Peter Maffay Schlager

PETER MAFFAY: Biografie zum 75. Geburtstag

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PETER MAFFAY: Herzlichen Glückwunsch!

Ironisch gesprochen: Der 75. Geburtstag von PETER MAFFAY kam ganz plötzlich. Ein Blick in die Zeitung sagte uns eigentlich – er ist ja Jahrgang 1950. Aber das war dem damals üblichen Zeitgeist entsprechend falsch: Die Künstler wurden nun einmal jünger gemacht. PETER MAFFAY wird 75 – und nun ging es darum, den vor fast neun Jahren erstmals bei smago.de erschienenen Text auf aktuellen Stand zu bringen. Und so ist die Biografie aktuell beim Stand 2015 stehen geblieben – wir werden die fehlenden Jahre aber noch nachliefern 🙂 – hier zum Geburtstag die Schlagerprofis-Biografie von PETER MAFFAY:

Am 30. August 1949 kam PETER ALEX MAKKAY in Brasov (deutsch: Kronstadt) (Rumänien) zur Welt. Er ist der Sohn einer siebenbürgisch-sächsischen (deutschsprachige Minderheit in Rumänien) Mutter und eines ungarndeutschen Vaters. Am 23. August 1963 wanderte die Familie nach Waldkraiburg bei Mühldorf am Inn (Niederbayern) aus, Motivation für die Ansiedlung in Bayern soll u. a. gewesen sein, dort bessere Berufsaussichten für den Filius zu sehen, wobei ursprünglich Amerika Ziel der Auswanderung war. Deutschland hatte sicher auch sprachliche Vorteile für PETER, weil er ohnehin dreisprachig aufwuchs (neben Rumänisch sprach er Ungarisch und eben Deutsch in seiner Jugend).

Gymnasium ohne Abschluss verlassen

In Deutschland ging er zunächst zur Realschule und wechselte zwar von der Realschule auf das Gymnasium in Mühldorf am Inn, das er aber 1968 ohne Abschluss verließ (er wurde mehrfach nicht versetzt), um eine Ausbildung als Grafiker (Chemiegraf) zu beginnen – auch diese Ausbildung schloss er nicht ab; er fühlte sich in dem Lehrlingsheim, das er mit fünf Kollegen bewohnte, nicht wohl, zumal er dort „der Spinner mit der Gitarre“ genannt wurde.

Erste musikalische Sporen mit “THE BEAT BOYS” und “THE DUKES”

Schon als Kind interessierte sich Peter für Musik, beispielsweise spielte er schon im jungen Alter Violine und gründete als Schüler eine Band („THE BEAT BOYS“, man nannte sich später in „THE DUKES“ um).  Mit dieser Band, mit der er im Lokal „Weißer Hirsch“ in Waldkraiburg probte und dort auch erste Auftritte hatte, erlangte er schnell eine regionale Popularität, indem die damals populären Rocksongs der ROLLING STONES, der KINKS und der LOVIN’ SPOONFUL gecovert wurden. Maffay spielte auf Hochzeiten, Dorfveranstaltungen und in Clubs in Waldkraiburg und Umgebung.

Entdeckt im Duo “PETER & MARGRIT”

Zur Aufbesserung der Finanzen trat PETER mit seiner ehemaligen Klassenkameradin MARGARET KRAUS in der Münchner Discothek „Song Parnass“ auf als Duo namens „PETER & MARGRIT“ – erstmals sang PETER auch vor Publikum (in der Band spielte er Gitarre). Die beiden sangen bevorzugt Folksongs z. B. von BOB DYLAN, JOAN BAEZ und PETER, PAUL & MARY in unterschiedlichen Sprachen und nahmen sogar eine Single auf. MARGRET studierte in München und wurde später Autorin für Medizinbücher, im Gegensatz zu MAFFAY war sie nicht bereit, Schlager zu interpretieren.

MICHAEL KUNZE entdeckt PETER MAFFAY

Am 13. August 1969 trat Peter wieder mit MARGRIT im „Song Parnass“ auf. Im Publikum befand sich der damalige Jura-Student MICHAEL KUNZE, der auf der Suche nach einem Nachwuchssänger war. MAFFAY überzeugte ihn (und insbesondere wohl auch seine Lebensgefährtin ROSWITHA) bei seinem Auftritt, binnen vierzehn Tagen war ein Plattenvertrag unter Dach und Fach, die erste Single sollte unter dem Namen „PETER MAFFAY“ erscheinen. MICHAEL KUNZEs Kollege PETER ORLOFF hatte damals eigentlich für sich selber einen Song komponiert, womit er bei seinem damaligen Produzenten nicht auf Gegenliebe stieß.

Diesen Song bot er nun dem Neuling PETER MAFFAY an. MICHAEL KUNZE schrieb dazu einen Text – und fertig war MAFFAYs Debut-Single „Du“, die im November 1969 im Münchner Union-Studio produziert wurde und am 15.  Januar 1970 auf den Markt kam und innovative Elemente enthielt; so war der Song mit knapp fünf Minuten recht lang gehalten und enthielt einen ernsten, mit viel Gefühl gesprochenen Sprech-Gesang, der übrigens von MICHAEL KUNZE eingesprochen wurde, wie man HIER nachlesen kann.

Durchbruch dank ZDF-Hitparade

Vermutlich auch aufgrund der Länge wurde der Song zunächst kaum im Radio gespielt und schaffte es auch nicht in die Verkaufs-Charts. Das änderte sich schlagartig, als Peter Maffay am 21. März 1970 seinen Song in DIETER THOMAS HECKs ZDF-Hitparade vorstellte. Rückblickend sagte MAFFAY zu dem Auftritt in einem BRAVO-Interview 1988:

„..und da hab ich mir ‘nen Samtanzug schneidern lassen und mir ‘ne Mörderkrawatte umgebunden. Na ja, ich hab’s überlebt.“

Internationaler Hit

Der Song kam sofort in die deutsche Verkaufshitparade (ab dem 1. April 1970) und war kurze Zeit später sogar die absolute Nummer 1 der deutschen Single-Charts. Interessanterweise konnte MAFFAY sich in der ZDF-Hitparade hingegen nicht platzieren – dennoch war der Song der größte deutschsprachige Hit des Jahres 1970.  Folgerichtig erhielt PETER MAFFAY für die Scheibe auch die Goldene Schallplatte, die ihm in Tunesien(!) überreicht wurde. Darüber hat übrigens die “Drehscheibe” im Dezember 1970 berichtet. Auch in der Schweiz, in Österreich, in den Niederlanden, in Belgien und in Norwegen schlug das Lied ein. Der Hit wurde auch in französischer und spanischer Sprache aufgenommen.

Im Buch „Ein Festival im Kornfeld“ analysiert Autor CHRISTIAN PFARR den Song wie folgt:

„…auch dass Du Deine Flamme ‚niemals im Stich‘ lassen willst, fügt sich in eine lange Traditionslinie ein. Neu und zeitgeistreich ist die Art, wie Du singst, lieber PETER – rockig und intensiv und so, als würdest Du selber daran glauben, auch wenn der Text stellenweise ganz konventionell vor sich hin schnulzt. Genauso machen es JOE COCKER und ROD STEWART…“.

Auftritt im Kinofilm

Nach dem sensationellen Erfolg gleich mit der Debut-Single war es natürlich schwer, einen adäquaten Nachfolge-Song zu finden. Aus MAFFAYs von MICHAEL KUNZE produzierter Debut-LP „Für das Mädchen, das ich liebe“ wurde der Song „Du bist anders“ (Text erneut MICHAELKUNZE, Komponist war diesmal CHRISTIAN BRUHN) ausgewählt, den MAFFAY im Film „Das haut den stärksten Zwilling um“ (Schlagerfilm mit u. a. ILJA RICHTER, CHRISTIAN ANDERS und PEGGY MARCH) sang – ebenso wie dessen B-Seite „Lazy Daisy“. Bereits im September 1970 kam die Single in die Charts und mauserte sich erneut zu einem Top-5-Hit – in der ZDF-Hitparade (dort wurde der Song erst am 19.12.1970 vorgestellt) hingegen gab er erneut keine Platzierung.

Übrigens: Für die Promotion von PETER war damals ARNIE HARRIS zuständig, der Ehemann von PEGGY MARCH – damals gab es noch fähige Promoter, die sich um das Wohl des Künstlers kümmerten – heute geht es ja eher um das eigene Promoter-Wohlbefinden. Und so gab es schon 1970 ordentliche Werbetrommel für PETER:

Peter Maffay Schlager

Dritte Single nie auf CD erschienen

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Im Frühjahr 1971 erschien Maffays dritte Single – diesmal ist er erstmals als Co-Autor angegeben. Erneut stellte er seine aktuelle Single „Ich hab‘ nur Dich“ in Berlin in der ZDF-Hitparade vor – erneut gab es keine Platzierung dort – immerhin reichte es aber erneut für einen Top-20-Hit in den deutschen Charts. Der Song ist nicht auf Maffays Debut-LP enthalten. Auf der Rückseite des Single-Covers schrieb er handschriftlich: „Für alle, die meine Lieder mögen, habe ich eine Langspielplatte aufgenommen.

Offensichtlich gab es damals nicht viele, die seine Lieder mochten – die LP „Für das Mädchen, das ich liebe“ war nicht ansatzweise so erfolgreich wie seine ersten Singles. Dennoch ist die Debut-LP später auf CD aufgelegt worden – meines Wissens ist MAFFAYs dritte Single bislang nicht erneut auf CD erschienen.

Auftritt beim Gala Abend der Schallplatte

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Am 28. August 1971 stellte PETER MAFFAY innerhalb der Internationalen Funkausstellung beim „Gala Abend der Schallplatte“ seine neue Single vor, die MICHAEL-KUNZE-Produktion „Welcher Stern steht über uns?“, die er mit KUNZE gemeinsam selber geschrieben hatte. Parallel erschien die zweite LP, „Du bist wie ein Lied“. Während die Single knapp die Top-50 der Verkaufs-Charts erreicht hatte, kam die LP erneut nicht in die Album-Charts.

