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GfK-Album-Charts: KEIN Schlageralbum in den Top-100!

GfK-Albumcharts: Wir haben das Thema bei Schlagerprofis.de gesetzt!

Dass es Schlager momentan schwer in den Albumcharts haben, haben wir schon vor zwei Monaten HIER geschrieben und immer wieder zum Thema gemacht – inzwischen spricht sich das wohl rum. Dass es heute so weit ist, dass KEIN einziges Schlageralbum in den Charts ist und selbst „schlageraffine“ Themen wie ANNA ERMAKOVA nicht einmal die Top-40 knacken, ist schon erschreckend. Die Frage ist: Haben wir wirklich einen desaströsen Schlagerabsturz zu beklagen, oder ist das Ermittlungssystem – sagen wir …  merkwürdig?

Media Control mit ganz anderen Ergebnissen

Dass die Glanz- und Gloriazeit des Schlagers momentan definitiv vorbei ist, lässt sich nicht leugnen. Würden wir eine KI unsere Artikel schreiben lassen, könnte man jetzt reißerisch nach Helden schreien, die den Schlager „retten“, das ist aber auch falsch, weil so schlecht wie die GfK es auswertet, ist es vielleicht gar nicht. Denn: Es gibt ja auch andere Chartermittler wie Media Control – und da kommt man zu ganz anderen Ergebnissen, wie Schlagerprofis-Leser MARKY mit Recht anmerkt:

Als Ergänzung einige Chartruns bei Media Control:

Michelle – Flutlicht: 1 – 2 – 6 – 22 – 28
dArtagnan – Herzblut: 1 – 11 – 51 – 36 (GfK 3 – 63 – out)
Marianne Rosenberg – Bunter Planet: 5 – 9 – 22 – 28 – 10 – 44 – 48 – 68 – 74 (GfK nur 3 Chartwochen)

Neun Chartwochen bei Media Control – nur drei bei der GfK – irgendwie ist das „strange“. Auch ein Blick bei Amazon sorgt für Stirnrunzeln – auch da sieht es BEI WEITEM nicht so schlecht aus, wie die GfK es Glauben lassen will. Beauftragt wird die GfK vom BVMI, also vom Bundesverband der Musikindustrie. Man darf gespannt sein, ob die Ermittlungen nicht doch mal hinterfragt werden. Klar ist Streaming das Nonplusultra und wird immer wichtiger. Nur: Sind es wirklich MENSCHEN, die Millionenfach Songs streamen, die „im echten Leben“ – mit Verlaub keine Sau kennt? Man weiß es nicht…

Rückblick

Wir haben mal einen Blick auf die Charts der letzten Jahre geworfen, um die Brisanz aufzuzeigen. Dabei gehen wir auch mal etwas weiter in die Vergangenheit, weil wir ein eigenes Archiv haben und nicht nur auf Internet-Archive angewiesen sind. Schauen wir mal auf die allererste Liste von 1962. Das waren noch Zeiten, als man sagte, „nach bestem Wissen und Gewissen“ zu agieren und das auch so gehandhabt hat:

Bild von Schlagerprofis.de

Vor 60 Jahren

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Schon damals waren zwar u. a. die BEATLES das Maß aller Dinge, aber der Schlager fand durchaus statt. Zum Beispiel auf Platz 4 (FREDDY QUINN).

Vor 50 Jahren

Wenn wir vor 50 Jahren REINHARD MEY für den Schlager vereinnahmen („Wie vor Jahr und Tag“), würde der uns vermutlich erschlagen. Lassen wir das also. Aber HEINO (Platz 19) war durchaus auch Schlager. Spannend. Das erfolgreichste Schlageralbum stellte damals auf Platz 13 die DEUTSCHE FUßBALLNATIONALMANNSCHAFT mit dem Album „Fußball ist unser Leben“ – kein Wunder nach der gewonnenen Fußball-WM.

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Vor 40 Jahren

Das erfolgreichste Schlager-Album vor 40 Jahren war auch in den Top-20 zu finden – ROGER WHITTAKER befand: „Ein Glück, dass es dich gibt“. (Auch hier haben wir gnädigerweise die Alben von HERBERT GRÖNEMEYER und KLAUS LAGE nicht als Schlageralben definiert).

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Vor 30 Jahren

Die STONES waren auch vor 30 Jahren weit vorne – und PUR haben sich wohl nicht als Schlager-Acts verstanden. Dennoch findet sich auch hier ein Schlager-Album in den Top-20: „Unsere Lieder“ von den FLIPPERS.

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Vor 20 Jahren

Schon vor 20 Jahren waren die BÖHSEN ONKELZ angesagt – aber auch ANDREA BERG war in den Charts schon eine Bank:

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Vor 10 Jahren

Die Spitzenreiterin der Charts vor 10 Jahren kennen wir auch heute noch 🙂 – HELENE FISCHER mit ihrem Jahrhundertalbum:

Charts Schlager

Bei dieser langfristigen Beobachtung stellt man fest, dass es natürlich ein „Schmarrn“ ist, zu erwarten, dass dauerhaft ein Drittel der Top-10 oder in Fünftel der Top-100 Schlageralben sein müssen. Aber dass der Schlager immer fester Bestandteil der Liste war – das lässt sich schon auch im langfristigen Vergleich feststellen.

Toxisch: Schlagerkrise meets Streaming-Priorisierung

Zwei „tödliche“ Dinge kommen nach unserer Meinung hier zusammen: Eindeutig werden in den letzten Monaten deutlich weniger Schlageralben verkauft als das noch vor längerer Zeit der Fall war. Andrerseits – SO schlecht, dass kein einziges Schlageralbum in den Top-100 ist, steht es nach unserer Meinung auch wieder nicht – das ist ein „Fehler im System“, das computergenerierte Streamingklicks höher bewertet als echte Abverkäufe. Hier einen goldenen Mittelweg zu finden – das wäre schon der Königsweg.

In dieser Woche sind die neuen Alben von ANNA-CARINA WOITSCHACK (mit viel Promotion und professionell vermarktet) und MARINA MARX erschienen – gut möglich, dass es in der kommenden Woche punktuell wieder etwas anders aussieht. Wir drücken feste die Daumen.

 

 

 

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