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HEINO: Sein Konzert im Essener Bergmannsdom führte zu Jubelstürmen

HEINO begeistert mit fulminantem Kirchenkonzert in Essen

Aktuell auf Europa-Kirchentournee 2023/2024 ist HEINO mit seinem bemerkenswerten Programm „Die Himmel rühmen„. Die Kirchenkonzerte kommen sehr gut bei den Fans an – und wer das Glück hat, noch ein Ticket für ein Konzert der Reihe bekommen zu können, weiß, warum das so ist. Auch mit 85 Jahren ist die deutsche Jahrhundertstimme noch mit vollem Engagement bei der Sache und tritt für das ein, für das er seit nunmehr rund 65 Jahren steht: Die Pflege des deutschen Liedguts und der Volksmusik. Wie in vielen anderen Locations der Tour-Reihe war auch der Essener Bergmannsdom sehr gut gefüllt. Die Schlange vor dem Eingangstor war bemerkenswert.

Bevor der Topstar des Abends die Bühne betrat, sangen seine beiden Chorsängerinnen GABY GOLDBERG, die übrigens auch schon bei UDO JÜRGENS im Chor gesungen hat, und ANGIE HENSCHEL, begleitet von FRANZ LAMBERT an seiner WERSI-Orgel und dem musikalischen Leiter MARKUS GAHLEN, den berühmten LEONARD-COHEN-Song „Hallelujah„.

Danach gab FRANZ LAMBERT, der in diesem Jahr sein 60-jähriges Tonträger-Jubiläum feiert, die Kostprobe seines Könnens mit einem tollen Arrangement der Titelmelodie der TV-Serie „Dornenvögel„. Das Lied erklang nicht ohne Grund, wie FRANZ erklärte, denn: Es war das Lieblingslied von HEINOs geliebter verstorbener Ehefrau HANNELORE, die leider zwar nicht mehr unter uns war, aber deren Geist dennoch förmlich spürbar war an jenem feierlichen Sonntag in Essen. Wie HEINOs Manager HELMUT WERNER nämlich anmerkte, ist die Tour ganz im Sinne von HANNELORE, die sich genau das gewünscht hätte, dass der Volkssänger seine Lieder in den Kirchen weiterhin singt.

Und dann betrat die Musiklegende HEINO die Bühne und startete sein Programm mit dem titelgebenden Lied „Die Himmel rühmen„. Von Anfang an begeisterte der Volkssänger das Essener Publikum, zumal Essen für ihn eine ganz besondere Bedeutung hat. Denn: Viele der großen HEINO-Hits sind in Essen entstanden. Der Essener WOLFGANG NEUKIRCHNER schrieb für HEINO Klassiker wie „Blau blüht der Enzian“, „Die schwarze Barbara“ oder „Karamba Karacho ein Whisky“.

Was viele nicht wissen: NEUKIRCHNER war hauptberuflich Vorsitzender Richter am Verwaltungsgericht Gelsenkirchen. Scherzhaft wurde ihm angesagt, dass sein Motto gewesen sei: „Morgens richten, abends dichten“ – und da war auch etwas dran. Denn auch weitere Klassiker wie „Es gibt kein Bier auf Hawaii“ und „Schaffe schaffe Häusle baue“ gehen auf sein Konto. Aber zurück zum Konzert – nach dem Gänsehaut-Song „Es war am Anfang“ durfte im Rahmen eines Kirchenkonzerts natürlich „Lobet den Herren“ nicht fehlen.

Das Lied „Ach ich hab in meinem Herzen“ ist zwar fast 90 Jahre alt, aber noch immer sehr populär. Wie HEINO zu berichten wusste, stammt es aus der Oper „Schwarzer Peter“, die 1936 uraufgeführt wurde und vom Volkssänger sensibel und empathisch vorgetragen wurde. Ein Gänsehaut-Moment – insbesondere wenn das Lied ein Lieblingslied der geliebten verstorbenen Mutter war. Mit „Ich bete an die Macht der Liebe“ war der erste HEINO-Block dann abgerundet. HELMUT WERNER, der bewies, nicht nur ein guter Manager, sondern auch rhetorisch starker Moderator zu sein, kündigte nun einen weiteren Star des Abends an: ANITA HEGERLAND.

Das Duett mit ROY BLACK („Schön ist es auf der Welt zu sein“) ist nun auch schon viele Jahrzehnte alt – und so ist es wenig verwunderlich, dass ANITA inzwischen selbst Oma ist, was man kaum glauben mag, weil sie immer noch das charmante schelmische Lächeln hat, dem die Herzen schon in Kinderzeiten nur so zuflogen. ANITA betrat die Bühne nicht „von vorne“, sondern „schlich sich“ vom Eingang der Kirche durch den Gang ein und sang „Pie Jesu„, ein wunderschönes Lied von ANDREW LLOYD-WEBBER.

