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TONY MARSHALL: Ausführliche Biografie aus traurigem Anlass: Die TONY-MARSHALL-Story

Inhaltsverzeichnis

TONY MARSHALL: Rückblick auf ein bewegtes Leben

Am 03.02.1938 kam Tony Marshall in seinem Elternhaus in der Baden-Badener „Große Dollenstraße“ als Herbert („Herbel“) Anton Bloeth zur Welt; seinen Namen änderte er vor der Geburt seines ersten Sohnes Marc in „Hilger“ (, das war der Geburtsname der Mutter). Er war der dritte Sohn seiner Eltern, die einen Kolonialwarenladen betrieben. Seine Brüder hießen August (geb. 1933) und Frank (geb. 1936).

Musikalische Familie

„Herbel“ wuchs in einer musikalischen Familie auf. Der Mandoline spielende Vater August war allerdings in Kindertagen während der Kriegswirren selten zu Hause, da er 1939 zum Militär eingezogen wurde und erst 1947 aus der Kriegsgefangenschaft zurückgekehrt ist. So war die Mutter die musikalisch treibende Kraft, so dass „Herbel“ zunächst Klavier, später auch Geige (auf einer „echten Matthias-Klotz-Geige“) zu spielen lernte. Außerdem wurde er von seiner Mutter im kirchlichen Knabenchor angemeldet, dem er lange Jahre angehörte.

Auch sportlich aktiv

Auch sportlich war Tony aktiv, so gewann er bereits 1948 mit 10 Jahren ein Seifenkistenrennen – und gewann ein nagelneues rotes Fahrrad, nachdem er als erster das Ziel bei der Vincenti-Schule in Baden-Baden erreichte. Auch in der Leichtathletik war Tony erfolgreich und wurde sogar Stadtmeister. Seine Lieblingsdisziplinen waren Kugelstoßen (das scheint bei Schlagersängern anzukommen, auch Howard Carpendale konnte in der Disziplin ja erfolgreich punkten), Diskuswerfen und Speerwerfen.

Beruflich flexibel

Nach Beendigung der Schulzeit, in der er seine spätere Frau Gaby kennen lernte, mit der er seit 1962 bis zu seinem Tod verheiratet war (verlobt haben sich die beiden bereits 1959), begann der spätere Tony 1956 eine Lehre als Großhandelskaufmann bei einem Bäckereinkauf in Baden-Baden. In diesem Beruf fühlte er sich nicht wohl und hielt sich später mit verschiedenen Jobs über Wasser. Besonders gern erinnert er sich an seine Zeit als Croupier beim Spielcasino Baden-Baden, bei dem er 1959 anheuerte. Darüber hinaus arbeitete er u. a. auch im Installationsgeschäft seiner Schwiegereltern.

Eine musikalische Karriere war aber immer Ziel von Herbert Anton Hilger. Bereits im Dezember 1956 hatte er seinen ersten Auftritt bei einer Adventsveranstaltung im Baden-Badener Kurhaus, wo er u. a. Louis Armstrong imitierte. Sein Gesang überzeugte den damals anwesenden Münchener Musikkritiker Heinz Rosenberger derart, dass er ihm dringend eine musikalische Stimmausbildung empfahl. Zu der Zeit hatte „Herbel“ aber noch andere Pläne. Er wollte mit seinem Cousin nach Kanada auswandern – in letzter Sekunde ist dieser Plan aber gescheitert, so dass man ein Jahr später an Herrn Rosenberger herantrat.

Musikstudium dank Stipendium

Mit Hilfe eines Stipendiums, das ihm gewährt wurde, weil Tony beim Kultusministerium die Arie „Und fortiva…“ aus dem Liebestrank Donizetti perfekt vorsang, begann der Sänger im Sommersemester 1957 in der Staatlichen Hochschule für Musik in Freiburg ein Musik-Studium  (Hauptfach Gesang beim früheren Kammersänger  Professor Fritz-Moritz Harlan, Nebenfach Klavier). Nach acht Semestern wechselte er zur Musikhochschule nach Karlsruhe zu Dozent Scipio Colombo, um heimatnäher von Baden-Baden studieren zu können – u. a., um den elterlichen Kolonialwarenhandel mit zu unterstützen.

Teilnahme an Talentwettbewerb

Im Jahr 1965 – nach Beendigung des Studiums als Opernsänger, das er mit der Abschlussnote „gut“ abgeschlossen hatte,  – wurde Herbert Anton Hilger von einem Freund (ERWIN FULLE PIETROWSKI) überredet, bei einem Talentwettbewerb im “Lauinger” in Malsch teilzunehmen, das unter dem damals beliebten Motto „Jekami“ („jeder kann mitmachen“) stand. Der Sänger begleitete sich auf der Gitarre und gab „Hava nagila“ und „Cucurrucucu Paloma“ zum besten und erntete einen großen Applaus, wie er das von seinen Auftritten mit klassischer Musik nicht kannte. (Das hat ihn wohl so beeindruckt, dass er diese Lieder später auf Tonträger aufnahm und immer wieder im Repertoire hatte).

Die Jury, der u. a. Michael Kutrutzki von der Hansa Musik Produktion Berlin angehörte, kürte nicht etwa ebenfalls seinerzeit teilnehmende attraktive Sängerinnen, sondern Herbert Anton Hilger zum Sieger des Schlager-Wettbewerbs. Der erste Platz beinhaltete eine Einladung nach Berlin zum Vorsingen am berühmten Hansa-Standort in der Wittelsbacher Straße.

Name TONY MARSHALL wird “erfunden”

Das Vorsingen war offensichtlich überzeugend – und so kam es zum ersten Plattenvertrag Herbert Anton Hilgers, der vom Hansa-Chef Hans Blume den Namen „Tony Marshall“ verpasst bekam – ein Name, der eigentlich nicht so recht zum damaligen musikalischen Konzept passte, das man sich für ihn ausgedacht hatte – er sollte so etwas wie ein deutscher Charlez Aznavour, Adamo oder Gilbert Becaud werden. Übrigens hieß Becaud mit bürgerlichem Namen „Silly“ -übersetzt dumm bzw. „blöd“. Im Gegensatz zu Tony ließ er sich aber nie offiziell umbenennen.

“Frisierter” Lebenslauf

Man dachte sich extra einen passenden Lebenslauf aus: „Tony Marshall verleugnet sein internationales Elternhaus nicht: die Mutter Französin, der Vater Deutscher. Geboren in Nancy, verbrachte er die ersten Kinderjahre in Frankreich und kam nach dem Krieg erst nach Baden-Baden“. – So gesehen ist sein späteres Lied „In Baden-Baden bin ich geboren“ so etwas wie eine Gegendarstellung dieser „getürkten“ Biografie – auch hinsichtlich seines Geburtstages wurde gerne geschummelt (es wurde vier Jahre nach hinten gelegt). Seine erste Plattenfirma Decca nannte übrigens in einem Infoblatt noch das richtige Geburtsdatum und verriet sogar, wo Tony seinen ersten TV-Auftritt überhaupt hatte – noch vor Veröffentlichung der ersten Single, nämlich bei Jürgen Graf, der später als Moderator der „Sechs Siebeng’scheiten“ erfolgreich war. Damals moderierte der eine Europa-Nachwuchssendung, an der auch Tony teilnahm.

Erster Schallplattenvertrag

Dieser Zettel für die Senderbetreuer im Rundfunk klärt auch auf, wie es zu Tonys erster Schallplattenproduktion kam:

Auf einem großen Nachwuchswettbewerb, den Radio Luxemburg zusammen mit der Hansa Schallplatten GmbH veranstaltete, errang Tony in vier Ausscheidungen den ersten Platz und damit auch den begehrten Schallplattenvertrag. Das war Anfang 1965, aber die Zeiten für gute und anspruchsvolle Sänger waren schlecht, denn die Beatgruppen eroberten sich gerade den Markt. So dauerte es noch ein Jahr, bis TONY seine erste Schallplatte besingen konnte.“

 

Passend zum „frankophilen“ Ansatz war Tonys im Mai 1966 bei der Plattenfirma Decca erschienene erste Single der Welthit „Aline“ des Sängers Christoph, den Tony standesgemäß mit französischem Akzent einsang. Zu Tonys Leidwesen (bis an sein Lebensende liebte er diesen Song) entpuppte sich die Schallplatte trotz recht guter Rundfunk-Einsätze als Flop. Produziert wurde die erste Single (wie auch die folgenden Aufnahmen) vom damals umtriebigen und erfolgreichen Henry Mayer.

Kein Erfolg mit Schlager-Chansons, erster Auftritt im “Studio B”

Auch die nächsten Lieder wurden von Produzent Mayer im Chanson-Stil gehalten, die zweite Single, „C’est la vie“, wurde sogar extra für Tony geschrieben (Musik: Henry Mayer, Text: Georg Buschor). Die letzte 1966er Single „Love Me Please Love Me“ war die deutsche Version des gleichnamigen Michel Polnareff-Songs. Den Text dazu schrieb der arrivierte Textdichter Ernst Bader. Nun wurde auch das Fernsehen auf Tony aufmerksam: Ein TV-Auftritt im SWF-Fernsehen und die „Neuvorstellung“ im „Musik aus Studio B“, bei dem er sich aber später Howard Carpendale mit dessen „Lebenslänglich“ geschlagen geben musste, sorgten für einen Popularitätsschub.

Teilnahme am Songfestival Knokke niederschmetternd

Die Teilnahme für Deutschland beim Songfestival Knokke war vorsichtig gesagt kein Erfolg – nein, es war fast desaströs. Wobei im Nachhinein sehr “fachmännisch” und analytisch berichtet wurde. Von den fünf Teilnehmerinnen und Teilnehmer machten drei Karriere, zwei Namen sind eher Insidern ein Begriff. Das deutsche Team bestand damals aus

  • TONY MARSHALL
  • BOB TELDEN
  • MARION MAERZ
  • KATJA EBSTEIN
  • BARBARA.

Viel ist über die damalige Veranstaltung nicht zu finden, aber diese Pressenotiz finden wir schon interessant – auch wenn sie wenig schmeichelhaft für TONY ist – andrerseits – wenn das Publikum auch über KATJA EBSTEIN entsetzt war, sagt das vielleicht auch eher etwas über das Publikum aus…

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Auch weitere Decca-Singles führen (noch) nicht zum Erfolg

Die erste 1967 veröffentlichte Single, „Nur ein Wort“, war wieder ein Original, das von populären Namen für Tony geschrieben wurde: die Henry-Mayer Komposition betextete Kurt Hertha. Der Song der B-Seite, „So schön“, wurde vom späteren Orchesterchef Dieter Reith komponiert. Danach war wieder ein Cover-Song dran: Zum Chanson „Encore une danse“ des französischen Chansonniers Michel Varenne textete Günther Loose den (lt. Plattenfirma) „Slow-Beat“ „Wer kennt ihren Namen?“. Nachdem auch die letzte bei Decca erschienene Single „Komm zu mir“ kein Erfolg wurde, beschloss Tony, seinen Plattenvertrag 1968 auslaufen zu lassen und eröffnete zur Sicherung des Lebensunterhaltes in Baden-Baden in der Fürstenbergallee 6 ein Szene-Lokal namens „Club 68“.

Hinweis: Eine weitere Weißpressung aus der Decca-Zeit ist auch in Umlauf – der Song „Eine schwarze Balalaika” ist eine sehr selten zu findende Nummer.

Zwischenspiel mit US-Auftritten und “Married Woman”

In diesen Jahren begann Tony, mehrfach in Chicago (USA) aufzutreten und kam mit Evergreens, Hits, Volksliedern und Schlagern in renommierten Auftrittsorten wie “Moulin Rouge” und “Diamond Jim’s” ausgesprochen gut an. Nebenbei nahm er im Frühjahr 1969 bei einem kleinen Plattenlabel  eine einzelne Single namens „Married Woman“ auf, die er selber (u. a. mit Peter Drischel, der auch als Pete Tex bekannt ist,) komponierte – auch das ein kapitaler Flop.

