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Marius Müller-Westernhagen brandaktuell
In einem bemerkenswerten Post bei Facebook geht der Musiker MARIUS MÜLLER-WESTERNHAGEN auf zwei aktuelle Themen ein. Das erste Thema sei deshalb nur am Rande erwähnt, weil es nicht unsere Kernkompetenz betrifft. WESTERNHAGEN verurteil den – wie er sich ausdrückt – “Psychopathen im Weißen Haus” und die nach seinen Worten “korrupte, rassistische Polizei” in den Staaten. Das tut ihm besonders weh, weil er bekanntlich mit einer „schwarzen Frau“ verheiratet ist. Unumwunden bekennt er, als “Weißer privilegiert” zu sein und bereit sei, gegen Rassismus auf die Straße zu gehen – sicherlich vorbildlich.
Westernhagen zu Kontakbeschränkungen
Aus der Schlager- bzw. Musikbrille ist der zweite Teil seines Posts bemerkenswert und durchaus zum Nachdenken anregend. Wie viele andere Musiker hat auch WESTERNHAGEN eine Tour geplant, die bereits am 24. Juni 2020 starten sollte. Der erste Satz, der in WESTERNHAGENs Post sehr hervorsticht, ist für uns dieser: “Ich halte es für eindeutig unrealistisch, dass in diesem Jahr irgendein Konzert, bei dem so viele Menschen zusammen kämen, durchgeführt werden kann. Wie um Himmels Willen soll das funktionieren?“. Wenn man ganz ehrlich ist, dürfte das – zumindest konsequent gedacht – tatsächlich so sein. Gerade Massenveranstaltungen – auch die mittlerer Größe – sind ja die, die wohl am bedenklichsten sind. WESTERNHAGEN ist aber wohl der erste prominente Star, die diese nicht unrealistische Einschätzung einfach mal ganz klar und offen ausspricht.
Das Pefferminz-Experiment
Dass WESTERNHAGEN sich natürlich trotzdem sehr wünscht, sein “Pfefferminz-Experiment” auf die Bühne zu bringen, versteht sich von selbst. Momentan befindet sich der Musiker in Südafrika und hat große Probleme, nach Deutschland zu kommen, wie er berichtet. Er hofft, dass er am Montag nach Deutschland zurückkommen darf.
Unumwunden äußert sich MARIUS auch über seine Meinung zu dem Fall, wenn es zu einem Ausfall seiner Konzerte kommen sollte. Wir zitieren ihn wieder wörtlich – und dieser Satz haut richtig rein: “Falls es zu einer endgültigen Absage kommen sollte, versichere ich euch, dass ich mit all meiner Kraft dafür kämpfen werde, dass diese idiotische Gutscheinverordnung nicht angewendet wird. Sie schützt einzig und allein die Veranstalter, aber weder euch, noch die Künstler(innen).Warum solltet ihr ein Jahr auf die Erstattung eurer Konzertkosten warten oder ein Konzert besuchen müssen, für das ihr keine Tickets erworben habt? Ist das überhaupt rechtens?“
Stunde der Wahrheit!
So löblich ja das Engagement vieler Künstler und Fans ist, sein Ticket zu behalten, was wir grundsätzlich auch begrüßen, so wohltuend ist es doch, wenn mit WESTERHAGEN mal jemand Tacheles redet, dass den Künstlern mit der “Gutscheinlösung” (es gibt keine Geld-Erstattung, sondern ein neues Ticket – oder viel später erst eine Erstattung) nicht geholfen ist, sondern den Veranstaltern. Die Argumente, die WESTERNHAGEN anführt, sind absolut nachvollziehbar und schlüssig.
Der ganze Post von Marius
Den vollständigen lesenswerten Facebook-Post, der übrigens den Vorteil Facebooks gegenüber Instagram aufzeigt (hier können auch mal komplexere Dinge angesprochen werden – so ganz ohne BlingBling, wilde Fotos etc.), könnt ihr HIER nachlesen.
Zeiten ändern sich
Hieß es noch vor 50 Jahren bei der Fußball-WM “Ausgerechnet Schnellinger”, ist man heutzutage geneigt, “Ausgerechnet Westernhagen” auszurufen – der Künstler war bislang nicht für den Prototyp des sozial denkenden fanfreundlichen Musikers bekannt. Umso bemerkenswerter ist, dass er hier ganz aus Fansicht und nicht aus Sicht des Veranstalters spricht.
Foto: (© Peter Badge/Typos1)
Aus aktuellem Anlass: Übersicht der Corona-bedingten Event-Absagen