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HANS ROSENTHAL: Unterhaltungslegende mit Tiefgang
Einer der beliebtesten Showmaster der Nachkriegsgeschichte war zweifellos HANS ROSENTHAL. Bis heute sind die Worte “Das war Spitze!” und “Dalli Klick” im nationalen Bewusstsein. Der stets höfliche und freundliche Showmaster hat jahrelang mit “Dalli Dalli” und anderen Formaten ein Millionenpublikum begeistert. Dass er als Jude in Deutschland in der Kindheit sehr schwere Zeiten durchlebt hat, wissen viele nicht – auch wenn er darüber immer mal wieder berichtet hat und das auch in seinem Buch “Zwei Leben in Deutschland” zum Ausdruck gebracht hat.
Fernsehfilm und Doku
Anlässlich des 100. Geburtstags von HANS ROSENTHAL hat der ZDF einen “Fernsehfilm der Woche” produziert, bei dem es um den Zwiespalt zwischen Unterhaltung und Show geht – das klingt spannend – hoffentlich orientiert man sich an den wirklichen Geschehnissen.
Pressetext
Das ZDF widmet seinem unvergessenen Quizmaster Hans Rosenthal (“Dalli Dalli”) zum 100. Geburtstag am 2. April 2025 einen “Fernsehfilm der Woche”, der den Entertainer von einer bisher weitgehend unbekannten Seite zeigt: im Zwiespalt zwischen Showgeschäft und der Vergangenheit als jüdischer Mensch in Deutschland. In die Hauptrolle des Entertainers schlüpfen Florian Lukas und Claude Albert Heinrich (in jungen Jahren). Silke Bodenbender spielt Ehefrau Traudl. In weiteren Rollen: Hans-Jochen Wagner, Teresa Rizos und andere.
Enge Abstimmung mit Familie ROSENTHAL
Regisseur Oliver Haffner (“Wackersdorf”) inszeniert im Raum München und Berlin bis 6. September 2024 ein Bio-Pic nach dem Drehbuch von Gernot Krää. Der Autor entwickelte es in enger Abstimmung mit der Familie Rosenthal. Historikerin Anne Giebel, die ihre Dissertation zum Thema “Der Überlebende und der Unterhalter. Hans Rosenthals deutsch-jüdische Geschichte” verfasste, war ebenso beteiligt wie ZDF-Unternehmensarchivar Dr. Veit Scheller. Produzent ist Ingo Fliess (if…Productions). Die Redaktion haben Frank Zervos und Esther Hechenberger. Gefördert wird der Film vom FFF Bayern.
Prägende Persönlichkeit des deutschen Fernsehens
ZDF-Programmdirektorin Dr. Nadine Bilke: “Hans Rosenthal war eine der prägendsten Persönlichkeiten des deutschen Fernsehens, insbesondere für das ZDF. Er brachte frischen Wind in die Unterhaltungssendungen des Senders und prägte das Format der Quiz- und Spielshows entscheidend. Seine von ihm erdachte Show ‘Dalli-Dalli’, die 1971 startete, war eine der beliebtesten Shows im TV, nicht zuletzt auf Grund seiner charmanten und humorvollen Art. Auf dem Höhepunkt seines Erfolges wussten jedoch die wenigsten im Publikum von seinem Schicksal als Jude in der NS-Zeit. Es war eine Zeit, die stark vom Vergessen und Verdrängen geprägt war. So auch im ZDF.”
“Eine ungeheuerliche Geschichte – und ein wichtiger Stoff, der überfällig war und der von uns selbst erzählt werden muss”
Der 90-Minüter führt die Zuschauerinnen und Zuschauer in den Herbst 1978. Hans Rosenthal ist auf dem Höhepunkt seiner Karriere: als Liebling der Nation. Die 75. Ausgabe seines Straßenfegers “Dalli Dalli” steht kurz vor der Ausstrahlung. Doch die Feierlaune wird durch eine Entscheidung des Senders getrübt: Seine Jubiläumsshow fällt ausgerechnet auf den 9. November – 40 Jahre zuvor fanden rund um den 9. November die antisemitischen Pogrome statt. Rosenthal steckt in einem moralischen Dilemma. Als jüdischer Jugendlicher im Nazi-Deutschland musste er zwei Jahre lang untertauchen und mitansehen, wie nach dem Tod seiner Eltern sein zehnjähriger Bruder deportiert und erschossen wurde.
Weitere Angehörige wurden ebenfalls ermordet. Und nun soll ausgerechnet er parallel zur Jährung der antisemitischen Novemberpogrome, die erstmals mit einer offiziellen Gedenkveranstaltung samt Bundeskanzler verknüpft ist, Millionen Deutsche mit seiner beliebten Rate- und Spieleshow entertainen und ablenken. Als der Quizmaster dann auch noch selbst vom Zentralrat der Juden in die Kölner Synagoge eingeladen wird – in die erste Reihe neben Helmut Schmidt, gerät er in einen großen inneren Konflikt.
“Eine ungeheuerliche Geschichte – und ein wichtiger Stoff, der überfällig war und der von uns selbst erzählt werden muss”, erklärt ZDF-Programmdirektorin Dr. Nadine Bilke. Ein großer Dank gelte der Familie Rosenthal, die das Projekt von Beginn an eng begleitet hat.
Doku wird nach Film gesendet
Der Filmstoff vermittelt Einblicke in den Zeitgeist und das Fernsehgeschäft der 70er-Jahre mit Flashbacks in Rosenthals Vergangenheit – ein zeitgeschichtliches Thema auch für eine Doku (Redaktion: Stefan Brauburger und Peter Hartl) über die Kindheit und Jugend des Entertainers: Fünf Mal kann er dem sicheren Tod entkommen, findet durch Glück und Geschick mutige Helferinnen in Berlin, die ihn in einer Gartenlaube verstecken.
Die ständige Todesangst, aber auch eine nahezu unerschöpfliche Zuversicht prägen sein Leben. Durch eine Montage aus Interviews mit Sohn Gert, einem jüdischen Freund aus Jugendtagen, Verwandten und Mitstreitern sowie mit Hans Rosenthal selbst (in früheren Aufnahmen) sowie Archivmaterialien, entsteht eine Doku, die im Anschluss nach dem Fernsehfilm ausgestrahlt werden soll, anlässlich Rosenthals 100. Geburtstag.
Quelle Pressetext: ZDF
Foto: ZDF, Ella Knorz
Eine Antwort
Ich hoffe das der Film bald gezeigt wird, habe sehr gerne Dalli Dalli, viele Folgen gesehen, bin selbst 1970 nach Berlin gekommen und mein Sohn habe ich 1978 geboren. Besonders, war es noch wo ich eine Patientin gepflegt habe, in Berlin Lichterfelde.
Sie hat mir erzählt das Fam. Rosenthal sehr nette Nachbar sind sowie damals Hr. Rosenthal selbst