REINHARD MEY: „Lasst sie reisen“ wirbelte 1985 viel Staub auf
Schon 1985 (und wahrscheinlich eigentlich schon immer) sorgten die Aktionen von Politikern nicht immer nur für Freudestrahlen. Musikalisch vom Kinderlied „Bi Ba Butzemann“ getragen, hat REINHARD MEY auf seinem tollen Album „Hergestellt in Berlin“ eine Polit-Satire veröffentlicht, in der er augenzwinkernd über die vielen Politikerreisen sinnierte – wenn man die ganzen Namen hört, wird man melancholisch, weil eigentlich kein Politiker mehr „in Amt und Würden“ ist – REINHARD MEY hingegen ist noch da.
Aber darum geht es nicht – vielmehr um die Quintessenz des Songs, die im Musikmarkt 1985 beschrieben wurde:
Gemeint sind damit die Herren Polit-Touristen Kohl, Genscher, Wörner und Co., deren ‚Fernweh‘ MEY unterstützt. Denn solange sie auf Auslandsreisen sind, stünden die Chancen gut, dass ‚trotz so vieler Politiker noch so viel funktioniert'“.
Der Song erschien 1985 zwar sogar als Single, wurde aber im Radio – so die Aussage von REINHARD MEY aktuell auf seiner Homepage – auf den „Index der Rundfunkanstalten gesetzt“. Deshalb hat die Liedermacher-Legende Folgendes beschlossen:
Ich stell das Lied schnell nochmal ein, bevor es wieder verboten wird.
Das dürfte wohl Wasser auf die Statements von THOMAS GOTTSCHALK sein bezogen auf dessen Argumentation, warum er mit „Wetten, dass…?!“ Schluss gemacht hat… Den Song aus dem Jahr 1985 kann man sich HIER noch einmal anhören.