Stern am Schlagerhimmel

Nach seinem phänomenalen Start 1970 mit den ersten Hits war PETER MAFFAY der Stern am Schlagerhimmel, wobei Produzent KUNZE es gelungen war, jugendliches Publikum zu gewinnen, das nicht unbedingt schlageraffin war. Bereits jetzt, im Sommer 1971, ließ der Erfolg merklich nach – vielleicht auch dem geschuldet, dass MAFFAY gar nicht Schlagersänger sein wollte, sondern eher Rocker, was aber damals kommerziell nicht erfolgversprechend war. Eine Weile machte er noch „gute Miene zu bösem Spiel“, entwickelte aber immer mehr eine Eigenständigkeit und eine persönliche Note.

Mit “Frieden” in die Hitparaden

Gut zehn Jahre vor NICOLE war PETER MAFFAY bereits mit dem Song „Frieden“ in den Hitparaden zu finden – den Song schrieb er erneut gemeinsam mit MICHAEL KUNZE, der abermals den Zeitgeist traf – diesmal reichte es immerhin für einen Platz 34 in den Single-Charts. Autor ANDRÉ PORT LE ROI stellt in seinem Buch „Schlager lügen nicht“ dazu fest: „

Programmatische Sehnsucht nach einem Ende der Konfrontationen der Weltmächte und einer Überwindung der alten Weltordnung beschreibt auch Peter Maffay in seiner gefühlvollen Hymne ‚Frieden‘“.

Für die ZDF-Hitparade war der Song wohl zu politisch, MAFFAY stellte ihn aber in ILJA RICHTERs „Disco“ vor.

“Wo bist du?” erneut ohne Platzierung in der ZDF-Hitparade

Bei der nächsten Nummer stellten sich einige Frage: Was war zuerst da – das Ei oder das Huhn? Jedenfalls gibt es zu MAFFAYs Erfolgs-Single „Wo bist Du?“ (Top-15-Song) auch eine englische Version namens „What’s Your Name?“ von CHICORY TIP – hinter dem Namen stand insbesondere GIORGIO MORODER. Da MAFFAY zuerst mit seinem Song in den Hitparaden war, ist anzunehmen, dass das eins der wenigen Beispiele ist, wo ein ursprünglich deutschsprachiger Song erfolgreich in englischer Sprache gecovert wurde. Es hatte sich gelohnt, mal einen „Uptempo“-Song herauszubringen. Im Mai 1972 stellte MAFFAY sein Lied in Hecks Hitparade vor – leider wieder ohne Platzierung.

“Auf den Spuren der AMIGOS”

Im Anschluss wurde es wieder romantisch: „Angela“ ist ein Song, den PETER MAFFAY erneut gemeinsam mit MICHAEL KUNZE schrieb. AMIGOS-Fans werden angesichts des wohl größten Erfolgs ihrer Lieblinge feuchte Augen kriegen, wenn sie hören, wie der MAFFAY-Song damals weiterging: „Angela – ich geh für Dich durch’s Feuer!“. Trotz des sehr kommerziellen Liedes wurde der Titel kein Evergreen. Auf der Rückseite des Single-Covers ist MAFFAY übrigens in Lederkluft auf einem Motorrad sitzend vom BRAVO-Fotografen DIDI ZILL abgelichtet worden.

Verlängerung des Plattenvertrags

Solide Hitparadenerfolge führten dazu, dass der Vertrag mit seiner Plattenfirma verlängert wurde. Im Branchenblatt Musikmarkt war dazu am 1. September 1972 zu lesen:

PETER MAFFAY, Schlagersänger mit Komponisten-Ambitionen, hat seinen Vertrag mit der Teldec um drei Jahre verlängert. Der Vertrag sieht eine sich von Jahr zu Jahr steigernde Garantiesumme vor. Zur Fortsetzung der seit MAFFAYs Karrierebeginn bestehenden Zusammenarbeit mit der Teldec werden eine neue LP und Single, von MICHAEL KUNZE produziert, veröffentlicht.

Kurze Zeit später erschien dann die LP, aus der sogar eine Doppel-LP mit 24 Titeln wurde, nämlich die in den Münchner Union-Studios aufgenommene Platte namens „Omen“. Ein kommerzieller Erfolg wurde auch dieses Album nicht, dabei komponierte MAFFAY bis auf zwei Nummern alle neuen Stücke selber.

“Teufelskreis” erster “Flop”

Anfang 1973 erschien eine nicht auf diesem Album enthaltene Single, deren Co-Autor der umtriebige Berliner JOACHIM HEIDER war: „Teufelskreis“ – erstmals platzierte sich eine MAFFAY-Single gar nicht in den deutschen Top-50. Für PETER MAFFAY war das um so bedauerlicher, als er mit diesem Song erstmals „härtere Töne“ anschlug. Auch dieses MAFFAY-Frühwerk ist laut Schlagerprofis-Informationen bis heute nicht auf CD oder digital erhältlich.

Immerhin: Damals war PETER auch als Moderator tätig. Gemeinsam mit der Liedermacherin JOANA moderierte er den “Talentschuppen” am 1. Mai 1973.

Kommerzieller Erfolg mit typischem Schlager

Ende 1973 war MAFFAY dann wieder in der Spur – mit dem kommerziellen „Lieder, Freunde und Wein“ gelang eine Top-50-Notiz in den Hitparaden. Erneut gab es eine Kooperation mit GIORGIO MORODERs „Chicory Tip“ – deren „Cigarettes, Women And Wine“ wurde eben zu „Lieder, Freunde und Wein“. Kurz vor Weihnachten trat MAFFAY damit erneut in ILJA RICHTERs Disco auf.

Neuer Produzent: JOACHIM HEIDER

Am 15.06.1974 stellte PETER MAFFAY in der ZDF-Hitparade einen Titel vor, der in mehrfacher Hinsicht historisch war: Mit „Einer muss gehen“ wurden wieder die Verkaufs-Charts nicht geknackt, und dass eine Platzierung in Hecks Sendung nicht gelingt, daran hatte sich MAFFAY vermutlich inzwischen gewöhnt. Bemerkenswert ist die Single vor allem wegen ihres Produzenten: JOACHIM HEIDER.  hatte sich von Kunze getrennt und den Produzenten gewechselt.

Mit HEIDER zog MAFFAY auch gleich neue Musiker an Land, seine Begleitband bestand fortan aus THOMAS SCHIEDEL (Gitarre), INGO KRAMER (Gitarre), THOR BALDURSON (Piano, Orgel), PAUL CAMERON (Bass) und MARTIN HARRISON (Schlagzeug) – ein klares Indiz, sich in Richtung Rock zu bewegen.

Statement zu den Produzenten

Zu den unterschiedlichen Produzenten äußerte sich PETER MAFFAY in einem Interview wie folgt:

Mit MICHAEL KUNZE, der mich entdeckt hat und mit dem ich die erste Platte machte, hatte ich natürlich ein anderes Verhältnis als jetzt mit ACHIM HEIDER. MICHAEL hat mir damals gesagt, was ich zu tun habe. Einspruchsmöglichkeiten gab es da keine. Mit ACHIM streite ich über die Musik so oft, dass es gelegentlich schon an die Energie geht. Aber diese Auseinandersetzungen sind notwendig.

Zum „Einer muss gehen“-Song ist noch zu sagen, dass es interessant ist, dass Produzent JOACHIM HEIDER das Thema des Songs Jahre später weit erfolgreicher mit MARIANNE ROSENBERG aufgriff in „Marleen – einer von uns beiden muss nun geh’n“. Aus weiblicher Sicht war die Thematik wohl kommerziell griffiger als aus männlicher Sichtweise. Sehr bemerkenswert an MAFFAYs Single ist auch dessen Cover-Gestaltung – er guckt zwar wie ein harter Rocker – hat gleichzeitig ein „Rock’n’Roll“-Hemd an, wie es gerne auch Tanztee-Alleinunterhalter zu tragen pflegten.

Richtung Rockmusik

Die damalige Promotion-Taktik lautete wohl, behutsam in Richtung angloamerikanische Rockmusik zu gehen, ohne die Schlagerfreunde vollends aus den Augen zu verlieren – diese Stoßrichtung ging mit der ersten HEIDER-Produktion noch nicht ganz auf, schon eher mit der Folge-Single, nach der auch sein nächstes Album benannt war: „Samstag Abend in unserer Straße“. In der zugehörigen Werbung für die Schallplatte deutet sich der Drahtseilakt der damaligen Plattenfirma Telefunken an – man schrieb:

Neue Pop-Songs des Liedermachers, Sängers und Gitarristen, die zeigen, wie gut der deutsche ‚Schlager‘ sein kann. PETER MAFFAY stellt seine neuen Produktionen am 3.9.74 in der ZDF-Drehscheibe und am 19.9.74 in der Starparade vor.

Diesmal war es anders als zu Beginn der Karriere – damals machte die ZDF-Hitparade den Vorreiter, das Publikum zog nach – diesmal war „Samstag Abend…“ bereits im Oktober ein Hit, erst am 30. November 1974 stellte MAFFAY seine rockige Single in Berlin vor – wie üblich, konnte er sich dort zwar nicht platzieren, erreichte aber nach längerer Zeit wieder eine gute Top-20-Notiz in den Single-Charts.

Toningenieur PETER WAGNER

Im Frühjahr 1975 erschien eine Single, die sich genau eine Woche in den Top-50 halten konnte, also nicht den Erfolg der „Samstag Abend…“-Single einstellen konnte: „Dann komm zu mir“ – geschrieben von JOACHIM HEIDER und CHRISTIAN HEILBURG. Interessant an der Single ist die explizite Nennung des Toningenieurs: PETER WAGNER. In der MEISEL-Verlagschronik ist dazu zu lesen:

Diese beiden Peters sind zu einem künstlerischen und geschäftlichen Erfolgsteam zusammengewachsen, aber nicht nur das, beide waren auch begeisterte Motorradfahrer.

