Am 03. Dezember 2019 fand im Düsseldorfer Andreas Quartier die dritte Pressekonferenz zu Heinos bevorstehender Klassiktournee mit dem Violinisten Yury Revich statt. Anlass genug, mit Heino über das Konzept der Tournee, seinen neuen Manager Helmut Werner und die an seinem Geburtstag (13.12.2019) erscheinende Unplugged-CD „Weniger ist mehr“ zu sprechen.
Wie ist die Idee entstanden, die Tournee „Heino goes Klassik“ zu machen?
Die Idee hatte ich schon immer, aber ich bin nie dazu gekommen. Ich bin von Ralf Bendix entdeckt worden, um Volkslieder zu singen, und habe von einer englischen Firma (EMI Electrola, Anmerkung der Redaktion) einen Zehnjahresvertrag bekommen, sodass ich immer Volkslieder singen „musste“. Der Vertrag ist dann ja nochmal um zehn Jahre verlängert worden. Dann kam Dieter Thomas Heck mit der „Hitparade“ dazwischen. Ich konnte ja mit Volksliedern nicht in der „Hitparade“ auftreten, deshalb haben wir Schlager gemacht wie „Die schwarze Barbara“, „Blau blüht der Enzian“, „Karamba, Karacho, ein Whisky“ und „Mohikana Shalali“. Dann hatte ich die Idee gehabt, Rock zu singen, aber ich bin nie dazu gekommen, klassische Lieder zu singen, was mir am Herzen lag. Weil die Rocktournee, die ich im Frühjahr dieses Jahres gemacht habe, sehr erfolgreich geworden ist, habe ich mir gesagt: „Jetzt bist Du in einem gewissen Alter, jetzt musst Du Dich beeilen, sonst hast Du keine Chance mehr, Klassik zu singen!“. Deshalb habe ich zu meinem neuen Manager Helmut Werner gesagt: „Jetzt möchte ich eine Klassiktournee machen!“ Er hat die ganze Tournee zusammengestellt und jetzt wollen wir mal gucken, wie es weitergeht. Ich werde auch meine Hits singen, natürlich ein bisschen anders arrangiert. Seit gestern sind wir im Vorverkauf und es läuft sehr erfreulich – und wir haben noch ein ganzes Jahr Zeit!
Kannst Du schon etwas dazu sagen, was Du auf der Tournee singen wird?
Ich werde erstmal meine Hits in einem klassischen Arrangement singen, aber ich habe ja nur eine gewisse Zeit, denn ich habe ja über 1000 Titel gesungen. Dann werde ich natürlich ein paar Rocktitel machen, z.B. „Sonne“, „Tage wie diese“ und „Junge“. Außerdem werde ich ein paar schöne Volkslieder singen, „Ännchen von Tharau“, „Am Brunnen vor dem Tore“, „Sah ein Knab‘ ein Röslein steh’n“ und aus der Oper „Der schwarze Peter“ werde ich „Ach, ich hab‘ in meinem Herzen“ singen. Die ganze Palette! Wir haben Yury Revich gewinnen können, der einer der besten Violinisten auf diesem Planeten ist und vor zwei Jahren den Echo Klassik gewonnen hat. Mit ihm werde ich ein paar Sachen zusammen singen. Er hat ja ein ganzes Orchester mit zehn Geigen, vier Celli, vier Bratschen und zwei Kontrabässen mitgebracht, dazu kommen dann noch meine Musiker, sodass wir mit ungefähr 30 Mann auf der Bühne stehen und ein schönes Klangbild erzeugen.
Du hast ja vor elf Jahren schon einmal eine CD mit klassischen Melodien von Mozart bis Tschaikowsky veröffentlicht. Wirst Du daraus auch etwas auf der Tournee singen?
Da werde ich jetzt mal reinschauen, was ich damals gemacht habe und mir die Arrangements anhören. Da muss ich jetzt ans Werk gehen und mir einen guten Arrangeur suchen, der das ins rechte Licht rückt.
Wie ist der Kontakt mit dem neuen Manager Helmut Werner zustande gekommen?
Den Helmut habe ich beim Geburtstag von Peter Orloff kennengelernt. Er war mir sofort sympathisch. Mit meinem früheren Manager Jan Mewes hatte ich ja nie einen Vertrag. „Manager“ ist ja immer blöd, ich war ja schon Heino, da hat der Jan noch im Sandkasten gespielt. Deshalb kann der Jan nicht sagen, er hätte mich groß gemanagt. Er hat die Geschäfte rangeholt, die automatisch gekommen wären, ob die jetzt zum Helmut Werner oder zum Jan Mewes oder zu mir kommen. Es muss nur einer erledigen. Das macht jetzt der Helmut Werner, der hat auch diese kommende Tournee vorbereitet. Er ist ja noch wesentlich jünger als ich und es ist bis jetzt eine gute Zusammenarbeit.
Du veröffentlichst nächste Woche ja noch eine CD mit Unplugged-Versionen Deiner Volkslieder. Wie ist die Idee dazu entstanden?
Ich habe mich daran erinnert, dass ich ja mal schöne Volkslieder gesungen habe wie „Ännchen von Tharau“, „Am Brunnen vor dem Tore“ und „Sah ein Knab‘ ein Röslein steh’n“. Das sind alles Lieder, die jetzt praktisch nur mit einer Gitarre gespielt werden und ich singe dazu. Überhaupt kein großes Orchester, sondern nur eine Gitarre, vielleicht mal eine Flöte und eine Mundharmonika dazu. Die Lieder müssen kein großes Brimborium haben, die klingen von der Melodie her schon schön. Ich habe das Arrangement ganz klein gehalten und das Album kommt dann zu meinem Geburtstag raus.
Hier noch ein wichtiger Hinweis der Pressekonferenz:Heinos Fans können sich im Herbst nächsten Jahres, also pünktlich zum Tourneestart, auf eine CD mit Titeln des neuen, klassischen Heino freuen.
Maximilian Lemli