+++Schlagerprofis.de-Kolumne+++Schlagerprofis.de-Kolumne+++
In einem bemerkenswerten Artikel hat BILD-Reporter Mark Pittelkau etwas aufgedeckt, was viele denken, aber kaum einer sagt – in der heutigen Roland Kaiser Show „Alle singen Kaiser“ singen fast nur Leute, die gar nichts, aber absolut NULL mit dem Kaiser zu tun haben (siehe HIER). Festgemacht wurde dieser Aspekt an G. G. Anderson, der unumwunden sagt, dass er wohl deshalb nicht mehr eingeladen werde, weil er einmal bei einem Finale einer Show nicht mit dabei war.
Das muss man sich in der Tat mal auf der Zunge zergehen lassen: G. G. Anderson hat für Roland Lieder wie „Schachmatt“, „Lieb mich ein letztes Mal“, „Flieg mit mir zu den Sternen“ und – noch gar nicht so lange her – „Egoist“ geschrieben. Der letztgenannte Song war Rolands letzter Singleerfolg als Solosänger und kam im ARD-Tatort vor, so hätte man sowohl Bezug zur ARD als auch zum Kaiser gehabt. Zwei der Lieder werden wir heute Abend hören: „Lieb mich ein letztes Mal“ – gesungen von Oli. P (ohne Worte). „Schachmatt“ interpretieren die Draufgänger.
Vor diesem Hintergrund hat René Deutscher seine Sicht der Dinge geschrieben – aus unserer Sicht ein sehr interessantes bemerkenswertes Statement:
„In der Show überraschen wir Roland Kaiser mit neuen, besonderen Versionen seiner größten Hits – nicht mit früheren Weggefährten.“ (Zitat von Michael Jürgens, dem Produzenten der Sendung)
Die gesamte deutsche Musik-Presse schreibt bereits seit Wochen über dieses Event. Hier also von „überraschen“ zu sprechen, halte ich schon für sehr „sportlich“.
Weiterhin hätte auch Gerd (G.G. Anderson) mit einer „neuen“ Version überrascht – oder glaubt Jürgens, G.G. hätte einen Oldie von 1985 ausgepackt, den er ‚vorsorglich‘ vor 34 Jahren produziert, da „ja mal eine solche Show kommen könnte“? Und was ist „besonders“ und wer definiert es? (Ja, die Frage ist hypothetisch 😉 )
Die Begründung ist schon ziemlich ‚erstaunlich‘. Schaut man aber in die Vergangenheit, wer denn die Weggefährten von Roland waren, dann „dünnt“ es die Gäste natürlich auch aus (aus bedauerlicherweise natürlichen Ablebe-Gründen). Ein Mischkonzept wäre doch gut gewesen. Man bedient die Zuschauer der ‚ersten Stunde‘ und auch das jüngere Publikum.
Wäre man allerdings konsequent gewesen, dann hätte man angesagte Acts eingeladen, die am Puls der Zeit sind. Hier wirkt es wie: „Halbwegs neuer – doch nicht zu teuer!“
Also greift man auf Top-Acts wie (z.B.) Oli P. und Giovanni Zingarelli, die für eine solche Show ja gerade zu prädestiniert sind, nicht nur allein wegen der tiefen und herzlichen Verbundenheit zur Musik, oder bringe ich da gerade etwas durcheinander? Immerhin haben die beiden Top-Acts ja permanent in den vergangenen Jahren ihr Charterfolge gehabt… oder?
Der Fairness Halber sei aber unbedingt erwähnt, dass Oli´s Version von „Lieb mich ein letztes mal“ tatsächlich richtig gut ist (pers. Meinung!). Hier würde mich ein Charteinstieg wirklich nicht wundern 😉 Lustigerweise wurden die Coverversionen von Oli P. und Giovanni beide von Christian Geller produziert ;-)“
Vielen Dank an René Deutscher, dass wir sein Statement hier veröffentlichen durften!