Isaak ESC Schlager

MARIE REIM Platz 6 beim ESC Vorentscheid, ISAAK überraschend Sieger

MARIE REIM: Solide Leistung wurde leider nicht belohnt

Schade – MARIE REIM hat beim ESC-Vorentscheid definitiv “abgeliefert”. Wir hatten insbesondere auch angesichts einiger Vorberichte große “Bauchschmerzen”, ob sie das Schlagergenre “würdig” vertritt – im Nachhinein muss man ihr Respekt zollen – das war ein absolut guter, souveräner und sicherer Auftritt, der vielleicht eine bessere Platzierung verdient gehabt hätte. Wie bei einigen anderen Teilnehmern, war die Aktivierung der “Bubble” vielleicht gerade NICHT förderlich. Wenn gefühlt jeder zweite Schlagerstar die Leute auffordert, für MARIE zu voten, und zwar NICHT etwa, weil der Song so toll ist, sondern mit dem Argument: “Muss mal wieder Schlager sein” – könnte das schief gegangen sein.

Auch die massive Medienpräsenz war im Nachhinein vielleicht “too much” – “Wer weiß denn so was”, “Frühstücksfernsehen” – MARIE war sehr fleißig, aber manchmal ist weniger vielleicht mehr. Wobei man hinterher immer schlauer ist. Klar ist: Sie hat “abgeliefert” und den Schlager definitiv würdig vertreten. Sollte sie noch einmal teilnehmen wollen, wäre vielleicht klug, weniger die familiäre Geschichte in den Fokus zu stellen und mehr die eigene Leistung. Denn die war ja (für uns zugegeben überraschend) durchaus da. So oder so: Glückwunsch auch zum 6. Platz – auch das muss man erst mal schaffen.

ISAAK: Sein Sieg kam “aus dem Nichts”

Neben MARIE REIM gab es weitere Favoriten, die sich nicht durchsetzen konnten. Dass ISAAK es schaffen würde, damit war nicht unbedingt zu rechnen. Er ist ein “Typ”, er ist ein sicherer Sänger – also durchaus nachvollziehbar, dass er gut abgeschnitten hat. Ob der Song “Always On the Run” Potenzial hat, die Pechsträne deutscher ESC-Teilnehmer zu durchbrechen, darf leider bezweifelt werden. Andrerseits – wieder Letzter oder Vorletzter – das ist vielleicht auch nicht zu befürchten, weil er dafür ein zu sicherer und guter Sänger ist. Es bleibt spannend.

Auf jeden Fall gratulieren wir ISAAK herzlich und wünschen viel Glück beim internationalen Wettbewerb in Schweden!

RYK: Auch bei ihm lag die Bubble falsch

Nachdem ESC-kompakt im Vorfeld RYK als großen Favoriten kommuniziert hatte (und bei früheren Vorentscheidungen oftmals richtig lag), haben wir uns den Song angehört und konnten absolut nicht nachvollziehen, warum der Act derart favorisiert war – auch hier: Der Mann ist eine “Type”, er ist selbstsicher und singt gut – aber sorry, der Song ist nicht wirklich stark. Dennoch dachten wir angesichts sehr deutlicher Wett-Quoten, dass er es wohl machen könnte – und auch hier war es wie bei MARIE bezogen auf die Schlagerszene – sich hier auf die ESC-Community zu verlassen, war wohl falsch. Die “breite Masse” hat dann wohl oft doch einen anderen Geschmack.

MAX MUTZKE: “Knapp vorbei ist auch daneben”

Nach dem Abschluss des Juryvotings dachten wir, dass MAX MUTZKE das Rennen macht, weil er für einen ersten Platz im Publikumsvoting immer gut ist – und bei der Jury ja Zweiter war. Auch hier war die Einschätzung falsch: Recht überraschend, hat ISAAK bekanntlich nicht nur die Jury, sondern auch das TV-Publikum überzeugt. Auch hier dürfte der in unseren Augen wirklich sehr schwache Song eine Rolle gespielt haben. Gesanglich ist MAX natürlich über jeden Zweifel erhaben und hat einfach “abgeliefert”.

GALANT: Sehr origineller Song “Katze” mit gutem Platz im Mittelfeld

Sich deutlich abgehoben hat vom Teilnehmerfeld sich das Duo GALANT mit dem wirklich sehr originellen Song “Katze” – auch Performance und Umsetzung waren SO stark, dass wir wirklich sehr gerne gewusst hätte, wie die “Katze” wohl international abgeschnitten hätte. Es war wohl FLORIAN SILBEREISEN, der es auf den Punkt bringt: Entweder geht so etwas durch die Decke – oder man fällt damit auf die Schnauze. (FLORIAN hat es natürlich vornehmer ausgedrückt – wir haben es sinngemäß wiedergegeben) – aber wer weiß: Vielleicht wäre “GALANT” ja mal ein Fall für das Schlagerjubiläum als neuer Act? Wir würden es jedenfalls begrüßen.

MARY ROOS vom Publikum gefeiert

Ein schöner Moment war das “Abfeiern” von MARY ROOS, die sich einmal mehr sehr sympathisch gab und sichtlich genoss, vom ESC-Publikum so gefeiert zu werden.

Zusammenfassend kann man sagen, dass das Teilnehmerfeld in diesem Jahr etwas besser war als in den vergangenen Jahren. Vielfalt war angesagt, wobei  der große Wurf  nach unserer Meinung nicht dabei war. Der Song “Katze” hat sich einfach abgehoben, und auch MARIE mit ihrem Schlager stach zwar deutlich hervor – aber dieser Mut, mal “etwas Anderes” zu machen, wurde mal wieder nicht belohnt, auch wenn immer (auch in der Sendung) doch so beschworen wird, einfach mal mutig zu sein – nein, letztlich ist es dann doch wieder ein beliebiger Mainstream-Popsong, der gewonnen hat.

Auch wenn der Sänger optisch nicht dem typischen Bild des Lieblingsschwiegersohns entspricht – aber genau DAS war vielleicht sein Trumpf. Nur: Ein schönerer Trumpf wäre einfach ein starker Song. Aber auch hier lassen wir uns gerne eines Besseren belehren, wie uns das gestern ja mit MARIE REIM gegangen ist, die uns mit ihrem Vortrag komplett überzeugt hat.

Foto: © NDR/Claudia Timmann

 

 

 

 

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