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ABOR & TYNNA: Goldregen für „Baller“ in Österreich – Wenn ein deutscher ESC-Song heimisch wird
Was für ein Kuriosum: Der deutsche Beitrag zum Eurovision Song Contest 2025, „Baller“ von ABOR & TYNNA, hat in Österreich(!) Goldstatus erreicht – und das ausgerechnet mit einem Lied, das von zwei gebürtigen Österreichern stammt. Das Geschwisterduo, das Deutschland in Basel vertrat und dort den 15. Platz belegte, kann sich nun über einen späten Triumph freuen: In der Heimat ihrer Kindheit läuft der Song im Radio rauf und runter, in Clubs ist die „Balala“-Hook längst zum inoffiziellen Sommer-Afterhit geworden.
Vom Herzschmerz zum Clubhit
Entstanden ist „Baller“ im Herbst 2024 – aus einer Trennung. Sängerin TÜNDE „TYNNA“ BORNEMISZA verarbeitete in dem Song das Ende einer sechsjährigen Beziehung, und ihr Bruder ATTILA „ABOR“ BORNEMISZA goss die Emotionen in ein kühles, treibendes Elektropop-Gewand. „Ich baller’ Löcher in die Nacht“, singt TYNNA mit brüchiger, fast trotzig-rotziger Stimme – ein Satz, der längst zum geflügelten Wort geworden ist. Produzent ALEXANDER HAUER, der in Berlin arbeitet, sorgte für den urbanen, internationalen Sound, der zwischen düsterer Elektronik und radiotauglichem Pop pendelt.
Der Titel erschien zunächst unscheinbar im Januar 2025 – als Single ihres Debütalbums „Bittersüß“. Doch mit dem Sieg beim deutschen ESC-Vorentscheid „Chefsache ESC 2025 – Wer singt für Deutschland?“ katapultierten sich ABOR & TYNNA ins Rampenlicht. Beim Finale in Basel lieferten sie einen emotional aufgeladenen Auftritt ab, der zwar nicht auf das Siegerpodest führte, aber europaweit Wellen schlug.
„Balala“-Moment im Netz
Musikalisch ist Baller ein Hybrid aus elektronischer Clubmusik und klassischem Pop. Der Refrain – mit seiner lautmalerischen „Balala“-Hook – ist Ohrwurm und künstlerisches Statement zugleich. Kritiker beschrieben den Song als „modernen, deutschsprachigen Pop auf internationalem Niveau“ (FAZ) und lobten TYNNAs eigenwillige, fast sprechgesangartige Stimme. Im Musikvideo, das im Mai 2025 erschien, treffen düstere Symbolik, Performancekunst und Berliner Underground-Ästhetik aufeinander. Innerhalb weniger Monate sammelte das Video über 4 Millionen Aufrufe auf YouTube, inzwischen sind es 6,4 Mio. – ein starkes Zeichen für den viralen Erfolg des Songs, der sich vor allem in Mitteleuropa als Streaming-Favorit etablierte.
Ein österreichisches Happy End
Was beim ESC nur für Platz 15 reichte, wurde im Nachhinein zum Hit – und in Österreich sogar mit Gold ausgezeichnet. In den offiziellen Charts kletterte Baller bis auf Rang drei und hielt sich wochenlang in den Top Ten. Für ABOR & TYNNA ist das mehr als nur ein symbolischer Erfolg: Es ist die Rückkehr in ein Land, das sie musikalisch geprägt hat, aber erst spät anerkannt. Ausgerechnet als deutsche Vertreter feiern sie nun in Österreich ihren größten Triumph – ein Beweis dafür, dass Musik, wie das ESC-Motto sagt, wirklich „United by Music“ ist. Und mal sehen – vielleicht ist irgendwann ja auch mal in Deutschland Edelmetall drin?
Einmal mehr danke an MARKY für seinen Hinweis zu diesem Thema!











