FLORIAN SILBEREISEN vs. ANDY BORG: Kommt es am Samstag zum „Showdown“?

ARD-Streit um den Samstagabend: „Die große Maus-Show“ gegen „Schlager-Spaß mit Andy Borg“ – Show-Kollision sorgt für Zoff

Die ARD steht vor einem brisanten internen Konflikt, der das Programm am kommenden Samstag in Turbulenzen stürzt. Der Grund: Die für gestern geplante „Die große Maus-Show“ mit dem Gast FLORIAN SILBEREISEN wurde kurzfristig wegen eines Fußballspiels verschoben – und soll nun ausgerechnet am nächsten Samstag laufen. Problematisch daran: Zur selben Zeit ist im SWR und MDR bereits seit Langem eine neue Ausgabe des beliebten Formats „Schlager-Spaß mit ANDY BORG“ eingeplant. Wir haben HIER darüber berichtet. Beide Sendungen zielen auf ein ähnliches Publikum – was nun für erhebliche Unruhe in der ARD sorgt.

ARD gegen SWR – Schlagabtausch hinter den Kulissen

In der Programmdirektion der ARD schrillen die Alarmglocken. Die öffentlich-rechtliche Senderfamilie fürchtet, dass sich zwei ähnlich gelagerte Formate gegenseitig die Zuschauer abgraben könnten. Besonders kritisch: Die „Maus-Show“ ist der letzte verbliebene WDR-Samstagabendbeitrag in der ARD – und kämpft bereits seit Monaten mit schwachen Quoten. Es wird gemunkelt, dass man nicht mit der Quotenentwicklung zufrieden sei.  „Verstehen Sie Spaß?“ bleibt ebenfalls hinter den Erwartungen zurück, und selbst Show-Größen wie BEATRICE EGLI holen kaum mehr als zehn Prozent. Die Lage ist prekär: Ein weiterer Quotenschlag ins Kontor könnte für die WDR-Samstagsunterhaltung das endgültige Aus bedeuten.

Deshalb fordern laut Schlagerprofis.de-Insiderinformationen Stimmen aus dem ARD-Hauptprogramm nun, dass der „Schlager-Spaß“ am kommenden Samstag weichen soll – um der „Maus“ freie Bahn zu verschaffen. Doch der SWR zeigt sich nach unserem Kenntnisstand unnachgiebig. Der Sender verweist auf die langfristige Planung und die eigene treue Zuschauerschaft. Zudem holt ANDY BORG mit seinem Format in Summe regelmäßig bis zu zwei Millionen Zuschauer– ein Erfolg, den sich der SWR (nachvollziehbarerweise) nicht kampflos nehmen lassen will – erst recht nicht gegen einen Sender WDR, der über die sehr kurzfristige Verlegung der „Maus-Show“ nicht einmal eine offizielle Presseinfo herausgegeben hat (zumindest wir haben nichts dergleichen gesehen).

Machtprobe mit Gesichtsverlust

Besonders brisant: Der SWR hat unsers Wissens eine Verschiebung bislang kategorisch abgelehnt. Würde er nun doch einlenken, käme das einem Gesichtsverlust gleich. Andererseits könnte ein direktes Show-Duell am Samstag für die ARD ein Desaster bedeuten – insbesondere, wenn sich ein Großteil des Publikums für ANDY BORG entscheiden würde und die Maus-Show mit dem Gast FLORIAN SILBEREISEN mit mageren Zahlen untergehen würde.

Ein weiterer Knackpunkt: ANDY BORG in die ARD zu holen, um das Format künftig dort zentral auszustrahlen, wird wohl auch diskutiert– allerdings mit wenig Rückhalt. In Köln und München heißt es aus Senderkreisen: „Zu alt, zu kleinteilig, kein Konzept für die Zukunft.“ – zumindest bezogen auf den Schlager-Spaß. Als Show-Gast in den Sendungen des Ersten ist er hingegen oftmals dabei – dazu vielleicht „später mehr“…

Zeitdruck wächst

Die Uhr tickt. Die ARD muss sich in den kommenden Tagen entscheiden, wie der kommende Samstagabend aussehen soll. Eine mögliche Lösung könnte ein späterer Sendeplatz für die „Maus-Show“ oder eine Verschiebung ins Erste zu einem anderen Termin sein – doch dafür fehlt aktuell die Zustimmung aller Beteiligten. Auch eine kurzfristige Programmänderung bei den Dritten scheint unrealistisch.

Die Lage ist festgefahren – und die Show-Kollision ein Spiegel für den schwelenden Richtungsstreit in der ARD-Unterhaltung: Tradition gegen Quote, Regionalsender gegen Hauptprogramm, neue Formate gegen altgediente Publikumslieblinge.

Was am Ende zählt, sollte der Zuschauer sein. Und der wird sich am kommenden Samstag wohl oder übel zwischen der Maus-Show mit SILBEREISEN und dem Schlager-Spaß mit ANDY BORG entscheiden müssen. Ein Show-Duell, das so niemand geplant hatte – und das doch viel mehr ist als nur ein Programmkonflikt. Es ist ein Machtkampf um die Zukunft des ARD-Samstags. Sollte „mal wieder“ ANDY BORG den ARD-internen Fehlplanungen weichen müssen (es wäre ja weiß Gott nicht das erste Mal, dass ANDY BORG seinen Sendeplatz räumen muss), wäre das ein Schlag ins Gesicht der vielen Fans des beliebten Quotengaranten!

Fotos:
ANDY BORG: SWR, Kerstin Joensson
FLORIAN SILBEREISEN: MDR, Thorsten Jander