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HAFTBEFEHL singt REINHARD MEY – und plötzlich ist ein 50 Jahre alter Song wieder in den Charts
Überraschender Nebeneffekt der Netflix-Doku „Babo – Die Haftbefehl-Story“: Ein über 50 Jahre altes Lied von REINHRAD MEY erlebt ein unerwartetes Comeback. Der Song „In meinem Garten“ aus dem Jahr 1970 ist aktuell in den Top-20 der Spotify-Charts gelandet – ausgelöst durch eine emotionale Szene, in der der Rapper HAFTBEFEHL den Titel in der Netflix-Produktion singt.
„Babo – Die Haftbefehl-Story“ stürmt auf Platz 1 der Netflix-Charts
Die Dokumentation „Babo – Die HAFTBEFEHL-Story“ ist direkt nach dem Start auf Platz eins der Netflix-Charts geschossen. Sie erzählt den Aufstieg und Fall von AYKUT ANHAN alias HAFTBEFEHL, einem der prägendsten Figuren des deutschen Straßenrap.
Schonungslos offen spricht der Rapper über Drogenabhängigkeit, Selbsthass und innere Zerrissenheit. Ein Moment sticht dabei besonders heraus: HAFTBEFEHL sitzt mit seinem Smartphone da, spielt „In meinem Garten“ von REINHRAD MEY – und singt leise mit.
Mit brüchiger Stimme wiederholt er die Zeilen:
„In meinem Garten, in meinem Garten
blühte blau der Rittersporn.
Zwischen dem Unkraut in meinem Garten,
im Geröll in meinem Garten,
wo die anderen Blumen verdorr’n.“
Kurz darauf sagt er:
„Brutaler Song.“
Ein Satz, der das Internet bewegt hat.
Das Netz reagiert: MEY wird „bei der Jugend wieder cool“
Was als stiller Moment in der Doku begann, wurde schnell zu einem viralen Phänomen. Auf TikTok und YouTube verbreitete sich der Clip in Windeseile. User kommentieren begeistert:
„Haftbefehl macht eigenhändig Reinhard Mey bei der Jugend wieder cool.“
Innerhalb weniger Tage kletterte „In meinem Garten“ in die Top 50 der deutschen Streaming-Charts – ein bemerkenswerter Erfolg für ein Lied, das mehr als ein halbes Jahrhundert alt ist.
REINHRAD MEY meldet sich persönlich bei Haftbefehl
Auch REINHARD MEY selbst blieb das nicht verborgen. Nachdem er die Doku gesehen hatte, nahm er – so HAFTBEFEHL – persönlich Kontakt zum Rapper auf. Der Rapper teilte die Nachricht stolz in seiner Instagram-Story.
HAFTBEFEHL schrieb in einem emotionalen offenen Brief:
„Er hat mir damit etwas gegeben, das tiefer geht als Zustimmung – eine stille, ehrliche Bestätigung: Dass man den Menschen hinter dem Bild, den Künstler hinter den Schlagzeilen, erst wirklich verstehen sollte, bevor man sich ein Urteil erlaubt.“
Dabei verriet HAFTBEFEHL auch, dass MEY zunächst skeptisch gewesen sei, der Nutzung seines Songs in der Doku zuzustimmen.
„Was sie zuvor im Netz über mich fanden, weckte wohl eher Zweifel als Vertrauen“, so HAFTBEFEHL.
Am Ende jedoch führte der Mut zu dieser ungewöhnlichen musikalischen Verbindung zu einem Moment, der Generationen übergreifend berührt.
Ein Brückenschlag zwischen zwei Welten
HAFTBEFEHL steht für rohe Straßenrealität – REINHARD MEY für poetische Feinsinnigkeit. Doch in „In meinem Garten“ treffen sich beide Welten. MEYs Lied handelt vom Rückzug, vom Überleben zwischen Unkraut und Geröll – Bilder, die sich erstaunlich gut in HAFTBEFEHLs Biografie spiegeln. Dass diese Szene so viele Menschen bewegt, zeigt: Ehrliche Emotionen sind stärker als Genre-Grenzen.
Bemerkenswert: Nie auf „Best Ofs“ verkoppelt
Besonders spannend finden wir, dass „In meinem Garten“ lediglich auf dem Album „Aus meinem Tagebuch“ (Studio-Version) bzw. auf dem legendären „Live“-Album (Live-Version) veröffentlicht wurde und danach nie „verkoppelt“ wurde – zumindest nicht nach unserer Kenntnis. Ein Schmankerl, das also wirklich eher Insidern bekannt war, auch wenn MEY den Song auf Englisch („In my Garden“) und auf Französisch („Dans Mon Jardin“) veröffentlicht hat.
Mal sehen, ob in einem der nächsten Folgen der HAFTBEFEHL-Doku auch der Song „So n kleiner Garten vor der Stadt“ von HEINO vorkommen wird…
CHRISTIAN GELLER sieht HAFTBEFEHL-Doku kritisch
Zugegeben – wir haben die Doku nicht gesehen. Allerdings gibt es eine wie wir finden bedeutende kritische Stimme, nämlich den Erfolgsproduzenten CHRISTIAN GELLER. Und der sagt zur Doku auf Social Media – auch diese Stimme sollte man zur Einordnung mit ins Kalkül ziehen -:
Die Doku ist gut gemacht – kein Zweifel. Aber darf man einen offensichtlich kranken Menschen ausbeuten und auspressen, nur weil er ein Produkt ist? Sollten die „Berater“ und „Profis“ in einem solchen Umfeld nicht einschreiten? Mir war und ist mentale Gesundheit sehr wichtig. Denn nur mit Menschen, denen es gut geht, wird man langfristig erfolgreich sein. Muss erst etwas passieren, bis sich etwas ändert? Gibt es Grenzen, oder bin ich zu kritisch?
				
															
				
								
								
								










