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RALPH SIEGEL: Der „Libero des Musikgeschäfts“
Er war einer der bedeutendsten Schlagerproduzenten und -komponisten des letzten Jahrhunderts. Vom ESC, damals noch Grand Prix Eurovision, war er geradezu besessen – im positiven Sinne. Kein anderer Komponist war so oft dabei wie RALPH SIEGEL, den der berühmte Medien-Manager HANS R. BEIERLEIN einst den „Libero unseres Musikgeschäfts – immer anspielbar, stets schussbereit“ nannte. Bereits mit 38 Jahren wurde SIEGEL vom ZDF mit einer eigenen Fernsehshow als Komponist geehrt – mit dabei war alles, was Rang und Namen hatten in jener Zeit. Das dazu passende Doppel-Album ging 300.000-mal über die Ladentisch – von solchen Zahlen kann man heute nur träumen!
Die Liste seiner Hits ist unglaublich groß: Moskau, Theater, Fiesta Mexicana, Du kannst nicht immer 17 sein, Dschinghis Khan, Ein bisschen Frieden, Babicka – all diese Hits stammen von ihm.
Musikalische Vorfahren
Der Sohn des Komponisten, Textdichters und Verlegers RALPH MARIA SIEGEL und des Operettenstars INGEBORG DÖDERLEIN, Enkel eines Generalmusikdirektors bekam die Musik quasi in die Wiege gelegt. Sein Vater hat ihn zwar geliebt, aber wohl nicht zugetraut, was ihm dann gelungen ist – ein namhafter und überaus erfolgreicher Produzent und Komponist zu werden. In einem Interview mit dem PLAYBOY sagte SIEGEL mal:
Mein Vater hat ein gespaltenes Verhältnis zu mir gehabt. Einerseits hat er mich als Sohn geliebt, andererseits nicht viel Begeisterung entwickelt gegenüber meiner kompositorischen Arbeit. Wie gut ich bin, erlebte er nicht mehr.
Die musikalische erbliche „Vorbelastung“ hat RALPH derweil sicher nicht geschadet. Vater RALPH MARIA textete und komponierte Dauerbrenner wie Capri-Fischer, C’est si bon und Rote Laterne von St. Pauli.
Aufgewachsen ist SIEGEL in Rimsting am Chiemsee, wo er schon in jungen Jahren das Akkordeonspiel lernte und mit sieben Jahren anfing, Klavier zu spielen. Bei den Eltern war es nur logisch, dass der kleine RALPH über Jahre hinweg Privatunterricht in Harmonie- und Kompositionslehre bekam, so dass er bereits mit 14 Jahren seine ersten Lieder komponierte. Seine erste Band hieß das PETER ELVERSEN Septett – diesen Künstlernamen sollte SIEGEL später auch incognito für ESC-Vorentscheidungen nutzen. Das Pseudonym legte sich RALPH als Teenager an, weil man nicht wissen sollte, dass er „Sohn von…“ ist.
Abitur in der Schweiz, internationale Ausbildung
Seine späteren Jugendjahre verbrachte RALPH SIEGEL in der Schweiz. Die Eltern schickten ihn zunächst auf Schloss Kefikon und später auf die internationale Ecole du Humanité in Goldern im Berner Oberland. Dort machte RALPH die Schweizer Matura – und lernte, wie wichtig Fremdsprachen und internationale Kontakte sind. Sein Englisch besserte SIEGEL in England auf – in Bournemouth besuchte er das European Education Center.
Um sich – in Fortsetzung der Arbeit des Vaters – auch in Sachen Verlagswesen weiterzubilden, voluntierte RALPH SIEGEL bei einem der größten französischen Musikverlage („S.E.M.I.“), der von einem Freund des Vaters geleitet wurde (ROLF MARBOT). Vormittags besuchte RALPH damals die Alliance Francaise, um Französisch zu lernen, nachmittags wurden ihm verlegerische Kenntnisse nähergebracht.
