Song e. V. Tobias Reitz Foto: CIneworx

DTV: Aus dem Textdichterverband wird SONG e. V.

DTV „nicht mehr zeitgemäß“: Nun heißt es „SONG e. V.“

Viele werden der Abkürzung „DTV“ nicht viel anfangen können oder denken an den renommierten Verlag („Deutscher Taschenbuch Verlag“). Die Abkürzung steht – oder besser gesagt: stand – aber auch für den „Deutschen Textdichter Verband„, der über Jahrzehnte hinweg die Interessen der Textdichter vertrat. Ähnlich wie die Tagesschau nun „wegen Umfragen“ auf das „meine Damen und Herren“ verzichtet und damit glaubt, dem Zeitgeist zu folgen, geht nun auch der Verband mit der Zeit und benennt sich in „SONG e. V.“ um. Dahinter steckt offenbar der Gedanke, dass die strikte Trennung zwischen „Komponist“ und „Textdichter“ heute wohl nicht mehr so gegeben ist wie das früher der Fall war.

Der Verband hat wohl insbesondere bei den jungen Songautoren die Erfahrung gemacht, dass immer seltener diese Trennung gegeben ist – man versteht sich als „Songwriter“ und eben nicht als Textdichter oder Komponist. Viel besser drückt es FRANK RAMOND aus, der über die „Umfirmierung“ hier informiert:

Presseinformation von „SONG e. V.“

Aus DTV wird SONG e.V.

Deutscher Textdichter-Verband stellt sich als SONG e.V – Berufsverband Songwriting neu auf

Der Deutsche Textdichter-Verband (DTV) hat zum Jahreswechsel 2024/25 seinen Namen in SONG e.V. – Berufsverband Songwriting geändert. Den entsprechenden Beschluss hatte die Mitgliederversammlung im Mai 2024 verabschiedet. Der Verband bleibt seinen bisherigen Zielen treu, weitet aber im Sinne der Zukunftsfähigkeit seine Klientel aus.

„Speziell innerhalb der jüngeren Generation haben wir beobachtet, dass eine Trennlinie zwischen Komponistinnen/Komponisten und Textdichterinnen/Textdichtern kaum mehr gezogen wird“, erklärt Präsident Frank Ramond. „Unsere jüngeren Mitglieder empfinden sich als Songwriterinnen und Songwriter. Wir verschließen uns dieser Entwicklung nicht. Insofern sind nun alle willkommen bei uns, die Songs schreiben.“ Eine Abgrenzung innerhalb der berufsmusikalischen Ausrichtung gebe es bei SONG e.V. nicht mehr. Lediglich zu anderen berufsmusikalischen Sphären wie zur Film-, Werbe- oder auch E-Musik sieht der neue Verband inhaltliche Unterschiede. „Was uns natürlich eint“, so Ramond, „ist das Engagement für eine lebendige, vielfältige Musikszene in Deutschland.“

Der Namensänderung des Verbands, dessen Geschichte sich beinahe 100 Jahre zurückverfolgen lässt, ging ein langer Diskurs mit den Mitgliedern voraus. „Wir mussten uns eingestehen, dass der Name ‚Deutscher Textdichter-Verband‘ nicht mehr dem Zeitgeist entspricht. Für viele in der Szene klang er veraltet. Mit der Bezeichnung Berufsverband Songwriting haben wir versucht, allen an uns gerichteten Wünschen gerecht zu werden.“

Der neue Name wirkt nicht nur moderner, er umfasst nun sowohl Textschaffende als auch Komponistinnen und Komponisten, die gemeinsam an der Entstehung von Songs arbeiten. Frank Ramond: „Es ist entscheidend, dass alle Autorinnen und Autoren textierter Musik gemeinsam agieren und sich unterstützen. Wir sind die, die Hits schreiben! Durch die Umbenennung signalisiert der Verband seine Offenheit und Anpassungsfähigkeit an die aktuellen Entwicklungen in der Musikbranche.“

Die Geschichte von SONG e.V.

Der Librettist Richard Bars, damals Vorstandsmitglied des Verbandes Deutscher Bühnenkomponisten und Bühnenschriftsteller, gründete 1923 gemeinsam mit dem Urheberrechtler Dr. Wenzel Goldbaum die Zentralstelle für Bühnenautoren und -verleger in Berlin, der 1926 die Versorgungsstiftung der Textdichter folgte. Das alles kann man als Wegbereitung für den Bund deutscher Librettisten und Liederdichter (BdLL) betrachten, der 1945 ebenfalls unter maßgeblicher Mitwirkung von Richard Bars entstand. Anfang der 1960er Jahre gab sich der BdLL dann seinen neuen Namen Deutscher Textdichter-Verband (DTV), der bis 2024 Bestand hatte.

Seine Mitglieder waren hauptsächlich diejenigen, die im Songwriting für die Texte zuständig waren. Mit der Umbenennung in SONG e.V. – Berufsverband Songwriting öffnete sich der Verband nun auch für diejenigen, die komponierend oder in den Bereichen Arrangement/Tracking oder Toplining ins Songwriting miteinbezogen sind.

Foto: Manuel Vescoli, Cineworx

(v. l. n. r.: REINER BIELFELDT, FRANK RAMOND, PAT APPLETON, TOBIAS REITZ, DIANE WEIGMANN, ERDMANN LANGE, GÖTZ VON SYDOW)

 

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