Bandbreite des Stars kommt kaum zum Tragen
Adel Tawil interpretiert Playback „Der Teufel hat den Schnaps gemacht“. Respektvoll erwähnt er anschließend die große Bandbreite des Komponisten, die jedoch in den für die Show ausgewählten Liedern kaum zum Tragen kommt.
Mit ihrer Piepsstimme trägt Annett Louisan Vollplayback „Merci chérie“ im Duett mit Udo Jürgens vor, ebenfalls Playback. Sie singt es in Fis-Dur, Jürgens in der Originalaufnahme vom „Grand Prix Eurovision de la Chanson 1966“ einen Halbton tiefer. Das passt nicht nur musikalisch nicht zusammen, es ist ein Graus. Wenn Louisan dann noch erzählt, sie habe sich bei einer Zusammenarbeit im Rahmen der Gala zu seinem 80. Geburtstag von Udo Jürgens „als Künstlerin erkannt gefühlt“, wirkt das wie blanker Hohn.
Fans erzählen von ihrer Verbindung zu Udo Jürgens
Die „Edelfans“ Dennis Bechthold und Pauline Wagner werden im Publikum begrüßt und erzählen, was ihnen Udo Jürgens‘ Musik bedeutet. Bechthold weiß zu berichten, dass selbst Elvis Presley einen Song von Jürgens coverte. Welcher das ist, verrät er nicht. Wagner leitet bis heute in den Niederlanden den am längsten existierenden Fanclub von Udo Jürgens und erinnert sich an ein Fanclubtreffen, bei dem der Star für sein Publikum auftrat. Eine MAZ illustriert die besondere Verbindung von Udo Jürgens zu seinen Fans.
Michelle Hunziker und Sasha singen Vollplayback „Vielen Dank für die Blumen“ in der Version von „Tom und Jerry“. Danach machen die Kinder Werbung für die Compilation „Udo 90“ und die Werkschau, Enkel Dennis erzählt von seiner Tätigkeit als Social-Media-Manager für seinen Großvater.
Howard Carpendale würdigt Udo Jürgens Livegesang und speziellem Text
Im Vorfeld konnten Fans sich selbst dabei filmen, wie sie „Ich war noch niemals in New York“ singen. Daraus wurde für die Show ein kurzes Video zusammengeschnitten. Anschließend singt Howard Carpendale live, von Udo Jürgens‘ Pianist Christian Wegscheider begleitet, genau dieses Lied mit einem speziellen Text, der kurz nach dem Tod des Superstars geschrieben wurde. Einer der wenigen berührenden Momente der Show. Zum großen Finale begleiten dann die anderen Künstler Udo Jürgens auf der Leinwand, natürlich Vollplayback.
Wer es sehr gut mit „Udo Jürgens forever“ meint, kann behaupten, dass die Show kurz vor Heiligabend leichte Unterhaltung bietet und einige namhafte Schlagerstars einen ganzen Abend lang seine Lieder in den Fokus rücken. Doch die Sendung reduziert Superstar Udo Jürgens in der Auswahl von Künstlern und Liedern fast ausschließlich auf seine Partyhits und wird dem Anspruch des Musikgenies, „Unterhaltung mit Haltung“ zu liefern, damit in keiner Weise gerecht.
Lediglich die Einspieler und die Interviews reißen seine musikalische und textliche Bandbreite an. Für die wenigen berührenden Momente sorgen Enkelin Jasmin sowie ausgerechnet Vanessa Mai und Howard Carpendale.
Wünschenswert und würdig wäre es gewesen, wirklich große Stars einzuladen, die einen ehrlichen Bezug zu Udo Jürgens haben und von ihm geschätzt wurden, um live vom Orchester Pepe Lienhard begleitet eine Mischung aus Hits und nachdenklichen Liedern von Udo Jürgens zu präsentieren. Man denke nur an Reinhard Mey, Herbert Grönemeyer, Sarah Connor oder gar internationale Stars wie Shirley Bassey. Doch leider verkommt die Show in weiten Teilen zu einem unwürdigen Vollplayback-Spektakel.
