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INGRID VAN BERGEN – Die unterschätzte Sängerin hinter der Schauspiel-Ikone
Die am heutigen Freitag verstorbene INGRID VAN BERGEN war nicht nur eine beliebte und streitbare Schauspielerin, sondern seit den 1960er Jahren war sie als Sängerin tätig – zunächst mit erotischen Liedern wie „99 Liebesspiele“ (, die ihr ein gewisser „Walter“ laut Song beigebracht hat,) und „Schulbank-Lolita“ („Sie war eine Schulbank-Lolita und hatte in Sex eine Eins“). Heutzutage wären solche Veröffentlichungen wohl nicht mehr möglich, damals kokettierte INGRID mit ihren weiblichen Reizen und gab sich dem damaligen Zeitgeist hin, der heute natürlich ein anderer ist.
Gesangsausbildung an der Hochschule für Musik in Hamburg
Dass INGRID VAN BERGERN nicht „nur“ Schauspielerin war, sondern sich auch musikalisch ausdrückte, hängt mit ihrer Ausbildung zusammen: Nach dem Abitur ließ sie sich an der Staatlichen Hochschule für Musik in Hamburg ausbilden — neben Schauspiel auch als Sängerin. Gerade ihre „rauchige“ Stimme machte sie in Film und Bühne beliebt — offenbar sah sie diese Stimme auch als Mittel für musikalischen Ausdruck.
Wandel im Repertoire: Vom frivolen Lied hin zu anspruchsvollen Chansons
Vielleicht deshalb nahm INGRID später auch deutlich „seriösere“ Lieder auf, z. B. den Song „Oh Michel“, die deutsche Version eines Chansons von CHARLES AZNAVOUR. 1973 veröffentlichte sie ein bemerkenswertes von HARRY WINKLER (Mitglied des Orchesters MAX GREGER) produziertes Album.
„Aus Liebe zu Berlin“: Gert Wildens Hommage an eine Epoche
Das von GERT WILDEN produzierte Album „Aus Liebe zu Berlin“ stellte einen Querschnitt durch die Berliner Jahrzehnte seit den „Goldenen Zwanzigern“ des letzten Jahrhunderts dar. Die gebürtige Danzigerin hatte eine große Affinität zu Berlin aufgrund langfristiger Engagements und viele Kabarett-Auftritte in Berlin.
Eine Überraschung: Christian Anders produziert „Und trotzdem singe ich“ (1984)
Besonders bemerkenswert: 1984 produzierte niemand Geringerer als CHRISTIAN ANDERS ein Album für INGRID VAN BERGEN: „Und trotzdem singe ich“.

Ein vielfältiges Lebenswerk – und ein musikalisches Nebenwerk voller Mut
Die Musikaufnahmen von INGRID VAN BERGEN sind ein faszinierendes Nebenwerk eines Lebens, das primär durch Kino, Theater und später Reality-TV bekannt geworden ist. Ihr 1973 erschienenes Album zeigt: Sie hatte musikalische Ambitionen, eine Stimme – und Mut, sich auch abseits der Leinwand künstlerisch auszudrücken.
Möge INGRID in Frieden ruhen!











