SchlagerXirkus

FLORIAN SILBEREISEN: Der SchlagerXirkus weiß nicht zu überzeugen – aber ein Highlight

SchlagerXirkus: Erster Aufguss

KLUBBB3-Coversong eröffnet

Mit einem bekannten Song startet FLORIAN SILBEREISEN den SchlagerXirkus: „Schlager ist geil“, die KLUBBB3-Version von Uwe Busses „Horst ist ein Held“, wurde einmal mehr zum Opener einer Silbereisen-Show.

Das Konzept

Das Konzept der Show, die eigentlich den Namen „100 % Ramon Roselly“ hätte heißen können und nichts, aber auch gar nichts mit den berühmten „Stars in der Manege“ zu tun hatte, erklärte Florian zu Beginn. Die ‘Schlagerfamilie’ sei eine Familie mit unterschiedlichen Charakteren. Man habe sich ja lange nicht gesehen. Der bunte und verrückte SchlagerXirkus wolle nun ein neues Mitglied in die Familie einführen – eben RAMON ROSELLY, dem erstmals seit 2013 mit einem Schlagerlied ein Nummer-1-Hit gelungen sei. Dass die Single sich nur zwei Wochen in den Top 100 halten konnte, hat Silbereisen dabei tunlichst verschwiegen.

SchlagerXirkus: Zweiter Aufguss

Als erster Gast wurde Ost-Ikone UTE FREUDENBERG bei der Einführung RAMONs in der MDR-Welt eingeladen, die einmal mehr „Herzen kriegen keine Falten“ sang, wie sie das u. a. bei den „Schlagern des Jahres“ tat. Wenig überraschend wurde angekündigt, dass Ute zum gefühlt zehnten Mal in den letzten Jahren schon wieder ihren „Jugendliebe“-Song interpretieren würde – ihren einzigen echten Hit muss sie schließlich warmhalten. Diesmal wurde der Titel als Duett mit RAMON angekündigt.

Ein guter Tipp

Einen “guten Tipp” gab UTE dem jungen Sänger mit auf den Weg. Er müsse immer an sich glauben. Gute Berater seien wichtig, seine Wurzeln dürfe man nie vergessen und immer an sich arbeiten. Das Bewusstsein, was für ein großes Glück es sei, Schlagersänger sein zu dürfen, müsse auch geschärft werden.

SchlagerXirkus: Dritter Aufguss

Weiter ging es mit ROSS ANTONY. Der sang wieder einmal „E Viva Espana“ – das hat er ja vor fast einem Jahr schon bei den „Schlagern des Sommers“ getan, auch er kam also NICHT mit einem neuen Titel vorbei.

Und noch ein Tipp

Auch ROSS hatte im SchlagerXirkus interessante Erkenntnisse für RAMON parat: Die Schlagerszene sei wie eine Familie, in der man sich gegenseitig unterstütze und in der man über alles reden könne. Jeder Auftritt sei immer wichtig. Man müsse sich dabei immer gut vorbereiten. Gaaanz wichtig sei es, vorher auf die Toilette zu gehen und vor dem Auftritt ein Fass Bier eine Tasse Milch mit Honig zu trinken. ROSS kündigte an, „Que Sera“ mit RAMON im Duett singen zu wollen.

Es folgte aber zunächst ein anderes Duett – RAMON sang mit FLORIAN im Duett „Mandy“. Trotz Vollplayback wurde deutlich, dass einer der beiden deutlich mehr Sangestalent hat als der andere. (Wer gemeint ist, kann ja jeder für sich beurteilen).

Die Sendezeit wird ‘versummt’

Mit einem Summspiel ging es weiter – Kandidaten (mangels Publikum wurden Mitarbeiter der Sendung eingesetzt) summten Lieder, und RAMON musste den Schlager erkennen, was nicht immer gelang. Wenn RAMON die Lieder aber live(!!!) anstimmte, wurde deutlich, wie großartig er live singen kann.