(Die Leidenschaft „Motorrad“ kam MAFFAY nicht abhanden, obwohl er 1972 einen schweren Motorradunfall hatte). Mit PETER WAGNER sollte MAFFAY noch lange zusammenarbeiten – gleiches gilt für UDO JÜRGENS, dessen Produzent WAGNER über 30 Jahre lang war. Auch dieser Titel ist nach unserer Kenntnis bislang nie auf CD erschienen. – Die Plattenfirma hatte sich hinsichtlich des erwarteten Erfolgs wohl verspekuliert – sie inserierte:

Schon im Mai der Sommerhit? … Engagiert, eingängig und sehr stark..“.

Erst die nächste Single sollte wieder einschlagen.

Riesen-Hit “Josie” – erster Top-10-Hit seit fünf Jahren

Alfie Khan Schlager

Im Anschluss gelang PETER MAFFAY ein großer Hit, der bis heute noch populär ist. Im Original wurde das Lied „Josie“ 1971 von DION DEMUCCI, der mit „Runaround Sue“ einen großen Hit hatte, herausgebracht und floppte. Dem Produzenten JOACHIM HEIDER gefiel der Song aber schon damals, und er brachte unter seinem Künstlernahmen „ALFIE KHAN“ den Song selber heraus mit einem Text von JOACHIM RELIN (bürgerlich HANS-JOACHIM BALKE). Auf seinem Single-Cover ist zu lesen: „…erfüllt einen alten Wunsch von ALFIE KHAN – mal eine richtige Hit-Ballade singen“. – Das hat 1971, als die Platte erschien, noch nicht wirklich funktioniert.

Nun, als MAFFAY-Produzent, erinnerte sich JOACHIM HEIDER an den alten Song und bat CHRISTIAN HEILBURG (bürgerlich GREGOR ROTTSCHALK) darum, einen neuen Text für das Lied zu schreiben. Diesmal schlug die Pubertätsballade ein wie eine Bombe, es gelang damit der erste Top-10-Hit seit 5 Jahren. Diesmal lag die Plattenfirma Teldec richtig mit ihrer Einschätzung:

Josie gibt PETER MAFFAY die Chance, mit einem anspruchsvollen, inhaltlich fast schon chansonhaften Lied einen großen Hit zu landen“.

Auf der Erfolgssingle ist ein Vermerk angebracht: „Fragen Sie nach seiner neuen LP ‚Meine Freiheit‘“ – der Bitte sind viele Fans nachgekommen, erstmals in seiner Karriere fand MAFFAY auch in den deutschen Albumcharts statt – dass das der Startschuss zu späteren Super-Rekorden werden würde,konnte man damals nicht ahnen. –  Das Cover ist auch und vor allem hinsichtlich eines anderen Aspekts bemerkenswert – erstmals findet sich dort der berühmte PETER-MAFFAY-Schriftzug.

Erste Tour und erste Ehefrau

1975 gab es die erste kleine Tour mit Maffay und seiner Band „Sahara“. Damals nahm er eine Klausel in alle seine Konzertverträge auf, nach der Eintrittskarten für seine Auftritte nicht mehr als zehn Mark kosten dürfen – das waren noch Zeiten… – Auch privat lief es rund für PETER MAFFAY – er heiratete seine langjährige Freundin PETRA KÜFNER.

Kurze Kooperation mit MICHAEL HOLM

Die nächste Single schrieb Peter Maffay gemeinsam mit seinem Kollegen MICHAEL HOLM. Sie ersannen den Song „Ein Bild kann nicht lachen so wie Du“ – immerhin ein Top-30-Hit, den Maffay im Sommer 1976 erneut (wieder ohne Platzierung) in der ZDF-Hitparade vorstellen durfte. In dem Lied geht es um eine zerbrochene Beziehung und wehmütige Erinnerungen an vergangene schöne Zeiten.

Volltreffer “Und es war Sommer”

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Im Herbst 1976 war es wieder Zeit für eine neue LP, deren Titelsong als Single ausgekoppelt wurde – ein weiterer Riesen-Hit (Top 5) wurde abgeliefert mit „Und es war Sommer“. Das Thema, wie einem 16-jährigen Jungen am 31. August die Unschuld von einer 31-jährigen geraubt wird, hat die Menschen offensichtlich damals wie heute bewegt. Komponist und Produzent des Liedes war Joachim Heider, den Text verfasste Christian Heilburg, der vermutlich GOLDSBORRO-Fan ist.

Warum? Der hat 1973 einen Song verfasst, der frappierende Ähnlichkeit mit dem Maffay-Text hat: : „It was a hot afternoon – the last day of june“, „She was 31 and I was 17 – I knew nothing about love, she knew ev’rything”. Ein Schelm, der Böses dabei denkt, wobei sicher auch das Arrangement und der legendäre E-Gitarren-Sound ihren Anteil am Erfolg der Nummer hatten. Im Buch „Die 100 Schlager des Jahrhunderts“ ist dazu zu lesen:

Das von dem Bluesgitarristen Frank Diez gespielte Gitarrenlick steigert die erotische Spannung, bis es sich in einem grandiosen Solo befreiend entlädt. Am Ende des Solos fällt wieder Maffays Gesang ein und schildert zugleich verhüllend und offenbarend das, was sich der Hörer während des in sämtliche Blutbahnen vordringenden Solos ausmalen konnte: ‚…und als ein Mann sah ich die Sonne aufgehen …‘“.

Zwei weitere Lieder passen zu PETERs Hammer-Hit – u. a. DALIDAs 1974 erschienenes „Er war gerade 18 Jahr‘“. Während PETER singt „der letzte im August“, sang Dalida: „der Sommer ging, als ich ihn sah“. Das legt natürlich den Verdacht nahe, dass PETER MAFFAY seine Unschuld an DAliDA verlor. – Umgekehrt ist „Und es war Sommer“ wohl der männliche Gegenentwurf zu „Josie“.

Erste LP in den Top-10

Sowohl Single als auch LP (erstmals Top-10) waren enorm erfolgreich, das Album kam bis auf Platz 4 der Charts – 1977 wurde ihm dafür der Deutsche Schallplattenpreis verliehen, das Album kam bis in die Top 5 der Longplay-Charts. Die Rechnung der Plattenfirma ging auf:

Mit Gefühl und Poesie in die Charts. ‚Und es war Sommer‘ wird der große Herbst-Erfolg. Denn PETER MAFFAY singt, was die Fans empfinden, was sie fühlen – da werden die schönsten Sommererinnerungen wach“.

Das ZDF war bei der Promotion gerne behilflich: Am 9.10.76 war PETER MAFFAY in der Disco zu Gast, am 11.10. in der Drehscheibe und am 23.10.76 in der ZDF-Hitparade – auch im neunten Anlauf schaffte MAFFAY es nicht, sich dort zu platzieren. Dennoch dauerte es bis 1991, dass dem Album eine Goldene Schallplatte vergönnt wurde.

Projekt mit COSTA CORDALIS’ Bassisten JOHNNY TAME

Peter Maffay Schlager

Den Gedanken, weiter die Rocker-Karriere zu verfolgen, gab Maffay nie auf. So wurde 1976 die Idee zu einem ungewöhnlichen Projekt geboren – und das kam so: Am 14. Februar 1976 trat Maffay als Stargast bei der RTL-Löwenverleihung auf. Dort lernte er Costa Cordalis‘ Bassisten Johnny Tame kennen. Gemeinsam machten sie noch vor Ort eine Session und bemerkten noch vor Ort in Dortmund, dass sie sich menschlich und musikalisch gut verstanden. Sie vereinbarten, eine gemeinsame LP aufzunehmen.

Die erste gemeinsam als „TAME & MAFFAY“ veröffentlichte Single war „Making It Better“. Der Song im Coutryfolk-Stil war nicht so erfolgreich wie Maffays Solo-Projekte.

Kleiner Durchhänger 1977

Aber auch in deutscher Sprache machte MAFFAY parallel weiter. Gemeinsam mit CHRISTIAN HEILBURG schrieb er den Song „Komm doch heute Nacht zu mir“ – die Plattenfirma war sich sicher:

Ein rhythmisch-romantischer Song, eine Aufforderung, die jeder gern hört. Kenner urteilen: ‚Das ist Peter Maffays schönste Frühjahrssingle‘ Damit setzt Deutschlands beliebtester Interpret neue Akzente für 1977“.  

Wenngleich immerhin ein Top-30-Hit dabei raussprang, wurde die in den Song gesetzte Erwartungshaltung wohl nicht ganz erfüllt. Der Song war übrigens ein „Non-Album-Track“, der lediglich auf der Best Of-LP „Frei sein“ später noch auf einem Album veröffentlicht wurde.

Im Herbst 1977 erschien wieder ein Album („Dein Gesicht“) mit einer neuen Single: „Andy – Träume sterben jung“. Der Song um eine echte Männerfreundschaft war vielleicht nicht kommerziell genug – erstmals nach längerer Zeit konnte die Single sich nicht in den Charts platzieren, auch die LP war nicht annähernd so erfolgreich wie „Und es war Sommer“.

Erfolgreiche “Blitz-Tournee” 1977

Weit besser lief die „Blitz-Tournee“ im April 1977, die 4.900 Zuschauer gesehen hatten – der Test war so gut, dass Konzertmanager Funke für den November 1977 eine große Tour ansetzte. Die von Bravo und RTL präsentierte Tour war ein großer Erfolg. Von 18 Konzerten waren 12 ausverkauft und 6 „sehr gut besucht“, so dass man sich für eine Fortsetzung der Tour im März 1978 entschied und das Programm auf LP veröffentlichte („Peter Maffay live“; Single „My Love“).

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Ende einer Ära: Trennung von JOACHIM HEIDER, danach Pause

Ende 1977 trennte sich PETER MAFFAY von seinem Produzenten JOACHIM HEIDER. Die nächste Single, „Doreen“, produzierte, komponierte und texte er selber- leider nicht von Erfolg gekrönt. Auch diesen Song gibt es nach unserer bescheidenen Kenntnis bislang nicht auf CD.

