Peter Maffay Schlager

PETER MAFFAY im Schlagerprofis-Interview: Ich würde bei SILBEREISEN auftreten, wenn…

PETER MAFFAY: Pressekonferenz zur Buch-VÖ “Kein Weg zu weit” ein voller Erfolg!

Gestern (22.10.2024) gab sich PETER MAFFAY bei der Pressekonferenz anlässlich der Veröffentlichung seiner “Bilder-Biografie” namens “Kein Weg zu weit” in Essen im imposanten FUNKE Medienhaus die Ehre. Eine Stunde stand er Rede und Antwort und erzählte von vergangenen Zeiten, aber auch zukünftigen Projekten und tat auch kund, dass er bereit stehe, wenn BRUCE SPRINGSTEEN im kommenden Jahr Interesse hätte, dass er “auf Schalke” mit dem “BOSS” auf der Bühne steht.

Natürlich steht auch PETER MAFFAY für “Unterhaltung mit Haltung”, nimmt es aber anderen Künstlern nicht krumm, wenn die ihre Kunst für sich stehen lassen. Sein Bildband “Kein Weg zu weit”, der ab sofort im Handel ist, ist wirklich empfehlenswert. Wir werden morgen über das Event und das Buch ausführlicher berichten – hier schon mal das exklusive Schlagerprofis-Interview mit PETER MAFFAY, dem man auch entnehmen kann, dass wir eigentlich sogar “60 Jahre Rock’n’Roll feiern können angesichts des ersten Band-Auftritts von PETER MAFFAY am 7. Oktober 1964 in Waldkraiburg:

Peter Maffay Schlager

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Das Musical „Anouk“ feiert demnächst ja Premiere im November in Hannover. „Tabaluga“ steht ja für Respekt. Ist „Anouk“ ein weiblicher Gegenpol – oder wie würden Sie das formulieren?

 So habe ich das nie empfunden. Anouk ist eine Protagonistin – ein Wesen, ein kleiner Mensch, der an Geschichten, die er erlebt, wächst. Anouk ist auch eine Plattform, die Werte dieser Gesellschaft vermittelt. Insofern gibt es da eine Parallele zu Tabaluga. Anouk ist aber von heute, Tabaluga ist eher von gestern. Tabaluga ist mehr ein Märchen, während Anouk in der heutigen Zeit stattfindet.

Das Projekt wird in der BEATRICE-EGLI-Show vorgestellt. Man hat Sie noch nie in der FLORIAN-SILBEREISEN-Show gesehen?

Ich mache keine Schlager mehr, aber wenn jemand auf Schlager steht, habe ich damit kein Problem.

 Sie selber würden aber bei SILBEREISEN nicht auftreten…?

Das klingt für mich ein bisschen zu stark nach Einordnung, das mache ich eigentlich nicht. Das fand ich früher nicht gut und ich finde es heute immer noch nicht gut. Im Gegenteil: Es gibt sehr gut gemachte Schlager und nicht wirklich gut gemachte andere Musik. Da ist für mich die Qualität entscheidend. Ich selber stehe aktuell für eine andere Stilistik. Solange ich das machen kann, was ich machen möchte, ist mir die Plattform, auf der das stattfindet, nicht so wichtig.

Wenn ich hier „Konfliktpotenzial“ sehen würde, was ich nicht tue, dann würde ich nicht zur BEATRICE-EGLI-Show gehen.

Es war ja geplant, eine NETFLIX-Doku von HELENE FISCHER zu produzieren. Das ist Medienberichten zufolge geplatzt. Damit gibt es noch immer keinen Star des deutschsprachigen Sprachraums, über den eine NETFLIX-Doku erstellt wurde. Können Sie sich vorstellen, dass NETFLIX mal bei Ihnen vorstellig werden sollte?

Es gab in der ARD einen Dokumentationsfilm über mich bzw. über uns – von 60 und 90 Minuten Länge. Da ist eigentlich alles über mein Leben erzählt worden. Sehr viel mehr dieser Art muss es nicht geben. Nun gibt es noch dieses Buch „Kein Weg zu weit“, das man „Bilder-Biografie“ nennen könnte, das sehr gut gelungen ist. Ich sehe nicht den Bedarf, eine NETFLIX-Doku zu machen. Ich glaube, dass über meine Hintergründe, meine Erlebnisse und meinen Werdegang usw. genügend veröffentlicht worden ist.