SchlagerXirkus: Vierter Aufguss

Nach dem Engländer ROSS ANTONY war BEATRICE EGLI dran und präsentierte mit „Le Li La“ einen Schlager, den sie schon bei den „Schlagern des Sommers“ gesungen hatte.

Der nächste Tipp

BEATRICE sagte RAMON, dass er künftig womöglich private Familienfeste versäumen werde, dafür umso mehr in der Schlagerfamilie dabei ist. Sie sei „Schritt für Schritt“ anfangs aufgenommen worden. Vor 7 Jahren sei der Schlager (z. B. bei DSDS) noch nicht so etabliert gewesen. Vielleicht habe sie RAMON ja etwas den Weg ebnen können. Sie wünscht RAMON, dass auch er den Weg in die Herzen des Publikums finden werde.

SchlagerXirkus: Aufguss Nr. 5

Der Österreicher ANDY BORG präsentierte einen Schlager, den er – wenn wir uns recht erinnern – schon 2006 beim „Frühlingsfest der Volksmusik“ gesungen hat: „Das ist mir zu gefährlich“.

Ein wirklich guter Tipp

ANDY hatte einen guten Hinweis zum Thema „Ratschlag“ – der komme von jemanden, der man nicht selber sei. Dann erläuterte er, dass es wichtig sei, keine Angst, sondern Respekt vor dem Publikum zu haben. Und dem Publikum das zu geben, was man selber gerne mag. Es ist nur ein Gefühl – aber irgendwie wirkte ANDYs „Ratschlag“ viel authentischer und ehrlicher gemeint als die seiner Vorredner. Er wolle „Adios Amor“ mit RAMON singen. Vorzugsweise in F-Dur…

Lass Dich überraschen…

Nach den beiden ersten angekündigten Duetten („Jugendliebe“ mit UTE FREUDENBERG und „Que Sera“ mit ROSS ANTONY) gab es eine tolle „Überraschung“ für RAMON (wir haben am Freitag Mittag bereits über RANDOLPHs Auftritt berichtet). UTE FREUDENBERG hat noch mal total „authentisch“ gesagt, dass sich RAMON über diese „Überraschung“ sehr gefreut habe. Kleine Live-Einlagen gab es, als RAMON einige der Hits von RANDOLPH sang.

PREMIERE: „The Big Four R“

ENDLICH gab es dann mal eine wirkliche und richtig tolle Premiere: RANDOLPH ROSE und RAMON ROSELLY, die vier großen „R“ des deutschen Schlagers, präsentierten das Lied, mit dem alles anfing: „Hundert Jahre sind noch zu kurz“. Was wir besonders bemerkenswert finden: Woher wusste RAMON, wann sein Einsatz war und wann RANDOLPH sang, wo es doch so eine tolle „Überraschung“ war? – Vielleicht sollte man diesen „Überraschungsaspekt” einfach mal weglassen, wenn merklich alles geplant ist…

HUCH? Man singt Live!

Trotzdem dicker Pluspunkt für diesen Auftritt und ein großes Lob auch an RANDOLPH ROSE. Dem merkte man an, dass er seinen Song liebt. Das war authentisch, und beide sangen – unfassbar! – live! Warum die anderen „Stars“ nicht live singen konnten oder wollten – man weiß es nicht. Aber gerade durch die Live-Performance und natürlich die kompositorische Qualität des Hammersongs war „Hundert Jahre sind noch zu kurz“ das ganz klare Highlight der Show, das war eine echte Wohltat!