Danach machte PETER eine schöpferische Pause von einem Jahr Länge. In der Zeit hat er sich die Welt angesehen, unter anderem die Sahara, Südamerika und die Antarktis. Während dieser Zeit wurde ihm das Scheitern seiner Ehe endgültig klar, er zog nach Frankfurt zu seiner neuen Freundin, der Pädagogikstudentin CHRIS HEINZE.

Kooperation mit UDO LINDENBERGs Musikern

Erst am 8. Januar 1979 begann er mit den Arbeiten zu einer neuen LP, die Maßstäbe setzte und richtungsweisend wurde. Gemeinsam mit profilierten Studiomusikern wie STEFFI STEPHAN, EDDIE TAYLOR und BERTRAM ENGEL, Mitgliedern von UDO LINDENBERGs “PANIKORCHESTER”, nahm er eine Schallplatte mit Texten von BERND MEINUNGER und VOLKER LECHTENBRINK auf: „Steppenwolf“ (benannt nach einem Roman von HERMANN HESSE) – die LP übertraf alle Erwartungen, wurde mit Gold und Platin und (erneut) dem Deutschen Schallplattenpreis ausgezeichnet und war weit über ein Jahr in den Albumcharts vertreten, kam bis auf die Spitzen-Position.

(Die Verleihung einer Goldenen Schallplatte an einen deutschsprachigen Künstler war damals recht ungewöhnlich, so dass das gebührend gefeiert werden musste: Am 30. August fand die Verleihung in Urthal (Bayern) statt, wobei sich die Gäste an über dem offenen Feuer gerösteten Forellen laben konnten – tolle Sache, so ein LP-Erfolg!  – Neben MAFFAY war PETER WAGNER Co-Produzent des historischen Albums.

Superhit “So bist du” passend zur damaligen Scheidung

Die erste Singleauskopplung stand der LP in fast nichts nach – es war Maffays zweiter Nummer-1-Erfolg seiner Karriere: „So bist Du“, komponiert von ihm selber und getextet von BERND MEINUNGER. Da sich MAFFAY damals in einer Trennungszeit befand, kommen Textzeilen wie „….und wenn ich geh‘, dann geht nur ein Teil von mir“ natürlich besonders authentisch rüber. Über Monate hinweg war der Song auf Platz 1 der deutschsprachigen Single-Charts – und damit nach damaligem Modus automatisch auch auf Platz 1 der ZDF-Hitparade.

Erstmals gelang es MAFFAY daher, mit einem Lied gleich mehrfach in HECKs Hitparade dabei zu sein, wobei es ihn sehr störte, dass das eigentlich fünf Minuten dauernde Lied aufgrund der Wettbewerbsgleichheit auf rund drei Minuten gekürzt werden musste. Ob es daran lag oder andere Gründe hatte – jedenfalls war MAFFAY in dieser Zeit zwar vier mal Spitzenreiter in Berlin, absolvierte aber nur zwei Spitzenreiter-Auftritte…

OLI. P covert Song und holt erneut Nummer-1-Hit

Viele Jahre später coverte GZSZ-Schauspieler und „Gangsterrapper“ Oli P. den Song – mit erstaunlichem Erfolg – erneut kam der Song auf Platz 1 der deutschen Charts.

Mit dem von VOLKER LECHTENBRINK getexteten Song „Du hattest keine Tränen mehr“ aus dem Steppenwolf-Album wurden die 1970er Jahre für Maffay noch mal mit einem Top-30-Erfolg abgeschlossen, was die Tonträger angeht.

Fachpresse grenzt “noch” von UDO LINDENBERG ab

Wenngleich PETER MAFFAY mit dem Album in neue Dimensionen vorstieß und wohl endgültig zum Rocksänger mutiert ist, analysierte das Fachblatt „Musikinformationen“ im April 1979:

Natürlich ist er kein Rocksänger wie Lindenberg (, an dem in Deutschland immer noch alle gemessen werden); seine Texte unterscheiden sich wohl auch von dessen Lebensauffassung. Wo Lindenberg knallharte Fakten bringt, ist Maffay eher romantisch-verhalten, aber muss er deswegen etwa schlechter sein?

– auch dieses Fachblatt musste wohl im Laufe der Jahre umlernen….

Fortsetzung Kooperation mit JOHNNY TAME

Das Duett mit JOHNY TAME setzte MAFFAY fort – Ende 1979 erschien die LP „Tame & Maffay 2“; die Single „Victory (You Give What Love Has Taken“) war allerdings kein Erfolg.

Erwähnenswert ist, dass Maffay Ende 1979 noch auf große erfolgreiche Deutschland-Tournee ging, in dessen Rahmen es auch Platin-Auszeichnungen für „Steppenwolf“ gab.

Überraschender Wechsel der Plattenfirma

Angesichts des großen Erfolges, den PETER MAFFAY mit seiner Plattenfirma Telefunken / Teldec hatte, war es durchaus überraschend, dass am 14. September 1979 ein Vertrag mit einer neuen Plattenfirma unterzeichnet wurde, mit der Metronome. Letztlich ausschlaggebend soll damals gewesen sein, dass PETER MAFFAY bei Metronome kreative Entscheidungsfreiheit erhalten habe.

Die Teldec war darüber „not amused“ und meinte, dass ihr zumindest noch die Einspielung einer Langspielplatte zugestanden hätte. MAFFAY hat als Kompromiss den Live-Mitschnitt eines Konzert angeboten, die Teldec hatte abgelehnt. So ging die Sache vor Gericht. Die 21. Zivilkammer des Landgerichts in München wies die Teldec-Klage Ende Oktober 1980 ab – MAFFAY hat den Prozess gewonnen.

Erste Metronome-LP “Revanche” erneut Riesenerfolg

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Den Fan hat das Vertrags-Wirrwarr nicht gestört – die neue LP „Revanche“, nun bei Metronome erschienen, aber mit ähnlichem Team wie dem „Steppenwolf“-Team produziert, war erneut ein gigantischer Erfolg – wieder gab es Gold und Platin, erneut wurde die Poleposition der Charts geknackt.

Die erste Singleauskopplung, „Weil es Dich gibt“, schrammte knapp an einem Top-10-Hit vorbei (Platz 11 in den Charts). Der Song wurde in der ZDF-Hitparade, bei der wieder gewählt werden durfte, die also nicht auf Verkaufszahlen basierte, vorgestellt – und erneut dort nicht unter die ersten 3 gewählt. Co-Texter war übrigens wieder VOLKER LECHTENBRINK – damals „revanch“ierte er sich wohl dafür, dass MAFFAY auf dessen Platte auch als Autor mitwirkte.

Historischer Song “Über sieben Brücken musst du gehen”

Die zweite Single aus dem Album ist auf lange Sicht ein Evergreen geworden und hat eine eigene Geschichte: Mitte der 1970er Jahre schrieb der DDR-Textdichter Helmut Richter eine Geschichte über eine unglückliche Ost-West-Liebe, die vom DDR-Fernsehen verfilmt wurde. Für den Film sollte das Lied „Über 7 Brücken musst Du gehen“ vertont werden, damit wurde Komponist Ulrich „Ed“ Swilms beauftragt. Das Lied wurde von der DDR-Band Karat aufgenommen und wurde recht erfolgreich. – Die Single wurde übrigens auf vielfachen Wunsch ausgekoppelt – TV-Premiere des Songs war am 27.11.1980 in Michael Schanzes Show-Express.

Im Jahr 1980 gab PETER MAFFAY ein Konzert in Wiesbaden. Dort hörte er im Autoradio genau diesen Song und bat um Einverständnis, das Lied mit eigenem Arrangement zu veröffentlichen. Die Zustimmung kam – der Rest ist Geschichte – MAFFAYs charakteristisches Arrangement mit dem Saxofon-Solo wurde ein großer Top-5-Hit; auch Karats Version verkaufte sich anschließend sehr gut – bis heute ist der Song ein echter Ost-West-Klassiker.

Speziell für die Musikautomaten (, die es selbst Anfang der 1980er Jahre noch gab,) wurde als dritte Single noch die gefühlvolle Ballade „Mein Kind“ als Single veröffentlicht. Co-Autorin des Liedes war übrigens Maffays spätere Ehefrau CHRIS HEINZE, mit der er später auch ein Kind adoptiert hatte.

SPIEGEL: “JAMES DEAN von der Stange”

Am 08. Dezember 1980 gab es einen Dämpfer von ungewohnter Stelle – das Nachrichtenmagazin „Spiegel“ verriss Maffay als „James Dean von der Stange“. Weitere Zitate des Spigel-Artikels von damals: „..hat ihm der Fließband-Texter-Meinunger allerdings auch Sprüche im Landser-Kameradenton in den Mund gelegt. Im Song ‚Selbstvertrauen‘ gibt er den Rat, den ‚inneren Schweinehund‘ zu überwinden. Da lässt der blonde Heino grüßen“. Oder „Eine ‚lyrische LP‘ will er nun machen. Das kommt einer Drohung gleich.“

Von dieser Veröffentlichung zeigte PETER MAFFAY sich alles andere als begeistert – in der Fachzeitschrift Musik Informationen äußerte er sich dazu wie folgt:

Das trifft mich insofern, als ich, wenn ich so was lese, das Gefühl haben muss, dass ich der letzte Idiot bin und die Leute, die meine Platten gekauft haben, ebenfalls alle Idioten sind. … Das halte ich für eine Arroganz ohnegleichen.  Diese unheimlich verkrampfte Art, eine Sache in dem Augenblick schlecht zu finden, in dem sie erfolgreich ist, ärgert mich. … Seine Art zu schreiben, halte ich für eine Schreibart, sich auf dem Rücken anderer zu profilieren, und das ist etwas, was ich miserabel finde. Das ist ganz einfach schlechter Journalismus! .. Damit degradiert man menschlche Empfindungen zu Dreck. Ich finde diese ewige verkrampfte ‚Sägerei‘ zum Kotzen.

