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UDO LINDENBERG: Berater MICHEL GAIßMAYER verstorben!
Wohl nur wenigen Menschen ist der Name „MICHEL GAIßMAYER“ ein Begriff. Dabei hat er als Berater von UDO LINDENBERG durchaus nicht nur in gewisser Weise Musikgeschichte geschrieben, sondern sogar deutsch-deutsche Geschichte mit beeinflusst. Aber der Reihe nach.
„Sonderzug nach Pankow“ schreibt Geschichte
Bevor der „Komet“ quasi alle anderen Songs in den Schatten gestellt hat, galt der m Februar 1983 veröffentlichte „Sonderzug nach Pankow“ zumindest als einer der größten Hits des Panikrockers. Zeitzeugen erinnern sich daran, dass UDO in der Hochzeit der Neuen Deutschen Welle mit seinem Wunsch an den damaligen Staatssekretär ERICH HONECKER, mal in der DDR singen darf, mit der Melodie von „Chatanooga Choo Choo“ einen Riesenhit landete. Laut Wikipedia schrieb LINDENBERG an HONECKER am 16.02.1983 einen Brief an „HONEY“:
Lass doch nun auch mal einen echten deutschen Klartext-Rocker in der DDR rocken. Zeig Dich doch mal von Deiner locker-menschlichen und flexiblen Seite, zeig uns Deinen Humor und Deine Souveränität und lass die Nachtigall von Billerbeck ihre Zauberstimme erheben. Sieh das alles nicht so eng und verkniffen, Genosse Honey, und gib dein Okey für meine DDR-Tournee“.
Rock für den Frieden
Der Song kam wenig überraschend beim politischen DDR-Establishment nur so „mittel“ gut an. Und hier kommt MICHEL GAIßMAYER ins Spiel, der als LINDENBERG-Berater im August 1983 mit einem Brief, der HIER sogar online gestellt wurde, die Wogen zu glätten versuchte – mit Erfolg: UDO wurde vom FDJ-Chef EGON KRENZ eingeladen, im Palast der Republik in Ost-Berlin vier Lieder zu spielen – im Rahmen eines FDJ-Friedenskonzert.
Der Deal war: Auftritt bei „Rock für den Frieden“ am 25.10.1983 (Konzert-Impressario FRITZ RAU organisierte auch HARRY BELAFONTE als Teilnehmer zu diesem Event) – und dafür hätte UDO eine Tour 1984 in der DDR spielen können. (In Westdeutschland war die „Götterhämmerung“-Tour ein Erfolg.
Keine DDR-Tour 1984
Nachdem sich UDO anders als gewünscht äußerte („Keine Pershings, keine SS20“) wurde die Tour 1984 abgesagt- es blieb bei dem einen einzigen Konzert im Oktober 1983 in der DDR. Und dieses Konzert hätte es ohne MICHAEL GAIßMAYER nicht gegeben, denn er, zuvor u. a. Wahlkampfhelfer von WILLY BRANDT, war es, der den Brief im August an HONECKER formuliert hatte – getippt hatte den Brief laut Darstellung im Dokufilm „Die Akte LINDENBERG“ seine Freundin KRISTINA ERIKSSON.
Am 22. Januar 2025 ist MICHAEL GAIßMAYER verstorben. Möge er in Frieden ruhen.