Auch sein neues Album “Diamanten” weist wieder einen sehr breiten Klang auf. Das Album klingt so, als würde sein Sound den Zuhörer durch einen virtuellen Raum tragen. Entscheidend sind dafür sind auch die Arrangements in den Keyboards und eingesetzten Gitarren.
Die Eingangsmelodie bei “Diamanten” ist stark angelehnt an “100 Millionen Volt”. Der gleichnamige Titel seiner vorab veröffentlichten Single möchte ich als kleinen Bruder seines Songs “100 Millionen Volt” bezeichnen, ohne dass er dessen Klasse besitzt.
Was bei “Diamanten” noch auffällt, ist, dass der Song in den Strophen “Die Dämmerung geht schlafen..…” und “Wenn Du mich anstrahlst….” keine direkten den Text unterstützenden und federführenden Melodien erklingen. Eine Melodie erklingt in den Strophen genau zwischen den Textzeilen. Das ist genau ein Stilmittel, um diesen Sound so modern klingen zu lassen.
Ein erster Kracher ist natürlich die Single “Mein Herz schaut mich fragend an”. Für mich eins der Höhepunkte unter den diesjährigen Schlagersongs. Sogar noch einen kleinen Tick besser als “100 Millionen Volt”. Auch dieser Song dürfte in einem Club sehr gut die Tanzfläche füllen.
Es gibt übrigens bei diesen Songs ein Instrument, dessen Verwendung ein Schmankerl darstellen würde. Mir drängt sich hier und auch bei “Diamanten” ein Saxophon auf. Es könnte durch seinen nasalen Klang kleine Klangtupfer in den Sound hineinbringen und in einem Wechsel zu den Arrangements der Keyboards und Gitarren stehen und so einen zusätzlichen Punch in die Lieder bringen. Ich möchte hier an den Song “The Best” von Tina Turner aus dem Jahr 1989 erinnern.
In seiner Gesamtheit ist “Diamanten” ein richtig gutes Album mit nur ganz kleinen Schwächen geworden. Im bisherigen Schlagerjahr sticht dieses Album heraus.
Ein kleiner abschließender Kritikpunktt sei noch gestattet: Warum schafft man es nicht, zu einem derart gelungenen Album ein adäquates Cover zu schaffen? Das Cover wirkt ein bisschen lieblos gestaltet.
Thomas Kaiser