Es bleibt zu bezweifeln, dass der Spiegel-Journalist und MAFFAY später gute Freunde geworden sind – interessant ist aber, dass die Kritik MAFFAY offensichtlich bis ins Mark getroffen zu haben scheint.

Zwischen Januar und Mai 1981 ging Maffay erneut auf große ausgedehnte sehr erfolgreiche Deutschland-Tour – erneut mit Johnny Tame als speziellen Gast.

“Ich will leben” nächste Erfolgs-LP und letzte Top-10-Single “Lieber Gott”

Im Frühjahr 1982 war es wieder Zeit für eine neue LP: „Ich will leben“. In der Fachzeitschrift „Musik Informationen“ war zu lesen, dass in den Songs beißende Kritik, aber keine Resignation zu hören sei – kantige Rockmusik im Wechsel mit versöhnlichen Balladen. Lob fand das Blatt für MAFFAYs Kontinuität in der Arbeit: „Wohltuend wenig hat sich Maffay an fahrende Züge angehängt. Er hat nicht die Nachrichten der Tagesschau vertont oder versucht, mit großem Netz den Zeitgeist einzufangen. Er will mehr: anregen, inspirieren.“ Die LP war erneut ein gigantischer Erfolg, wieder wurde locker der 1. Platz der Album-Charts erreicht.

Als erste Single wurde Anfang 1982 das bemerkenswerte Lied „Lieber Gott“ ausgekoppelt, bei dem nach längerer Zeit auch CHRISTIAN HEILBURG und MICHAEL KUNZE als Co-Autoren fungierten. Im Februar 1982 stellte er letztmals eine Single in der ZDF-Hitparade vor – erstmals konnte er sich mit Publikumsstimmen platzieren und wurde schließlich sogar mit dem religiös angehauchten Titel Spitzenreiter in Berlin – in der letzten Hitparade der Ära vor Einführung des TED-Systems, dem MAFFAY sich dann nicht mehr stellen sollte.

Ob es einen Zusammenhang gibt oder nicht – man weiß es nicht, jedenfalls war es auch bis heute Maffay letzte Top-10-Single in den Single-Charts (- wobei das sicher vor allem mit den exorbitanten Erfolgen in den Album-Charts zusammenhängt -).

Dauerbrenner “Eiszeit”

Ebenfalls auf Single ausgekoppelt wurde der in Zeiten des kalten Krieges entstandene apokalyptische Titel „Eiszeit“, der übrigens ursprünglich Namensgeber der später „Ich will leben“ benannten LP werden sollte. Die damals recht populäre Fernsehansagerin Dhana Moray ist Co-Autorin des Songs. Passend zum Songtitel (nicht zum Songinhalt) wurde auf dem Jungfraujoch im Oktober 1982 MAFFAY Gold für 35.000 verkaufte Exemplare in der Schweiz an MAFFAY vergeben.

Der neuen LP schloss sich erneut eine Tour an: Zwischen dem 24. August und dem 2. Oktober 1982 ging MAFFAY wieder auf Tournee. Gebucht waren die größten Hallen und Freiluft-Arenen. Die Nachfrage war inzwischen so groß, dass  eigene Systeme für den Vorverkauf etabliert wurden. Am 8. Mai 1982 waren an ausgesuchten Stellen Tickets ab 10 Uhr verfügbar, damit jeder Fan die gleiche Chance für ein Ticket erhielt. Den Fans wurde im Vorfeld kommuniziert, dass die LPs „Ich will leben“, „Revanche“ und „Steppenwolf“ den Stamm des Repertoires bilden würden und es kein Vorprogramm gebe.

Größte Niederlage: Vorprogramm der ROLLING STONES

A propos Vorprogramm – das absolvierte MAFFAY im Sommer des Jahres für die Rolling Stones. Es sollte eine der größten Pleiten seiner Karriere werden – auch wenn er pro Auftritt – wie FRITZ RAU später augenzwinkernd erzählte – DM 2,00 pro Stones-Ticket verdiente. Die NRZ berichtete im Juni 1982 beispielsweise: Einer jedoch geht völlig baden – PETER MAFFAY, der hausgemachte Rock-Liebling, erntet in dieser Zusammenstellung eine deftige Portion Pfiffe. Da nützt es auch nichts, die Rettung auf dem Weg „Über sieben Brücken“ zu suchen. Verheizt wird hier einer, dem am Premieren-Abend in illustrer Umgebung doppeltes Plattengold überreicht werden soll – und der, entnervt, lieber daheim bleibt.“

MAFFAY selbst äußerte sich rückblickend über diese Zeit wie folgt:

Leichtsinnig. Ich fand das toll, andere Leute nicht. Es war einfach ’ne Fehleinschätzung. Wenn man mit dem Makel des Schlagers im Genick anfängt, sich zu verändern, dann wird das nicht einfach gegessen“.

Überraschende Trennung vom langjährigen Manager MICHAEL CONRADT

Kurz vor diesem einschneidenden Erlebnis meldete das Branchenblatt Musikmarkt am 01. Mai 1982: „Peter Maffay und Michael Conradt arbeiten auch künftig weiter miteinander. Der Managementvertrag wurde um weitere sechs Jahre verlängert. Nach Auslaufen dieses Vertrages werden sie dann 15 Jahre zusammengearbeitet haben“. Wie schnell sechs Jahre vergehen, konnte man am 15. November 1982 im gleichen Blatt lesen: „Peter Maffay und sein Manager Michael Conradt werden nur noch bis zum Jahresende 1982 zusammenarbeiten. Dann endet ihre zehnjährige Partnerschaft in gegenseitigem, bestem Einvernehmen, wie versichert wird.“ – Ein Schelm, der Böses dabei denkt….

Erstmals Video auf VHS und Bildplatte…

Bild von Schlagerprofis.de

Vor eigenen Fans hingegen war der Erfolg gewohnt phänomenal. Das Open Air in Bad Segeberg wurde aufgezeichnet und als 45-Minuten-Mitschnitt am 29. Oktober 1982 im ZDF ausgestrahlt. Sowohl als Tonträger als auch auf Video wurde es auch veröffentlicht – sogar als „Bildplatte in Laser Vision“ war das Live-Konzert damals erhältlich – als 90-minütiger Mitschnitt. Für die Aufzeichnung wurden damals 20.000 Meter Videoband verbraucht. Revolutionär: Der Klang wurde in Stereoqualität mitgeschnitten.

Unter anderem enthalten darauf: MAFFAYs Version des VOLKER-LECHTENBRINK-Songs „Leben so wie ich es mag“ – der rockige Song ist ein Cover des DON-WILLIAMS-Hits „Tulsa Time“ mit einem starken Text von VOLKER LECHTENBRINK – dieser Live-Titel wurde auf Single ausgekoppelt.

Start des Tabaluga-Projekts

Im gerade zitierten „Spiegel“-Bericht vom Dezember 1980 wurde erwähnt, dass PETER eine „lyrische LP“ geplant hatte (Zitat: „Eine ‚lyrische LP‘ will er nun machen. Das kommt einer Drohung gleich“. Um das Zitat aufzugreifen: Am 26. September 1983 machte MAFFAY seine “Drohung” wahr – er veröffentlichte die Konzept-LP , die dann eine Kinder-LP wurde: „Eine musikalische Reise für Kinder und solche, die es geblieben sind“ war „Tabaluga oder die Reise zur Vernunft“.

Dort wird die Geschichte des neugierigen und übermütigen Drachenkindes Tabaluga erzählt. Von seinem Vater Tyrion auf die Reise geschickt, erlebt Tabaluga die verrücktesten Abenteuer und trifft den Baum des Lebens, die Schildkröte Nessaja, verliebt sich in einen Salamander und erfährt von den Ameisen: „Arbeit ist das halbe Leben“.

Die Konzept-LP entwickelte Peter Maffay in Zusammenarbeit mit dem sehr populären Kinderliedermacher ROLF ZUCKOWSKI und dem Textdichter GREGOR ROTTSCHALK (, der sich bei früheren Maffay-Produktionen ja „CHRISTIAN HEILBURG“ nannte). Zur LP wurde auch ein Buch mit Zeichnungen von HELME HEINE veröffentlicht. Die LP wurde in MAFFAYs damals neuem Studio in Tutzing produziert – seit April 1983 arbeitete er an der Produktion – die dort tätigen Musiker sind die, die auch sonst zuletzt mit MAFFAY zusammenarbeiteten.

Damals vielleicht kaum absehbar – „Tabaluga“ wurde zu einem Dauerbrenner mit Folgen. Die ausgekoppelte, von ROLF ZUCKOWSKI und PETER MAFFAY geschriebene Single „Nessaja“ („Ich wollte nie erwachsen sein“) ist ein echter Evergreen geworden, den sogar HELENE FISCHER in ihr Programm aufgenommen hatte – auch SCOOTER hat sich des Liedes angenommen.

Rückkehr zur alten Plattenfirma

Ende 1983 gab es eine überraschende Nachricht. Das Branchenblatt Musikmarkt berichtete: „Peter Maffay wird zur Teldec zurückkehren. Am 1. Januar 1983 ist er wieder Vertragsinterpret des Hamburger Unternehmens, das diesen Wechsel in einem Fernschreiben folgendermaßen kommentiert: ‚Am 08.12.1982 wurde eine kurzfristig unterbrochen gewesene, elfjährige Zusammenarbeit für fünf Jahre zwischen Peter Maffay und der Teldec vereinbart‘.“ Auch angesichts der zuvor gelaufenen Gerichtsverfahren möchte man sagen: Pack schlägt sich – Pack verträgt sich.

Am 10. Februar wurden geladene Gäste mit einem Bus nach Tutzing in den Bungalow PETER MAFFAYs gefahren, um im Sousterrain der Gold- und Platinverleihung für „Tabaluga“ beizuwohnen und die neue LP vorzustellen. „Erstaunlicherweise“ glänzte ein Vertreter der Ex-Plattenfirma, der Metronome, dabei durch Abwesenheit.

