Mit der ersten Single aus ihrem aktuellen Album ließ Sarah Connor aufhorchen: „Vincent“ eckte hier und da an – u. a. wegen der Zeile „Vincent kriegt kein‘ hoch, wenn er an Frauen denkt“. In Zeiten, in denen das größte Bundesland Deutschlands nach wie vor trotz mehr als 5 Radiosender keinen Platz für Schlager ist, darf man sich sicher nicht wundern, wenn das Hitpotenzial dieses Songs von den verantwortlichen Radiomachern, denen der Publikumsgeschmack offensichtlich weitgehend egal ist, nicht erkannt wird.
Erst als Sarah im Vorfeld des ESC mächtig abgeräumt hatte und einmal mehr bewiesen hat, dass sie im Gegensatz zu Madonna perfekt live singen kann, wurden auch die Radiomacher auf den Song aufmerksam, so dass er immerhin eine steigende Tendenz in den Airplay-Charts hat und aktuell auf Platz 59 steht – einerseits sicher mit Potenzial nach oben, andrerseits wissen viele Radiomacher auch nicht, dass Sarah Connor einen neuen Hit hat (wie gesagt, der Publikumsgeschmack ist offensichtlich vielen Redakteuren komplett egal).
Der Begriff „Radioboykott“ trifft deutlich besser auf Helene Fischer als auf Sarah Connor zu. Dass die BILD-Zeitung dennoch von Boykott spricht, macht sie daran fest, dass u. a. „Radio Teddy“, ein Kindersender, „Vincent“ offensichtlich nicht spielt. – Mit anderen Worten hat Sarah eine schöne Schlagzeile, die schon in den 1960er Jahren Liedern zum Erfolg half: Beispielsweise wurde „Schuld war nur der Bossa Nova“ vom Bayrischen Rundfunk nicht gespielt. In den 1980er Jahren schadete Falcos „Jeanny“ Radioboykott-Schlagzeilen nicht – im Gegenteil. So gesehen kann sich Sarah über zusätzliche Promo freuen.
Wir sind sicher, dass Sarah Connors Album „Herz Kraft Werke“ es auch ohne den Support von Radio Teddy auf Platz 1 der Albumcharts schaffen wird…