Ungelöstes Rätsel: Teilnahme am deutschen Schlager-Wettbewerb

Im Jahre 1969 nahm er an der Vorrunde zum deutschen Schlager-Wettbewerb teil mit einem Lied namens Venus-Mädchen, das es nicht in den Wettbewerb schaffte und auch nie auf Tonträger erschienen ist. Im Interview mit dem Portal smago erzählte TONY, dass er sich an den Song nicht mehr erinnern könne, er aber meine, dass das Lied in Bremen aufgenommen sein könnte. Vielleicht gibt es ja doch noch jemanden, der dieses Rätsel lösen kann? Hier einige der Titel, die es ebenfalls nicht ins Finale geschafft haben – mit dabei auch AGNETHA, die später mit ABBA Karriere gemacht hatte..

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JACK WHITE tritt in TONYs Leben

Im „Club 68“ tauchte eines Tages ein junger Discjockey namens Horst Nußbaum (Künstlername Jack White) auf, der Tony sagte, dass ihm dessen „Aline“ sehr gut gefalle – er müsse den Song auch immer in seiner Funktion als DJ  auflegen – aber er empfehle ihm, fröhlichere Lieder zu singen. Gesagt – getan – Jack White organisierte einen Plattenvertrag  und sorgte für Tonys erste Ariola-Single: „Hey – ist das Leben so schön“, erneut von Tony mit Co-Autor u. a. Pete Tex geschrieben. Als Produzent ist übrigens „SNB“ auf der Single vermerkt – damit dürfte „Studio Nord Bremen“, also der bekannte Sänger und Produzent „Ronny“ Wolfgang Roloff gemeint sein. Der Song erschien bereits im November 1969. Damals wünschte TONY seinen Fans bereits schöne Weihnachten:

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Auch bei Ariola läuft es zäh an

Die zweite „SNB“-Produktion war „Sweet Caroline“, die im März 1970 erschienene deutsche Version des gleichnamigen Neil Diamond Hits. Den deutschen Text schrieb „Ronny Hein“ (bürgerlich Heinz Schumacher), der kurz zuvor einen großen Hit für Heino textete („Die Sonne von Mexiko“) – mit Tony aber keinen durchschlagenden Erfolg hatte. Mit „Hans im Glück“ übernahm Jack White persönlich die Produktion von Tony Marshall. Erneut ist ein Blick auf die Autoren spannend – der Song wurde vom damaligen BRAVO-Fotografen Didi Zill (, der sehr bekannt war und später selber als Sänger in Erscheinung trat) und von Hans-Ulrich Weigel, der später mit „Rocky“ und „Conny Kramer“ überaus erfolgreich wurde, aber auch mit Ricky Shaynes „Ich sprenge alle Ketten“ in den Charts war, geschrieben und erschien im Juni 1970.

Die im Oktober 1970 veröffentlichte deutsche von Günther Loose getextete Version des Hits „Try A Little Tenderness“ von Austin Sapaugh führte auch noch nicht zum gewünschten Erfolg – „Mein Talismann mit braunen Augen“ war erneut ein Flop. (Spitzfindige Freunde der deutschen Sprache rätseln bis heute, warum auf dem Cover der „Talisman“ mit „Doppel-n“ geschrieben wurde). Die B-Seite dieser Single war übrigens der bereits im später typischen „Happy Sound“ produzierte Song „Zwischen heute und morgen“.

HERBERT NOLD übernimmt das Management

In dieser für Tony schwierigen Zeit lernte er einen Kripo-Beamten namens Herbert Nold kennen, der Tony im Sommer 1970 davon überzeugen konnte, sein Management zu übernehmen. Nolds Entscheidung, sich als Manager selbständig zu machen und den sicheren Beruf des Kripo-Beamten an den Nagel zu hängen, sollte sich als richtig herausstellen. Zielsetzung war, an Tonys Image als ausgebildeter Sänger der gehobenen Güteklasse zu festigen.

Fast zeitgleich stellte Jack White (Gerüchten zufolge in lustiger Atmosphäre beim „Erdbeerfest“ im badischen Staufenberg) Tony einen „Südsee-Song“ aus Tahiti, das polynesische Volkslied „Nau Haka Taranga“ vor, dem er den deutschen Text „Schöne Maid“ gegeben hatte. Tony war entsetzt, weil er den Text schrecklich fand. (Das sah Autor Tom Wolf viele Jahre später im Buch „Schlager, die wir nie vergessen“  übrigens wohl anders – dort analysierte er den Song auf 6 1/2 Seiten (!) unter der Überschrift „Verabredungsversuch vor Apokalypse“).  Die Textanalyse ist so bemerkenswert und sicher zweifellos zutreffend, dass sie hier kurz angerissen werden soll – allein die Schilderung des Anfangs des Liedes ist köstlich:

Der Schlager beginnt in der freien, höchstens von leeren Plastiktüten berührten Natur: Ein bis zwei Amseln schmalzen ihr Lied in die knisternde Plattenstille. Dann setzt rhythmisches Klatschen ein, Bongo-Fässer gesellen sich dazu, Gitarre und Rassel haken ponderosahaft tönend ein. Ein wildwesternes Ta-ta-tatata poltert ins ersterbende Schwarzdrossel-gezwitscher (aus dem sich keckerweise ein Buchfink mit einfachem Pink-pink hervorwagt), bevor nach 15 Sekunden ein gemischter Männerchor ebenso unvermittelt wie unver-mittelbar  folgende Frage stellt: ‚Schöne Maid, hast Du heut für mich Zeit?‘. Ad hoc wird versucht, der Gefragten die Antwort vorzulegen: ‚o ja (h)o ja (ho)‘, dann aber wird ihr doch noch Entscheidungsspielraum, d. h. die objektive Möglichkeit eines abschlägigen Bescheids eingeräumt : ‚Sag bitte ja, dann bin ich nur für Dich da, o bitte o ja (h)o ja (h)o‘.“

Skepsis gegenüber der “Schönen Maid”

Der Plattenvertrag zwang Marshall, die Aufnahmen in Berlin anzufertigen. Tonys Plan, Jack White von der Aufnahme abzubringen, indem er alkoholisiert nach dem Genuss einiger Chianti-Wein-Gläser im Studio erschien, um möglichst indisponiert zu sein, scheiterte – offensichtlich kam das “hojahojaho, hopsasa, trallala, jappadappadu” dank des Alkohol-Pegels erst recht überzeugend rüber. Jack White war begeistert, der „Kitchen-Sound“ war mit der Aufnahme geboren. Von Tony selbst war auf der finalen Studioaufnahme nicht mehr viel zu hören, der Hintergrundchor wurde in etwa so hoch gemischt wie die Solo-Stimme Tonys.

Hinter Jack Whites Rücken versuchte Herbert Nold gemeinsam mit Tony, das vermeintlich schlimmste zu verhindern, indem er im Spätherbst 1970 den damaligen Produktionschef der Ariola, Georg Ehmke, aufsuchte, um die Single-Veröffentlichung zu verhindern, da man eine schwere Image-Schädigung befürchtete. Ehmke lehnte ab, weil er das Hit-Potenzial des Songs offensichtlich erkannte. Allein das Vogelgezwitscher am Anfang und das „jawoll! Hee“ am Schluss des Liedes haben ihn vielleicht beeindruckt. Auch der von Jack White persönlich einge„sungene”! Part „u-wa-pa-du, ja-ba-da-ba-du” hatte eine gewisse Originalität.

Kuriosität am Rande: Jack White musste sich als junger Produzent von einem Kumpel, dem Kölner Wirt „Heini“, Geld für die Produktion leihen. „Heini hat mich nie im Stich gelassen“, so Jack White, „und unsere Freundschaft besteht bis heute. Besonders glücklich hat mich gemacht, als Heini 1972 eine seiner vier Kneipen in ‚Die Schöne Maid‘ umbenannte.“

TONY MARSHALL-Show am 24. April 1971 als Wendepunkt

Am 24. April 1971 setzte TONY alles auf eine Karte. Auf eigenes Risiko und mit eigenem Kapital präsentierte er in seiner Heimatstadt Baden Baden seine Tony-Marshall-Show mit Gästen. Er lud sich Gäste wie TANJA BERG, ULLA NORDEN, LIANI COVI, JÜRGEN MARCUS (sein Lied “Nur du” kam besonders gut an) und natürlich JACK WHITE an – Grund genug für die ZDF-Drehscheibe, mal vorbeizuschauen – mit im Gepäck hatte er damals auch die ungeliebte neueste Schallplatte: “Schöne Maid”. Im ausverkauften Kursaal präsentierte TONY damals neben seinen Schlagern Folklore, Musical, Operette und Oper, garniert mit Gags, die er während seiner Ansagen einstreute. Der Musikmarkt konstatierte:

Alles in allem wieder einmal die Bestätigung, dass es in unserem Lande eine Reihe von Show-Talenten gibt, die mit mehr Möglichkeit der Bühnenpraxis noch besser wären.

“Schöne Maid” ein unerwarteter Superhit

Es kam wie es kommen musste – die „Schöne Maid“ wurde ein Riesen-Hit, der sich in Deutschland 1 Mio. mal verkauft hatte und sogar in den Niederlanden 100.000 mal über die Ladentische ging, wobei ein TV-Auftritt im Dezember 1971 in der Rudi-Carrell-Show dem Verkaufserfolg noch mal einen gewaltigen Schub gab. Den Studiomusikern der Produktion war der gigantische Erfolg der Single wohl gar nicht lieb – so heißt es in der Chronik des Meisel-Verlages: „Schlagzeuger Tom Hom aber erinnert sich genau einer Bitte, die die Musiker an Jack White hatten: Nicht unsere Namen nennen – sie schämten sich ein wenig ob der Kochtöpfe”.

Verlängerung des Plattenvertrags

Nachdem die “Schöne Maid” wider Erwarten eingeschlagen hätte – Produktionschef EHMKE von Ariola hatte sich gegen Widerstände durchgesetzt und die Single so veröffentlicht wie sie zum Hit wurde – war klar, dass der Plattenvertrag mit Ariola verlängert würde – das wurde dann bei einem Glas Wein besiegelt. Wie unerwartet der Erfolg kam, beschrieb der Musikmarkt damals SO: “Jedenfalls kam der Song mit viel Live-Atmosphäre gut an – auch als Schallplatte.  Und er bescherte dem ebenfalls schon lange auf einen großen Erfolg wartenden Tony Marshall einen Hit, mit dem der zwar vielseitige, aber eher in die JÜRGENS-Richtung tendierende (“Aline”) Sänger in diesem Fall sicher selbst nicht gerechnet hatte.

Der Song war derart erfolgreich, dass er in englischer Sprache weltweit (u. a. in Australien, Südafrika und Spanien) veröffentlicht wurde – den englischen Text „Pretty Maid“ schrieb Pete Bellotte. Gold gab es für die “Maid” nicht nur aus Deutschland, sondern auch aus den Niederlanden und aus Belgien.