Rekordgast bei “Wetten, dass…?!”

Am 18. Februar 1984 stellte er in der ZDF-Show „Wetten, dass…“, dessen Rekordgast er später wurde mit den meisten Auftritten, seine erste LP nach dem Vertragswechsel vor: „Caramboulage“. Das Team ist in etwa geblieben, wobei als weiterer Produzent PETER HAUKE mit ins Boot genommen wurde. Erneut brachte Maffay mit dieser Scheibe ein neues Konzept: Die Platte hat eine Morgen- und eine Abendseite. Der Künstler sagte dazu: „Morgens  hören die meisten Menschen andere Musik als abends“. Da MAFFAY selbst morgens eher aktive, abends ruhige Titel hört, ist Seite A rockig und Seite B balladenhaft. – Die Käufer einer CD gucken bei dieser Vorgehensweise vermutlich in die Röhre, wenn sie sich „Seite B“ anhören wollen…

Gemeinsam mit BERND MEINUNGER schrieb MAFFAY die erste Single des Albums, „Karneval der Nacht“ – mehr als eine Top-50-Platzierung war damit nicht drin.

Mit Beginn des Kartenvorverkaufs für seine neue 1984er Tournee erschien eine zweite Single des Albums: „War ein Land“, die deutsche Version des BETTE-MIDLER-Evergreens „The Rose“ – Co-Autor war erneut ROLF ZUCKOWSKI. MAFFAY war nicht der Erste, der diesen Song eindeutschte – auch KATJA EBSTEIN und NANA MOUSKOURI haben sich des Titels angenommen, allerdings mit mehr sich am Original orientierten Texten.

Nach einer erneut erfolgreich abgeschlossenen Tour beendete Maffay die Zusammenarbeit mit seinem langjährigen Kumpel JOHNNY TAME, dessen Gesundheitszustand damals sehr schlecht war. Eine letzte gemeinsam produzierte Single, „You Won’t Be Hurt Again“, mutierte 1984 zum Flop. Leider ist JOHNNY TAME (bürgerlich UWE REUß) im Jahr 2022 verstorben.

Nächstes Erfolgsalbum “Sonne in der Nacht”

Ab dem 9. April 1985 trafen sich MAFFAY und seine Musiker in seinem Red Rooster Studio. Zunächst wurde geprobt, und nach einer Woche wurden die Stücke live eingespielt, um die lebendige Atmosphäre möglichst authentisch zu konservieren. Historisch: Erstmals erschien parallel zu einer LP ein Video – das wurde ab dem 29. Mai 1985 in Hamburg gedreht – zu jedem der zwölf LP-Titel entstand ein Video-Clip. Spannenderweise wurde die LP von der Teldec vertrieben, das Video hingegen von WEA. Das Plattencover gestaltete der renommierte Maler GOTTFRIED HELNWEIN.

Die erste Single der gleichnamigen LP hieß „Sonne in der Nacht“; MAFFAY war damit am 21. September 1985 erneut zu Gast bei „Wetten, dass…“. Textdichter war erstmals bei einer Maffay-Single BURKHARD BROZAT, der kurz darauf selber als Sänger in Erscheinung trat und für seine Texte 1994 auch den FRED-JAY-Preis in Empfang nehmen durfte. Obwohl der etwas an den POLICE-Klassiker „Every Breath You Take“ erinnernde Song sehr kommerziell gehalten war, kam er über die Top-40 in den Charts nicht hinaus.

VANESSA MAE spielt auf MAFFAY-Album???

Die zweite Single kündigte wieder die nächste große Deutschland Tournee 1986 an – die Ballade „Ein Wort bricht das Schweigen“ ist bei MAFFAY-Fans zwar populär, kam aber nicht in die Verkaufs-Hitparade.- Der erste Song des Albums ist übrigens „Diese Sucht, die Leben heißt“. Bei diesem Song wird lt. einigen Quellen der Part der Violine von der damals 6-jährigen VANESSA MAE gespielt – das findet sich gleich in mehreren Quellen, dennoch bleiben Zweifel, ob das so stimmt – vielleicht kann ein MAFFAY-Fan das ja belegen (oder widerlegen).

Das nächste Lebenszeichen gab PETER MAFFAY im Winter 1986 von sich – passend zum Weihnachtsgeschäft wurde die Tabaluga-Story fortgesetzt – Motto der neuen LP: „Tabaluga und das leuchtende Schweigen“. Wie zwischenzeitlich alle neuen MAFFAY-Alben schoss auch dieses Album wieder auf Platz 1 der Charts. Co-Produzent war diesmal TONY COREY; als weiterer Textdichter wurde PETER ZENTNER mit ins Boot genommen. Als Lokomotiv-Single diente „Die Töne sind verklungen“.

Auch privat waren gewisse Töne bei PETER MAFFAY verklungen – er ließ sich von seiner zweiten Ehefrau CHRIS HEINZE scheiden.

Schauspieler im Film “Der Joker” – gute Kritiken

Im Jahr 1987 erschien kein Tonträger von PETER MAFFAY, dafür war er als Schauspieler im Kinofilm „Der Joker“ aktiv, der Film lief ab dem 25. Oktober 1987 in deutschen Kinos. MAFFAY spielt darin einen im Rollstuhl sitzenden St.-Pauli-Kommissar namens Jan Bogdan, der einen Kampf gegen die Mafia führt. Neben MAFFAY spielte u. a. ARMIN MÜLLER-STAHL im Film mit.

Für seine schauspielerische Leistung erhielt der Rocksänger überraschend gute Kritiken, die Zeit schrieb beispielsweise: „Maffay agiert in dieser Rolle als Naturtalent. Konsequent verhärtet sich seine Körpersprache immer mehr“. Das Branchenblatt Cinema jubelte: „Peter Maffay ist die absolute schauspielerische Talententdeckung. Seine Leistung wird selbst die überzeugen, die seine Musik weniger mögen“.

“Lange Schatten” kommt als Doppelalbum daher

Das erste Rockalbum nach längerer Zeit erschien im Frühjahr 1988 – auch „Lange Schatten“ (,ein Doppelalbum,) schoss auf Platz 1, erneut hieß der Coproduzent TONY CAREY. Die erste Single, „Spiel um Deine Seele“, textete JÖRG VON SCHENCKENDORFF – wie MAFFAY-Textdichter MEINUNGER stammt der aus dem „Stall“ RALPH SIEGELs; beispielsweise textete er dessen MOUSKOURI-Schlager „La Provence“. Recht populär wurde auch die B-Seite der Single, „Du bist nie der Kassierer“. Als zweite Single, die nur zu Promo-Zwecken gepresst wurde, koppelte man den wenig beachteten Song „Hund des Krieges“ aus.

Die FAZ fand am 26. April 1988 keinen Anhaltspunkt für das Erfolgsrezept MAFFAYs und konstatierte: „Auch mit seinem neuen Doppelalbum, auf das seine Fans seit 1985 warten mussten, liefert der Sänger und Gitarrist keine konkreten Ansatzpunkte dafür, was denn nun eigentlich die Anziehungskraft seiner grundsätzlich sehr gewöhnlichen Musik ausmacht … Der Kaufhausrock des Stars mit der Lederjacke geht mit den Hörgewohnheiten einer breiten Masse konform und ist paradoxerweise wohl deshalb so gefragt, weil er aufgrund seiner zuverlässigen Gleichförmigkeit keine störenden Überraschungen bietet.“ – Horst Schlämmer würde an der Stelle wohl sagen: „Weiße Bescheid…“.

Es ging im gleichen Jahr wieder auf Deutschland-Tournee, ein Live-Mitschnitt der „Lange-Schatten“-Tour wurde auf Tonträger veröffentlicht.

Abschluss der 1980er Jahre: Kein Weg zu weit

Das letzte in den 1980er Jahren, ganz kurz vor dem Mauerfall erschienene Album „Kein Weg zu weit“ schaffte erneut die Spitzenreiter-Position in den Albumcharts. Produzenten waren diesmal neben PETER MAFFAY die LINDENBERG-Spezis CARL CARLTON und BERTRAM ENGEL, PETER WAGNER wurde erstmals nach längerer Zeit nicht als Produzent engagiert. Mit der einfühlsamen Ballade „Tiefer“ ist darauf nach längerer Zeit auch erstmals wieder ein recht erfolgreicher Single-Hit enthalten, dessen Co-Autor der PUR-Sänger (und ebenfalls spätere FRED-JAY-Preisträger) HARTMUT ENGLER war.

ROLAND KAISER textet für PETER MAFFAY

Den Titelsong der LP und vier weitere Lieder schrieb übrigens als Co-Autor „WOLF WEDDING“. Hinter diesem Pseudonym verbirgt sich ROLAND KAISER. KAISER zu der ungewöhnlichen Zusammenarbeit im Hamburger Abendblatt:

PETERs Musik macht mir tierisch Spaß. Wir kennen uns seit acht Jahren und sind auf dem besten Weg, Freunde zu werden. Ich habe 1988 in PETERs Studio in Tutzingen eine Platte produziert, la kamen wir auf die Idee, dass ich auch für ihn texte. Unsere musikalische Sprache ist durchaus ähnlich.

Als zweite Single des Albums wurde der Wachrüttler-Song „Steh auf!“ ausgewählt – erneut mit Herrn ENGLER als Co-Autoren.

1990er Jahre starten mit “38317”

Die erste Studio-LP der 1990er-Jahre war „38317“ – tippt man die Ziffern in den Taschenrechner und dreht diesen um, liest man „LIEBE“. Spannend – nach langer Zeit war ein MAFFAY-Album damit nicht Nummer 1, sondern „nur“ Dritter der deutschen Albumcharts. Darauf gelangen mit „Ich will bei Dir sein“ und „Sorry Lady“ und „Zwei in einem Boot“ (erneut ein Song mit Co-Autor HARTMUT ENGLER) 1991/92  drei veritable Single-Hits.

