LIVE NATION | Crew Nation

Live-Nation richtet Fonds für Tour-Crews ein – ein Modell für Deutschland?

Der US-amerikanische Konzertveranstalter Live Nation strauchelt wie fast alle Branchenteilnehmer angesichts der Coronakrise. Anders als andere Marktteilnehmer, macht der Veranstaltungsriese aber nicht nur auf eigene Probleme aufmerksam, sondern denkt auch und gerade an die vielen Mitarbeiter und Helfer, ohne die die Veranstaltungen, insbesondere große Events, nicht stattfinden könnten.

Konkret betont Live Nation, dass die Crew-Mitglieder das Rückgrat der Livebranche seien und bittet die Fans daher um Solidarität: „Wir hoffen, dass Sie alle gemeinsam mit uns sie (Crewmitglieder) in dieser temporären Unterbrechung unterstützen“.

Der Veranstaltungsgigant geht dabei mit leuchtendem Beispiel voran, indem er einen Fonds namens „Crew Nation“ aufgelegt hat, der Crewmitarbeitern zugute kommen soll. Hier werden u. a. Bühnenbauer, Ton- und Lichttechniker, Special-Effect-Teams, Schreiner und auch Tour- und Produktionsleiter unterstützt. Bemerkenswert: Ausgeschlossen von diesem Fonds sind explizit Mitarbeiter von Live Nation selbst. Verteilt werden die Gelder von der Benefizorganisation Music Forward Foundation, die nach festgelegten Kriterien entscheidet, wo das Geld am dringendsten benötigt wird.

Der CEO von Live Nation, Michael Rapino, geht dabei mit sehr gutem Beispiel voran, indem er mit seiner Familie 250.000 US-Dollar in den Fonds eingezahlt hat. Insofern lässt er seinen warmen Worten („Konzerte wären nicht möglich ohne die Crew, die im Hintergrund daran arbeitet, dass alles funktioniert“) auch Taten folgen.

Um den Konzert-Crews zu helfen, hat der Veranstalter Live Nation sehr tief in die Tasche gegriffen und zahlt insgesamt einen Betrag in Höhe von unglaublichen 10 Mio. US-$ in den Fonds ein – 5 Mio. als Vorabzahlung, 5 Mio. US-$ sollen in der Öffentlichkeit, bei Fans und Bands eingesammelt werden. Ein herausragendes Beispiel für Wertschätzung und echte Solidarität!

Solidarisch zeigt sich hier ebenfalls die weltberühmte Band Depeche Mode auf Facebook mit den Worten: „Thank you to all of the crew members who work tirelessly to make tours happen. You have our support. #CrewNation

Nicht wenige Fans fragen sich: Brauchen wir im deutschsprachigen Raum auch einen Support der Bands und Crewmitglieder?
Wie steht es um die Helfer von Helene Fischer, Andrea Berg, Andreas Gabalier und allen anderen Schlagerstars? Depeche Mode und viele weitere Künstler gehen mit gutem Beispiel voran und unterstützen Ihre Crew.
Roadies und Arbeiter für Bühne, Technik und Licht haben auch hierzulande in Zeiten von Corona keine Einnahmequelle, viele der Mitarbeiter arbeiten selbständig. Existenzängste sind vorprogrammiert. Liveshows sind auch bei uns nicht ohne die unglaublich hart arbeitenden Crews und Bandmitglieder, welche bei jedem einzelnen Konzert vor und hinter den Kulissen arbeiten, möglich.
Eine helfende Hand und ein Dankeschön, Wertschätzung in dieser schweren Zeit, wären mehr als wünschenswert. Vielleicht können ja auch im deutschsprachigen Raum Kräfte mobilisiert werden, ein großes Dankeschön an alle, die vor und hinter der Bühne dafür sorgen, unvergessliche Konzerte erleben zu dürfen.
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