Eine Frage zu Ihrem früheren Produzenten JOACHIM HEIDER: Wie kam es zum Schlussstrich mit diesem Produzenten?

Wir sind während der Produktion von „Steppenwolf“ einvernehmlich auseinandergegangen, weil einige Dinge, die während der Produktion passierten – ohne das zu vertiefen – , nicht so waren, wie wir uns das vorgestellt haben… Mein damaliger langjähriger Freund und Studiotechniker PETER WAGNER sprang ein. Mit ihm habe ich das „Steppenwolf“-Album dann zu Ende produziert. Das war es dann.

Wenn man der BRAVO Glauben schenken darf, fand Ihr erster Rock’n’Roll-Auftritt sogar schon vor 60 Jahren statt – laut BRAVO am 7. Oktober 1964?

Ja, das ist richtig. Es gab eine Band DUKES in den 1960er Jahren. Die sind bei einem Konzert in Donauwörth ausgefallen. Man hat händeringend schnellstens einen Ersatz gesucht. Wir sind eingesprungen und haben mit unserer damals schon bestehenden Band das Konzert gespielt und uns „DUKES“ genannt. Es gab keinen Widerspruch dazu.

War „Über sieben Brücken“ das erste Lied mit einer größeren textlichen Tiefe? Kann man das so sagen? Oder gibt es da eine andere Initialzündung?

Das würde ich nicht so sehen. „Über sieben Brücken“ war ein Anlass, sich mit den Verhältnissen in der damaligen DDR auseinander zu setzen. Dass wir uns gesellschaftlich und politisch positionierten, ist schon VOR diesem Lied passiert oder um dieses Lied herum. Aber „Über sieben Brücken“  bedeutete die Bekanntschaft mit HERBERT DREILICH, mit KARAT, bedeutete den Dialog mit Fans in der DDR und Dinge dieser Art. Es war nicht die Initialzündung zu einer politischen oder gesellschaftlichen Positionierung, das kann man nicht sagen. Aber: Es war Bestandteil dessen, ja.

Ein Lied früher war ja „Frieden“, das bestätigt Ihren Hinweis, dass es schon zuvor Songs mit Tiefgang gab…?

Ja, der Song ist ja noch viel älter. Das Lied gab es viel früher schon. „Ich will Frieden mit allen auf der Welt und mit mir selbst“. Die Zeile hat MICHAEL KUNZE kreiert.

A propos MICHAEL KUNZE: Von ihm haben sie sich nach einigen Jahren erfolgreicher Zusammenarbeit getrennt. Hat er seinen Frieden mit dem damaligen Bruch gemacht?

MICHAEL hat das sicherlich bedauert. Ich habe den Bruch auch bedauert. MICHAEL war und ist mein Freund –bis heute. Aber damals  konnte und wollte ich nicht anders. Er hat das letztlich  akzeptiert. Wir sind uns im Lauf der Jahre immer wieder mal begegnet. Zu seinem 80.Geburtstag im November vorigen Jahres war ich in Hamburg und habe ihn besucht. Ich schätze ihn nach wie vor sehr und bin ihm sehr dankbar für alles, was er für mich gemacht hat.

Ihr Sohn YARIS ist demnächst als Solokünstler auf Tour. Werden Sie ihn besuchen?

Natürlich, klar – das erwartet er von mir, ohne mir das so zu sagen. Natürlich will ich mir anschauen, was er macht. Als wir, meine Band und ich, anfingen, große Arenen zu spielen, habe ich mir auch immer gewünscht, dass mein Vater, der damals schon betagt war, noch kommt und uns zuhört. Das hat er dann auch gemacht. Und er hat mir im Anschluss an solche Konzerte seine Meinung gesagt: was ihm gefallen hat und vor allen, was ihm nicht gefallen hat. Das hat mir viel bedeutet.

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Foto und Interview: Schlagerprofis.de

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