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LOUIS PHILIPPSON: Klassik-Influencer verschafft neuen Zugang zur klassischen Musik
Vorab: Vermutlich kommt der Hinweis, dass LOUIS PHILIPPSON kein Schlagerstar ist. Er ist ein Pianist, Komponist und „Klassik-Influencer“, dessen musikalisches Talent schon früh erkannt wurde. Inzwischen ist er anerkannter Musiker, der in diesem Jahr nach seinem Deubt „Exposition“ bereits ein zweites Album bei Sony Music / Klassik veröffentlicht hat: „My Way“. Name der Tour: „Klassik für alle“ – bei UNS hat das schon mal funktioniert, er hat auch uns Schlagerprofis „mitgenommen“.
LOUIS PHILIPPSONs Musik bewegt sich an der Schnittstelle zwischen klassischer Tradition und moderner Pop-/Medienkultur. Er interpretiert klassische Werke neu, arrangiert sie oft sehr kreativ und kombiniert sie mit Popstücken, Anime-Melodien oder auch eigenen Kompositionen. Sein Ziel ist es, klassische Musik für eine jüngere Generation zugänglich und attraktiv zu machen — ohne ihre Tiefe oder Virtuosität aufzugeben. Dabei nutzt er Social Media als Bühne, setzt auf visuelle und stilistische Elemente aus Vlogs und Humor und greift bewusst Genre-übergreifende Impulse auf (z. B. Bearbeitungen von Pop oder Soundtracks).
Zurück zum Schlager: Genau DAS sind Punkte, die den aktuellen Schlagergenerationen fehlen. UDO JÜRGENS als „DER“ Topstar des anspruchsvollen Schlagers mit großem Orchester ist verstorben. Lediglich HOWARD CARPENDALE und ROLAND KAISER verfolgen noch die Stoßrichtung, anspruchsvollen Schlager LIVE von großem Orchester begleitet zu präsentieren. Nur wenige Schlagerstars leisten sich überhaupt noch eine kleine Band. Oftmals haben wir es mit Halbplayback- oder gar Vollplaybackkonzerten zu tun. Hier entsteht eine Lücke für die Freunde anspruchsvoller Livemusik (z. B. am Flügel), die jemand wie LOUIS PHILIPPSON füllen könnte.
Guter Mix aus bekannten Klassikern, eigenen Kompositionen und Pop- und Rock-Hits
Ein erster Blick ins Publikum zeigte, dass durchaus eher die „typischen“ Besucher eines klassischen Konzerts dort zu sehen waren – das „Mittelalter“ war mehrheitlich vertreten, was sicher zwei Gründe hat: Sicher spricht LOUIS auch viele Menschen der „Boomer“-Generation an, allerdings sehr oft auch deren Kinder. Und so ist anzunehmen, dass vielfach die Eltern auch in Begleitung ihrer Kinder vor Ort waren – und sich offensichtlich vom Können des Klassik-Influencers begeistern ließen.
Tour-Auftakt ein „Heimspiel“
Zu Beginn des Konzerts erzählte der gut aufgelegte LOUIS, dass er sich sehr geehrt fühlt, quasi „in der Heimat“ seine Tour beginnen zu dürfen. Er stammt zwar aus Mülheim, hat das nahe gelegene Düsseldorf dann aber keck als Heimatort schmunzelnd „vereinnahmt“, was nicht mal falsch ist, weil er in Düsseldorf große Teile seiner musikalischen Ausbildung genossen hat. Sehr pünktlich startete das Konzert, das LOUIS bewusst wie ein „typisch klassisches Konzert“ zunächst inszeniert hatte und dem Publikum sagte, dass er einen anderen Weg geht als das Establishment, was er im Lauf des Abends auch wahr machte.
