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Ben Zucker beim Zeltfestival Ruhr: Ein Abend zwischen witzigen Erzählungen und Gänsehautmomenten
Ben Zucker hat es wieder getan: Mit seiner rauchigen Stimme, einer energiegeladenen Show und der richtigen Portion Nahbarkeit hat er vor einer Woche beim Zeltfestival Ruhr ein Publikum begeistert, das sich auf eine emotionale Achterbahnfahrt einlassen durfte – von treibenden Hits bis hin zu einem bisher unveröffentlichten, ruhigen Song („Kämpferherz“, Titelsong des neuen Albums).
Schon der Auftakt setzte ein Zeichen: Statt klassisch von der Bühne zu starten, bahnte sich Zucker seinen Weg von hinten durchs Publikum nach vorne. Ein Move, der sofort Nähe schuf – ganz ohne Pathos, dafür mit einem Schulterklopfen hier, einem Lächeln dort. Ab da war klar: Das wird ein Abend auf Augenhöhe.
Wenig Gerede, viel Musik
Ben Zucker ließ an diesem Abend die Musik sprechen. Plaudereien zwischen den Songs? Kaum. Dafür ein Song nach dem anderen, fast nahtlos aneinandergereiht – und das für satte 105 Minuten, bis um kurz vor 22 Uhr die letzten Klänge verklangen.
Einziger Ausflug ins Entertainment abseits der Musik: seine Zwischenmoderationen in Form von herrlich schlechten Flachwitzen. Sie waren so platt, dass sie schon wieder sympathisch wirkten – und das Publikum lachte trotzdem (oder gerade deswegen). Schön war auch eine Art“ Kulissenwechsel“ im Lauf der Show (der Hintergrund änderte sich im Lauf des Konzerts mehrfach).
Ein Duo aus Kindheitstagen
Ein besonderer Moment: Zucker holte Elli, seine Kindheitsfreundin und Bandkollegin, ans Mikro. Gemeinsam sangen die beiden „An diesen Tagen“, den Ben sonst im Original mit Kerstin Ott singt. Ihre helle, fast piepsige Stimme im Kontrast zu seiner markanten, rauen – und sorgten für einen Sound, der nicht perfekt geschliffen, aber umso authentischer war.
Überraschungen und Zugaben
Zwischen all den bekannten Hits präsentierte Zucker auch einen unveröffentlichten, ruhigen Song – eine intime Geste, die für absolute Stille im Zelt sorgte. Am Ende ließ er sich nicht lumpen: Mehrere Zugaben verlängerten den Abend und verwandelten die Show in ein kleines Fest für die Fans.
Festivalstimmung trotz nicht ganz ausverkauftem Zelt
Auch wenn das Hauptzelt am Kemnader See nicht bis auf den letzten Platz gefüllt war, war es doch sehr gut gefüllt – und das tat das der Stimmung keinen Abbruch. Im Gegenteil: Die Atmosphäre blieb dadurch familiär und intensiv – so, wie man es sich für ein Zeltfestival wünscht.
Fazit:
Ben Zucker hat in Bochum gezeigt, warum er zu den erfolgreichsten Schlager-Pop-Künstlern Deutschlands zählt. Ohne große Showeffekte, aber mit einer gewaltigen Stimme, ehrlicher Spielfreude und einer Songauswahl, die kaum Wünsche offen ließ. Zwischen Gänsehaut und Gelächter war es ein Konzertabend, der den Festival-Sommer am Kemnader See noch ein Stückchen heller leuchten ließ.
Bericht: Schlagerprofis.de
Fotos: Schlagerprofis.de, Vanessa Landwehr