Stimmungsmacher der Nation

Fortan war Tony Marshall der „Stimmungsmacher der Nation“. Einerseits war er darüber glücklich, weil damit komplette finanzielle Unabhängigkeit erreicht war, die ihm als verheirateten Familienvater (zu dem Zeitpunkt hatte er zwei Söhne, Marc (der von „Marshall und Alexander“)  und Pascal, gelegen kam. Er konnte sich sogar ein Haus mit Swimmingpool leisten – dort waren an der Wand die Noten des Liedes großformatig künstlerisch gestaltet, die das ermöglicht hatten – so wurde es zumindest in der ARD-Dokumentation „Ein Star im Festzelt“ dargestellt, die am 02.10.1978 ausgestrahlt wurde.  – Andrerseits ist es für einen ausgebildeten Opernsänger sicher unerfreulich, wenn man mit einer klassischen Musikausbildung im Festzelt singen muss und auf Schallplatten stimmlich im allgemeinen Chorgesang fast untergeht. Im Gegensatz zu einigen anderen Schlagerkollegen hat Tony sich aber mit dieser Situation arrangiert.

“Komm gib mir deine Hand” der nächste Volltreffer

Jack White übertraf sich als Textdichter selber: Auf „ohjahoojahoo“ und „schbadabadu“ (oder so ähnlich) in „Schöne Maid“ folgte „schnabbel-di-peng“ (oder ähnlich):  Gleich der nächste von ihm  geschriebene Tony-Hit „Komm gib mir Deine Hand“ (bekannt auch durch die Textzeile „Heute hau’n wir auf die Pauke“) wurde sogar ein Nummer-Eins-Hit in Deutschland, der auch in der ZDF-Hitparade zur Nummer 1 avancierte (, nachdem die „Schöne Maid“ in Hecks Show nicht stattfand). Auch der Song wurde im September 1972 dann vergoldet. Zeitweise war Tony Marshall sogar gleichzeitig auf Platz 1 und Platz 3 der deutschen Verkaufshitparade. Und auch das erste Album “Schöne Maid” wurde ein großer Erfolg: Für 250.000 verkaufte Einheiten gab es Gold. 

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Erneut kein Erfolg beim Coup d’Europe in Belgrad

Nach dem Knokke-Malheur 1966 hat es TONY noch einmal bei einem Musikfestival probiert. Im Herbst 1971 war er einer der drei deutschen Vertreter des Musikfestival “Coup d’Europe” in Belgrad (außer ihm waren die Sängerin BETTINA und ADRIAN WOLF am Start. Das Ergebnis – ernüchternd: ein “souveräner letzter Platz”, wie der Presse zu entnehmen war. Zum Glück bekam das in Zeiten lange vor dem Internet aber kaum jemand mit.

Riesenstimmung beim Mainzer Karneval

Der große Erfolg Tonys führte dazu, dass Tony 1972 für die ZDF-Sitzung des Mainzer Karnevals-Klassikers „Mainz bleibt Mainz“ engagiert wurde. In der damals von Otto Höpfner moderierten Sendung war Tony Marshall Stargast, was zu Unmut führte, weil z. B. damit Ernst Negers „Humba Tätärä“ nicht genügend gewürdigt wurde und vor allem Tony Marshall kein Mainzer ist. Da half auch nichts, dass er seine „Schöne Maid“ mit den „Finther Schoppesängern“ vortrug und die Idee damals eigentlich war, die zuvor von dieser Chorgruppe parodierten Sänger persönlich auf die Bühne zu holen. – Tony Marshall war somit letztlich dafür verantwortlich, dass aus „Mainz wie es singt und lacht“ (SWF) und „Mainz bleibt Mainz“ (ZDF) ab 1973 der spätere TV-Klassiker „Mainz bleibt Mainz wie es singt und lacht“ wurde (so wurde es von ARD und ZDF nur zwei Wochen nach der von Höpfner geleiteten Sitzung beschlossen) – bis zum heutigen Tag ein Quoten-Garant.

Am 29. April 1972 startete dann die zweite MARSHALL-Show in Baden-Baden. Erneut mit vielen Gästen (neben JÜRGEN MARCUS war diesmal auch die damals erfolgreiche DAISY DOOR am Start) und vielen Hits von TONY. Am Schluss wurde von der Bild am Sonntag sogar noch eine “Schöne Maid” gekürt. Außerdem gab es die oben erwähnten Goldenen Schallplatten für TONY. Dass diese zweite MARSHALL-Show nicht ganz so legendär wurde wie die erste, lag wohl auch am Datum: Es war exakt der Tag, an dem die deutsche Nationalmannschaft erstmals in Wembley gegen England gewinnen konnte – an dem Tag stand dann Fußball sehr im Vordergrund.

Ein weiterer Gast war übrigens die Sängerin ANDREA – das war “ANDREA ANDERGAST”, die kurz darauf den Ariola-Promotionredakteur DIETER RÖTTIG ehelichte – Trauzeuge: TONY MARSHALL, der zur Hochzeit standesgemäß Ave Maria sang. 

Film “Heute hau’n wir auf die Pauke” mit durchwachsenem Erfolg

Der Riesen-Erfolg von Tonys Tonträgern wurde zum Anlass genommen, sogar einen Schlager-Film namens „Heute hau’n wir auf die Pauke“ zu drehen, der am 08.02.1973 in den „Lifa-Lichtspielen“ Offenburg  „Welt-Premiere“ hatte. In dem Film dreht es sich um die Lebensgeschichte des Schlager-Produzenten Jack White und um seine Künstler: Neben Tony Marshall „spielten“ auch Jürgen Marcus, Renate und Werner Leismann,  Nina und Mike, Tanja Berg, Lena Valaitis, Severine und Peggy March in dem Streifen mit. Die Berliner RIAS-Radio-Legende Nero Brandenburg übernahm eine Rolle als DJ. Trotz des Star-Aufgebots wurde der Film ein Misserfolg, was Film-Kritiker vermutlich nicht sonderlich frustriert hat. Entsprechend wurde auch der gleichnamige Soundtrack kein Erfolg.

“Millionen-Ding Nummer 3”: “Ich fang für euch den Sonnenschein”

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Im Sommer 1972 wurde der eingeschlagene Erfolgsweg fortgesetzt – mit „Ich fang für Euch den Sonnenschein“ schaffte Tony nach dem inzwischen bewährten Erfolgsrezept den dritten Top-Hit in Folge. Erneut war er in der ZDF-Hitparade mit seinem Schlager drei mal vertreten und schaffte es dort bis auf Platz 2 – seine Performance ist bis heute unvergessen wie er buchstäblich den Sonnenschein mit seinen Händen zu fangen versuchte…  Am 14.10. beehrte TONY übrigens auch die Disco mit dem Titel. – Kurz zuvor wurde das erste Album, „Schöne Maid“, auf den Markt gebracht, das fast ein Jahr in den LP-Charts platziert war und dort bis auf Platz 2 kletterte. Kurze Zeit später erschien die LP „Ich fang für Euch den Sonnenschein“, auf der auch die alten SNB-Produktionen enthalten waren – auch ein Top-20-Erfolg.

Kuckukskind Isabel

Auf der LP “Ich fang für Euch den Sonnenschein” ist in der Biografie übrigens die Rede von einer Tochter namens „Isabel“. Stella, die wirklich Tonys Tochter ist, kann zum Erscheinungstermin der LP noch nicht gemeint sein. Im Internet finden sich Hinweise, dass es sich um eine vermeintliche uneheliche Tochter Tonys handelt und Tony 14 Jahre fälschlicherweise als Vater angesehen wurde – erst ein Vaterschaftstest brachte demnach ans Licht, dass Tony nicht der Vater war. Die Illustrierte „Die Aktuelle“ berichtete am 12. Dezember 1992, dass Isabel fast zeitgleich mit Tonys Sohn Pascal zur Welt kam und vermeintlich aus einer Liaison mit einer 10 Jahre jüngeren Frau hervorging und lange Jahre bei Tony aufwuchs, bis es zu einem Streit kam und Isabel enthüllte, dass Tony gar nicht der Vater war – der klassische Fall eines Kuckukskindes.

Rätsel-Show 1972

Im Herbst 1972 ging es dann erstmals auf ausgedehnte Tour. LOU VAN BURG moderierte die “Rätsel-Show” 1972, die von der Burda-Zeitschrift “Freizeit- und Rätsel Revue” veranstaltet wurde. Neben TONY waren damals dabei: CINDY & BERT, COSTA CORDALIS und RAMONA. Ein großer Erfolg soll diese Tour allerdings leider nicht gewesen sein – so hat es zumindest Impressario FRITZ RAU formuliert.

Gelungenes Konzept: “Lass das mal den Tony machen”

Ein seit vielen Jahren erfolgreiches Rezept in Deutschland war seit 1965 das von JAMES LAST erfundene “Non Stop Dancing”: Partymusik mit Klatsch- und Hintergrundgeräuschen. Zur Karnevals-Saison 1972 ging TONY sehr erfolgreich einen ähnlichen Weg. Das Album “Lass das mal den Tony machen” mit 28 Stimmungshits in Medleyform war ein großer Erfolg. 

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Vierter Hit: “…und in der Heimat”

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Aus dieser „Sonnenschein“- LP wurde auch die nächste Single, der Top-10-Hit „…und in der Heimat“ ausgekoppelt – der vierte Treffer in Folge nach bewährtem Rezept – Produktion, Komposition und Text: Jack White – Gesang im fröhlichen Kitchen-Sound: Tony Marshall. Die dreimalige Teilnahme bei der ZDF-Hitparade war ja inzwischen schon fast obligatorisch. Der Erfolg war seinerseits förmlich greifbar, so wurde Tony 1972 auch mit der „Goldenen  Europa“ der Europawelle Saar ausgezeichnet. Beworben wurde die Single übrigens mit dem Hinweis auf den „Hit aus dem Cinerama-Film Heute hau’n wir auf die Pauke“. Zu hören war der Schlager auch auf der LP “Die schönsten Polka-Hits”. 

Seinen Schlager präsentierte TONY auch im FRANZ-ANTEL-Kinofilm “Das Wandern ist Herrn Müllers Lust”. 

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Gute Wahl: “Junge, die Welt ist schön!”

Die nächste Single wurde interessanterweise nicht aus der damals aktuellen „Sonnenschein“-LP ausgekoppelt, sondern aus der Debut-LP „Schöne Maid“. Eigentlich sollte vermutlich das Lied „Majka“ auf den Markt gebracht werden – zumindest wurde die Single als Promo-Exemplar bereits veröffentlicht, kam aber wohl nicht so an. Folglich fiel die Wahl auf „Junge, die Welt ist schön“ – die Entscheidung war goldrichtig, erneut ging es drei mal in die ZDF-Hitparade, abermals wurde die Top-20 im Verkauf geknackt. Der Song wurde 1974 international auch in englischer Sprache veröffentlicht („Let’s Have A Ball“, B-Seite „Sunshine Boy“, die engl. Version von Ich fang für Euch den Sonnenschein).

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Interessant ist übrigens Tonys (Jack Whites) „Sinneswandel“ – hieß es noch nur eine Single vorher „…und in der Heimat ja, da ist es doch am schönsten“, wird nun behauptet: „Pack doch Dein Ränzel, denn jedem echten Jungen sollte fremder Wind mal um die Nase weh’n!“.

“Onkel Golle”-Single mit kurioser biografischer Angabe

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Nachdem die Single so ein Erfolg wurde, scheute man sich nicht, noch eine gleichnamige LP auf den Markt zu bringen, die Anfang 1974 bis auf Platz 22 der LP-Charts kam (, nachdem 1973 mit der Medley-LP „Lass das mal den Tony machen“ sogar die Top-10 der LP-Charts erreicht wurden). Daraus ausgekoppelt wurde zu Jahresbeginn 1974 die nächste Single – „Onkel Golle“ schrammte nur knapp an den Top-20 vorbei, kam aber auch nicht in der ZDF-Hitparade vor. Kleines Schmankerl am Rande: Die B-Seite von „Onkel Golle“ war „In Baden-Baden bin ich geboren“. Auf der Rückseite des Covers hingegen wird pikanterweise erneut das Märchen erzählt, Tony sei „im französischen Nancy zur Welt“ gekommen.

