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Seit über 50 Jahren als Sängerin bekannt
Vor 50 Jahren wurde KATJA EBSTEIN mit ihrer Teilnahme am Grand Prix Eurovision de la Chanson (heute Eurovision Song Contest“) berühmt. Mit dem von ihrem damaligen Partner CHRISTIAN BRUHN komponierten „Wunder gibt es immer wieder“ belegte sie den dritten Platz. Dieselbe Platzierung erreichte sie ein Jahr später mit „Diese Welt“. 1980 belegte sie (hinter JOHNNY LOGAN) mit „Theater“ sogar den zweiten Platz. Doch wer die Berliner Sängerin auf ihre Schlagererfolge reduziert, verkennt ihre Leidenschaft für das politische Lied, das ihr Ursprung ist.
Keine Autobiografie im klassischen Sinne
Mit 75 Jahren reflektiert KATJA EBSTEIN nun erstmals in Buchform ihr Leben. Doch dieses Buch ist keine Autobiografie im klassischen Sinne. Man erfährt wenig Faktisches über das Leben der Künstlerin, sondern lernt anhand von Begegnungen mit bekannten und unbekannten Menschen die unterschiedlichen Facetten ihrer Persönlichkeit kennen.
Chronologischer Beginn: vom Krieg geprägte Kindheit
Zunächst rollt KARIN WITKIEWICZ, wie Katja Ebstein ursprünglich heißt, ihr Leben chronologisch auf. Ausführlich beschreibt sie ihre Kindheit in Nachkriegsdeutschland und macht deutlich, dass es vor allem ihre Eltern und Schwester Ursel waren, die ihr Leben geprägt haben. Am Beispiel ihres Vaters, der mit Tuberkulose aus der amerikanischen Gefangenschaft entlassen wurde, lernte sie die Schrecken des Krieges und des Faschismus‘ kennen und wurde politisiert. Ihre ältere Schwester kümmerte sich wie eine Mutter um sie, wofür ihr KATJA EBSTEIN bis heute dankbar ist. Ihrer Mutter hat sie den christlichen Glauben zu verdanken.
Insel Amrum von besonderer Bedeutung
Den Begriff Begegnung reduziert die Autorin nicht prosaisch auf Menschen, sondern widmet ihrer Lieblingsinsel Amrum ein ganzes Kapitel. So schildert sie anhand ihres ersten Urlaubs die Bedeutung, die Amrum bis heute für sie hat.
Themen Glaube, Poesie und Politik
Auf drei große Oberthemen lässt sich das Buch von KATJA EBSTEIN zusammenfassen: Glaube, Poesie und Politik. So erzählt sie von ihrer ersten Begegnung mit dem später erschossenen BENNO OHNESORG, ihren ersten Demonstrationen und ihrer Bewunderung für RUDI DUTSCHKE und WILLY BRANDT. Die Ideale der Achtundsechziger prägen sie bis heute. Auch die Zusammentreffen mit den Liedermachern HANNS DIETER HÜSCH, HANNES WADER und KONSTANTIN WCKER spielen in ihren Erinnerungen eine entscheidende Rolle. Deren Lieder singt sie bis heute in ihren Konzerten.
Vorbild HEINRICH HEINE
Ihrem Vorbild HEINRICH HEINE widmet die Künstlerin ein ausführliches Kapitel. Doch anstatt näher auf HEINE-Vertonungen einzugehen, benutzt sie diese als Aufhänger für schier endloses Nacherzählen der Biografie des Dichters. Ähnlich langatmig ist das Kapitel über HILDEGARD VON BINGEN, in dem es weniger um KATJA EBSTEINs als um die Biografie der Theologin geht.
Wenig Beachtung ihrer eigenen Karriere
Spannend wird es, wenn die Autorin von ihren Begegnungen mit dem DALAI LAMA oder WILLY BRANDT erzählt. Hier gelingt es ihr besonders gut, ihre persönlichen Eindrücke zu schildern. Ihrer eigenen Karriere schenkt KTAJA EBSTEIN indes wenig Beachtung in diesem Buch. Anhand der reflektierten Begegnungen lassen sich viele Stationen zwar ablesen, aber konkret wird nur ihr Weg in die Popmusik beschrieben. Auch über den Zwiespalt zwischen Schlager und der ihr immer wichtigeren Kleinkunst gibt die Sängerin wenig Aufschluss.
Kein Schlagerbuch – beschrieben werden (wie der Name sagt) „Begegnungen“
Dieses Buch ist nichts für Fans des Schlagers der 1970er Jahre. Wer sich Anekdoten über die Branche erhofft, wird enttäuscht werden. Wer sich jedoch dafür interessiert, welche Orte und Menschen das Leben der KATJA EBSTEIN geprägt haben, wo die Wurzeln ihres politischen Engagements ihren Ursprung haben und welche Rolle der Glaube im Leben der Sängerin spielt, wird ihr in diesem Buch neu begegnen.
Auch als Hörbuch erhältlcih
Wer mag, kann sich das Buch als Hörbuch auch von KATJA EBSTEIN als Hörbuch vorlesen lassen.
PS: Zum „runden“ Geburtstag haben wir die auf Quellen beruhende rein musikalische Karriere der Künstlerin nachgezeichnet, die HIER nachgelesen werden kann.