Erster Erfolg in USA
Anno 1963 ging RALPH schließlich in die USA – zum Mekka der Country-Music, nach Nashville. Und dort gelang ihm ein bemerkenswerter erster Achtungserfolg mit dem von DON GIBSON gesungenen Song „It’s A Long Long Way To Georgia“. Den Song hat 1968 – lange vor seinem Durchbruch – auch GUNTER GABRIEL auf Deutsch veröffentlicht („Wenn die Rosen blühen in Georgia“). Besonderheit: Bei dieser Aufnahme wird SIEGEL junior als Komponist und SIEGEL senior als Textdichter aufgeführt.
In seiner ersten Sturm- und Drangzeit tat sich RALPH SIEGEL dann mit der Textdichterlegende Dr. MICHAEL KUNZE zusammen, um Protestlieder zu schreiben. Die Hamburger Gruppe CITY PREACHERS nahm Lieder wie „Felder von Verdun“, „Die Hand“ und „Was hab ich in der Schule gelernt“ auf. International kamen diese Lieder teils sogar an – beispielsweise in schwedischen Schulbüchern, wo diese Songs als besonders ausgefallen präsentiert wurden. Immerhin sollen von dem Album der CITY PREACHERS bis zu 8.000 Exemplare verkauft worden sein.
Erster Mini-Hit in Deutschland mit DORTHE
Was viele nicht wissen, aber sehr spannend ist: Sowohl für RALPH SIEGEL als Komponist als auch für Dr. MICHAEL KUNZE als Textdichter war der erste kleine Erfolg ein Song, den DORTHE KOLLO gesungen hat, anno 1966 produziert vom legendären ALEXANDRA-Produzenten FRED WEYRICH: „Sein wahres Gesicht“. Bis sich ein nachhaltiger Erfolg einstellte, vergingen allerdings noch einige Jahre. SIEGEL im Nachhinein zu seinem ersten Hit:
Bist du einmal in den Charts, willst du immer in die Charts.
Musikverlag gegründet
1971 gründete RALPH SIEGEL jr. dann seinen ersten Musikverlag – damals in einem Achtzimmerhaus in der Menzinger Straße in München: Die OLYMPIA Musikproduktion. Stammmitarbeiter waren der Arrangeur RALF NOW, Promoter STEFAN ZOBEL und Sekretärin INGRID ENGLEDER. Naben dem traditionellen Schlager wurde dort auch experimentiert, z. B. mit der progressiven KRAUTROCK-Band DROSSELBART. Trotz großer Promotion wurde das Projekt zwar kein Erfolg – im Gegenteil. Aber: Der damalige Bassist der Band freundete sich mit RALPH SIEGEL an und wurde SIEGELs langjähriger Geschäftsführer und später auch selber Musikproduzent: WERNER SCHÜLER.
Erster großer Charterfolg mit PEGGY MARCH
Nach den ersten kleinen Anlaufschwierigkeiten stellten sich dann doch große Erfolge ein – der erste Chartht war „Einmal verliebt – immer verliebt“ mit PEGGY MARCH, und es schlossen sich Hits wie „Meilenweit“ von MARTIN MANN und „Goodbye Mama“ von IREEN SHEER an.
Erster Festivalerfolg mit MIGUEL RIOS
Noch bevor RALPH SIEGEL erstmals beim Grand Prix Eurovision teilnahm, bteiligte er sich beim Wettbewerb RTL Encoure International de Production. Er schrieb für den Superstar MIGUEL RIOS die Nachfolgenummer für dessen Überhit „Song Of Joy“ -und gewann mit „Sonnenschein und Regenbogen“ das RTL-Festival.
Superstars klopfen an – Produzent von PETER ALEXANDER
SIEGELs anhaltender Erfolg sprach sich rum – und nun klopften auch die großen und ganz großen Stars bei ihm an. Gleich die erste Nummer für REX GILDO traf voll ins Schwarze: „Fiesta Mexicana“ ist bis heute ein Evergreen. Ein noch größerer Coup war es sicher, für PETER ALEXANDER tätig sein zu dürfen – die erste Nummer für PETER hieß „Unser tägliches Brot ist die Liebe“. Das überzeugte „PETER den Großen“ so sehr, dass er SIEGEL als Produzenten anheuerte – und erstmals seit über 20 Jahren einen neuen Produzenten nach KURT FELTZ anheuerte. Die Zusammenarbeit sollte über 14 Jahre lang andauern.