Foto: © BR/Constantin Entertainment GmbH/Kevsan Gündüz
8 Antworten
Elvis sollte „Warum nur warum“ in der englischen Variante gesungen haben:
https://www.youtube.com/watch?v=BsacJxL13YQ
Korrekt, aber Elvis singt es lediglich an (18.2.1969 im Studio). 1964 war es ein kleiner Hit in USA für Matt Monroe.
Diesem Artikel kann ich nur zustimmen. Udo würde sich im Grabe umdrehen, hätte er dieses Spektakel ansehen/-hören müssen.
es war ein welterfolg durch matt monro. top ten u.k. top thirty usa usw
Lieber Rezensent, Alice Schwarzer sprach vom Club Mediterrannee in Agadir. Das ist in Marokko, nicht in Suedafrika – aber ich weiss, niemand mag einen Besserwisser. Ansonsten kann ich deinen fundierten Betrachtungen in vielen Details zustimmen. Zusaetzlich muss ich sagen, dass ich, der nun 74 ist und die ganze Karriere von Udo Juergens miterlebt hat, manchmal auch eine Traene zerdrueckt habe. Und das, obwohl ich gar kein Schlagerfan bin. Wie er z.B. Sehnsucht nach einem anderen Leben ausdrueckt, in „Ich war noch niemals in New York“… Udo ist einfach eine andere Kategorie, und ich moechte auch mal so sterben wie er. Ich lebe in Belgien, wo sich die gesamte Nation hinter Jacques Brel oder Adamo versammeln kann. Und hoere viel aus Frankreich, wo sich die gesamte Nation hinter Charles Aznavour oder Johnny Halliday versammeln kann. Inclusive Praesident. Und im deutschsprachigen Raum? Da ist man entweder Heino oder Lindenberg. Dazwischen gibt es nichts. Greetings, IED
Hallo Maximilian,
Du bemängelst – durchaus zu Recht – das Fehlen von Künstlern wie Reinhard Mey, Shirley Bassey etc. Es klingt für mich vorwurfsvoll.
Hast Du schon einmal über die Möglichkeit nachgedacht, dass diese (und andere namhafte Künstler) durchaus eingeladen worden sein könnten, jedoch abgelehnt haben?
Neben Annett Louisan mit ihrer Piepsstimme und ihrem indiskutablen Outfit störten mich vor allem die Tänzer und Tänzerinnen. Mit grotesken Verrenkungen und Zuckungen lenkten sie von den Beiträgen ab. Songs aus der Gegenwart mögen großenteils auf so etwas sowie bombastische Lichtorgien angewiesen sein, um von mangelnder Substanz abzulenken, Qualitätslieder haben dieses Brimborium nicht nötig.
Noch ein Satz zu Tim Bendzko: Mit seinem pausenlosen Herumgehampel und der dünnen Stimme sowie der unpassenden Kleidung wirkte er wie ein pubertierender 14jähriger, der einen Sänger spielen möchte.
Um 20.35 Uhr habe ich umgeschaltet, ich könnte es nicht mehr ertragen, als dann der Spielfilm vorbei war, habe ich wieder umgeschaltet, es war einfach nur grausam?
Ich habe Udo in seinem seiner ersten großen Konzerte mit der Show Udo 66 in Böblingen in der Stadthalle gesehen und bin seit dem begeisterter Fan von ihm.
Wenn Ronald Kaiser zu Ehren Udo alle ausgewählten Lieder gesungen hätte und Pepe Lienhardt live gespielt hätte, dann wäre es eine tolle und würdige Veranstaltung geworden. Aber hätte, hätte, Fahrradkette
Die Stimmen aller Interpreten waren untauglich als Udo-Ersatz