LP und Single: Tätärätätätätä

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Auch „Tätärätätätätä“ wurde nicht bei Heck gespielt, dabei war auf dem Cover der Single Tony in Berlin singend abgebildet. Dabei hatte der Schlager durchaus pädagogische Ansätze und klärte über ein Blechblasinstrument auf: „Tätärätätätätä  – so macht die Trompete – hier auf uns’rer Fete“. Mit dem Lied wurden die Verkaufszahlen langsam rückläufig, es reichte gerade mal für einen Top-50-Erfolg. Die LP „Tony Tony Tätärä“ schaffte es gar nicht mehr in die Charts, obwohl sie nach gleichem Strickmuster produziert wurde wie die Erfolgs-LP „Lass das mal den Tony machen“ – mit Stimmungsliedern in Medley-Form. Auch die LP „Das Leben ist so wunderbar“ blieb eher unbeachtet, obwohl auf deren Rückseite Tony mit der „Tätärä“-Trompete in der Hand abgebildet war und darüber hinaus ein Dieter-Thomas-Heck-Gedenk-Armbändchen trug – es nutzte nichts.

Tournee und Stimmband-Probleme

Zu Jahresbeginn 1974 war die Welt für TONY noch in Ordnung: Er ging im Januar und im März 1974 auf Tour. In dieser Zeit erschien auch das Album “Hinaus in die Ferne”. – Große Sorgen plagten Tony hingegen seit dem Sommer des Jahres 1974, als er Probleme mit seinen Stimmbändern bekam. Sein Arzt Prof. Haas diagnostizierte schwere Polypen auf beiden Stimmbändern, die am 9. Dezember 1974 operativ entfernt werden mussten – zum Glück verlief die Operation komplikationslos und verursachte keine langfristigen Schäden.

Abebben des Erfolgs mit Stimmungsliedern

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Mit „Wir trinken Brüderschaft mit der ganzen Stadt“ versuchte man es erneut mit einem Stimmungs-Hit, diesmal schrieb der renommierte Fred Jay den Text – genutzt hat es wenig, mehr als ein kleiner Top-50-Erfolg war damit nicht drin.

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Auf der LP „Das Leben ist so wunderbar“ befindet sich ein Lied, das stilistisch nicht zu dem passte, was Tony in der Zeit nach „Schöne Maid“ auf Tonträger veröffentlichte. Nachdem die „fröhliche“ Schiene anscheinend weniger gefragt zu sein schien, wagte Produzent Jack White es, die Nummer auf Single zu veröffentlichen – der Song „Anna Karina“ erinnert stark an Tonys Anfangszeit als Chansonsänger – er durfte dies Lied am 19. Juli 1975 auch in der ZDF-Hitparade vorstellen – ein Hit wurde es aber nicht, der Stilwechsel wurde vom Publikum nicht mitgetragen, auch wenn die Ariola mit „Tony mal ganz anders“ warb.

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Ein Track aus dem Album “Fröhlicher Musikant” war der nächste Versuch eines Hits, der im Herbst 1975 unternommen wurde – der maritime Evergreen „Fahr mich in die Ferne“ aus der LP „Fröhlicher Musikant“  war nicht wirklich das, was sich Tony-Fans von ihrem Star erhofften. Ganz offensichtlich war er inzwischen zu sehr dem Stempel „Stimmungsmacher der Nation“ verhaftet.

ABBA tanzen Polonäse zu TONY MARSHALL

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Mit der nächsten Single ging es zur Karnevalssession 1976 wieder in die volkstümliche Schunkelecke. Vor ziemlich genau 40 Jahren war Tony mit „Vom Hofbräuhaus zur Reeperbahn“ mehrere Woche auf der „Warteliste“ für die Top 50 der Verkaufscharts. Bei einem „historischen“ Auftritt in der ZDF-Disco stellte er den Song zwei Tage vor Rosenmontag vor. „Historisch“ ist der Auftritt nicht, weil man damals auf die „tolle“ Idee kam, durch das Studio eine Polonäse tanzen zu lassen. „Historisch“ ist dieser Auftritt bei Ilja Richter wegen der Teilnehmer der Polonäse. „Mitgehangen – mitgefangen“ hieß es nämlich für ABBA. Die turnten Polonäse tanzend durch das TV-Studio – so machte die ABBA-Schönheit Agnetha mehr oder weniger Werbung für Tony Marshall, dabei wollte man doch nur die ABBA-Single „Mamma Mia“ präsentieren. Genutzt hat es nichts, der von Horst-Heinz Henning und Thomas Klewer geschriebene Schlager blieb bestenfalls ein Achtungserfolg.

 

Sieg und Disqualifikation für Grand Prix: “Der Star”

Vielleicht hat Agnetha Tony bei der Polonäse ja Tipps ins Ohr geflüstert, wie es geht beim Grand Prix. Nur wenige Tage vorher, am 18. Februar 1976, wurde nämlich bekannt gegeben, wer die deutsche Vorentscheidung zum Grand Prix gewonnen hatte – es war… – Tony Marshall mit dem von Detlef Petersen geschriebenen Chanson „Der Star“. Unfassbare 118.250 Postkarten wurden beim damals zuständigen Hessischen Rundfunkt gezählt. Eine davon schrieb übrigens ich im zarten kindlichen Alter.

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Da die in München wohnende israelische Sängerin Nizza Thobi aber behauptete, das Lied bereits vier Jahre zuvor öffentlich vorgetragen zu haben und zu allem Überfluss der Song bei der GEMA bereits offensichtlich bekannt war, wurde Tony Marshall disqualifiziert für den Wettbewerb, Nachrücker waren die Les Humphries Singers, die mit dem Ralph-Siegel-Song allerdings international fulminant scheiterten – vielleicht wäre es ja mit Tony besser gelaufen.

In „Der Star“ geht es um die Sorgen und Nöte des großen Idols („Star“), der das, was der Fan von ihm erwartet, eigentlich gar nicht einlösen kann. Ein sehr beeindruckendes, sensationell arrangiertes Lied, das Tony auch in französischer Sprache aufnahm („Joue ta vie“). Für viele ist es das mit Abstand beste Stück, das Tony je veröffentlicht hat – das Chanson ist eins der wenigen Lieder, mit dem der ausgebildete Opernsänger sein wahres Können zeigen durfte. Somit hat es sich leider  nicht gelohnt, dass Tony sich extra zur Singleveröffentlichung einen „neuen Fiffi“ zugelegt hat – jedenfalls wurde fortan sein Haar lockiger als zuvor getragen…

Stachel saß tief

Wie tief der Stachel mit der Nicht-Teilnahme bei der Eurovision bei Tony saß, kann man anhand einer Textpassage seiner Autobiografie „Einer wie Du“ klar erkennen. Dort heißt es:

Doch es gab für mich eine Genugtuung. Am Abend der Veranstaltung, die aus den Niederlanden in der ARD übertragen wurde, trat ich zeitgleich live im ZDF in der „Großen Starparade“ auf. Ich wurde anmoderiert als derjenige, den die Schlager-Mafia um seinen Auftritt beim Grand Prix betrogen hatte. Das Publikum war auf meiner Seitees spürte, dass da nicht alles mit rechten Dingen zugegangen war. Selbstverständlich trug ich den ‘Star’ vor, und ich hatten den letzten Ton noch nicht ausklingen lassen, als mir donnernder Applaus von allen Seiten entgegenbrandete.

Da wusste ich, dass meine Fans mich nicht im Stich lassen würden. Und ich sollte Recht behalten: Ich stehe immer noch auf der Bühne und im Rampenlicht, von den Les Humphries Singers hört man so gut wie nichts mehr.” – Ungewöhnlich deutliche Worte für einen ansonsten ja nicht gerade als aggressiv bekannten Tony Marshall. So ganz gelöst scheint das Rätsel um die damalige Disqualifikation vielleicht doch nicht zu sein. Tony schreibt in seinem Buch nämlich auch: „Ein halbes Jahr später erreichte mich die Meldung, dass es sich mit der Sängerin, die angeblich mein Lied schon eher gesungen hatte, völlig anders verhalten hatte“.

Mit “Allein” nächstes Chanson veröffentlicht

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In jener Zeit erschien eine LP namens „Ja, so ist der Tony“ mit buchstäblich zwei Seiten und den Überschriften – „mal so…“ und „mal so…“, was bedeutet, dass sich Tony einerseits als Stimmungsmacher präsentierte (Single: „Vom Hofbräuhaus zur Reeperbahn“) und andrerseits als Chansonnier. Nach dem „Star“ wurde ein zweites Lied dieser Machart veröffentlicht: „Allein (…auf der großen Hazienda)“ ist die deutsche Version eines Liedes der George Baker Selection („Alone“), das George Baker (bürgerlich Hans Bouwens) auf der Erfolgs-LP „Paloma Blanca“ im Original veröffentlichte. Den deutschen Text schrieb Fred Jay – ein Hit wurde das Lied leider nicht, obwohl Tony den Song am 31. Juli 1976 in der ZDF-Hitparade präsentieren durfte.

Zurück als Fröhlichmacher der Nation

Nachdem das alles nicht so funktionierte wie vielleicht erhofft, besann sich Tony auf alte Erfolgsmuster – Jack White schrieb und produzierte ihm den (O-Ton Plattenfirma) „neuen Happyhit vom Stimmungsmacher der Nation“ „Wir wollen doch mal wieder Stimmung machen“ – aber zurück in die Erfolgsspur führte auch dieser Titel nicht. Parallel versuchte Tony sich als Produzent. Mit der „Happy Family“ wurde das von ihm geschriebene Lied „Gulli Wattka“ bei der Polydor veröffentlicht – ohne nennenswerten Erfolg.

TONY goes Karneval

Im Sommer 1977 erinnerte sich Tony wohl daran, dass er ja mal beim Mainzer Karneval aufgetreten ist und dass das gewaltige Kreise gezogen hatte. Ein Klassiker dort ist bekanntlich das Lied „Wir sind die Tramps von der Pfalz“. Das verstorbene Klimbim-Urgestein Horst Jüssen, der ja auch Ehemann von Lena Valaitis war, schrieb darauf einen „Spezialtext“, dessen Refrain auf der Rückseite der Single mit Übersetzung(!) abgedruckt wurde: „Wir sind die Tramps von der Pfalz –  uns steht das Wasser immer bist zum Hals – wir schaffen nix, nix wird gedoh (wir arbeiten nicht – nichts, nichts wird getan) – krie’hn ma auch nix abgezoh“ (kriegen wir auch nichts abgezogen).“

Ohne diese Übersetzung hätte man definitiv nicht verstehen können, worum es in dem Song geht. Das erinnert mich an Otto, der mal in einer großen TV-Show war und sich einen Übersetzungs-Knopf für das Ohr geben ließ, weil er ja nur „Ostfriesisch“ spricht…

Requiem For Elvis

Ebenfalls im Sommer 1977 verstarb bekanntlich Elvis Presley. Das nahm Tony zum Anlass, sein Debut als Produzent zu geben – mit „Regina“ (eine Sängerin namens REGINA PALM), begleitet von Chor und Orchester der Bayerischen Staatsoper, produzierte er für die Plattenfirma Philips den Song „Requiem For Elvis“ – so ziemlich unbemerkt von der breiten Öffentlichkeit. Die Uraufführung fand am 29. Oktober 1977 in einer Kirche (St. Bernhardus) statt. Das Medieninteresse war groß, so war der SWF für die Sendung „Pop 77″ am Start. Aufgrund einer einstweiligen Verfügung, die vom Freiburger Erzbischof erwirkt wurde, durfte das Material aber nicht gesendet werden.  Tony und sein Manager Herbert Nold waren zur Vorstellung der Single damals in den USA und trafen in Graceland den Vater Elvis Presleys, Vernon Presley.

