JOOST KLEIN: Niederlande beim ESC 2024 nicht dabei!
Manchmal denkt man wehmütig an Zeiten zurück, als es beim ESC noch um Musik ging. Inzwischen hat man die großen Orchester abgeschafft, es werden Halbplayback beliebige Songs “gesungen”, nur noch Spektakel und Politik entscheiden über einen Sieg – das LIED interessiert kaum noch jemanden. Oder erinnert sich noch jemand an die Siegertitel der letzten fünf Jahre?
Und so scheint es in diesem Jahr auch nicht darum zu gehen, welcher Song das beste Lied Europas ist (0kay, darum geht es schon lange nicht mehr), sondern um die Teilnahmen einzelner Länder und Kommentare dazu von anderen Ländern. Gut möglich, dass trotz klarer Regeln heute wieder politische Statements gesetzt werden.
Nachdem der holländische Teilnehmer JOOST KLEIN sich bereits zuvor “verhaltensauffällig” gegeben hatte, muss etwas Schwerwiegendes passiert sein – in Medienberichten ist vom Vorwurf eines Übergriffs gegenüber einem weiblichen Delegationsmitglied zu lesen. Viele Stunden hat es gedauert – nun steht fest: Der ESC findet ohne die Niederlande statt. Als Begründung wird u. a. gesagt, dass es “nicht angemessen” für ihn sei, teilzunehmen, “während der Rechtsweg seinen Lauf nimmt”. Damit hat es der holländische Beitrag sogar bis in die Tagesschau gebracht (siehe HIER).
Besonders “spannend” finden wir das Statement des zuständigen niederländischen Senders AVROTROS, wo man die Disqualifikation von JOOST KLEIN für “unverhältnismäßig” hält. Wenn geklärt ist, was WIRKLICH vorgefallen ist, sollte man den Sender noch mal explizit um Stellungnahme bitten, was genau “unverhältnismäßig” gewesen sein soll.
In der vergangenen Woche zeigte der Hessische Rundfunk einige deutsche Vorentscheide zum ESC, als der in Deutschland noch “Grand Prix Eurovision” genannt wurde. Gott sei Dank hat man damals zu den Wettbewerben keine Teilnehmer eingeladen, denen man “unverhältnismäßiges Verhalten” vorwerfen konnte, weil die Protagonisten im Dienste der Musik standen und sich nicht für politische Weltverbesserer gehalten haben…