HERBERT GRÖNEMEYER: „Mensch“ als Unplugged-Version veröffentlicht

Es war seine erste Nummer 1: Mensch. Einer dieser Songs, die zur Hymne werden, die über sich, über ihren Erschaffer, über alles hinauswachsen. Damals, 2002, nach vier Jahren Stille und Rückzug ins Private, das erste Lebenszeichen. Zurück auf die Bühne, zurück ins Leben. Und wie die Single einschlug, nicht nur kommerziell mit seiner Chartplatzierung, sondern vor allem kulturell – aus dem Stand war da ein Klassiker. Mensch schien ein Lebensgefühl widerzuspiegeln, Melancholie und Akzeptanz, Trauer und Hoffnung darauf, dass das Leben irgendwie weitergeht. Auch trotz allem Schmerz. Eine Botschaft, mit der sich jede und jeder identifizieren kann und konnte, der das Leben mit seinen höchsten Höhen und tiefsten Tiefen erfahren hatte.

Jetzt nähert sich Grönemeyer dieser Legende wieder und interpretiert sie für Von allem anders, seinem zweiten Unplugged-Album, neu. Oder eher: schraubt sie zurück auf ihre Essenz, auf ihr Fundament und Gerüst. Und beweist einmal mehr, wie aktuell Mensch auch 23 Jahre nach der Veröffentlichung des Originals bleibt. Wie heißt es so schön? „Momentan ist richtig, momentan ist gut.“ Und genau diese so einfache, und doch so schwierige Wahrheit, dieses Mantra, erfüllt Mensch mit seinem neuen Unplugged-Outfit.

An die Stelle der elektronischen Produktion des Originals treten Akustikgitarre, Percussion, Keyboard und Streicher, die den Text begleiten, unterstreichen, verstärken, gemeinsam mit dem Berliner „Rent-a-Crowd“-Chor. Und da sind diese neuen Zeilen, die an die Stelle des markanten Instrumentals in der 2002er Version treten. Zeilen, die das Lied noch ein Stück weiter ins Jetzt rücken, von Zusammenhalt erzählen, Gemeinsamkeit und von Kontinuität. Die Mensch fortschreiben, die letzten 23 Jahre in nur wenigen Zeilen einfangen.

Aufgenommen in den Hansa Studios Berlin, und produziert von Herbert Grönemeyer selbst mit seinem langjährigen Co-Produzenten Alex Silva, ist Mensch auch in seiner neuen Unplugged-Version genau die tröstliche Hymne, die wir in diesen Tagen brauchen. Der Song, der zutiefst persönlich und gleichzeitig allgemeingültig seine Hörerschaft an die Hand und in den Arm nimmt. Und es ist, es ist okay. Mehr denn je.