JEAN FRANKFURTER komponiert für TONY

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Ralf Nowy, der kurz zuvor seine eigene Single „Rock’n’Roll Vampire“ veröffentlichte und sogar für Udo Jürgens tätig war (wird als Co-Autor von – na ja – „Zieh den Kopf aus der Schlinge, Bruder John“ angegeben), war eigentlich ein typischer Vertreter der damaligen Krautrockszene. Er arrangierte aber Tonys nächste Single, die vom heutigen Helene-Fischer-Produzenten Jean Frankfurter komponiert und vom verstorbenen Ralph-Siegel-Spezi Robert Jung getextet wurde: „Oh Miranda“. Was genau Tony in freier Natur mit „Miranda“ genau getan hat, lässt sich nur erahnen. Die auf dem Singlecover zu sehenden Verschmutzungen in der Ellenbogen-Gegend lassen darauf schließen, dass er ein Freund der Missionars-Stellung zu sein scheint – hä ähm…

Zurück in die Charts mit “Bora Bora”

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Mit dem nächsten Lied hatte Jack White eine ausgesprochen „originelle“ Idee – er nahm sich ein polynesisches Volkslied vor und verfasste darauf (gemeinsam mit Kurt Hertha)  einen eigenen Text. Was bei der „Schönen Maid“ funktioniert hat, klappte erneut – auch „Bora Bora“ wurde 1978 ein großer Erfolg. Gleich vier mal präsentierte Tony ab dem 1. Mai 1978 den Song in der ZDF-Hitparade,  nachdem er zuvor fast zwei Jahre dort nicht zu Gast war. Auf dem Singlecover trug Tony die gleiche Jacke wie bei der „Miranda“-Single –darum wurde dann das Foto von einem schönen Südseestrand drapiert.

Dreißig Jahre nach diesem Single-Hit (war ein halbes Jahr in den Charts und erreichte die Top-20) wurde Tony zum Ehrenbürger Bora Boras ernannt. Er verschaffte der Insel eine enorme Popularität. Kehrseite der Medaille ist, dass das recht unberührte Stück Land nun deutlich für den Tourismus erschlossen wurde.

Lange vor DAVID HASSELHOFF hatte TONY den Hit…

Im Herbst des Jahres hatte Jack White mit seinem Schützling Marc Seaberg einen veritablen Hit – „Looking For Freedom“ kam bis auf Platz 13 der Verkaufscharts. Unter dem Pseudonym „Jon Athan“ schrieb Wolfgang Preuß, der „Wolf“ von „Inga und Wolf“, den deutschen Text: „Auf der Straße nach Süden“. Auch Tony kam damit zu Hit-Ehren und präsentierte den Song zwei mal in der ZDF-Hitparade.

Richtig populär wurde das Stück aber erst 1989, als Jack White eine neue Version des Songs mit David Hasselhoff produzierte. Der war zuvor mit zwei Alben in den USA nicht erfolgreich – aber der „Freedom“-Song passte im Jahr des Mauerfalls einfach zu gut, ein Nummer-1-Erfolg für Hasselhoff war die logische Folge, die in seinem legendären Auftritt in Berlin an Silvester 1989 gipfelte. Im Zuge dieses Erfolges brachte auch Tony seine deutsche Version noch einmal auf den Markt und trat sogar mit David gemeinsam im ZDF-Fernsehgarten auf.

Für 1979 hatte Tony eine ungewöhnliche Idee, Geld zu sparen. Textdichter „Werner Steffen“ (laut GEMA handelt es sich um HARRO STEFFEN) schrieb zusammen mit Jack White den Song „Wir zahlen keine Miete mehr“, der wieder in typischem Happysound für den „Fröhlichmacher der Nation“ gehalten war.

Zum Jahr des Kindes: “Ich will mit dir spielen”

Die Schweizer Unterhaltungsformation Dorados hatte in ihrem Heimatland 1977 einen kleinen Hit namens „Mary ven con migo“. Anlässlich des Jahrs des Kindes brachte Tony dazu eine von Joachim Relin (bürgerlich Hans Joachim Balke) und „Jon Athan“ getextete nachdenkliche Version heraus: „Ich will mit Dir spielen“ handelt davon, sich als Erwachsener Zeit für das Spiel mit einem Kind zu nehmen. Das Lied passte zu Tonys persönlicher Situation – am 16. Mai 1979 kam seine Tochter Stella zur Welt – leider mit einer Behinderung, weshalb Tony Jahre später eine Tony-Marshall-Stiftung ins Leben rief, die sich insbesondere um Menschen mit Behinderung kümmert und bei der seine Tochter Stella auch tätig ist.

Tony klaut eine Straßenbahn

Abgeschlossen hat Tony die 1970er Jahre mit einem für ihn typischen Mitklatsch-Lied. Der Jack-White-Song „Ich klau Dir eine Straßenbahn“ wurde erneut von „Jon Athan“ getextet. Der Werbespruch der Plattenfirma für die Scheibe war sensationell: „Mit Tony Marshall ‘bahnt’ sich ein neuer Hit an“ – leider hat es nicht ganz funktioniert damit, obwohl es eine weitere Werbemaßnahme gab – direkt nach dem Münchener Oktoberfest wurde eine Straßenbahn gechartert für eine Tony-Spezialfahrt, um Vertreter der Branche von Tonys neuestem Hit zu überzeugen. Der Inhalt des Liedes wird in den „Single-Facts” kurz und knackig zusammengefasst:

Mit Schwung und Witz erzählt Tony hier die Geschichte eines jungen Mannes, der sich in ein Mädchen verliebt hat, das er jeden Tag an der Straßenbahnhaltestelle trifft.  Um dem Mädchen zu imponieren, beschließt er: ‘Ich klau Dir eine Straßenbahn – und fahr mit Dir spazieren…’

Pseudonym FANTASY

Der Komponist und Produzent Tony Marshall wurde auch wieder aktiv – hinter dem Pseudonym „Fantasy“ (der Gruppenname kommt mir doch irgendwie bekannt vor?) scheint u. a. Tonys Sohn Mark zu stecken, wenn man sich das Single-Cover von 1979 ansieht. Die Single „Singerman“ (von Tony komponiert) wurde kein Erfolg.

Schunkelwalzer-Versuche scheitern

Der Schunkelwalzer „Wir bleiben noch etwas hier“ läutete die 1980er Jahre ein – komponiert, produziert und getextet von Jack White. Mit den nächsten Schlagern blieb Tony dem Walzer-Rhythmus treu, der Art des Liedes jedoch nicht – „Bring mir noch ein Bier“ handelt von einem „von einem Mädchen verlassenen“ Mann, dem nach Fröhlichkeit nicht der Sinn steht. Den Text zur Jack-White-Komposition schrieb wieder „Jon Athan“.

Nach dem Schunkelwalzer und dem „nachdenklichen“ Walzer kam ein volkstümlicher Walzer an die Reihe mit dem Thema, das schon die Bläck Fööss aufbereitet haben – frei nach „Drink doch ene mit“ textete wieder „Jon Athan“ „Bleib nicht allein“. Diesmal hat Tony höchstselbst das Lied komponiert – er stellte es am 9. Februar 1981 in der ZDF-Hitparade vor. Kurze Zeit später nahm Tony das Lied übrigens mit neuem Text noch mal auf – als „Badischer Wein“.

ARD-Fernsehlotterie-Song kommt an

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Nur zwei Monate später präsentierte er dort das von ihm gesungene Lied der ARD-Fernsehlotterie 1981 namens „Mach Dir das Leben doch schön!“, mit dem er bis auf Platz 1 der Sendung kam. „Gib ein paar Mark für ein Glücksspiel aus“ – solche Schlager-Zeilen würden heute wohl für Proteststürme bei politisch überkorrekten Menschen sorgen… Hinsichtlich Tonys „Fiffi“ auf dem Single-Cover wird orakelt, ob er sich damals bei Motown als Sänger bewerben wollte – oder ob er der abgeschminkte Roberto Blanco sei. Die Haarpracht ist jedenfalls in der Tat beeindruckend….

Anschließend nahm Tony sich des Welthits „Solitaire“ von Neil Sedaka an – Kurt Hertha textete „Du weißt, ich liebe Dich“ – offensichtlich war der Song „zu anspruchsvoll“ für die Tony-Fans.

Mitklatsch-Schlager in NDW-Zeit

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In der Hoch-Zeit der Neuen Deutschen Welle kehrte Tony für ein Lied wieder in die Stimmungs-Ecke zurück – Uli Röver und Frank Thorsten schrieben ihm den Mitklatsch-Song „Tante Caledonia“, der die ausgelassenen Ausflüge einer beschwingten Runde zum Thema hat. Ganz bewusst hat man nach den eher anspruchsvolleren Liedern wieder auf ein Stimmungslied gesetzt.

Stimmungsvoll ging’s weiter – mit „Kilimandscharo“, von Michael Kunze getextet, legte Tony wieder einen seiner legendären Disco-Auftritte hin – diesmal leider ohne Polonäse mit Agnetha. Dafür kam die Plattenfirma auf eine „geniale“ Marketingidee – neben der normalen Single-Auflage eine Promo-Picture-Disc-Auflage auf den Markt zu bringen, auf der der legendäre gleichnamige Berg abgebildet ist.

Dank G. G. ANDERSON wieder in den Charts

 

Im Spätsommer 1982 schaffte es Tony mit der deutschen Version eines G. G. Anderson-Hits nach längerer Zeit für eine Woche in die Charts – „Jim und Andy“ durfte er in der ZDF-Hitparade vorstellen; mit dem Song hat er sich in einer „Kampfabstimmung“ (14,1 zu 13,9 Prozent) gegen Wolfgang Petrys „Der Himmel brennt“ durchgesetzt und damit Platz 3 erobert. Tonys damaliges Glück war wohl, dass G. G. Anderson damals noch seine Lieder in englischer Sprache sang – somit war der Weg für Tonys deutsche Version frei. Die von Roland Kaiser getextete deutsche Version des Liedes für Melanie Sanders, „Wenn ich träume“, war nicht so erfolgreich wie Tonys Version.

ZDF-Show mit 14 Mio. Zuschauern – Riesen-Erfolg!

1972 veröffentlichte Tony eine viel beachtete Medley-LP namens „Lass das mal den Tony machen!“ – zehn Jahre später, am 2. September 1982, stellte das ZDF eine Personality Show des Sängers unter genau dieses Motto. Die von Tony moderierte Show wurde ein großer Erfolg mit toller Einschaltquote (14 Millionen Zuschauer). Der renommierte Musikjournalist Reginald Rudolf äußerte sich wie folgt: „Er ist keines der knickebeinigen Studio-Retorties, sondern ein Vollblut!“ In der Show sang Tony mit seinem Sohn Mark, der später ja auch im Duett als „Marshall & Alexander“ große Erfolge erzielen konnte, das anrührende von dem Alexandra-Mentor Fred Weyrich getextete Lied „Vater und Sohn“, das auch als Single ausgekoppelt wurde.

Prominente Songautoren: VADER ABRAHAM und Dr. MICHAEL KUNZE

Anfang 1983 war Tony wohl wieder in Schunkellaune und brachte das volkstümliche „In unser’m Städtchen“ heraus, das er bei öffentlichen Auftritten auch gerne mal textlich abwandelte – wenn er z. B. in Hagen war hieß es „Bei uns in Hagen…“. Das Lied wurde von zwei Hochkarätern geschrieben – die Komposition stammt von Pierre Kartner (Vader Abraham), der Text ist von Allzweckwaffe Dr. Michael Kunze.

