Udo Lindenberg Schlager

UDO LINDENBERG: Berliner Sprachpolizei mit Doppelmoral

UDO LINDENBERG: Irre Sprachpolizei mit Zensur-Wut

Blick 41 Jahre zurück: Die Neue Deutsche Welle war in etwa auf ihrem Höhepunkt, es ging eine Mauer durch Berlin – und UDO LINDENBERG sang einen Song, mit dem er sich für Auftritte in der damaligen DDR bewarb: “Sonderzug nach Pankow”. Um seiner “Forderung” Nachdruck zu verleihen, sang UDO u. a.

All die ganzen Schlageraffen dürfen da singen, dürfen ihren ganzen Schrott zu Vortrage bringen.

“Schlageraffen singen Schrott” – nach wie vor kein Problem…

Gemeint sind hier vermutlich Namen wie UDO JÜRGENS, die schon lange vor UDO LINDENBERG in der DDR auftreten durften – aber natürlich auch die ganze Schlagerszene. Damals war man Freund des Schlagers und hat dennoch lauthals mitgesungen. Warum auch nicht? Ein bisschen Selbstironie schadet nicht, und manche Schlager mögen auch ja durchaus “Schrott” gewesen sein – es wurde ja kein konkreter Schlagerstar beleidigt. Damals gab es noch keine Sprachpolizei. — Dennoch war “Schlageraffe” wohl schon damals durchaus beleidigend gemeint – und wie gesagt: Vielleicht ja damals auch garn nicht mal zu Unrecht.

“Oberindianer” von Sprachpolizei kassiert

Das Wort “Oberindianer” als Beleidigung aufzufassen, ist damals hingegen wohl niemand in den Sinn gekommen – wobei: Auch heute kommt auf SO eine Idee wohl in erster Linie nur eine Sprachpolizei, die man eigentlich nicht ernst nehmen kann. Aber okay, es gibt tatsächlich Menschen, die allerdings ohnehin kein korrektes Deutsch beherrschen – auch da kann man sagen: Wer rumgendert, um anderen die eigene woke Lebensphilosophie arrogant aufzuzwingen – soll das tun.

“Vielstimmigkeit” – aber nur, solange es der eigenen Meinung entspricht

Das Problem ist aber: Die Berliner “Stiftung Humboldt Forum” spielt sich nun als Sprachpolizei auf. “Schlageraffe” – kein Problem. Schlagerfans und Künstler dieses Genres zu beleidigen, damit hat man dort so gar kein Problem. Aber das bööööse Wort “Oberindianer” lässt die gendernden Verantwortlichen*innen*außen nicht kalt. Ausgerechnet das Motto “Vielstimmig” wird mit Füßen getreten: Das Lied eines absolut vorbildlichen und komplett unverdächtigen Kulturschaffenden, UDO LINDENBERG, wird zensiert- DAS ist also die eigenwillige Interpretation von “Vielstimmigkeit”, nur die eigene Meinung zu akzeptieren.

“Schlageraffe” kein Problem, “Oberindianer” diskriminierend und rassistisch…

Das Wort “Schlageraffen” müssen die Betroffenen halt hinnehmen – egal, dafür ist man ja “vielstimmig”. Was “Oberindianer” angeht, wird allen Ernstes gesagt, dass es (offensichtlich im Gegensatz zum Wort “Schlageraffe”) als “diskriminierend und rassistisch” wahrgenommen werden könnte. AUSGERECHNET diese Sprachpanscher, die eine eigene nicht offizielle Gendersprache verwenden, reden hier von “sensiblen und respektvollem” Sprach-Umgang und segnen damit ja indirekt das Wort “Schlageraffe” als sehr respektvoll ab.

Nun kann man sagen: Macht ja nichts, einfach ignorieren, nicht hingehen, eine breite Mehrheit weiß zeitgeschichtlich das Wort “Oberindianer” als “oberster Chef der damaligen DDR” einzuordnen, da muss man halt eine kleine Minderheit, die diesen Horizont nicht hat, ertragen. Das stimmt zwar – aber muss man sie auch finanzieren?

Mit Bundesmitteln gefördert

Denn: Laut Homepage wird die “Stiftung Humboldt Forum im Berliner Schloss wird gefördert durch die Beauftragte der Bundesregierung für Kultur und Medien, durch das Bundesministerium des Innern, für Bau und Heimat sowie auf Grund eines Beschlusses des Deutschen Bundestages” – also vom Steuerzahler (pardon: Steuerzahler:***in*Nen*::). Warum eine große Gemeinschaft DAS bezahlen soll, das Wort “Schlageraffe” als unproblematisch anzusehen, aber “Oberindianer” als Sprachpolizei zu diffamieren, ist schon – zumindest nach unserer Meinung – fragwürdig.

Übrigens…

Die BILD zitiert die Humboldt Stiftung wie folgt: “In der Verwendung des Wortes schwingen die lange Gewaltgeschichte der Kolonisierung und Stereotypisierungen mit, die indigenen Bevölkerungsgruppen angetan wurden und bis heute wirken.” Zum Thema Kolonialzeit sollte die Stiftung vielleicht lieber mal zu diesem Artikel HIER oder auch HIER–  Stellung beziehen, statt Sprachpolizei zu spielen…

 

 

 

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Schlagerprofis – Der Podcast Folge 054

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5 Antworten

  1. Kein einziges Top10-Album vom Freitag ist noch in den Midweeks darin vertreten, teilweise gab es heftige Abstürze:
    Andrea Berg von 1 auf 12, David Garrett 2 – 21, Kelly Family 3 – out, Kylie Minogue 4 – 100, Kerstin Ott 5 – 24.
    Man muss allerdings auch dazu sagen, dass in den Top10 der Midweeks 9 Neueinsteiger sind.
    Auf #1 sind SDP, #2 Berq, #3 Ufo361 – immerhin drei deutschsprachige Alben auf dem Treppchen, neu auf #38 sind die Puhdys.

  2. Danke für diesen wohltuenden Beitrag! Man sollte es nicht mehr lachend ignorieren, denn diese Ideologie nimmt langsam gefährliche Züge an, in ihrer Wirkungsmacht von oben die Gesellschaft umerziehen zu wollen und ihr verquastes Gut/Böse-Schema zu etablieren. Wir sollten zumindest soweit dagegenhalten, dass dieser Unfug nicht auch noch steuerlich finanziert wird.

  3. Wie sieht’s dann mit allen anderen “Indianerliedern” aus? Gus Backus (Brauner Bär und weiße Taube, Da sprach der alte Häuptling der Indianer), Nena (Indianer), Olaf Henning (Komm hol das Lasso raus), Pur (Indianer) fallen mir da spontan ein, werden die auch zensiert? Sollte man die evtl. melden, vielleicht hat man die ja übersehen oder diese Stiftung kennt die Songs gar nicht?!?!? 😉

  4. Hallo Herr Imming,
    Danke für diesen Kommentar. Sie sprechen mir aus dem Herzen.
    Es fängt mit der Sprache an … der Weg in die Diktatur. Ich weiß wovon ich rede.
    Viele Grüße
    Eberhard Kulla

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