Hüftgold

Sommerhit des Jahres „Bella Ciao“ – ein „Arbeiter- und Protestlied“

Was Ikke Hüftgold damit zu tun hat…

Auch in diesem Jahr kürte die GfK wieder den „Sommerhit des Jahres“ 2018. Gewählt wurde mit „Bella Ciao“ von El Profesor ein italienischsprachiger Titel, der insgesamt 10 Wochen in den Charts, davon 6 Wochen in den Top-10, und es für eine Woche bis auf Platz 2 der Charts gebracht hat. Bei YouTube wurde er lt. Angaben der GfK weltweit ca. 22 Mio. Mal angeklickt. Die BRAVO-Hits haben den Titel in der Compilation auf CD 2 / Track 3 „versteckt“.

Neben anderen „Bewerbern“ hätte man vielleicht Namikas „Je ne parle pas francais“ in die engere Auswahl ziehen können. Der Titel war 14 Wochen platziert, stand 10 Wochen in den Top-10 und 2-mal auf Platz 1. Bei YouTube wurde er 21 Mio. Mal angeklickt. Bei den BRAVO-Hits landet der Track direkt am Anfang – ein glasklares Signal für einen Superhit.

„Je ne parle pas francais“ in den Single-Charts klar erfolgreicher als Bella Ciao

Warum man den italienischsprachigen Song dem in den Charts deutlich erfolgreichen Song vorgezogen hat? Von der GfK gibt es dafür eine merkwürdig anmaßende Erklärung und erklärte, was einen „waschechten Sommerhit auszeichnet“, nämlich „eine eingängige Melodie“ (ist bei Namika sicher auch der Fall), die verbreitete Urlaubsstimmung (ist bei Namika eigentlich eher vorhanden als beim „Arbeiter- und Protestlied“ (wurde so vom Branchenblatt „Musikwoche“ bezeichnet – passt das zu Urlaub?).

Ist Namika zu bekannt?

Ausschlaggebend ist ein Kriterium, das mehr als merkwürdig anmutet: Der Titel stamme „von einem Künstler, der hierzulande noch relativ unbekannt ist“. Will sagen: Namika hat zwar den größeren Hit, aber weil El Profesor unbekannter ist, wird dieser Titel, der bislang nicht mal die „Eins“ erklommen hat und in den Charts deutlich hinter Namikas Song liegt, gekürt? Auch wenn diese Trickserei inzwischen Methode hat – als bestes Beispiel dient die Echo-Verleihung, als Helene Fischer ein Vielfaches von Vanessa Mai verkauft hat und den Preis aufgrund einer Regeländerung („Lex Helene“) nicht überreicht bekam – hat das doch ein eigentümliches Gschmäckle, wenn der Bekanntheitsgrad eines Interpreten den Ausschlag darüber gibt, ob er den Sommerhit des Jahres gelandet hat.

Wer ist „El Profesor“?

Kuriosität am Rande: Wer genau sich hinter dem Pseudonym „El Profesor“ verbirgt, ist nicht klar bekannt, es soll ein französischer Discjockey sein, der seine Identität nicht preisgeben mag. Wenn sich nachher herausstellt, dass beispielsweise Dieter Bohlen vorübergehend nach Frankreich ausgewandert ist, wäre dieses Gaga-Kriterium ad absurdum geführt…

Ikke Hüftgold hat den Song bereits 2016 veröffentlicht… aktuell neu mit HONK!

Übrigens interessant ist, dass Ikke Hüftgold ein goldenes Näschen hatte, als er 2016 mit „Alle blau“ diesen alten Song neu aufgenommen hat. Der Titel wurde 2017 auf einigen Ballermann-SOMMER(!)-Samplern verkoppelt. Gemeinsam mit Honk! hat er den Titel aktuell wieder neu auf den Markt gebracht – vielleicht gelingt ja auch mit deutscher Sprache ein Erfolg?

https://www.youtube.com/watch?v=1MUd_3fzH7Y

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