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GEMA-Kulturförderung wird geändert
Die GEMA (Gesellschaft für musikalische Aufführungsrechte) hat es sich zur Aufgabe gemacht, kulturell bedeutende Werke zu fördern. Gemeint waren damit in der Vergangenheit offensichtlich Werke der „E-Musik“. Aktuell gibt es Bestrebungen, die Kulturförderung seitens der GEMA neu und zeitgemäß aufzustellen. Darüber informiert unter anderem SONG e. V., ein Interessenverband von Songautoren. Gerne kommunizieren wir hier deren Statement zum Stand der Dinge in Sahen GEMA-Kulturförderung:
VERSO und SONG e.V. begrüßen geplante Reform der GEMA-Kulturförderung
Als Verbände, die sich der Interessenvertretung von Songwriterinnen und Songwritern verschrieben haben, begrüßen VERSO und SONG e.V. die geplante Reform der GEMA-Kulturförderung, über die seitens der GEMA bereits 2024 im Rahmen der Mitgliederversammlung informiert wurde und zu der nun konkrete Schritte angekündigt wurden.
Das Volumen der kulturellen Förderung soll erhalten bleiben: Weiterhin sollen 30% der Fördermittel für Mitglieder eingesetzt werden, die kulturell bedeutende Werke schaffen. VERSO und SONG e.V. stimmen jedoch überein, dass in diesem Bereich Reformbedarf besteht. Bislang ist die besondere Förderung nur für die sogenannte „Ernste Musik“ / „E – Musik“ vorgesehen. Diese Einschränkung will die GEMA beenden, um einer größeren Bandbreite an Musikschaffenden gerecht zu werden. Wir halten diese Reform für überfällig, denn die bisherige Einteilung ist nicht mehr praxisnah und stellt eine unangemessene und unzeitgemäße Benachteiligung eines erheblichen Teils der GEMA-Mitglieder dar.
Im Sinne einer größeren Vielfalt unterstützen VERSO und SONG e.V. ausdrücklich das Vorhaben, künftig förderungswürdiges Repertoire aus allen Genres an der Kulturförderung partizipieren zu lassen. Diese Förderung soll fair und zielgerichtet stattfinden und etwa Nachwuchs-Autorinnen und -Autoren abseits des Mainstreams oder Musikschaffenden, die eher ein Repertoire „in der Nische“ schaffen, zugutekommen. Wir sind sicher: Viele spannende Projekte großartiger junger Talente warten auf Realisierung!
Eine fortlaufende Förderung von Werken bereits verstorbener GEMA-Mitglieder soll es nicht mehr geben, ebenso keinen Förder-Anspruch, der sich allein durch Lebensalter oder die Dauer der GEMA-Mitgliedschaft begründet. Auch die Zugehörigkeit zu einem bestimmten Genre soll nicht entscheidendes Kriterium für eine finanzielle Unterstützung sein. Werke aus dem sogenannten „U-Musik“ – Bereich sollen prinzipiell ebenfalls eine Chance auf Förderung haben. Auch hier wird nämlich kulturell wertvolles Repertoire geschaffen, das den Urheberinnen und Urhebern jedoch in der aktuellen Musiklandschaft oft keine auskömmlichen Erlöse bringt. Davon unbenommen sieht die aktuelle Planung ja vor, dass ein Fokus auf der zeitgenössischen Kunstmusik erhalten bleibt. Keineswegs geht die sogenannte „E – Musik“ also künftig leer aus.
In Zeiten, in denen Genre-Grenzen ohnehin in der Praxis zunehmend verschwimmen, befürworten wir den Vorschlag von GEMA – Vorstand und Aufsichtsrat und empfehlen unseren stimmberechtigten Mitgliedern, diesem bei der kommenden GEMA-Mitgliederversammlung in München zuzustimmen.
10.04.2025
Mehr Infos unter www.song-ev.de und www.verso.online
Auf dem Foto (v.l.n.r.): Frank Ramond, Tobias Reitz, Linda Stark, Ali Zuckowski, Daniel Flamm
© Manuel Vescoli | GEMA
Kontakt: kontakt@song-ev.de und info@verso.online