Tonys Sommerhit ’83 wurde von „Christian Bensch“, bei dem es sich angeblich um den Schlagersänger Tom Forster handelt und vom späteren Udo-Jürgens– und Roland-Kaiser-Produzenten Peter Wagner komponiert. (Böse Zungen bedauern, dass Wagner sich nicht dauerhaft als Marshall-Komponist engagiert hat statt Udo zu produzieren). „Flieg Katamaran“ wurde von der damals populären TV-Ansagerin Dhana Moray getextet.

Wenn man Meldungen verfolgt, dass Tony Marshall weit über 40 Jahre mit Herbert Nold als Manager verbandelt war, gibt folgender kleiner Artikel aus dem Musikmarkt vom 15. Juni 1983 zu denken: „Tony Marshall, populärer Volksunterhalter, dem in letzter Zeit Erfolge auf Tonträgern fehlen, hat sich ein neues Management zugelegt. Nach vorübergehender Gesamtbetreuung durch das Offenburger Konzertbüro Richard Weber hat der bisherige Weber-Mitarbeiter Wilfried Richartz nun auch das Sekretariat von Tony Marshall übernommen.

Der “Oberförster”-Song schlägt ein

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Danach war es wieder Zeit für einen Stimmungs-Hit, der es zwar bis in die Top-20 der meistverkauften deutschsprachigen Singles, aber nicht in die offiziellen Charts gebracht hat – dennoch kann man den Schlager getrost als Evergreen bezeichnen – „Ach lass mich doch in Deinem Wald der Oberförster sein“, passgenau am 11.11.(!)1983 auf den Markt gebracht,  ist einer von Tonys immer wieder gerne gehörten Hits. Nicht alle sind zwar Fans der lyrischen Metaphorik der Textzeile, aber es gibt genügend Herren, die sich darüber amüsieren konnten, insbesondere die, die (wie Tony in seinem Lied) mit ihrem „großen Schießgewehr“ jagen… – hoffen wir mal, dass es auch zum „Schuss“ gekommen ist….

Premiere hatte die Single bei Dieter Thomas Hecks „Goldener Stimmgabel“ – diese Auszeichnung wurde Tony 1983 verliehen. — Im Mai 1984 gab es eine sehr ungewöhnliche Auszeichnung für Tony – für 50.000 verkaufte Einheiten seiner „Schönen Maid“ erhielt er mit sagenhaften 13 Jahren Verspätung aus der Schweiz eine Goldene Schallplatte aus den Händen von Ariola Mitarbeiterin Barbara von der Heiden.

Die deutsche Version des gleichnamigen englischsprachigen Lieds „Oh Grenada“ (das Original wurde von Adjah Lion aus Grenada(!) gesungen) textete Jack White – es war Tonys Sommer-Schlager 1984. Auf der B-Seite findet sich einer von Tonys sehr beliebten unbekannteren Evergreens – „Nach Regen blühen Blumen“, den Tony unter dem Pseudonym „Herb Thomar“ komponierte, getextet vom bekannten Berliner Rundfunkmoderator Jürgen Jürgens.

Auch zweite ZDF-Show ein Erfolg

Aufgrund des großen Erfolges seiner ersten ZDF-Show wurde vom ZDF am 11. Oktober 1984 eine zweite Show unter dem Motto „Lass das mal den Tony machen!“ produziert. Dort stellte er seine Schunkel-Single „Das werden wir alles überleben“ (Musik: Jack White, Text: Kurt Hertha) vor. Die LP zur Show schaffte es bis auf Platz 14 der LP-Charts. Ebenfalls Bestandteil der Show war Schöne… nein, diesmal nicht Maid, sondern die „Schöne Therese“. Textdichter Kurt Hertha ließ sich zu Reimen wie „Therese / sei mir nicht BÖSE / Streiterei ist KÄSE“ inspirieren – da muss man erst mal drauf kommen.

Ende 1984 ging Tony kurzzeitig wieder unter die Produzenten – unter dem Pseudonym die „Woodys“ nahmen sein Sohn Pascal mit dessen Freund Thomas das „Fichtls Lied“ auf. Das Lied wurde in der Superhitparade der Volksmusik einem Millionenpublikum vorgestellt. Hintergrund war Tonys Engagement für die Initiative „Hilfe für den Wald“, wobei „Fichtl“ als Symbolfigur dieser Aktivität diente.

Zum Jahresende erschien 1984 eine bemerkenswert gelungene Weihnachts-LP namens „Weihnachten mit Tony Marshall“.

Auch CORA schrieben für TONY

Auch 1985 gab es wieder einen typischen Tony-Sommerschlager – diesmal wurde er von den Damen des bis heute erfolgreichen Duos „Cora“ (Cora von dem Bottlenberg und Swetlana Minkow) geschrieben – der „Walzer von Napoli“.  Spannend ist, dass die B-Seite der Single eine A-Seite von 1980 war („Wir bleiben noch etwas hier“).

Turnusgemäß war zum Jahresende dann wieder ein fröhlicher Song angesagt – Jack White schrieb den Song „So jung wie heut kommen wir nie wieder zusammen“. Das Lied stellte er in der Jack-White-Show vor, nachdem er kurz zuvor erneut den Vertrag mit seinem langjährigen Produzenten verlängert hatte – es sollte auch vorbereitend für den kommenden Longplayer sein:

“Tony, Tony noch einmal”

Nachdem seine letzte TV-Show sehr gut gelaufen ist und sogar die  zugehörige LP sich bestens verkaufte, entschied die Plattenfirma Ariola zum Jahreswechsel 1985/86, eine neue TV-beworbene Tony-LP auf den Markt zu bringen – „Tony Tony noch einmal“, von Jack White geschrieben,  wurde ein guter Erfolg, die LP brachte es (im Gegensatz zur gleichnamigen Single) in die Top-20 der Charts. Die Single war übrigens eine Neuaufnahme eines alten Tina-York-Stücks („Rosi, Du warst wunderbar“, gemünzt auf Rosi Mittermaier).

Lied passend zuf Fußball-WM

Am 6. März 1986 hieß es dann zum dritten mal im  ZDF: „Lass das mal den Tony machen!“. Dort stellte er seinen anlässlich der in Mexico stattfinden Fußball-WM erschienene Single vor: „Adios Amigos (Das Lied von Mexico)“. Die Plattenfirma schrieb damals dazu: „Tony Marshall erweist dem Land und seinen Menschen zu diesem Großereignis seine Reverenz. Zu den sanften Melodiebögen aus der Feder von Jack White schrieb Michael Kunze einen einfühlsamen Text, fernab von jeglichem Hurra-Patriotismus“.

Freudenstadt war “not amused”

Die nächste Single von Tony, wieder ein Schunkelwalzer von Jack White und Kurt Hertha, brachte ihn in die Schlagzeilen der Bild-Zeitung. Die Einwohner von Freudenstadt waren „not amused“ über das frivole Lied „In Freudenstadt im Schwarzwald“. Unter anderem heißt es darin, „Da hat ein Storch ein Kind gebracht – hurra, da war was  los“, was seinerzeit wohl noch als „anstößig“ empfunden wurde.

Neues “altes” Label White-Records

Im Jahr 1987 gründete Jack White unter dem Dach der Ariola sein Label „White Records“ – ohne den Vertragspartner zu wechseln, erschienen somit Tonys Platten unter dem genannten Label. Die erste dort erschienene Produktion war ein Lied, das stark an den damals aktuellen Flippers-Hit „Die rote Sonne von Barbados“ erinnerte – daran angelehnt schrieben Jack White und Norbert Hammerschmidt den gefälligen Titel „In Amsterdam“.

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Nachdem im Stadion immer wieder Gesänge der Marke „oleeee oleee oleee oleee“ zu hören waren, beschloss Jack White, darauf einen deutschen Schlager zu produzieren – Robert Jung schrieb den passenden Text zu „Wir sind die Champions (ole, ole, ole)“. Das Original war übrigens ein Vereinslied des belgischen Vereins RSC Anderlecht („Anderlecht Champion“).

Nachdem der Song recht gut ankam, setzte Jack White noch einen drauf – im Stadion hört man ja auch gerne Tor-Anfeuerungsrufe der Marke „Einer geht noch – einer geht noch rein“. Die Melodie dazu wurde Jahre später übrigens auch für das leicht provokante Lied „Ohne Holland fahr’n wir zur WM“ verwendet – vielleicht wird der Song ja „aus aktuellem Anlass“ in den nächsten Monaten eine Renaissance erfahren? – Jedenfalls brachte Tony schon 1988 das Lied auf den Markt unter dem von Manfred Mühlbeyer, der zuvor schon langjähriger Veranstalter und Freund Tonys war, geschriebenen Text „Äähner geht noch noi“. Das Lied stellte er auch in seiner 1988 ausgestrahlten vierten ZDF-Show vor.

LP zur Fußball-EM

Fußball war ohnehin ein großes Thema für Tony – anlässlich der Fußball-EM erschien eine ganze LP mit Fußball-Hits unter dem Motto „Tony und Berni – die fröhlichen Fußballhits zur EM ’88”, wobei Berni das Maskottchen der Fußball-EM, die damals ja in Deutschland stattfand, war – leider wurde das Projekt ein Flop.

Im eher „klassischen“ (nicht volkstümlichen Stimmungsmacher-) Stil war die nächste von Jack White und Norbert Hammerschmidt geschriebene Single gehalten: „Ich träume jede Nacht von Dir“. Auf der B-Seite zu finden ist der Pathos-Song „Frieden heißt leben” zu finden, den Tony auch in seiner TV-Show sang.

Die letzte Single der 1980er Jahre war die bereits angesprochene Wiederveröffentlichung der Originalaufnahme des Hits „Auf der Straße nach Süden“. Nach ca. 7 Jahren durfte Tony mit der Single am 9. August 1989 erstmals auch wieder in der ZDF-Hitparade auftreten – damals von Viktor Worms moderiert. Interessant an der Neuauflage ist übrigens die von Tony selbst komponierte und u. a. von Irma Holder getextete Nummer „Mané-Ula“. (Ob Tony auch gen Süden unterwegs war, als man ihm nach der Geburtstagsparty seines Sohnes Mark den Führerschein wegen 1,1 Promille abnahm, ist nicht überliefert, aber Tony vertraute in der Zeit auf die Fahrtkünste seines Bruders – es blieb in der Familie..)

Gast in der 1. Hitparade mit UWE HÜBNER

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Auch die erste Single der 1990er Jahre war in der ZDF-Hitparade vertreten . Gleich bei der allerersten von Uwe Hübner moderierten Show am 10. Januar 1990 stellte er die zum damaligen Zeitgeist passende Neuaufnahme seiner beiden großen Hits vor: „Heute hau’n wir auf die Schöne Maid“. Mit der Produktion schielte man wohl etwas auf Heino, der kurz zuvor mit seinem Enzian-Rap Erfolge feiern konnte – Tony gelang das mit seiner im „Acid“-Stil gehaltenen Neuaufnahme seiner Klassiker allerdings nicht. Allerdings war das die erste Single von Tony Marshall, die auch im „Maxi-CD“-Format erschienen ist. In Anspielung an Heino hieß es im Werbetext zur Single: „Der Enzian lässt die Blüten hängen, Hey no one is better!” – etwas vollmundig, wenn man bedenkt, dass Heino deutlich erfolgreicher war mit seinem Remix.

Kurz darauf erschien wieder ein typischer Fußballgesang – im Stadion wird oft der Steam-Oldie „Na na hey hey good bye“ angestimmt. Unter dem Pseudonym „Herb Tomar“ schrieb sich Tony dazu einen eigenen deutschen Text und veröffentlichte die Nummer auf Single. Den Titel stellte er auch in seiner fünften ZDF-Show „Lass das mal den Tony machen vor“ – auch zur 5. Folge vom 1. März 1990 gab es parallel eine LP-Veröffentlichung.