Erfolgreicher UDO-JÜRGENS-Produzent
Was viele nicht mehr so richtig auf dem Schirm haben: 1972 hatte UDO JÜRGENS eine kleine Durststrecke, der Song „Vergiss die Liebe nicht“ war leidlich erfolgreich, aber meilenweit vom sonstigen UDO-Erfolg entfernt. HANS R. BEIERLEIN nahm Kontakt mit SIEGEL auf – und der übernahm auch die Produktion für UDO JÜRGENS – mit nachhaltigem Erfolg. Gleich der erste Song, „Der Teufel hat den Schnaps gemacht“, brachte ein Comeback für UDO – und Hits wie „Griechischer Wein“ und „Ein ehrenwertes Haus“ gehen ebenfalls auf das Konto des Produzenten (!) RALPH SIEGEL.
1973 Gründung von Jupiter Records
Nachdem RALPH SIEGEL als Verleger immer erfolgreicher wurde, bemerkte er bei der internationalen Musikmesse MIDEM, dass er noch erfolgreicher tätig sein könnte, wenn er eine eigene Schallplattenfirma hätte. Und so gründete er im Sommer 1973 das Label Jupiter Records – den Namen hatte bereits sein Vater etablieren können. Mit der großen Plattenfirma Ariola gelang eine Kooperation – und gleich der erste Künstler CHRIS ROBERTS, dessen Vertrag mit Polydor zuvor ausgelaufen war, schlug ein – der erste Hit hieß „Du kannst nicht immer 17 sein“.
Internationaler Erfolg mit SILVER CONVENTION
Nun hatte RALPH SIEGEL sein erstes Etappenziel erreicht – international aber war die Nachfrage nach deutschsprachigen Schlagern wie denen von CHRIS ROBERTS eher überschaubar. Wieder war es Kollege MICHAEL KUNZE, der einen guten Riecher hatte: Die von ihm produzierte Gruppe SILVER BIRD CONVENTION hatte mit „Save Me“ einen kleinen Hit. Nachdem es sogar in die US-amerikanischen Charts mit der Single ging, wurde eine LP produziert – unter dem griffigeren Namen SILVER CONVENTION. Darauf enthalten der Riesenhit „Fly Robin Fly“ – ein Riesenhit, auch in den USA.
PENNY MCLEAN legte kurze Zeit später mit ihrem Welthit „Lady Bump“ nach, so dass auch der internationale Erfolg erreicht werden konnte. SIEGEL hatte Feuer gefangen und entdeckte für sich das „Projekt seines Lebens“: Den Grand Prix Eurovision de la Chanson – heute ESC.
Wenig Anerkennung für großen Erfolg
Schon früh war RALPH SIEGEL erfolgreich – aber selbst auf dem Gipfel seines Erfolgs war die Anerkennung des Establishments eher verhalten bis nicht vorhanden. Er sagte mal: „Wir sind halt eines der wenigen Länder, wo man nicht stolz sein darf, dass man in der Schlagerbranche tätig ist“. Kritikern, die dem Schlager einen schlechten Anspruch bescheinigten, sagte er: „Wenn es eine breite Schicht gerne hat, sollte man ihr das nicht dauernd übel nehmen. Das ist für mich eine Form bornierter Überheblichkeit, die ich nicht akzeptieren kann“.
Vielleicht meinte er damit auch, dass er anfangs kämpfen musste, um Anerkennung zu bekommen. weil man ihn wohl anfangs als „Sohn von…“ wahrgenommen hat. Im Laufe der Jahre hat er sich dann als Top-Produzent und -Komponist etabliert und für ganz große Stars „Hits nach Maß“ produziert – sei es für PETER ALEXANDER, CHRIS ROBERTS, KAREL GOTT oder wen auch immer.
„Gotttesgeschenk“ PETER ALEXANDER
Für PETER ALEXANDER gearbeitet zu haben, hat SIEGEL als „Gottesgeschenk“ angesehen, weil er einerseits ein großer Künstler war – andrerseits aber auch ein „Mensch wie du und ich“ war.
