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VICO TORRIANI: Seine erste Biografie überhaupt erschien zum 100. Geburtstag

Über 50 Jahre als Sänger und Entertainer erfolgreich

VICO TORRIANI war der Schlagerstar der Schweiz. 50 Jahre lang begeisterte er als Schlagersänger, Entertainer, Volksmusiksänger und Moderator ein großes Publikum, das weit über die deutschsprachigen Länder hinausreichte. Doch trotz aller Erfolge war es dem 1998 verstorbenen Star zuwider, eine Autobiografie zu schreiben. Am 21. September 2020 wäre VICO TORRIANI 100 Jahre alt geworden. Aus diesem Anlass beauftragte Tochter NICOLE die Journalistin BARBARA TÄNZLER, mit ihr gemeinsam an einer Biografie über ihren Vater zu arbeiten. So erschien jetzt bei NZZ Libro „Vico Torriani. Ein Engadiner singt sich in die Welt“.

Quellen: Nachlass, Zeitzeugen und Wegbegleiter

Auf knapp 250 Seiten führt die Autorin kenntnisreich durch das Leben des Schweizer Stars. Für ihre Recherche konnte sie auf den Nachlass VICO TORRIANIs zurückgreifen, außerdem werden viele Zeitzeugen und Wegbegleiter des Sängers zitiert. Bereichert werden die Erkenntnisse TÄNZLERS durch ein ausführliches Quellenregister, zahlreiche Fotos und zwei Kochrezepte aus dem Privatarchiv des Künstlers.

Fokus auf Karriereweg

Der Fokus dieser Monographie liegt klar auf dem Karriereweg VICO TORRIANIs. Über seine Kindheit habe er ungern gesprochen, wie Tochter Nicole berichtet, deshalb habe man dieses Kapitel weitgehend ausgelassen. So wird denn auch mit dem ersten Auftritt des Sängers in einem Lokal begonnen. Der gelernte Kellner hatte die Angewohnheit, mit seiner Gitarre von Tisch zu Tisch zu gehen und den Gästen etwas vorzusingen. Eines Tages wurde er dort entdeckt und im „Rothus“ in Zürich als Sänger engagiert. Schon damals war er geschäftstüchtig: Er verlangte 15 Franken pro Abend, inklusive Abendessen. Von nun an entwickelte sich Schritt für Schritt eine Karriere, er bewarb sich in der ganzen Schweiz als Sänger und wurde so nun langsam bekannt.

Erfolg mit Schallplattenaufnahmen und als TV-Moderator

1948 nahm VICO TORRIANI seine erste Schallplatte auf. Schon ein Jahr später hatte er mit „Silberfarben“ seinen ersten großen Hit. Viele weitere, wie „In der Schweiz, in der Schweiz, in der Schweiz“, „La Pastorella“ und „Kalkutta liegt am Ganges“, sollten folgen. Auch seine Erfolge als Moderator von Sendungen wie „Der goldene Schuss“ und seine Kochkünste werden beleuchtet.

Internationale Erfolge

Besonders eindrucksvoll sind jedoch die internationalen Erfolge des Stars, die in Deutschland kaum bekannt sein dürfen. So war er wohl der erste Sänger, der nach Ende des Zweiten Weltkrieges in Israel deutsch singen durfte und dafür begeistert gefeiert wurde. Doch nicht nur in Israel war er beliebt, auch nach Skandinavien, Benelux, die USA und sogar ans Pariser Olympia führten ihn seine Erfolge.

Ein Leben für die Musik

Barbara Tänzler zeichnet das Bild eines Mannes, der für die Musik und seine Lieder lebte und es schaffte, Karriereknicks zu überwinden. Immer wieder erfand er sich neu: ob als Schnulzensänger, Showmaster, Darsteller in Schlagerfilmen, Volksmusiksänger oder Entertainer – bis ins hohe Alter fand er sein Publikum. Respektvoll-kritisch nähert sich die Autorin dem Künstler.

Keine Indiskretionen

Man erfährt zwar viel über den Privatmenschen, der seine in den letzten Lebensjahren auftretenden gesundheitlichen Probleme mit sich selbst ausmachte, über seine Eitelkeit, sein Sendungsbewusstsein, die Rollenverteilung zwischen ihm und seiner Frau, die seine wichtigste Beraterin war – aber indiskret wird die Autorin nicht.

Fazit

Dieses Buch spiegelt ein wichtiges Stück deutscher Schlager- und Musikgeschichte wider und ist schon deshalb nicht nur für Vico-Torriani-Fans ein enormer, kurzweiliger Gewinn.

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