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PETER RAPP: Österreichische Moderatoren-Legende verstorben
Und wieder hat uns ein ganz Großer der Unterhaltungsszene verlassen. Nicht nur in Österreich, sondern auch in Deutschland hatte PETER RAPP viele Fans. Die Ältereren unter uns werden gerne an seine legendäre „Telezirkus“-Show zurückdenken und an die Abendshow „Tele-As“ – beides auch in Deutschland sehr beliebte Unterhaltungsformate . Der österreichische Entertainer und Moderator verstarb nun im Alter von 81 Jahren.
Er war über mehr als 60 Jahre hinweg eine feste Größe in der österreichischen Fernsehlandschaft und wurde durch Sendungen wie „Hoppala“, „Die Große Chance“ und die „Brieflos-Show“ zu einem echten Publikumsliebling. Zuletzt war es um ihn ruhig geworden, doch nun ist sein Tod bestätigt. Das „Wiener Bezirksblatt“, für das Rapp auch als Autor tätig war, gab die traurige Nachricht bekannt.
Karrierestart als Sängerknabe
Seine Karriere begann PETER RAPP bereits in jungen Jahren als Sängerknabe. Nach einem kurzen Abstecher beim Heer entschied er sich für eine journalistische Laufbahn und arbeitete unter anderem für die „Kronen Zeitung“ und den „Express“. Sein Fernsehdebüt gab er 1963 in der Sendung „Leute von Heute“ als Sänger, kurz darauf trat er auch als Kabarettist in der von WILLY KRALIK moderierten „Teenagerparty“ auf.Nebenbei bemerkt, war auch WILLY KRALIK in Deutschland kein Unbekannter, er berichtete in der WDR-Sendung „Pop Report“ mit GÜNTER KRENZ regelmäßig über die Schlager und Unterhalungsmusik-Szene in Österreich. – 1967 wurde PETER Radiosprecher bei Ö3, wo er die Jugend-Popsendung „Spotlight“ bis 1978 präsentierte.
Aufstieg zum ORF-Moderator
In den folgenden Jahren wurde Peter Rapp zu einem der bekanntesten Gesichter im österreichischen Fernsehen. Mit Formaten wie „Hoppala“, „Die große Chance“ und „Wer A sagt“ prägte er die Unterhaltungsszene maßgeblich. Für Radio Niederösterreich war er ebenfalls jahrelang tätig. Seine Sendungen waren bei den Zuschauern äußerst beliebt, wobei er stets mit Freude bei der Sache war. Besonders „Spotlight“ wurde zu einer Kultsendung, die bei jungen Leuten und Musikern großen Anklang fand.
Erster TV-Auftritt von ANDY BORG
Besonders interessant für Schlagerfreunde ist, dass ANDY BORG – damals noch als ANDREAS MEIER – bei PETER seinen ersten TV-Auftritt absolviert hatte. In der Sendung „Die große Chance“ bekam der damalige Nachwuchssänger selbige und nutzte sie: „Träumer, Tramps und Clowns“, ein Lied des Österreichers PETER CORNELIUS, mit dem der sich kurz zuvor vergeblich in Deutschland für den Grand Prix beworben hatte, brachte er so erfolgreich zu Gehör, dass ein deutscher Produzent auf ihn aufmerksam wurde. So gesehen hatte ANDY den ersten Auftritt bei PETER RAPP – als „Entdecker“ darf aber wohl der genannt werden, der ihn als Sänger für die Schallplatte entdeckt hat, und das war weder PETER RAPP noch KURT FELTZ, der später sein Produzent wurde, sondern TEX SHULTZIEG.
DER hatte nämlich eine Aufnahme von ANDREAS‘ Auftritt gesehen und wusste, dass der „sein Mann“ war, um den hitverdächtigen Song „Adios Amor“, der eigentlich für PETER ALEXANDER angedacht war, aber dann für den doch nicht passte, weil es ja um eine junge Liebe ging, zu interpretieren. Der Name ANDY BORG wurde dann vom neuen Produzententeam erfunden, der Rest ist Geschichte. All da wäre allerdings ohne PETER RAPP nicht möglich gewesen, der sich somit auch als Förderer junger Talente einen Namen gemacht hat.
Zwischenzeitliche Lebenskrise
Trotz seiner Erfolge hatte Rapp auch Tiefen in seinem Leben. In den 90er Jahren sorgten finanzielle Schwierigkeiten und Spielsuchtprobleme für Schlagzeilen. Dennoch kehrte er immer wieder ins Rampenlicht zurück, etwa nach einem Schlaganfall im Jahr 2013. Seine TV-Formate wie die „Brieflos-Show“, „Licht ins Dunkel“ und „Millionenrad“ machten ihn zu einem der beliebtesten Moderatoren Österreichs. Mit seiner Spontanität, seinem Humor und seiner Herzlichkeit hinterließ Peter Rapp einen bleibenden Eindruck und wird in der österreichischen Unterhaltungskultur unvergessen bleiben.
Vor gut einem Jahr wurde PETER RAPP zum 80. Geburtstag vom ORF mit einer TV-Sendung geehrt, wir haben HIER darüber berichtet.
Möge PETER RAPP in Frieden ruhen!
Foto: ORF/Thomas Ramstorfer