Immer wieder erzählte er von seiner Kindheit und holte dann sogar eine Mitmusikerin aus der „Heimat“ auf die Bühne: „TCHAMANDA“ begeisterte mit ihrem virtuosen Spiel auf der Violine und ihrer lockeren Art. Das gemeinsam vorgetragene Werk wurde laut LOUIS wenige Minuten vor dem Vortrag überhaupt erst einstudiert – klasse! Ansonsten wurde LOUIS von einem hervorragenden Streichquartett aus Berlin begleitet – die Musiker haben gut miteinander harmoniert.
„Thunderstuck“ erstmals in der Tonhalle?
Neben Klassikern wie Werken von CHOPIN oder VIVALDI trug er auch eigene Stücke vor, die er mit zwei Popmusik-Produzenten produziert hat – nicht umsonst wird LOUIS PHILIPPSON auch der „Rocker unter den Klassikern“ genannt, was er mit seiner Version von AC/DCs „Thunderstuck“ eindeutig unter Beweis stellte und orakelte, ob der Song in der ehrwürdigen Düsseldorfer Tonhalle erstmals zu Gehör gebracht wurde.
Von HANS ZIMMER bis zu ABBA
Den Namen „HANS ZIMMER“ kannte er laut eigener Aussage früher nicht – erst vor zwei Jahren wurde er mit dessen Werk vertraut gemacht – inzwischen hat er den großen Filmkomponisten selbst kennengelernt. Er trug den Song „Cornfiled Chase“ aus dem Film „Interstellar“ vor. Mit seiner Version von „Pirates Of the Caribean“ präsentierte LOUIS ein weiteres Soundtrack-Highlight. Augenzwinkernd kündigte LOUIS dann „einen weiteren Rocksong“ an, nämlich „The Winner Takes It All“ von ABBA – der toll arrangierte Song findet sich auch auf seinem Album.
Klassiker neu aufbereitet
Auch klassische Melodien wurden von LOUIS teils beeindruckend interpretiert (z. B. „Hummelflug“ und Teile der „Vier Jahreszeiten“). „Für Elise“ hat er sogar einen eigenen neuen musikalischen Anstrich in seiner Interpretation gegeben („aus Elises Sicht, die ja eigentlich gar nicht Elise hieß“). Den Song „Hit the Road Jack“ hat er so umarrangiert, dass man ihn nicht auf Anhieb erkennen konnte – am Schluss des Vortrags hat das Publikum den Song aber doch erkannt.
Tour „Klassik für alle“
Tickets für die Tour sind –> HIER <– (*) erhältlich. (Unseres Wissens sind die Konzerte in München, Stuttgart, Ludwigshafen, Dresden und Berlin bereits ausverkauft – man sollte sich also beeilen).
Tourplan
Datum | Wochentag | Uhrzeit | Ort / Location | Stadt |
---|---|---|---|---|
15.10.2025 | Mittwoch | 20:00 | Tonhalle Düsseldorf | Düsseldorf |
24.10.2025 | Freitag | 20:00 | Prinzregententheater | München |
02.11.2025 | Sonntag | 20:00 | CCH – Congress Center, Saal 1 | Hamburg |
06.11.2025 | Donnerstag | 20:00 | Theaterhaus am Pragsattel | Stuttgart |
26.11.2025 | Mittwoch | 20:00 | BASF Feierabendhaus | Ludwigshafen |
22.02.2026 | Sonntag | 20:00 | Konzerthaus Dortmund | Dortmund |
03.03.2026 | Dienstag | 20:00 | Theater am Aegi | Hannover |
04.03.2026 | Mittwoch | 20:00 | Kurhaus Baden-Baden | Baden-Baden |
08.03.2026 | Sonntag | 19:00 | Schauspielhaus Dresden | Dresden |
12.03.2026 | Donnerstag | 20:00 | Die Glocke, Kleiner Saal | Bremen |
13.03.2026 | Freitag | 20:00 | Philharmonie Berlin | Berlin |
15.03.2026 | Sonntag | 20:00 | Alte Oper Frankfurt | Frankfurt am Main |
Fotos: Leona Imming