Inhaltsverzeichnis
Roland Kaiser ist erstmals mit einem eigenen Konzertfilm in den Kinos zu sehen!
Der ist vor allem eins: eitle Selbstbespiegelung
Wer Roland will, bekommt den Kaiser. Oder das, was zu seinen Insignien gehört: eine rosa Krone aus Plastik und ein Piccolöchen für schlappe 13,99 Euro gleich an der Kinokasse. Geht es noch um Musik oder ist das schon Marketing? Kaiser ist zu seinem 50-jährigen Bühnenjubiläum im vergangenen Jahr auf einer umjubelten Stadiontour unterwegs gewesen. „50 Jahre Roland Kaiser – Ein Leben für die Musik“, so hieß die Show, ein einziger Triumphzug, fast 400.000 verkaufte Tickets, Kaiser spielt 50 Hits an jedem Abend. Jetzt läuft die Aufzeichnung seines Konzerts in der Leipziger „Red Bull Arena“ vom Juli 2024 als Film in den Kinos, der exklusive Backstage-Einblicke verspricht.
Um es vorweg zu nehmen: Das mit einem exklusiven Blick hinter die Kulissen, das stimmt so nicht. Seine Frau Silvia ist kurz zu sehen, die ihm gerne in den Maßanzug hilft, seiner Tochter Annalena haucht er ein Küsschen zu. Es gibt ein paar Bilder, wie er mit freundlichem Geplänkel seine Band begrüßt, gemeinsame Proben werden gezeigt, auch die Crew im leeren Stadion und nach dem Aufbau, wenn die riesige Bühne steht. Dann noch, wie der Kaiser mit einer Käffchen-Tasse ins Studio kommt und Musik anhört. Alles sehr schön, muss man sagen.
Mitglieder seiner Band wie Tina Tandler (Saxophonistin), Billy King (Background-Sänger, Gitarrist) oder Alex Wende (Arrangeur) und Achim Radloff (musikalischer Leiter) kommen ebenfalls zu Wort. Sie dürfen in einer aufgeräumten Kulisse alle das Gleiche sagen. Roland ist toll, so professionell, so fleißig und diszipliniert. Ja, er will es noch immer wissen. Und ja, das stimmt alles, aber es ist inszeniert. Da schraubt einer gehörig mit an seinem Legenden-Status. BILD hat er erzählt, das mit dem Konzertfilm habe er sich bei amerikanischen Künstlern wie Taylor Swift abgeschaut.
Auch Kaiser hat sich sein eigenes Wording zugelegt. Eloquent sagt er immer dasselbe. Er sei demütig, so lange auf der Bühne stehen zu dürfen, voller Dankbarkeit seinen Fans gegenüber, seine Band sei toll, wie eine kleine Familie und nein, er denke noch lange nicht ans Aufhören. Roland Kaiser achtet auf jedes Detail in seiner Außendarstellung. Er ist der charmante Grandseigneur, der sich nahbar gibt und zugewandt, aber doch erkennbar Distanz wahrt.
Einer wie Kaiser hat Lobhudelei jedoch nicht nötig. Der Junge aus dem Berliner Wedding ist DER Megastar im deutschen Schlager. Rolands Karriere – aus Träumen geboren. Seine Lungentransplantation 2010 ist eine Zäsur, aber Maite Kelly verhilft ihm mit dem Über-Hit „Warum hast du nicht nein gesagt“ zu einer Alterskarriere, die in Superlativen zu erzählen ist. Seine Lieder füllen nicht nur Stadien, sondern berühren des Volkes Seele. Evergreens wie „Santa Maria“, „Dich zu lieben“ oder „Manchmal möchte ich schon mir dir“ sind herrliche Songs, die alle Zeit überdauern.
Auch die neueren Titel wie „Du, deine Freundin und ich“ oder „Über den Dächern der Welt“ aus seinem letzten Album „Marathon“ schreiben seine Hitliste fort. Wer kann schon 50 Songs am Stück spielen, die alle mitsingen? „Marathon“ hat übrigens Gold-Status erreicht. Mit dieser Auszeichnung wurde er am Premierenabend in seiner Heimatstadt Münster überrascht. Kaiser auf der Kinoleinwand zu sehen, ist tatsächlich beeindruckend. Er schafft eine Faszination, der man sich nur schwer entziehen kann. Krass, wie seine Beats in den Kinosaal hämmern.
Neuerdings legt er ein immer größeres Marketing auf. Das mag mit seinen Kindern zu tun haben, die als Geschäftsführer der StarMerch GmbH eingetragen sind. Es gibt u. a. Hoodies, Shirts, Becher, Fächer, Brillen und sogar Klemmbausteine, mit denen man sich seinen eigenen Kaiser zusammenbasteln kann. Und den Weihnachtskalender mit Lindor Kugeln gibt’s jetzt beim Rossmann. In den Sorten Milch, Weiß, Doppelmilch-Schneebällchen und Feinherb. Okay, Mädels, lasst uns den Kaiser vernaschen!
Foto: Sony Music, Joshua Sammer for Getty Images
Text: SINA WORM












Eine Antwort
roland kaiser ist auch für mich 1 der grössten des deutschen schlagers
Aber auch meine er braucht solche … einfach nicht er soll sich auf das konzentrieren, was er sehr sehr gut kann singen
er füllt ganze Stadien und ganze konzerthallen sein Konzerte bei der kaisermania in Dresden sind immer uns immer wieder nach nur wenigen Minuten ausverkauft
er braucht solch 1 lobhudelei bzw selbstbeweiraeucherung nicht
Seine Musik und sein Engagement abseits dessen soll sein Erbe sein, wenn er dereinst einmal sterben sollte hoffentlich bleibt er uns noch viele viele Jahre erhalten und macht noch weiteren Generationen in ost und in west noch viel viel Freude und noch viel viel spass
Aber wer weiss denn schon, wer die Idee zu diesem Film hatte