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In aller Munde ist momentan ANDREAS GABALIER. Sein neues Best Of Album hat es in Deutschland an die Chartsspitze gebracht. Die österreichische „Kleine Zeitung“ berichtet nun über einen interessanten Vorfall im ORF. Demzufolge war geplant, dem ORF am 30. August, dem Tag vor seinem Konzert im Wiener Ernst-Happel-Stadion, ein Interview zu geben, das auch begonnen wurde. Im Vorfeld war durchaus abgesprochen, dass auch politische Fragen gestellt werden dürfen.
Die Kleine Zeitung berichtet nun, dass Andreas‘ Pressesprecher Sepp Adlmann das Interview vorzeitig abgebrochen habe, weil es nur um Andreas‘ politischen Einschätzungen gegangen sei, es im Gespräch aber fokussiert um das bevorstehende Wiener Konzert hätte gehen sollen. Ganz offensichtlich konnte man sich nicht einigen, das Gespräch wurde abgebrochen und nicht gesendet.
Wir haben dazu natürlich auch mal wieder „a Meinung“: Wir finden schade, dass bei der Äußerung politischer Meinungen massiv differenziert wird. Nehmen wir mal als Beispiel Herbert Grönemeyer. Der hat 2015 in der „Welt“ gesagt. „Wir brauchen keine Gesinnungspolizei oder Meinungsüberwachung, sondern hoffentlich 80 Millionen verschiedene Köpfe und Wahrheiten.“ – Wie weit es mit seiner Toleranz Andersdenkender ist, wurde bei seinem Konzert in Österreich deutlich. In einem Tonfall, der bekanntlich an einen Redner einer Sportpalast-Rede erinnert, mahnt er,“keinen Millimeter nach rechts“ zu gehen. Wenn er „rechtsextrem“ oder rechtsradikal“ meint, wird es hier weit verbreiteten Konsens geben. Wie sehr viele Prominente, geht es hier aber offensichtlich darum, anderen die eigene Meinung zu „diktieren“: Grönemeyer sagt nämlich nicht, von welchem Standort er sich „keinen Millimeter nach rechts“ begeben möchte. Also nix mit „80 Millionen verschiedene Köpfe und Wahrheiten“, sondern nur eine Wahrheit. Jede Meinung „rechts von seiner Weltanschauung“ lässt er nicht gelten: „Keinen Zentimeter nach rechts“. Dass ausgerechnet diejenigen, die am lautesten Toleranz einfordern, am wenigsten tolerant sind, ist da nur ein spannender Nebenaspekt.
Was das alles mit Gabalier zu tun hat? Ganz einfach -in einem Interview mit dem Stern äußerte der sich wie folgt: „Aber wenn man sich nicht für links stark macht als Künstler, dann ist man automatisch rechts. Das habe ich immer sehr intolerant gefunden von jenen, die eigentlich Toleranz predigen – …Die Kritiker, die eigentlich Toleranz predigen, treten alles mit Händen und Füßen, was ihrer Anschauung nicht gefällt. Das ist ein kleiner Beigeschmack des Erfolges, aber die Summe dieser großen Welle ist immer sehr schön gewesen.“ In dem Zusammenhang sei an Grönemeyers Konzert-Statement erinnert: „Dann haben wir zu diktieren, wie eine Gesellschaft auszusehen hat„. Provokant gesagt, fordert Grönemeyer damit also eine „linke Diktatur“ – da fragt man sich, ob Gabalier jemals die Meinungshoheit derart für sich in Anspruch genommen hat.
Dass ein Andreas Gabalier es leid ist, selber ständig angegriffen und als „rechtsradikal“ beschimpft zu werden, weil er Trachten und Dirndl mag und andrereseits Exil-Deutsche in Österreich dafür gefeiert werden, linke Meinungsdiktatur zu propagieren, ist nach unserer Einschätzung verständlich und nachvollziehbar. Seine Meinung zu äußern, damit hat er kein Problem. Wenn aber ein Interview zu einem Stadionkonzert zu einer politischen Talkshow umgewandelt wird, ist nachvollziehbar, dass er das Spiel nicht mitspielt bzw. mit Sepp Adlmann einen guten Berater hat.