Auch über 40 Jahre nach dem Sieg beim Grand Prix Eurovision ist der NICOLE-Schlager „Ein bisschen Frieden“ (leider) aktueller denn je. Grund genug für ANITA, dieses Lied in einer sehr schönen Version vorzutragen. Ein Lieblingslied der Künstlerin ist „Amazing Grace„, ein Titel, der auch beim Essener Publikum sehr gut ankam. Mit dem BETTE-MIDDLER-Klassiker „The Rose“ schloss die charmante ANITA ihren Soloteil des Abends ab – das Publikum dankte es ihr mit lautstarkem Beifall.

Kurz vor der Pause trat dann noch einmal HEINO auf und sang „Ave verum corpus“ und „Teure Heimat“. Insbesondere nach letztgenanntem Titel brachen in Essen – wohlgemerkt in einer ehrwürdigen evangelischen Kirche – alle Dämme und schon VOR der Pause skandierte das gefühlt überraschend junge Publikum (verglichen mit unserer Erwartungshaltung zumindest) „HEI-NO! HEI-NO!“ – der Volkssänger hat ganz offensichtlich die Herzen seiner Fans mal wieder erreicht. Und das wohlgemerkt ganz ohne den Enzian, ohne Barbara, ohne Karamba und ohne Karneval in Rio – das Publikum war wirklich wegen des sakralen Programms gekommen.

Humorig leitete HELMUT WERNER nach einer kleinen Pause den zweiten Teil des Programms ein und überließ HEINOs musikalischem Leiter die Ansage des etwas kompliziert auszusprechenden Titels des Auftakts an. MARKUS GAHLEN spielte – etwas an den verstorbenen Virtuosen PETER HORTEN erinnernd – den Titel „Tres palabras para decir te quiero“

Danach war dann wieder HEINO an der Reihe, der wie zuvor von seinem Manager versprochen, traditionelle Volkslieder interpretierte. Er begann den Liederreigen mit „In einem kühlen Grunde„. Der Gänsehaut-Song „Es ist nie zu spät für ein neues Leben„, der – wie HEINO seinem Publikum verriet – wohl fälschlicherweise WOLFGANG AMADEUS MOZART als Komponisten zugeordnet wird, war einst B-Seite seines Hits „Tampico“ und sorgt noch heute für Gänsehaut-Momente. Mit „Das einsame Glöcklein“ sang HEINO eine beliebte Weise, die RONNY schon als „Kleine Annabell“ und MIREILLE MATHIEU als „Der Zar und das Mädchen“ zum Erfolg geführt hatten.

Danach gab es noch drei klassische Volkslieder auf die Ohren, die für viele Menschen im Publikum sicher für wehmütige Erinnerungen gesorgt haben: „Der Mond ist aufgegangen„, „Schlafe, mein Prinzchen“ und „Guten Abend, gut‘ Nacht„. Im sakralen Rahmen durfte dann natürlich das „Ave Maria“ von FRANZ SCHUBERT nicht fehlen, das HEINO beeindruckend interpretiert hat.

Gemeinsam mit ANITA HEGERLAND dieses Lied singend, darf beim Abend in einer Kirche, der unter dem Motto „Die Himmel rühmen“, natürlich nicht das Lied „Großer Gott, wir loben dich“ fehlen. Ganz ohne Zugabe ließ das Essener Publikum HEINO natürlich nicht von der Bühne – bzw. in dem Fall quasi vom Altar. Und so wurde die Hymne des Ruhrgebiets, das Steiger-Lied, angestimmt, bei dem die Menschen begeistert mitsangen.

Und so ist das Publikum dann beseelt und glücklich nach Hause gegangen. Bemerkenswert: Nach dem Konzert standen FRANZ LAMBERT und ANITA noch für Selfies und Autogramme sehr geduldig zur Verfügung, so dass auch wir ein schönes Foto mit ANITA noch anfertigen konnten. Wir können die Tour „Die Hümmel rühmen“ nur wärmstens empfehlen, wenn man diese Art von Musik mag – schön, dass HEINO auch mit 85 Jahren noch unbeirrt für das traditionelle deutsche Volkslied einsteht – wir drücken die Daumen, dass die Tour auch weiterhin von den Fans so gut angenommen wird!

Anita Stephan Imming Schlager

Titelfoto: Heino Forever Verlag GmbH

 

 

 

 

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2 Antworten

  1. Es war ein unbeschreibliches Erlebnis…diese tolle Stimme von Heino und dazu diese Akustik in der Kirche…. wirklich ein großartiges Konzert..ich komme auf jeden Fall wieder..

  2. Hallo Stefan,

    neben Gaby Goldberh stand auch Markus Gahlen mit Udo Jürgens auf der Bühne, zB bei Konzerten der Tour 2012. Ebenso war Markus 2016 mit Pepe auf Deutschlandtour.

    Schöner Bericht über Heinos Konzert!

    Viele Grüße
    Antje

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