RALPH SIEGEL beim Grand Prix Eurovision – Anekdoten
- 1979 sang u. a. GÜNTHER ERIC THÖNER eine Gesangsspur zur Plattenaufnahme von „Dschinghis Khan“. Durch Soundprobleme in der Rudi-Sedlmayer-Halle, in der die Vorentscheidung lief, wurde entschieden, dass beim Vorentscheid damals Vollplayback gesungen wurde – zum Glück der Gruppe DSCHINGHIS KHAN. – Auch 1981 war THÖNER übrigens als Backgroundsänger für Siegel aktiv – diesmal beim Song „Johnny Blue“.
- 1982 hatte sich NICOLE mit gleich ZWEI Liedern platziert. Neben „Ein bisschen Frieden“ konnte sich auch der Song „Nur ein Lied“ durchsetzen. – Letzterer wurde von MELANIE SANDERS interpretiert, kam dann nicht mal bis ins Finale. Spannend: Komponist RAINER PIETSCH wollte mit aller Gewalt seinen Song „durchdrücken“ und berief sich auf das bessere Ergebnis in der internen Jury. Dem wurde (zum Glück) nicht stattgegeben. NICOLE höchstselbst traf die goldrichtige Entscheidung, mit „Ein bisschen Frieden“ anzutreten.
- 1983 wäre RALPH SIEGEL liebend gerne als Zuschauer beim ESC im eigenen Lande, sogar in der eigenen Stadt (München) dabei gewesen – für ihn hatte der BR kein Ticket übrig..
- 1986 trat Siegel u. a. mit der Gruppe „CLOWNS“ an mit der Titelmusik zu einem geplanten gleichnamigen Musical – späterer Projektname des nicht in Gänze realisierten Projekts war „Clowntown“. Einer der Schützlinge der Gruppe war ANDREAS ZARON. Zuvor wurden für das Musical Demo-Aufnahmen mit PENNY MCLEAN, RAINER PIETSCH, CONNY JAHN und Chorfreunden gemacht.
- 1987 trat Siegels Schützling „CASSY“ als Teenager beim ESC an mit dem Lied „Aus“ – deren Schlagerkarriere war damit auch „Aus“, nicht aber die Musicalkarriere – sie wurde als KATHERINE MEHRLING ein Musicalstar. Auf ihrer Wikipedia-Seite stand lange Zeit nichts davon, dass sie einst beim ESC antrat – in zwischen hat die Sängerin es aber augenzwinkernd selbst zugegeben.
- 1987 war „Lass die Sonne in Dein Herz“ nicht unbedingt der Favorit der Gruppe WIND – man entschied sich mit bandintern (Zitat) „3:3 FÜR“ den Titel.
- 1990 bewarb Siegel sich auch für Österreich für die Teilnahme am ESC – mit WATERLOO & ROBINSON kam er in der Vorentscheidung mit dem Lied „So a wunderschönes Leben“ nur auf Rang 3.
- 1992 wäre Siegel lieber mit seinem für LENA VALAITIS komponierten Stück („Wir sehen uns wieder“) zum Grand Prix gefahren; den Song schrieb er unter Pseudonym. Gewonnen hatte aber sein Stück „Träume sind für alle da“ (Interpret: Gruppe WIND).
- 1997 wäre ESTHER OFARIM erste Wahl für das Lied „Zeit“ gewesen, 2003 ANKE ENGELKE für „Let’s Gat Happy“ – es hat nicht sollen sein.
Juror „Deutsche Stimme 2003“
Dass RALPH SIEGEL sogar mal bei einer Casting-Show als Juror tätig war, wissen viele nicht mehr. Aus dem ZDF-Format „Deutsche Stimme 2003“ ging sogar ein später sehr erfolgreicher Sänger hervor: ANDREAS BOURANI – unter seinem bürgerlichen Namen ANDREAS STIGELMEIER.
Arbeit als Passion
Spannend: Schon Mitte der 1980er Jahre hätte RALPH SIEGEL sich unter finanziellen Aspekten zurückziehen können. Seine Arbeit war aber immer auch seine Passion. Dem PLAYBOY verriet er damals:
Nach dem, was ich in den letzten 20 Jahren geschrieben habe, könnte ich mit meiner Familie ein verhältnismäßig gutes Leben in Tirol oder auf Mallorca führen. Aber da ist dieser Virus, der in jedem Künstler steckt und ihn zwingt, seinen Beruf so lange auszuüben, bis er umfällt.