Passend zum Thema „LIEBE“ heiratete PETER MAFFAY 1990 seine dritte Frau MICHAELA HERZOG, eine Promotion-Agentin.

Ehrenlöwe von RTL

Am 19. Oktober 1991 wurde MAFFAY eine große Ehre zuteil – er erhielt von RTL-Radio den RTL-Ehren-Löwen im Rahmen einer großen Verleihungs-Show in der Dortmunder Westfalenhalle. Allerdings hatte PETER MAFFAY privat im Jahr 1991 eine schwere Zeit – seine Mutter AUGUSTINE starb in jenem Jahr an den Folgen eines Selbstmordversuches, bei dem sie sich in den Kopf schoss.

Erneut letztes TELDEC-Album mit weniger Erfolg als sonst

Im Herbst 1992 erschien die letzte Teldec-LP (ja, es wurde erneut Zeit, sich von dieser Firma zu verabschieden) auf den Markt: „Freunde und Propheten“ mit einem für MAFFAY-Verhältnisse nicht gerade überdurchschnittlichen 8. Platz in den Albumcharts – auch die Single „Wie Feuer und Eis“ blieb hinter den Erwartungen zurück. Vielleicht war der Einfluss der LINDENBERG-Musiker inzwischen zu stark geworden (erneut hießen die Co-Produzenten ENGEL und CARLTON), vielleicht waren die Themen auch zu „sperrig“ für das ganz breite Publikum (Kernkraft-Problematik; ein nicht heimkehrender Sohn („Soldat“) etc).

Ariola-Zeitalter

Der Start in das Ariola-Zeitalter begann mit der Reaktivierung des kleinen Drachen – das „erfolgreichste deutsche Konzeptalbum“ erfuhr mit „Tabaluga und Lilli“ im Herbst 1993 eine Fortsetzung anlässlich des 10-jährigen Tabaluga-Jubiläums. Wie schon beim ersten Album (beim zweiten setzte er aus) steuerte wieder HELME HEINE Zeichnungen bei, überhaupt war das bewährte Team bei diesem Projekt wieder am Start. Eine Top-5-Platzierung in den Albumcharts sprang mit bei Tabaluga Teil 3 raus. Erstmals wurde unter neuem Vertriebspartner auch eine VÖ des Albums in Österreich möglich – die beiden ersten Tabaluga-Alben sind im Nachbarland damals nicht erschienen. Ein prominenter Duettpartner auf dem mit Platin ausgezeichneten Album ist STEPHAN REMMLER („Fass das nicht an“).

Mit der aus Hamburg stammenden Sängerin ALEXIS sang Maffay im Duett den auf Single aus gekoppelte „Ich fühl‘ wie Du“. MAFFAYs damalige Duett-Partnerin wurde 1986 in der RUDI-CARRELL-Show als Whitney-Houston-Double entdeckt. – Unter Regisseur PETER PATZAK, den er bei den Dreharbeiten zum Film „Der Joker“ kennen lernte, entstand in Wien ein Videoclip zur Single. Am 23. Oktober 1993 wurde der Song bei „Wetten, dass….!?“ vorgestellt.

Auch die zweite Single des Albums, „Das Leben ist ein Würfelspiel“, konnte sich in den Single-Charts behaupten. Im Anschluss ging es Anfang 1994 auf große „Tabaluga-und-Lilli-Tour“ (über 350.000 Zuschauer), von der auch ein Live-Mitschnitt angefertigt wurde, aus dem „Ich wollte nie erwachsen sein (Nessajas Lied)“ als Single ausgekoppelt wurde – und mit der Live-Version sogar erneut in die Top-100 der Single-Charts kam. Mit dabei bei der Tour waren u. a. STEPHAN REMMLER, NINO DE ANGELO und ALEXIS. Bei der Show in München durfte JULIAN WORMS, Sohn von VIKTOR WORMS, sich erstmals eine Konzert-Show ansehen.

“Sechsundneunzig” wieder Nummer-1-Album

Passend zum aktuellen Jahr veröffentlichte PETER MAFFAY Anfang des Jahres seine aktuelle CD „Sechsundneunzig“, die wieder ein Top-Erfolg wurde – nach längerer Zeit war er damit wieder Spitzenreiter der Albumcharts – auch die im Folgejahr veröffentlichte Live-Version des Albums kam in die Top-10 der Charts. Als Single erschien nach langer Zeit wieder eine Coverversion. Aus dem MICHEL-POLNAREFF-Klassiker „La poupée qui fait non“ von 1966 wurde „Siehst Du die Sonne“ – Rock-Röhre JULE NEIGEL, die 1989 übrigens die erste Trägerin des FRED-JAY-Preises war und damit Anerkennung für ihre Songtexte erhielt, verfasste den Text.

Eine weitere erfolgreiche Singlenummer aus dem Album – ebenfalls getextet von JULE NEIGEL, von MAFFAY komponiert – war „Freiheit, die ich meine“ – bis heute ein gern gehörter MAFFAY-Klassiker.

Experiment “Begegnungen”

1998 startete Peter Maffay ein recht waghalsiges Experiment. Mit Musikern aus fünf Kontinenten (von der Ägypterin NATASCHA ATLAS bis zum Aborigine YOTHU YINDI) veröffentlichte er seine CD „Begegnungen“, die selbst vor Rapmusik mit der türkischen Hip-Hop-Band CARTEL nicht Halt machte.

Als erste Single wurde „Tribal Voice“ ausgewählt – im Duett mit dem gerade genannten YOTHU YINDI – ein Anliegen MAFFAYs ist sicher, die Rechte der Aborigines zu stärken. Die Nummer kam immerhin in die Top 100 – ebenso wie der Song „Wapi Yo“, den Maffay mit dem Kongolesen Lokua Kanza aufnahm. Zum Tourstart wurde auch noch als „Peter Maffay und Freunde“ der Song „Something Will Happen“ als Single veröffentlicht –der dritte Top-100 des Albums, das trotz vermeintlich wenig kommerzieller Überlegungen immerhin in die Top 10 der Longplay-Charts stürmte.

Spätestens mit der im Herbst begonnenen Deutschland-Tournee war klar: MAFFAYs mutiges Konzept kann klar als Erfolg verbucht werden. Die Westfälische Rundschau schrieb zum Tour-Start in Kiel:

Damit hatte Peter Mafay als der Wanderer zwischen den musikalischen Welten wohl in seinen kühnsten Träumen nicht gerechnet: Die Premiere seines Projektes ‚Begegnungen‘ mit Künstlern aus fünf Kontinenten wurde frenetisch gefeiert. Standin Ovations gab es in der ausverkauften Kieler Ostseehalle, als sich die Künstler mit ‚Something Will Happen‘ vom Publikum verabschiedeten, das ein innovatives und grandioses Konzert erlebt hatte.  Und das über drei Stunden“. –

Mit dem Konzept, für mehr Toleranz und Verständnis auch musikalisch zu werben, überzeugte MAFFAY Publikum und Kritiker gleichermaßen, was für den Künstler eine Genugtuung sein musste, nachdem ihm im Vorfeld geraten wurde: „Maffay, bleib bei Deinen Schlagern“ und ihm Effekthascherei vorgeworfen wurde und – Achtung! – die Rundfunkanstalten sich weigerten, die neuen Lieder zu senden, weil er zum Teil nicht Deutsch sang – tja, die Zeiten ändern sich..

Neues Jahrtausend startet mit “X”

Ins neue Jahrtausend startete PETER MAFFAY mit dem rockigen Album „X“, das es „nur“ bis auf Platz 2 der Album-Charts schaffte. Die Singles „Bis ans Ende der Welt“, „Rette mich“ (gemeinsam mit der Hamburger Punkrock-Band „ROH“; Co-Autor war der damals populäre Lindenberg-Zögling („HAUDEN & LUCAS“) LUKAS HILBERT) und „Du und ich für immer“ schafften es in die unteren Regionen der Top-100-Singlecharts.

Riesenerfolg “Heute vor dreißig Jahren”

Wie wandlungsfähig PETER MAFFAY ist, bewies er im Folgejahr (2001), als er – nach einer Ethno-CD und einer Rock-CD – mit der CD „Heute vor dreißig Jahren“ unter anderem auf seine Schlageranfänge zurück blickte, wenngleich mit neuen, moderneren Arrangements. Das Konzept ging voll auf – Platz 1 der Albumcharts konnte erneut erreicht werden mit der Platte, auf der sich Neuaufnahmen seiner Klassiker wie „Und es war Sommer“, „So bist Du“ und „Tiefer“ befinden.

Als Single wurde gar das Premierenstück in Neuauflage ausgekoppelt: „Du (2001)“. Viele Songs wurden so stark verändert, dass man sie kaum wiedererkennen konnte („So bist Du“, „Josie“) – andere orientierten sich schon am Original („Über sieben Brücken“, „Tiefer“).

Auch Teil 4 von Tabaluga kommt gut an

Im Oktober 2002 wurde es nach längerer Pause wieder Zeit für eine Fortsetzung des Projekts „Tabaluga“. Auch der vierte Teil – mit vielen bewährten Mitstreitern wie HELME HEINE und GREGOR ROTTSCHALK – wurde wieder ein voller Erfolg – ebenso die gleichnamige Herbsttournee 2003, die auch auf DVD veröffentlicht wurde. Als Radiosingles wurden diesmal „Das verschenkte Glück“ (mit der schönen Zeile „…nur wer das Glück verschenkt, hat Glück…“)  „Freunde (Tabaluga)“ und (als viel gesuchte Promo-Single, weil in neuer Aufnahme 2003) „Das Feuer (2003)“ ausgekoppelt.

Auf der Tabaluga-CD ist ein „Schweine-Song“ enthalten, der bei der Live-Aufführung als „Schweine Ragga“ aufgeführt wurde. Den hat MAFFAY 2003 erfolgreich (Top 40) als Single ausgekoppelt- und zwar im Duett mit dem „Musical-Rapper“ KADER KESEK, der schon 1999 bei der „Tabaluga  & Lilli“-Tour mitwirkte.

