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FRANK LAUFENBERG: Beliebter DJ, Moderator und Buchautor wird 80 Jahre alt!
Auf ein bewegtes Leben schaut Star-DJ FRANK LAUFENBERG, der insbesondere durch seine langjährige Tätigkeit als Moderator des WWF-Clubs und als Buchautor hohes Ansehen erworben hat, zurück. Nach Absolvierung seiner Schullaufbahn in Köln lernte er längere Zeit „die Welt kennen“ und bereiste Europa. Danach machte er eine Lehre als Versicherungskaufmann und verdingte sich nebenbei schon ab 1963 auch als Discjockey in Köln. Nach Abschluss der Lehre wurde FRANK Senderbetreuer für Künstler bei einer großen Kölner Schallplattenfirma (Electrola).
In dieser Funktion bekam FRANK Kontakt zu Sender-Verantwortlichen beim Radio – u. a. beim SDR. Dort präsentierte er Programmverantwortlichen Teile seiner Schallplattensammlung und fragte, ob man damit nicht eine Rundfunksendung machen könnte. Der SDR biss an – und die Radiosendung „Oldies, But Goldies“ war geboren.
Den nächsten Karrieresprung machte FRANK LAUFENBERG, als er den Erfinder der Erfolgs-Radioshow „Pop Shop“ kennen lernte, WALTER KRAUSE vom SWF. Der stellte ihn zunächst probehalber ein – es lief so gut, dass FRANK langjährig beim SWF als Moderator tätig war. Sendungen wie „Top Ten International“. „Open House Hitparade“ und „Bluesbox“ wurden vom Publikum gut angenommen. Das Format „Für wen singen wir? Anti-Hits aus Deutschland“ war bezeichnend – man muss es leider ehrlich zugeben: Ein echter Freund des deutschen Schlagers war FRANK damals wohl wirklich nicht – das war auch seinen Hit-Tipps in der Fachzeitschrift „Musikmarkt“ zu entnehmen.
Bereits Ende 1973 erschien mit „Facts & Platten“ eines von vielen Fachbüchern zur Popmusik, damit etablierte sich FRANK LAUFENBERG als wohl bedeutendster Kenner des Genres.
Deutsche Rap-Geschichte
Als 1980 der Song „Rappers Delight“ auf den Markt kam, kam der Produzent HANS SCHERER auf die Idee, eine deutsche Version mit deutschen DJ-Stars aufzunehmen. Name des Tracks: „Rappers Deutsch“ – der erste deutsche Rap-Hit überhaupt. Als Protagonisten der witzigen deutschen Version, die im Lied 30 Jahre Popmusik Revue passieren lassen, konnte neben FRANK LAUFENBERG auch THOMAS GOTTSCHALK und MANFRED SEXAUER gewonnen werden. Gemeinsam bildeten sie das Trio GLS UNITED – in Anspielung auf die Nachnamen der Interpreten – ohne jeglichen Bezug zu einem Paketauslieferungsdienstleister.
THOMAS GOTTSCHALK startete gerade seine Karriere als „Telespiele“-Moderator, MANFRED SEXAUER war etablierter „Musikladen“-Moderator – und FRANK eben als SWF-DJ angesehen. Der Textdichter HORST MITTMANN hat viele der populären Stars damaliger Zeiten in seinen Text einfließen lassen – und der Clou war, dass die drei DJs viele der besungenen Stars persönlich kannten, was dem Song natürlich eine besondere Note gegeben hat. FRANK soll gesagt haben, dass man damals überlegt habe, sich die „FANTASTISCHEN DREI“ zu nennen, was dann aber doch zu arrogant rübergekommen wäre – einen gewissen Humor kann man ihm nicht absprechen :-)…
1983 betätigte FRANK sich noch mal als „Sänger“ – der Song „Hallo Kleiner“, u. a. unter Mitwirkung seines Co-Moderators JÜRGEN VON DER LIPPE entstanden und produziert von HANNES SCHÖNER, war aber kein Kassenschlager – nicht einmal ein „kleiner“…
Als FRANK 1990 zum Privatsender SAT1 für einige Formate wechselte, wurde das mit Kündigung vom SWF quittiert, was damals hohe Wellen schlug. Auch bei Privatsendern sorgte FRANK für spannende neue Formate, z. B. etablierte er beim Sender RPR eine Sendung, bei der viele Titel eines Albums vorgestellt wurden und die Hörer ihre Lieblingssongs daraus auswählen konnten. Die Erfragung persönlicher Daten ergab dann auch interessante Fakten zum Zielpublikum.
Mitte der 1990er Jahre sah FRANK LAUFENBERG bereits die Probleme des „Formatradios“ für das Medium und formulierte die mit deutlicher Kritik. Im Nachhinein muss man sagen: Wie recht er hatte. Einfach eine formatierte Zusammenstellung vorzunehmen, kann Jedermann bei Spotify vornehmen. Eine spannend moderierte Zusammenstellung – DAS wäre etwas, mit dem sich das Radio hätte etablieren können, aber darauf hat man wohl keinen Wert gelegt.
Gleichzeitig ging FRANK immer mit der Zeit – schon mitte der 1990er Jahre war sein Pop- und Rocklexikon auch als CD-ROM erhältlich.
Zugegeben – viele der „Spitzen“ von FRANK gegen den deutschen Schlager z. B. im WWF-Club, aber auch in Talkshows (u. a. in einer Talkrunde mit dem hoch verehrten und unvergessenen GÜNTER KRENZ) taten weh – andrerseits konnte er es sich erlauben, weil er ein exzellenter Fachmann ist und weiß, wovon er redet, wobei seine Pfeile gegen den Schlager manchmal die Falschen traf, weil es im Schlager-Segment sehr wohl auch hohe Qualität gibt, so wie es in der Popmusik Voll-Ausfälle gibt.
Egal – wir gratulieren FRANK LAUFENBERG zum runden Geburtstag und hoffen, dass er der Szene noch lange mit seinen interessanten Artikeln und Analysen erhalten bleibt.