DDR-Tour und Wein-Geschäfte

Ein Highlight für Tony war, dass er im März 1990 für zwei Wochen auf DDR-Tournee gehen durfte. In dieser Zeit entdeckte er ein neues Geschäftsfeld und brachte seinen eigenen Wein heraus.

Im Sommer 1990 gab es weitere Originalaufnahmen von David Hasselhoff.  Aus dessen „After manana mi ciello“ machte Textdichter Norbert HammerschmidtMorgen manana“ – ein schöner Sommerschlager.

Chart-Hit mit ROBERTO BLANCO

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Auch die nächste Nummer war die Eindeutschung eines Hasselhoff-Titels – wieder war es Norbert Hammerschmidt, der aus „Crazy For You“ „Resi, bring Bier!“ machte. Zur „Verstärkung“ holte sich Tony für die Single seinen Kumpel Roberto Blanco ins Studio, von dem er sich ja schon vor längerer Zeit die Frisur „abgeguckt“ hatte.  Nach langen Jahren landete Tony (ausgerechnet) mit dieser Single sogar wieder in den Verkaufscharts. Am 12. Dezember 1990 stellten die beiden Urgesteine ihre Single in der ZDF-Hitparade bei Uwe Hübner vor.

Die erste Single, die Jack White für Tony produzierte, war wie oben erwähnt „Hans im Glück“. B-Seite dieser Scheibe war das Lied „Mein Elternhaus“ (Text: Hans-Ulrich Weigel). Diese getragene Nummer (O-Ton Plattenfirma: „Ein Fotoalbum nach Noten”) wurde 1991 neu aufgenommen und als Single veröffentlicht – das getragene Chanson wurde in einigen TV-Shows vorgestellt.

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Nach dem großen Erfolg mit „Resi bring Bier“ sah man sich 1991 wohl genötigt, eine zweite Duett-Single mit Roberto Blanco auf den Markt zu bringen. Wieder stand ein David-Hasselhoff-Song Pate („Do the Limbo Dance“). Darauf dachte sich erneut Norbert HammerschmidtLimbo auf Jamaika“ aus – der Schlager wurde am 16. Oktober 1991 in der ZDF-Hitparade vorgestellt.

Neue ZDF-Show scheiterte am Deal mit SAT1

1992 wurde es allem Anschein nach wieder höchste Zeit, einen Stadion-Song auf den Markt zu bringen – wieder gelang ein leidlicher Erfolg mit der von Jack White produzierten und geschriebenen Nummer „Jetzt geht’s los!“. Die Single erschien in 2 Auflagen – die 2. Auflage trug den Hinweis „Remix”. Unter dem Motto moderierte Tony am 4. Oktober 1992 bei RTL auch eine „Sommernachtsshow“, zuvor wurde am 12. April 1992 die „Frühjahrsshow“ „Tony Tony noch einmal“ auf SAT 1 ausgestrahlt. (Eigentlich war für den 2. Juli des Jahres geplant, eine weitere ZDF-Show zu produzieren, die daran scheiterte, weil Tony bei SAT 1 unterschrieben habe, was der damalige Unterhaltungschef des ZDF, Wolfgang Neumann, nicht gerne sah).

Mit einem Hit-Medley namens „Dance Pot“ verabschiedete sich Tony Marshall nach vielen Jahren (vorübergehend) von seiner jahrelangen Plattenfirma Ariola (bzw. inzwischen White) und seinem längjährigen Produzenten Jack White und wechselte zur Plattenfirma Intercord.

Neue Plattenfirma: Intercord

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Im Sommer 1993 wurde die erste von Irma Holder getextete Single vorgestellt: „Wir singen Loop di Love“. Dabei handelte es sich um eine Coverversion eines gleichnamigen Oldies der frühen 1970er Jahre. Der Song hat offensichtlich Potenzial – Bernhard Brink sang ihn im Silvesterstadl und trug quasi mit seiner Version  des Liedes den Stadl zu Grabe. Tony hat diesen „Erfolg“ nicht erzielen können – er war am 8. Juli 1993 zu Gast in Uwe Hübners ZDF-Hitparade – die Show wurde erst Jahre später eingestampft.

Mit „No No Marleen“ wurde dann wieder eine Stimmungs-Nummer herausgebracht, die erneut in der ZDF-Hitparade vorgestellt wurde – am 17. März 1994 war Tony Marshall bei Uwe Hübner zu Gast. Kurz darauf wurde auch die erst LP bei Intercord vorgestellt namens „So bin ich“. Co-Komponist des Liedes ist übrigens (neben dem ebenfalls bekannten Francesco Bruletti) ein Mann namens Eugen Römer, der einige Jahre später mit einer gewissen Andrea Berg gewaltig erfolgreich werden würde. Ausgekoppelt aus dem Album wurde noch „Holiday (Träume von Urlaub und Freiheit)“ – Tonys Beitrag zum Sommer 1994.

Zweites Intercord-Album “Go West”

Ein zweites Album wurde 1995 von Intercord veröffentlicht. Namensgebend war die Single „Go West“, die er am 17. März 1995 in der ZDF-Hitparade präsentierte. Hierbei handelt es sich um die deutsche Version des damaligen Riesen-Hits der Pet-Shop-Boys, die ihrerseits den Village-People-Klassiker neu aufnahmen.

Für etwas Verwirrung sorgten die nächsten Veröffentlichungen Tonys – hieß es kurz zuvor noch „No No Marleen“, wurde 1995 „No No, es ist nichts passiert“ veröffentlicht. Auch die nächste Intercord-Single klang textlich wie etwas Bekanntes: Hieß es kurz zuvor noch „Ich träum die ganze Nacht von Dir“, konstatierte Tony 1995: „Ich träum‘ von Dir die ganze Nacht“.

ZDF-Show “Einer wie Du”

1996 veröffentlichte Tony sein Buch „Einer wie Du“ – parallel wurde in Karlsruhe eine große gleichnamige TV-Show aufgezeichnet. Kurz darauf kam eine Promo-Maxi-CD von Tonys Version von „Canta Libre“ in Umlauf – viele Jahre später wurde das Lied auch offiziell veröffentlicht.

1997 wurde eine seltene Radio-Single veröffentlicht – die deutsche Version des Liedes „Angelitos negros“ war „Schwarze Engel“. Die Promo-Maxi-CD erschien bei der Ariola. Das Lied wurde bereits 1954 veröffentlicht, der Text stammt von Ralph Maria Siegel. Somit gehört Tony Marshall zu den sehr wenigen erfolgreichen Schlagersängern, die nie ein Lied von Ralph Siegel gesungen haben, wohl aber ein Lied seines Vaters. Wer weiß? Vielleicht sitzt der Stachel des Grand Prix’ 1976 zu tief…

Am 27. November 1997 kam es offensichtlich zur Versöhnung mit dem ZDF – dort wurde Tonys Show „Viva la musica“ erfolgreich ausgestrahlt.

1998 kehrte Tony zu White Records zurück – zunächst gab es einen von Jack White produzierten „Hit-Mix“ mit seinen großen Erfolgen. Das war allerdings nicht der Grund, warum er in dieser Zeit das Bundesverdienstkreuz erhalten hat – da ging es wohl eher um den runden 60. Geburtstag.

Gemeinsam mit Horst Schnebel und Graham Dalton schrieb Tony unter seinem Pseudonym Herb Tomar den zur Ende der 1990er Jahre im Zeitalter der „Spaßgesellschaft“ passenden Titel „Lachen Lachen (Wulle Wulle)“. In ähnlichem Stil gehalten war auch die letzte Single des alten Jahrhunderts, „Hoppladidi Hoppladada“ (Musik und Text: Jack White).

Version “Hände zum Himmel” – ein Erfolg

In den Niederlanden war das Lied „En nou de Handjes de Leucht in“ 1990 ein Erfolg. Mit dem Text von Irena Möbus hatten die „Kolibris“ damit 1998 einen kleinen Hit in Deutschland, der auch in Fußballstadien Einzug hielt. Jack White erkannte das Hitpotenzial von „Die Hände zum Himmel“ und produzierte eine recht erfolgreiche Version mit Tony. 1999 erhielt Tony eine ungewöhnliche Auszeichnung – er wurde mit dem „Goldenen Winzer der Stadt Bad Dürkheim“ ausgezeichnet. Besonders interessant war die Begründung der Karnevalsgesellschaft: Mit der Ordensverleihung sollte zum Ausdruck gebracht werden, dass man Tonys Lieder „nüchtern nicht ertragen“ könne…

Zum Anfang des neuen Jahrhunderts moderierte Tony gemeinsam mit Martina Conradt eine Show rund ums Kegeln. Dazu wurde auch eine Promo-Single veröffentlicht: „Alle Neune mit Musik“.

DJ-ÖTZI-Kopie misslang

Nachdem DJ Ötzi mit „Anton aus Tirol“ im Jahr 2000 ein Riesen-Hit gelungen war, war wieder die Kreativität von Jack White geweckt. Gemeinsam mit Norbert Hammerschmidt schrieb er im gleichen Jahr für Tony den Song „Tony aus der Pfalz“. Volkstümlich gehalten war der von Jack White produzierte und gemeinsam mit Uve Schikora und Walter Robert Schmid geschriebene, 2001 herausgebrachte  Titel „In unser’m Stammlokal“. Das Lied passte zur damals von ihm gemeinsam mit Sonja Schrecklein moderierten, im SWF ausgestrahlten TV-Show „Fröhlicher Feierabend“.

Neues Gewand von “Schöne Maid”

Zum 30. Geburtstag von Tonys wohl größtem Hit gab es 2001 eine Neuveröffentlichung, nämlich die Maxi-CD „Schöne Maid 2001“. Der Klassiker wurde in ein neues Soundgewand gepackt – auf der CD enthalten waren insgesamt sechs Versionen von Tonys Superhit. Für die Fans des Chansoniers Tony Marshall gab es in jenem Jahr auch einen Leckerbissen – unter dem Namen „C’est la vie“ erschien eine CD mit Tonys Chanson-Aufnahmen aus den 1960er Jahren.

 

Im Jahr 2002 war Tony offensichtlich recht hungrig – Norbert Hammerschmidt textete ihm den von Jack White komponierten und produzierten Titel „Und der Magen knurrt bis nach Klagenfurt“. — Erfolgshungrig war auch die deutsche Fußballnationalmannschaft bei der Fußball-WM 2002 unter Nationaltrainer Rudi Völler. Gemeinsam mit seinem Sohn Pascal sang Tony als Hommage an den damaligen Teamchef die Ballade „Rudi“.

Geburtstagsgala zum 65. Geburtstag

Tonys 65. Geburtstag im Jahr 2003 wurde groß gefeiert – so gab es eine Spezialausgabe der von ihm moderierten TV-Show „Fröhlicher Feierabend“ und eine Geburtstagsgala unter dem Motto „Einer wie Du“. Die von Axel Bulthaupt moderierte Gala wurde (mit etwas Verspätung) am 5. April 2003 in der ARD ausgestrahlt. Anlässlich seines runden Geburtstages ehrte Tony seine Heimatstadt Baden Baden mit einem „Tony-Marshall-Weg“.

Erneut Wechsel der Plattenfirma

Im gleichen Jahr wechselte Tony die Plattenfirma und war nun bei „MCP“ unter Vertrag. Die erste CD dort hieß „Olé – hier tanzt der Bär“. Unter seinem Pseudonym Herb Thomar bearbeitete Tony das Traditional musikalisch, den Text steuerte sein langjähriger Freund Curt Gerritzen bei.