Back to Vollplayback

Weiter ging es mit wenig erwähnenswerten Vollplayback-Duetten mit BEATRICE EGLI (inklusive kleinen “Stolperers” auf der Treppe) und ANDY BORG (- schade, der hat zuletzt einfach so live gesungen, weil er es einfach kann). Auch wenn es ein Dauerbrenner-Thema ist, gibt es hier doch auch einen neuen Aspekt: Die Show wurde in einem recht kleinen Studio produziert. Es war kein Publikum dabei. Es war eine Aufzeichnung – perfekte Bedingungen. Warum bei diesen Bedingungen sich nur RAMON ROSELLY und RANDOLPH ROSE imstande sahen, live zu singen, verstehe, wer will…

Da ist er: Der peinliche Moment

Zum Abschluss gab es noch ein „Schlager-Medley“. Wir hoffen, dass die Protagonisten sich für die schlimmen Versionen von „Ich war noch niemals in New York“ und „Griechischer Wein“ wenigstens ein bisschen schämen. Nicht viel besser wurde es mit „Eine neue Liebe ist wie ein neues Leben“ und „1000 und 1 Nacht“ – die Originale sind um Welten und Lichtjahre besser als dieser ‘Uffta’-Hitmix. Da kann man auch noch so 20 mal die gleiche „1000 mal berührt“ Liedzeile im Casio-Sound daherträllern, das macht es nicht besser – auch nicht im obligatorischen Vollplayback.

Keine Werbesendung

In der Show „100 % RAMON ROSELLY“ – äääh „SchlagerXirkus“ durfte RAMON folgende Titel aus seinem Album präsentieren (nein, das ist KEINE Shop-24-Werbeshow gewesen):

  • „Eine Nacht“
  • „Ist es wahr?“
  • „Mandy“ (mit FLORIAN SILBEREISEN)
  • „Du hast ja Tränen in den Augen“
  • „Wie zwei Sterne im Himmel“
  • “Hundert Jahre sind noch zu kurz” (mit RANDOLPH ROSE)

Comeback des Bühnenbilds

Nachdem die letzten Silbereisen-Shows eher vom Publikum lebten und Bühnenbilder bzw. Kulissen fast “ausgestorben” sind (Ausnahme Adventsfest), wurde beim SchlagerXirkus wieder eine schöne Kulisse angefertigt. So bekam jeder Interpret einen eigenen Zirkuswagen mit Namensschild spendiert. Positiver Effekt dieser individuellen Bühnenbilder sind Wiedererkennungseffekte, wenn Ausschnitte daraus wiederholt werden oder bei YouTube zu sehen sind (- wobei natürlich auch denkbar ist, dass gerade diese Identifikationsmöglichkeit mit der Show vielleicht nicht gewünscht ist).

Wer Erfolg hat, hat Recht

Okay, viele Dinge sehen wir kritisch. Aber letztlich wird so eine TV-Show natürlich für das Publikum gemacht. Und was die Einschaltquote angeht, haben Jürgens TV und FLORIAN SILBEREISEN einmal mehr alles richtig gemacht und könnten sich eigentlich zurücklehnen und sagen: “Was stört es den Baum, wenn die Sau sich an ihm kratzt?” – “eigentlich”; weil bei dieser “neuen” Show wahrscheinlich auch die Neugier auf das neue Format und auf RAMON ROSELLY eine Rolle gespielt haben mag. Ob es auf Dauer ausreicht, die stets gleichen Gäste (Ausnahme RANDOLPH ROSE) Lieder singen zu lassen, die sie schon einmal in einer Silbereisen-Show präsentierten und einen Star sein halbes Album zu präsentieren, wird sich zeigen. Für den Moment darf man aber sicherlich den Machern einmal mehr für einen tollen Quotenerfolg gratulieren.

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Schlagerprofis – Der Podcast Folge 031

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3 Antworten

  1. Habe die Sendung noch nicht gesehen, ich lass mich mal überraschen. Man sollte an die Verantwortlichen die Frage stellen warum Vollplayback gesungen wird. Vielleicht sollte darüber mehr diskutiert werden. Es sind bestimmt noch nicht alle relevanten Fragen beantwortet worden.

    Aber wer bitte ist Randolph Rose. Der Mensch ist mir vollkommen unbekannt?

    Grüße
    Martin

  2. Was Egli wohl gedacht hat, als Roselly “Ist es wahr” gesungen hat, was im Original ja auf ihrem ersten Album als “Ich geb dir mein Ehrenwort” drauf war?

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