Inhaltsverzeichnis
ANDREAS GABALIER in Wien – Zwischen Lederhose, Lebensfreude und leisen Spitzen
Am 31. Oktober war in Wien wieder VolksRock’n’Roll-Zeit. Während sich halb Europa mit Horror-Make-up und Kürbissen beschäftigte, feierte ANDREAS GABALIER in der Wiener Stadthalle auf seine ganz eigene Weise – bodenständig, traditionsbewusst und gewohnt laut. Rund 10.000 Fans kamen zum Halloween-Konzert, das der Steirer augenzwinkernd lieber als „Weltspartag“ bezeichnete. Tracht statt Gruselmaske, Schunkeln statt Schreien – typisch Gabalier.
Hitfeuerwerk in Lederhosen
Dreieinhalb Stunden lang jagte ein Hit den nächsten. Von „Verdammt lang her“ bis zu „So liab hab i di“ präsentierte GABALIER seine Karriere als Rückblick auf 16 Jahre VolksRock’n’Roll. Die Bühne bebte, Pyros schossen in den Himmel, BHs flogen auf die Bühne – der selbsternannte „Steirische Lausbub“ wusste, wie man eine Halle in Bewegung bringt. Besonders emotional wurde es beim Finale „Amoi seg’ ma uns wieder“, als Gabalier mit Tränen in den Augen Abschied nahm: „Ich hoffe, mein liabes Wean, wir sehen uns irgendwann mal wieder.“
Politische Zwischentöne
Doch neben Party und Pathos gab es auch wieder jenen Moment, in dem der Sänger laut wurde. Bei seinem Song „A Meinung haben“ nutzte Gabalier die Bühne, um gesellschaftliche Entwicklungen zu kommentieren – ein Markenzeichen, das ihn immer wieder zwischen Zustimmung und Kritik positioniert. Wir finde es STARK, dass er Kante zeigt!:
„Bei all dem Neuen, was wir zulassen – und das ist auch gut so – vergessen wir manchmal auf das Eigene. Und das entzieht sich gelegentlich meinem Verständnis“
, sagte er in Richtung Publikum. Diese Worte waren typisch Gabalier: kein direkter Angriff, aber ein klarer Appell, österreichische Kultur und Werte nicht aus den Augen zu verlieren. Zwischen den Zeilen klang mit, was viele an ihm schätzen – und andere kritisch sehen: seine nostalgische Haltung, sein Widerstand gegen zu viel „Neues von außen“.
Während die einen darin eine bodenständige Liebeserklärung an die Heimat hörten, empfanden andere seine Ansprache als rückwärtsgewandt und nationalromantisch. Doch das Publikum in der Stadthalle reagierte begeistert – mit Standing Ovations und tosendem Applaus. Die 10.000 Menschen in der Stadthalle zeigten Zustimmung.
Selbstinszenierung und Selbstironie: Vergleich mit TAYLOR SWIFT
Trotz seiner ernsten Zwischentöne verlor Gabalier nie den Schalk. Mit einem augenzwinkernden Vergleich zu TAYLOR SWIFT („Auch sie war mit ihrer Eras Tour vier Jahre unterwegs“) zeigte er Selbstironie – und zugleich, dass er sich seines eigenen Showformats sehr bewusst ist.
Zum Schluss folgte das unvermeidliche „Hulapalu“, bei dem der VolksRock’n’Roller sogar einen Rap-Part einstreute und rot-weiß-rote Konfettikanonen zündete. Ein Spektakel zwischen Volksfest und Rockkonzert.
Fazit
ANDREAS GABALIER zeigte in Wien einmal mehr, dass er ein Meister der Inszenierung ist – zwischen Dirndl-Party, Heimatstolz und Herzschmerz. Seine politischen Seitenhiebe bleiben umstritten, doch sie sind längst Teil seiner Marke. Wer zu GABALIER geht, weiß, was ihn erwartet: viel Show, viel Meinung, viel Gefühl – und am Ende ein Publikum, das sich dankbar in den Armen liegt.
Foto: Universal, Sepp Pail












2 Antworten
Schweizer Album-Charts:
#11 NEW Santiano
#34 Batrice Egli (+31)
#38 Falco
#46 Kastelruther Spatzen (-25)
„Klein gegen Groß“ hatte gestern mit 22,3% einen leicht besseren Marktanteil als „Helen Dorn“ (22,0%). Bei den Zuschauern ab 3 lag der Krimi mit 5.444.000 vorne (KgG 4.900.000). Bei der Zielgruppe 14 – 49 Jahre lag KgG mit 667k / 15,7% deutlich vor „HD“ (222k / 4,8%).