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UDO JÜRGENS: Bedeutendes Album von 1968 erstmals digital verfügbar!
So traurig es ist, dass die „Kuratoren“ von UDO JÜRGENS auch zehn Jahre nach dem Tod des Künstlers CD-Veröffentlichungen von bedeutenden Alben verhindern, ist es wenigstens möglich, die Alben digital zu „genießen“. Man ist dann halt auf Streaming-Dienstleister angewiesen oder auf MP3-Anbieter – im Wave-Format dürfte es schon schwieriger werden. Einfach eine CD zu veröffentlichen macht unter Gewinnmaximierungs-Aspekten („das Gesamtwerk“ soll ja schließlich verkauft werden) keinen Sinn – leider. Außer ein paar durchgeknallten Kuratoren-Speichelleckern wird das in der Fanszene schon bedauert nach unserer Beobachtung.
Veröffentlichung zur Europa-Tournee 1968
Wie berichtet, ist seit letzter Woche bereits das legendäre Live-Album von UDO digital verfügbar (natürlich ebenfalls nicht als einzelne Doppel-CD erhältlich). Der Rückblick auf die VÖ kam bei vielen Fans sehr gut an, so dass wir hier auch mal einen Rückblick machen. Das Album erschien nämlich pünktlich zum Tour-Start 10. September 1968. Eigentlich sollte das Album „UDO JÜRGENS in Action“ heißen, letztlich wurde das dann in „udo“ abgekürzt. Das Album wurde im August 1968 in Paris produziert.
Spannend: Kurz vor Veröffentlichung war die Rede von 14 Titeln – auf dem Album wurden aber nur 12 veröffentlicht. Spekulation: Die Songs „Wer zählt die Tränen“ und „Einmal sind wir alle gleich“ sind auf dem Sampler-Album „Udo Jürgens“ vertreten. Gut möglich, dass diese Titel eigentlich für „Udo“ geplant waren. Man kann davon ausgehen, dass bei einer Neuauflage des Albums bestimmt die beiden Titel als Bonustracks enthalten sind (kleiner Scherz, wir wissen ja, wie „gewissenhaft“, „professionell“ und „sorgfältig“ die „Kuratoren“ arbeiten)..
Arrangiert von ALAIN GORAGUER
Arrangiert wurde das Album von Europas Star-Arrangeur ALAIN GORAGUER, der sich nicht nur einen Namen als Arrangeur von FRANCE GALLs ESC-Siegertitel „Poupee de cire…“ machte, sondern auch für ADAMOs Arrangements zuständig war.
Textdichter WALTER BRANDIN fest im „Stall“ von BEIERLEIN
Udos Manager HANS R. BEIERLEIN legte Wert darauf, dass sein Schützling ordentliche Texte vorgelegt bekommt. Einer der TOP-Textdichter der damaligen Zeit war zweifelsohne WALTER BRANDIN. Der schrieb auf dem „Udo“-Album die Songs
- Du lebst in dieser Stadt
- Do swidanja
- Matador
- Was wirklich zählt auf dieser Welt
- Es wird Nacht, Senorita
- Der kleine Bach und
- Ich glaube.
Wie wichtig BRANDIN damals war, ließ BRANDIN die Branche in einem Interview aus 1968 wissen:
Promotion
Für das Album wurde ordentlich Werbung gemacht.
Tracklist
- Wahre Liebe ist ganz leise – Die B-Seite von „Mathilda“ im Walzer-Style – kein echtes UDO-Highlight…
- Du lebst in dieser Stadt – erstmals digital – erinnert an den Weihnachts-Song „Gloria in excelsis deo“
- Ich frage nicht – Jazziger Song, der schon auf „Lieder voller Poesie“ zu hören war – toller Titel!
- Do Swidanja – zuletzt auf „Star Festival“ veröffentlicht – typisch russische Harmonien, vielleicht UDOs Familiengeschichte geschuldet
- The Shadow Of Your Smile – erstmals digital – Coversong des Oscar-prämierten Soundtracks zu „The Sandpiper“ mit schöner Piano-Begleitung
- Matador – Klassiker von UDO mit sperrigem Stierkampf-Thema – schon damals packte UDO heiße Eisen an!
- Mathilda – erfolgreiches Cover von HARRY BELAFONTE – trotz (oder wegen) Banalität ein kommerzieller Hit
- Was wirklich zählt auf dieser Welt – erinnert an später erschienenes „Was wichtig ist“ – schöner Klassiker, den UDO auch später auf Tour sang – B- Seite von…
- Es wird Nacht, Senorita – dt. Version von „Le rossignol anglaise“ – kommerziell erfolgreich, aber wenig anspruchsvoll.
- Der kleine Bach – erstmals digital – Coverversion von ADAMO, großartiges Kleinod!
- Regen in der Nacht – erstmals digital – Coverversion eines sehr schönen DDR-Hits von MICHAEL HANSEN, siehe auch HIER
- Ich glaube – aktueller denn je: Ich glaube, dass man nichts vom Krieg mehr wüsste, wenn wer ihn will, ihn auch am meisten spürt
Rezension von BRAVO
Die BRAVO schrieb: „Der beste UDO, den es je gab! Alle Melodien und Texte sitzen wie angegossen, und die Arrangements von ALAIN GORAGUER sind meisterhaft.“ Jedes einzelne Lied wurde kurz von der BRAVO vorgestellt. Bemerkenswert sind neben der Überlegung, dass „Mathilda“ ein Hit werden könnte (die Rechnung ging dann ja wirklich auf) geschrieben wurde:
„Ich glaube“ ist ein überzeugendes Plädoyer gegen politische Unvernunft und für friedliches Zusammenleben. Kurz: Das beste UDO-JÜRGENS-Album, das es je gab!
4 Antworten
dieser artikel haut rein und beisst ins fleisch!
„kuratoren“, die keine sind, da sie das werk des uj nicht kennen
wie peinlich die plattenhüllen blamage…..ok. die lp hob uj endgültig an die europa spitze der pop künstler. da war nix schlagerhaftes mehr. alain goraguer. ( produzierte nana etc) ein meister. so wie johnny harris oder joachim heider. ich wette die kuratoren kennen die namen nicht.
bleibt weiterhin kritisch doch fair. mein inzwischen altes ohr hört euch zu.
Dem offensichtlich frustrierten Herrn Imming muss wohl mal ein Autogramm von Udo Jürgens verweigert worden sein. Anders kann ich mir diesen dummen und von Hass geprägten Beitrag nicht erklären. Wir Fans sind froh dass sich die Kuratoren um den Nachlass von Udo Jürgens sorgfältig und sehr gut kümmern. Wir Fans sind froh, dass diese Werke endlich digital erscheinen. Auf eine CD Veröffentlichung kann gut und gerne verzichtet werden. Mein Auto z.b hat gar keinen CD-Player mehr und ich muss Musik digital hören. Der Bericht spricht garantiert nicht für die vielen Udo Jürgens Fans sondern offenbar ist hier ein sehr frustrierter armer Journalist am Werk.
Der Kuratoren-Speichellecker sollte DRINGEND eine seinem Niveau angepasste Seite suchen, von ähnlich anbiedernden PEINLICH-Beiträgen gibt es mehr als genug. Viel Spaß dabei!
UDO war ganz ohne Zweifel eine bemerkenswerte Produktion!
Nach “ Was ich dir sagen will(1967) und “ Mein Lied für dich(1968) war “ Udo“ das dritte sehr erfolgreiche Album von
Udo Jürgens.