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WOLFGANG NIEDECKEN: Nach dem Schlager erwischt es nun auch die „Songpoeten“
Dass WDR4 schon seit langem keine Lust mehr auf das hat, weswegen das Programm 1984 gestartet ist, nämlich dem Schlager eine Heimat zu bieten, ist bekannt – inzwischen schämt man sich bei dem Programm so sehr dafür, dass man sogar peinlich kommuniziert, dass ANDREA BERG nicht „die Baustelle“ des Senders sei. Beim Rasieren beliebter Musikformate war man da noch nie zimperlich, nun erwischt es mit WOLFGANG NIEDECKEN ein nächstes Kölner Urgestein. Denn: NIEDECKENs Radiosendung bei WDR4, „Songpoeten“, wird eingestellt. Gestern war seine letzte Sendung. Das hätten wir beinahe nicht mitbekommen, wenn nicht Kollege PURPLE SCHULZ sich auf Facebook zu Wort gemeldet hätte.
PURPLE SCHULZ: „Enger werdende Meinungskorridore“
Lange Jahre durfte man den öffentlich-rechtlichen Rundfunk für auch musikalische Vielfalt loben. Dass mit WDR4 die Musik geboten wurde, die einem Millionenpublikum gefällt und nicht nur den Alt-68ern, die lange Jahre die Entscheider waren, war schon mutig und zeigte, dass man durchaus Respekt vor dem „zahlenden Publikum“ hatte. Die peinlichen Facebook-Posts heutzutage könnte jeder Werksstudent besser erstellen. Aber letztlich ist das wohl der heutige „Qualitätsanspruch“ des Senders. Als Schlagerfan hören wir die Sendung – außer hin und wieder mal dem Format mit GUILDO HORN überhaupt nicht mehr – warum auch?
Dabei gab es noch einzelne Nischen, die interessant waren, z. B. die „Songpoeten“. Unter anderem wurde das Format über sieben Jahre hinweg von PURPLE SCHULZ moderiert. Und der nimmt kein Blatt vor den Mund – bzw. formuliert das, was sich bei öffentlich-rechtlichen Sendern tut, passend zum Format „songpoetisch“, indem er von „immer enger werdenden Meinungskorridoren“ im ÖRR spricht und die Konsequenz gezogen hat.
Die Songpoeten werden laut PURPLE SCHULZ zu Gunsten eines „gebündelten Abendprogramms der ARD“ ersetzt. Wem’s gefällt… – PURPLE dazu:
So hätte man m.M.n. Radio für die Zukunft machen können. Aber das war’s nun mit der Vielfalt.
Natürlich darf jeder Sender für sich selbst entscheiden, ob er einen Anspruch hat oder NUR noch auf Quote setzt. Warum das dann aber von Zwangsgebühren zu finanzieren ist, will sich immer weniger erschließen…
Die letzte Sendung von PURPLE SCHULZ kann man sich übrigens bis zum 20. Mai noch HIER anhören.