Lebenstraum: “Anatevka”

2005 ging ein Wunsch für Tony in Erfüllung – im Volkstheater Frankfurt am Main spielte er den Tevje im Musical „Anatevka“ – ein voller Erfolg für den Sänger. Spannend: An der Seite von Tony spielte eine Nachwuchssängerin namens Helene Fischer als „fünfte Tochter des Milchmanns Tevje“ mit. Kurz vor ihrem Durchbruch als Sängerin übernahm sie damals in Frankfurt Nebenrollen wie die an der Seite von Tony Marshall. Die Vorstellung wurde ein großer Erfolg – Tony spielte den Milchmann 120 mal vor insgesamt 30.000 Zuschauern.

Im gleichen Jahr erschien ein neues Schlageralbum mit der ausgekoppelten Single „Im siebten Himmel“. Er erhielt kurz darauf die zweifelhafte Ehre, in einem vom Rowohlt-Verlag herausgebrachten Listen-Buch zum „furchtbarsten Schlagersänger“ gewählt zu werden.

Reiner Moritz, der diese Wahl so getroffen hat dazu: „Marshall hat sich mit gütiger Mithilfe von Jack White nur einer Botschaft verschrieben: dem stumpfsinnigen He-das-Leben-ist-schön, das seinen Höhepunkt in Schöne Maid und Komm gib mir Deine Hand fand“. Dazu nicht passend, äußert sich Moritz wie folgt: „Einmal hatten wir Glück mit ihm, als er trotz Sieg im Vorentscheid (Der Star) wegen eines Reglementverstoßes nicht zum Grand Prix Eurovision de la Chanson fahren durfte. Das tat gut.“ – Da fragt man sich, ob „Sing Sang Song“ ein anspruchsvolles Chanson ist und „Der Star“ die zitierte „Leben-so-schön“-Botschaft… – vielleicht sollte man sich die Lieder erst mal anhören, bevor man ein Urteil trifft…

Auf Tour mit SEMINO ROSSI und CLAUDIA JUNG

Ein Jahr drauf war Tony wieder „auf Achse“ – gemeinsam mit u. a. Claudia Jung und Semino Rossi ging es auf Karl-Moik-Abschiedstournee.

Zum 70. Geburtstag wurde eine sehr außergewöhnliche Tony-Marshall-CD veröffentlicht – deren Titel „Wie nie“ war Programm – dort durfte Tony endlich mal die ganze Vielfalt seines Könnens zeigen. Unter anderem sind darauf Chansons aus seiner Frühzeit zu hören und anspruchsvolle Neuaufnahmen einiger seiner Evergreens. Selbst Xavier Naidoo gab sich für ein Duett die Ehre. Als Single wurde die Tony-Marshall-Komposition „Nach Regen blühen Blumen“ ausgewählt. Parallel veröffentlichte die Ariola (damals unter dem Namen „313JWP“) Originalaufnahmen seiner Lieder auf einer CD namens „Best Of“.

Nach seinem kommerziell weniger erfolgreichen Album ging es Anfang 2009 wieder zurück zu seinem Haus- und Hofkomponisten und –produzenten Jack White. Gemeinsam veröffentlichte man die neue von Fred Strecker und Curt Gerritzen geschriebene Single „1.000 mal an Dich gedacht“; das Lied wurde im damaligen „Winterfest der Volksmusik“ vorgestellt und lief sehr erfolgreich im Radio und avancierte sich zum kleinen Hit, so dass ein gleichnamiges Album veröffentlicht wurde.

Daraus wurde noch die Single „O la la, das kann doch nicht so schwer sein“ (nicht zu verwechseln mit „Pizza Wundaba“) ausgekoppelt.

Auch 2010 war Tony fleißig und veröffentlichte ein von der „Bild“-Zeitung gesponsertes Album namens „Tony 2010“. Erste Single daraus wurde der Francesco-Bruletti-Song „Nochmals will ich Dich nicht verlieren“, das stark an Tonys Erfolg „1.000 mal an Dich gedacht“ erinnert, aber nicht dessen Erfolg erzielen konnte.

Anlässlich eines Auftritts in der RTL-Chartshow wurde Ende 2009 erneut der Kulthit „Schöne Maid“ neu herausgebracht – diesmal unter dem Motto „Schöne Maid 2010“. Die nächste reguläre Single aus dem „Tony 2010“-Album war der Schunkel-Walzer „Sieben kleine Kinder“.

Nachdem Tony „Bora Bora“ so einen Erfolg gebracht hatte, sah man 2010 die Zeit wohl für gekommen, einen zweiten Teil des Liedes herauszubringen – Fred Strecker (Musik) und Curt Gerritzen (Text) dachten sich in der Hinsicht „Eine Insel zum Träumen geboren (Bora Bora)“ aus. Passend dazu konnten ganz große Fans eine „Tony Marshall Gruppenreise“ auf die Südseeinsel buchen.

Eine weitere Single aus 2010 wurde im Folgejahr „nachgeschoben“ – nicht nur Tonys Tochter, sondern auch das Lied heißen „Stella Maria“ – den Text zu Tonys Eigenkomposition schrieb wieder Curt Gerritzen. Kurz darauf wurde noch ein weiteres „Best Of“-Album veröffentlicht – diesmal unter dem Motto „Tony Marshall – 50 Jahre Hits“.

Die nächste Single wurde wieder von Fred Strecker und Curt Gerritzen geschrieben, kurz darauf erschien bei der neuen Plattenfirma „7-Days-Music“ ein gleichnamiges Album: „Ich war noch nie dem Himmel so nah“. Daraus ausgekoppelt wurde als typischer Aprés-Ski-Song die Nummer „Yeti“.

Goldene Narrenschelle 2011

Eine besondere Auszeichnung wurde Tony im Februar 2011 zuteil – er erhielt die „Goldene Narrenschelle 2011“ von der Vereinigung Schwäbisch-Alemannischer Narrenzünfte.

Goldene Hochzeit und My Fair Lady

Privat feierte Tony am 2. Juni 2012 in den USA mit seiner Gaby die Goldene Hochzeit. Kurz darauf, ab Juli 2012, zog es ihn  wieder auf die Theater-Bühne – er übernahm die Rolle des Alfred P. Doolittle im Musical „My Fair Lady“. Die Aufführungen fanden auf der Freilichtbühne  in Altusried im Allgäu statt. Neben anderen gehörte übrigens der Journalist Helmut Markwort zum Ensemble. Zum Jahreswechsel 2012/13 ging Tony mit Kollegen auf „Winterzauberland“-Tournee.

Management-Verjüngung

2013 ging es zurück zu Jack White und dessen Plattenfirma Gloriella. Als erste Single wurde dort „Und noch heut träume ich von San Michéle 2013“ veröffentlicht, eine Nummer von Willy M. Willmann und Norbert Hammerschmidt, sie schon auf dem Album 2010 zu finden war. Das Jahr war auch insofern von Bedeutung für Tony, als sein langjähriger Manager Herbert Nold das Management Tonys an seinen jungen Kollegen Lothar Böhler von „artmedia“ abgab. In jenem Jahr erschien auch eine neue CD von Tony – der Titelsong „Du bist der Wahnsinn“ wurde auch als Single veröffentlicht, kurz zuvor wurde die von Sigmar Strecker und Curt Gerritzen geschriebene Nummer „Und wieder will ich wieder Dich“ ausgekoppelt – auch das wieder stark an „1.000 mal an Dich gedacht“ erinnernd.

2014 heuerte Tony bei der kleinen Plattenfirma „Reck’s Music“ an und veröffentlichte dort seinen von Fred Strecker und Curt Gerritzen geschriebenen Titel „Ich wünsch‘ mir eine Autobahn, auf der wir bis nach Malle fahr’n“. Kurz darauf erschien dort ein weiterer neuer Schlager mit dem schlichten Namen „Antonia“.

“Eine Hochzeit zum Verlieben”

Im Juli 2015 zog es Tony Marshall nach Alzenau zu den Burgfestspielen. Im Musical „Eine Hochzeit zum Verlieben“ übernahm er die Rolle der unterhaltsamen Oma Rosie. Im Alter von 77 Jahren begeisterte Tony mit Rap-Gesang und kleinen Tanzeinlagen das Publikum auf der großen Freilichtbühne. Alle Veranstaltungen waren ausverkauft.

Überraschungserfolg “Senioren sind nur zu früh geboren”

Gemeinsam mit GÜNTHER BEHRLE entwickelte TONY die Idee, ein ganzes augenzwinkerndes Album für Senioren zu machen. “Senioren sind nur zu früh geboren” wurde ein großer Erfolg. Erstmals seit fast 30 Jahren schaffte er es damit sogar in die Albumcharts – ein schöner später und viel beachteter Erfolg für ihn. Kurz darauf gab es eine weitere schöne Ehrung: TONY wurde im Mai 2018 zum Ehrenbürger von Baden-Baden ernannt. 

Sampler “Das Beste” Riesen-Erfolg

Noch unerwarteter als das “Senioren”-Album kam die sensationelle Chartnotiz des Albums “Das Beste” mit TONYs großen Erfolgen. Damit erreichte TONY die beste Chartnotiz seit 33 Jahren – TONY also nach wie vor gefragt bei seinen Fans.

Vermächtnis: “Der letzte Traum”

Mit seinem letzten Album und der Single-Auskopplung “Der letzte Traum” setzte sich TONY ein Denkmal. Ein rührendes, tiefsinniges Lied, das sicher auch gut zu seiner Beerdigung passen würde. Ironie des Schicksals: TONYs letzte Single war ein gemeinsames Lied mit seinen Söhnen PASCAL und MARC – “Father & Sons” ist die deutsche Version des Klassikers “Father & son”. Am 6. Mai 2022 fand dann auch noch ein letztes gemeinsames Konzert in Baden-Baden statt – Motto: “Tony Marshall & Söhne – Der letzte Traum – Ein Sängerleben”.

Bei Tony Marshall handelte es sich um einen Ausnahme-Schlagersänger. Laut Angaben seines früheren Managers Herbert Nold hat er „nie eine Veranstaltung versäumt und musste nie wegen Krankheit oder sonstiger Gründe eine Veranstaltung absagen.“ (Das änderte sich erst im ganz hohen Alter). Nun ist die Legende im Alter von 85 Jahren verstorben. Wir werden TONY immer in ehrender Erinnerung behalten und wünschen seiner Familie viel Kraft. 

Foto: TELAMO, Kerstin Joensson

 

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2 Responses

  1. Danke für die ausführliche und sehr informative Biografie! Ich habe noch ein paar Ergänzungen bzw. Korrekturen:
    – Die Sängerin “Regina” ist übrigens Regina Palm, die auch einige Singles aufnahm
    – Es war nicht Klaus Nowy, sondern Ralf Nowy
    – Die englische Version von “Ich fang für euch den Sonnenschein” heißt einfach nur “Sunshine”, nicht “Sunshine Boy”
    – Werner Steffen ist Harro Steffen (laut GEMA)
    – “Badischer Wein” ist keine Version von “Bleib nicht allein”
    – “Wir bleiben noch etwas hier” ist von 1979, nicht 1980
    – 2001 war es schon das SWR Fernsehen, nicht mehr der SWF

    1. Danke für die Hinweise. Sofern sie vermutlich richtig sind, haben wir sie eingebaut:

      – Regina Palm – da vertrauen wir einfach mal. Interessanter Hinweis.
      – Ralf Nowy – denn haben wir wohl mit Klaus Nomi verwechselt, ist korrigiert.
      – Sunshine – die Single liegt mir vor, muss ich mal verifizieren, wenn ich wieder im Keller bin 🙂
      – Harro Steffen – auf der Single heißt er Werner, haben wir mal gergänzt
      – Badischer Wein ist definitiv eine textlich geänderte Version von Bleib nicht allein.
      – Im Musikmarkt wurde “Wir bleiben noch etwas hier” im Dezember 1979 beworben, daher keine Korrektur.

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