Erster Sohn YARIS kommt auf die Welt

Passend zu Tabaluga, also quasi passend zu Kinderliedern, kam am 4. Oktober 2003 PETER MAFFAYs erster Sohn YARIS zur Welt. Mutter ist seine vierte Frau TANJA SPENGLER, die er kurz zuvor heiratete.

“Laut und leise” erneut Platz 1

Nach einer längeren Pause veröffentlichte PETER MAFFAY im Januar 2005 ein neues Rock-Album, das gleich eine aus 18 Songs bestehende Doppel-CD war: „Laut und leise“ – erneut enterte er damit die Spitze der Albumcharts. „Schweine“-Musiker KESEK war erneut als Co-Autor involviert bei der ersten Promo-Single „Glaub an mich“. Co-Produzent bei der neuen CD war diesmal LUKAS HILBERT – MAFFAY blieb also seiner Linie weiterhin treu, sich als Produzenten Leute aus dem Dunstkreis UDO LINDENBERGs an Land zu ziehen.

Mit „Hoch und höher“ wurde eine weitere Single aus dem Album ausgekoppelt, die recht wenig beachtet blieb. Weit mehr Aufmerksamkeit erreichte die Open Air und Hallen-Tournee 2005, von der im Jahr 2006 auch ein Live-Mitschnitt veröffentlicht wurde.

“Begegnungen – eine Allianz für Kinder” – passend zur Vaterschaft

Vielleicht auch dem Umstand geschuldet, dass er inzwischen einen Sohn hatte, griff PETER MAFFAY 2006 die „Begegnungen“-Idee noch einmal auf und veröffentlichte unter diesem Motto eine Benefiz-CD – u. a. mit Duett-Songs unter dem Motto „Begegnungen – eine Allianz für Kinder“. Im Dezember 2006 gab es dazu einen imposanten Auftritt bei „Wetten, dass…“ mit dem Song „Children Of the World“.

Erneut gaben sich sehr unterschiedliche Künstler auf dem Benefiz-Album die Ehre: So sind Künstler wie ZOLA, Megastar des südafrikanischen Kwaito-Hip Hop, CESARIA EVORA, die Grand Dame des kapverdischen Morna, die jungen indischen Club Djs RDB, die Eurovisions-Siegerin RUSLANA aus der Ukraine oder der indianische Sänger ROBBY ROMERO auf der CD vertreten. Chef im Ring blieb PETER MAFFAY, der in diesem vielfältigen künstlerischen Dialog eine Chance erkannte, Menschen auf die Not und das Elend von Kindern aufmerksam zu machen, die weltweit zu leiden haben. Für das „sperrige“ nicht deutschsprachige Projekt war eine Top-10-Album-Notiz ein Erfolg.

Weihnachtsalbum Frau und Sohn gewidmet

2007 erfüllte sich PETER MAFFAY einen Wunsch und widmete insbesondere seiner Frau TANIA und seinem Sohn YARIS die CD „Frohe Weihnachten mit Tabaluga, Peter Maffay und seinen Freunden“. Das Album beinhaltet zwölf Lieder zur stillen Zeit. Die alten Weggefährten waren erneut mit am Start: BERTRAM ENGEL, PASCAL KRAVETZ und PETER KELLER waren Co-Produzenten, Textdichter GREGOR ROTTSCHALK gehört in Sachen „Tabaluga“ ja schon fast zum Inventar. Besonders wichtig an dieser weihnachtlichen Produktion war PETER MAFFAY, dass seine Lieder auch kleinen Kindern Spaß machen sollten. – Erstaunlicherweise schaffte das Album es nur bis auf Platz 25 der Albumcharts. Die Single aus dem Album war „Backen für den Weihnachtsmann“.

“Ewig” wieder auf Platz 1

Im August 2008 war PETER MAFFAY wieder in der Spur – das gewohnte Erfolgsrezept „Rockalbum“ zog weiter – mit „Ewig“ ging es wieder mal an die Spitzenposition der Albumcharts. Die Plattenfirma beschrieb es damals wie folgt: „Auf der einen Seite gibt es harten Rock, schnörkellos, direkt und kraftvoll, auf der anderen Seite melodische Balladen, sensibel, bildhaft und ruhig. Moderne Soundgefüge und Aussagen mit großer Wirkungskraft lassen einen PETER MAFFAY so lebendig erkennen wie er sich bisher selten gezeigt hat: ‚Ich glaube, wir liegen mit dem Album richtig.  Einige Songs haben Gänsehautfeeling, das ist für mich ein gutes Barometer.‘“ Als Single entschloss man sich für „Die Liebe bleibt“, die u. a. vom jungen schwedischen Produzenten PATRICK BERGER.

Auch die „Ewig“-Tour 2009,  bei der CARL CARLTON, der seit 2004 kurzzeitig „abhanden gekommen“ war, wieder am Start war, kann als großer Erfolg bezeichnet werden – die Hallentour war binnen kurzer Zeit ausverkauft. Wie das heutzutage so schon länger üblich ist, erschien 2009 eine „Platin-Edition“ des „Ewig-Albums“. Darauf enthalten war als Bonus die Radio-Single „Verlier sie nicht

40-jähriges Bühnenjubiläum

2010 feierte PETER MAFFAY sein 40-jähriges Bühnenjubiläum.  Zu diesem Anlass erschien eine weitere „Best Of“-CD mit Neuaufnahmen – diesmal unter dem Namen „Tattoos“. Die Songs wurden gemeinsam mit einem philharmonischen Orchester neu eingespielt. Der Erfolg konnte sich sehen lassen – fast schon standardmäßig gab es die Spitzenposition in den Albumcharts – da es das 14. Mal war, dass Peter Maffay dies Kunststück gelang, hat er sich damit den ewigen Nummer-1-Rekord in den Albumcharts gesichert.

Als Single wurde „Sonne in der Nacht (2010)“ ausgekoppelt. – Im Herbst 2010 absolvierte Peter Maffay dazu erneut eine Konzerttournee und zwar mit dem Philharmonic Volkswagen(!) Orchester. Ob die Musiker „Diesel“-Parfum genutzt haben, ist dabei nicht überliefert.

Auch von „Tattoos“ wurde Ende 2010 Werbung dafür gemacht, ein Album nicht bei Erscheinen zu kaufen, sondern auf die „Premium-Edition“ zu warten – die Rechnung ging bei Fans, die diese Rechnung so aufstellten auf. Einer der dort enthaltenen fünf neuen unveröffentlichten Songs war „Unbekanntes Land“, das als Radio-Single veröffentlicht wurde. Ein weiterer selbstironischer Song aus dieser Phase war „Ich bin nur ein Mann“.

Bambi für Integration

2011 veröffentlichte PETER MAFFAY eine Single namens „Erwachsen sein“, wobei die Nummer von einer Gruppierung namens „23“ veröffentlicht wurde. Dahinter verbarg sich Deutsch-Rapper BUSHIDO, mit dem MAFFAY sich zunächst so freundschaftlich verbunden fühlte, dass er ihm sogar einen „Bambi für Integration“ verlieh. Im November 2011 traten die beiden auch gemeinsam bei MARKUS LANZ auf, um den Song vorzustellen.

Da BUSHIDO seine gewaltverherrlichenden und frauenfeindlichen Texte, weiterhin nicht vom Markt nehme, sei das ein Zeichen mangelnder Konsequenz. Daher distanzierte sich PETER MAFFAY von seinem einstigen Kumpel – das ungleiche Pärchen war damit wieder getrennt. Konsequenter zeigte sich HEINO – der gab seinen Bambi angesichts dieser Preisverleihung damals zurück. Welches von BUSHIDOs gewaltverherrlichenden Songs letztlich zum Bambi-Preis für Integraion geführt hatte, ist derweil leider nicht bekannt.

Tabaluga geht weiter

Ende 2011 wurde die Erfolgsgeschichte „Tabaluga“ fortgeschrieben: „Tabaluga und die Zeichen der Zeit“ enterte standesgemäß die Spitze der Albumcharts. Auch die Single, ein Duett mit Ex-Monrose-Star und späterer DSDS-Jurorin Mandy Capristo (- sie übernahm die Rolle der ‚Lilli‘), namens „Die Zeit hält nur in Träumen an“, erreichte die Top-100-Singlecharts. Wie zuletzt praktiziert, ging es auch mit diesem Programm im Herbst 2012 auf Tour, die als Live-Mitschnitt kurz darauf auf Tonträger veröffentlicht wurde.

Weitere (Radio-Singles) aus dem Album waren „Alles im Leben hat seine Zeit“ und „Ich hatte keine Zeit für Dich“.

16. Nummer-1-Album

Im Januar 2014 war es wieder Zeit für ein aktuelles Album namens „Wenn das so ist“. Zum 16. Mal war damit ein Album Spitzenreiter in Deutschland – ein absolut historischer Rekord. Vorab wurde bereits die Single „Halleluja“ veröffentlicht, in dem es um Vergebung bzw. um Verzeihen als Chance zum Neuanfang geht. In dem Zusammenhang passend: 2014 erhielt MAFFAY den ECHO für sein soziales Engagement. Leider konnte BUSHIDO nicht als Laudator für den Preis gewonnen werden.

Für 400.000 verkaufte Einheiten gab es Doppel-Platin für das Album, dessen Tour unter dem Namen erneut mitgeschnitten wurde. Als Singles wurden „Gelobtes Land“ (die Motorrad-Hymne wurde sogar als „Premium-Single“ veröffentlicht) und „Wenn der Himmel weint“, eine Midtempo-Nummer mit der Aufforderung zum positiven Denken, ausgekoppelt.

Auch 2015 ging es auf große Arenentour durch Deutschland unter dem Motto „Niemals war es besser!“. Auch dazu liegt ein Mitschnitt vor – PETER MAFFAY beeindruckte in einer 175-Minuten-Show.

(*to be continued*)

Stephan Imming, 24.10.2015 – Update 30.08.2024

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2 Antworten

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