Westernhagen, der „artist formally known as Marius Müller-Westernhagen“, ist seit Jahrzehnten im Geschäft. Sowohl als Schauspieler als auch als Sänger feierte der beliebte Interpret Erfolge schon in den 1970er Jahren. Seinen ersten Millionenseller landete er mit dem bis heute legendären Album „Mit Pfefferminz bin ich dein Prinz“. Es gibt wohl kaum eine Rock-Cover-Band, die den TItelsong oder auch das darauf enthaltene „Mit 18“ oder auch bisweilen „Dicke“ covert. Jahrzehnte später hat Westernhagen diesem Album ein Relaunch unterzogen. Was er genau gemacht hat, beschreibt der Pressetext:
Marius Müller-Westernhagen veröffentlicht neues Album „Das Pfefferminz-Experiment (Woodstock Recordings Vol. 1)“ am 08. November
Neue Single + Video „Mit 18“ ab heute erhältlich Dokumentation feierte heute Weltpremiere auf dem Film Festival Cologne
Vierzig Jahre sind vergangen seit dem Erscheinen seines Albums „Mit Pfefferminz bin ich dein Prinz“, das 1978 Marius Müller-Westernhagens Karriere begründete. Es war das erste Album des Musikers, das über 1 Million Mal verkauft wurde – und bei Weitem nicht das letzte: Die Liste der Millionenseller in Deutschland führt Marius Müller-Westernhagen mit sieben Alben an. Auf dem Höhepunkt seines kommerziellen Erfolges erkannte er, dass ihn Gigantomanie nicht mehr reizen konnte, sondern nur noch die Erweiterung seines künstlerischen Horizonts. Seine Musik wurde erdiger und luftiger. Und sie funktionierte auch unplugged ganz großartig.
Hieran schließt „Das Pfefferminz-Experiment (Woodstock Recordings Vol. 1)“ an: Im Studio wurden kaum mehr als ein paar Gitarren ausgepackt, eine Geige, eine Pedal-Steel-Gitarre, ein kleines Akkordeon, etwas Percussion. Aus dem vorhandenen Songmaterial erschufen Marius Müller-Westernhagen und seine amerikanischen Begleiter ein traumhaftes Gewebe aus Atmosphäre, Intensität und Seele. Sie ließen alles Überflüssige weg und kochten die Stücke runter auf ihre Essenz. „Die Lieder gehen heute viel tiefer, weil sie besser verstanden sind“, beschreibt Marius Müller-Westernhagen seine Erfahrung.
Diese Erkenntnis bildet sich unmittelbar in seinem Gesang ab. Wohl selten hat Marius Müller-Westernhagen seine Stimme so spannungsreich moduliert. Er zieht alle Register in Sachen Dynamik und Klangfarben und reagiert gesanglich subtil auf seine jahrzehntealten Texte, indem er sie an den richtigen Stellen ironisch bricht oder ihnen vollen Respekt erweist.
Larry Campbell, der Co-Produzent von Marius Müller-Westernhagen, hat mit zahllosen Größen der amerikanischen Musik gearbeitet und eine halbe Ewigkeit in der Band von Bob Dylan gespielt. Die Arrangements entstanden im intensiven Zusammenspiel der Musiker und in endlosen Diskussionen. Die daraus gewonnene Tiefe und Wahrhaftigkeit, der ganze Geist dieser Aufnahmen vermittelt sich beim Hören sofort. „Das Pfefferminz-Experiment“ ist wie die Wiederbegegnung mit einem alten Freund, der schon immer aus der Menge herausstach und mit zunehmendem Alter an Klasse und Lässigkeit dazu gewonnen hat.
Im Rahmen des Film Festival Cologne findet heute Abend um 19:00 Uhr in Anwesenheit des Filmteams die Uraufführung der Dokumentation „Das Pfefferminz-Experiment“ statt. Shahin Shokoui, Agnesz Pakozdi und Chris Hegedus-Pennebaker haben Marius Müller-Westernhagen im Studio bei der Arbeit beobachtet und die neuen, alten Songs filmisch in Szene gesetzt. Außerdem befragten sie ihn selbst über seine Wiederbegegnung mit dem Album sowie einige seiner Zeitgenossen – Joschka Fischer, Iris Berben, Hape Kerkeling, Jürgen Klinsmann u.a. – dazu, wie sie „Pfefferminz“ damals erlebt haben.
Am kommenden Freitag (18.10.2019) ist Marius Müller-Westernhagen zu Gast in der Talkshow „3 nach 9“ (NDR).
Quelle: Universal