Spätwerk: Musical
In den letzten Jahren hat RALPH SIEGEL eine bemerkenswerte künstlerische Richtung eingeschlagen – mit großem Aufwand und wechselhafter Resonanz: Seine Musicals wie „Zeppelin – Das Musical“ und „Ein bisschen Frieden – Summer of Love“spielen auf einer Bühne, die Geschichte, Drama und Emotionen verbinden wollen. Hier sind ein paar Gedanken und Aspekte zu diesen Werken:
Ein bisschen Frieden – Summer Of Love
Dieses Musical verbindet persönliche Liebesgeschichten mit der großen politischen und kulturellen Geschichte – speziell mit Deutschland in der Zeit von Ost und West, dem Aufbruch der 60er/70er Jahre, und dem Wunsch nach Freiheit, Frieden und Verstehen. Die Rahmenhandlung: Eine junge Musikerin, Nina, möchte das Geheimnis einer längst vergangenen Liebe ihrer Großmutter Elisabeth ergründen – es beginnt mit einer Liebesgeschichte zwischen einem ostdeutschen Rocker und einem westdeutschen Hippie-Mädchen, die über Jahrzehnte hinweg Wirkung zeigt, inklusive Trennung durch politische Grenzen und schließlich Wiedervereinigung(en).
Die Produktionsbedingungen waren allerdings wechselhaft: Die ursprüngliche Version unter dem Titel „’N bisschen Frieden – Rock’n’Roll Summer“ in Duisburg wurde früh abgesetzt, unter anderem wegen schwachem Kartenverkauf und organisatorischen Schwierigkeiten. Die Neufassung mit dem Titel Ein bisschen Frieden – Summer Of Love hatte die Uraufführung in Füssen im Mai 2023 und wurde dort deutlich positiver aufgenommen.
Zeppelin – Das Musical
In „Zeppelin“ widmet sich RALPH SIEGEL dem Leben und Wirken von Ferdinand Graf von Zeppelin sowie dem dramatischen letzten Flug des Luftschiffs LZ 129 „Hindenburg“. Dabei gelingt eine ambitionierte Verknüpfung von historischen Fakten und persönlichen Schicksalen: Liebe, Vision, Fortschritt und Katastrophe treten in Dialog miteinander. Die Uraufführung fand am 16. Oktober 2021 im Festspielhaus Neuschwanstein (Füssen) statt. Das Stück ist mit zwei parallelen Erzählsträngen aufgebaut: einerseits das Leben Zeppelins, andererseits das Katastrophenschiff „Hindenburg“. Musikalisch bietet es eine Vielfalt — Balladen, Shownummern, zeittypische Stücke und auch Nummern mit großem theatralischem Gestus.
Ein spannender Aspekt dieses Projekts ist, wie stark RALPH SIEGEL persönlich involviert ist – nicht nur als Komponist und Texter, sondern auch finanziell und organisatorisch. Trotz mehrfacher Verschiebung (z. B. während der Corona-Zeit), Rückschlägen bei Produzentenverträgen und logistischen Schwierigkeiten hat er das Musicalprojekt weitgehend „durchgezogen“. Auch beim Bühnenbild und bei der Technik wurden große Dinge gewagt – man denke an ein überdimensionales Zeppelin-Modell, Liveeffekte und aufwendige Bühnenszenen.
Für RALPH SIEGEL sind diese Musicals sicher auch eine Selbstvergewisserung: Kann er mehr sein als der Komponist von Schlagern? Ja – und er zeigt, dass er bereit ist, Risiken einzugehen.
Der wohl erfolgreichste Schlagerproduzent und -komponist der deutschen Nachkriegsgeschichte wird heute 80 Jahre alt. Wir gratulieren sehr herzlich zu einem einzigartigen Lebenswerk und drücken die Daumen, dass noch viele glückliche Lebensjahre im Kreise seiner Familie folgen werden!